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🎲 Adventskalender 2024 🎲

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random.xme

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von random.xme am 12.12.2024 07:34

11. Dezember:

 

Eine Freundin aus Frankreich. Super Idee Piet. Eine Freundin aus fast schon reichen Hause. Noch bessere Idee Piet. Alle 2 Jahre in der Provence Weihnachten zu feiern. Jedes Jahr nahm er sich vor sein Französisch zu verbessern, seine Schwiegerfamilie hielt es kaum 3 Sätze in einer anderen Sprache aus.

Jade liebte ihre Familie sehr. Für sie waren es liebe, warmherzige, lustige und vor allem unterstützende Menschen. Ich bin nie richtig warm geworden mit ihnen. Auf unserem ersten Treffen, hatten sie mich missgünstig gefragt, warum ich kein französisch sprechen konnte, immerhin hatte Jade für mich Deutsch gelernt und konnte es mittlerweile Akzentfrei sprechen. Was sagte man darauf?
Es war mein Kleidungstil der nicht gefiel, es war meine Art die nicht gefiel, es war meine Etikette die nicht gefiel - vielleicht auch weil ich es nicht kannte im Überschuss zu leben.
Trotzdem machte ich alle zwei Jahre gute Miene zum bösen Spiel. Saß am Familientisch mit Jades Mutter, ihrem Vater und ihrer grimmig dreinblickenden Oma und bastelte Krippenfiguren. Santos so wurden sie hier genannt. Während ich in meine Arbeit vertieft war, kam Jade gar nicht raus aus dem Erzählen. Ich verstand nur einzelne Worte. Ein paar leichte Satzstrukturen, aber sie sprach zu schnell, als dass ich sie wirklich verstehen konnte.
"Piet...Chérie...das sieht unglaublich schön aus" sagte sie und blickte auf mein Werk. Ihre Familie verstand kein Wort Deutsch, was mir eigentlich ganz Recht war. So konnte ich, wenn Jade mit dem Hund spazieren war, bei Manni anrufen und mich auskotzen. Manni hörte zu. Manni hörte immer zu. So war er nunmal.
"Danke..." Antwortete ich dann nur auf ihr Kompliment und versuchte zu lächeln.
"Bousilleur..." Hörte ich die Oma schimpfen. Das sagte sie sehr häufig zu mir und am Anfang hatte ich die Hoffnung es sei ein Spitzname. Mittlerweile hat sich nach einer einfachen Google-Suche bestätigt, dass ich Recht hatte, aber auf den Spitznamen eines Stümpers sehr gut verzichten konnte.

Ich war nicht gut genug für Jade. Jedenfalls, wenn es nach ihrer Familie ging. Sie bewirtschafteten große Flächen, sie besaßen Wein, Lavendel, Knoblauchanlagen. Nicht dass ich sie mir auf dem Feld vorstellen könnte, das taten die Angestellten. Sie lebten in einer Villa auf dem Land, sie trugen keine kitschigen Weihnachtspullover - sondern waren immer adrett geschmückt. Und dann waren da die Blicke. Ein Volk, dass sich mit Küssen auf die Wange begrüßte und für seine distanlose Herzlichkeit bekannt war, konnte es diese Familie nicht ertragen, wenn ich ihrer einzigen Tochter auch nur über die Finger strich.

Un joyeux Noël

Grille

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random.xme

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von random.xme am 12.12.2024 07:43

12. Dezember: Aufgaben und To-Dos.

In 3 Minuten musste ich los! Die Uhr in der Küche schien das System von Verspätungen nicht verstanden zu haben und anstatt dass die Welt sich ein bisschen langsamer drehte und der Minutenzeiger nicht bedrohlich schnell über das Zifferblatt hüpfte, schien er sich sogar besonders zu beeilen. 
Heute fuhr ich mit dem Auto zur Arbeit. Es war irre glatt draußen, mit dem Fahrrad hätte ich mich 10x hingeledert und laufen wollte ich nicht mit dem vollen Korb unterm Arm. Die Weihnachtszeit hielt auf Arbeit immer viele Überraschungen bereit. Ich wollte den Kindern eine schöne Zeit bescheren. Wir backten Plätzchen, wir bastelten Wunschzettel, wir bemaltem Weihnachtsschmuck, wir schmückten den Kitabaum und und und. Das bedeutete viel Material, und auch die eine oder andere Überstunde, wenn man seinen Ruf als besonders engagierter Erzieher behalten wollte.
Eigentlich war die Weihnachtszeit bei mir Zuhause sehr besinnlich. Jade und ich zwangen uns an anstrengenden Tagen gegenseitig den Geist der Weihnacht nicht zu verlieren - aber dann gab es Tage, an denen ertrank man einfach in seinen Aufgaben und wünschte sich an einen Glühweinstand, um diesen Stress in einem überteuerten Getränk zu ersäufen.

Grille

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LuciferDaem...

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Catriona McLoid - 11. Dezember

von LuciferDaemonium am 12.12.2024 20:06

11. Dezember - Nollaig Chridheil

 

Gedankenverloren starrte Catriona aus dem Fenster und blickte auf die Wolkendecke unter dem Flugzeug. Strahlend blauer Himmel begrüßte sie, während es unter ihnen zweifellos schneien musste. Es war bereits früher Vormittag und sie flogen nun schon seit ein paar Stunden. In den frühen Morgenstunden waren sie aufgebrochen, natürlich ganz ohne Verabschiedung von Asmodaeus, dem diese unchristlichen Zeiten absolut nichts waren. Aber so wären Azrael und Catriona nicht allzu spät wieder in London, immerhin flogen sie fast elf Stunden. Die ersten Stunden hatte die Schottin genutzt, um selbst noch etwas zu schlafen, doch jetzt war sie wach und ihr stand auch nicht der Sinn danach, jetzt schon auf ihren Laptop zu schauen, welche E-Mails eingetrudelt waren während ihrer Abwesenheit. Lieber genoss sie den Anblick und lehnte sich entspannt zurück. Mit einem Privatflugzeug zu reisen, war schon ein unheimlicher Luxus. Mittlerweile konnte sie sich nicht mehr vorstellen, in der Economy zu reisen. Dafür war sie vielleicht ein wenig zu verwöhnt durch die gehobenen Standards ihres Bosses und der Firma als solches.

"Ausgeschlafen?", wollte Azrael schmunzelnd wissen, der ihr gegenüber saß. Catriona lächelte flüchtig und nickte.
"Manchmal beneide ich dich dafür, dass du nicht schlafen musst.", gab sie offen zu und der Dämon schnaubte.
"Es würde dir nur die ersten paar Wochen gefallen, glaub mir. Die Langeweile, die irgendwann einsetzt, kann eine Last sein.", kam es ehrlich über seine Lippen und verstehend verzog sie leicht das Gesicht.
"Unsterblichkeit ist manchmal ein Fluch, mh?", meinte sie etwas einfühlsamer. Azrael schien kurz zu überlegen, zuckte dann jedoch mit den Schultern.
"Für manche von uns schon, für andere nicht. Wenn man sich zu beschäftigen weiß, ist es gar nicht so schlecht.", grinste er vielsagend in ihre Richtung und Catriona schnaubte belustigt.
"Ich hab mir vorher nie wirklich Gedanken über die Zeit gemacht. Aber bei uns Menschen rennt sie förmlich durch unsere Finger und es gibt dutzende Dinge, die man nie erleben oder sehen kann, weil man sich im Alltag festsetzt.", seufzte sie mit einem nachdenklichen Blick nach draußen.
"Gibt es denn etwas, was du sehen oder tun willst?", hakte Azrael tatsächlich interessiert nach. Catriona dachte kurz nach. Eine schwierige Frage.
"Hm... Ich glaube, einige Dinge gibt es sicher, die ich gerne erleben oder mitmachen würde. Reisen kann ich dank der Arbeit ja genug, daher habe ich nicht unbedingt den Drang, die Welt zu sehen - das tue ich schon. Ich war aber zum Beispiel noch nie in Japan, würde auch gerne mal in die skandinavischen Länder zur Winterzeit. Und das Totenfest in Mexiko würde ich gerne mal erleben, ich habe es bis jetzt nur im Fernseher gesehen.", fielen ihr ein paar Dinge ein.
"Wenn ich länger nachdenke, kommen sicher noch hundert Sachen, die ich gerne mal tun oder probieren würde. Ich möchte irgendwann auch mal die Unterwelt sehen, vielleicht sogar den Himmel.", gab sie grinsend zu und jetzt war es an ihr, die schmalen Schultern zu heben.
"Was willst du im Himmel? Da ist es öde.", kam es wenig begeistert von seiner Seite.
"Und ob die Hölle einen Besuch wert ist, wage ich zu bezweifeln. Versteh' mich nicht falsch, ich weiß, dass du viel abkannst. Aber die Unterwelt ist... nochmal etwas ganz anderes.", seufzte er abwägend. Catriona musterte ihn und ein kleines Lächeln legte sich auf ihren Zügen fest, als sie die versteckte Sorge hinter seinen Aussagen erkannte. Deutlich gesagt wollte er ihr den Anblick nicht antun. Das wusste sie, doch sie schwieg und nahm es stumm dankbar zur Kenntnis.
"Dann vielleicht irgendwann deine Dimension?", grinste sie frech und Azrael blinzelte kurz überrascht, ehe er sogar überlegte.
"Das wäre möglich... Ich habe aber vielleicht etwas...viel gesammelt.", gab er langsam zu, doch er lehnte es nicht direkt ab, was die Schottin dann doch überraschte.

Es herrschte ein kleines Schweigen, während Catriona sich tatsächlich Gedanken machte, was sie gerne tun würde. Was sie vor ein paar Jahren unbedingt als Erlebnisziele gesetzt hatte, bevor sie in die übernatürliche Welt gezogen wurde. Azrael musterte sie in der Zwischenzeit mit nachdenklicher Miene, überschlug die Beine und ein wenig fragend legte Catriona den Kopf schief.
"Wenn du die Wahl hättest, wo würdest du Weihnachten feiern wollen? Ganz egal wie weit weg, nenn mir einen Ort.", fragte er schließlich und überrascht als auch flüchtig überfragt starrte die Rothaarige ihn an. Schließlich tippte sie nachdenklich gegen ihre Lippe und sah aus dem Fenster. Egal wo also... Ihre grauen Augen huschten über das strahlende Weiß der Wolken. Die Antwort war für sie dabei deutlich, aber sie wusste nicht, ob sie es wirklich sagen sollte. Aber der Schwarzhaarige schien es wissen zu wollen, er wartete diesmal sogar geduldig auf eine Antwort, wo er doch gern zum Gegenteil neigte.
"Zu Hause... in Schottland.", kam es schließlich über ihre Lippen und überrascht verzog Azrael das Gesicht. Doch er schwieg und bedeutete ihr, fortzufahren.
"Ich weiß, es ist langweilig... Aber ich mochte das Weihnachtsfest in Schottland. Es ist dem britischen im Grunde sehr ähnlich, am 25. wird sich beschenkt und man feiert mit der Familie zusammen Nollaig Chridheil. Mein Onkel und mein Dad haben immer ganz klassisch auf dem Dudelsack gespielt und für feierliche Stimmung gesorgt. Meine Mom und Granny standen schon am 24. stundenlang in der Küche. Und abends gab es immer jede Menge Whisky und Met am großen Feuer und dutzende Geschichten der Familie, die jedes Jahr wieder und wieder erzählt wurden." Ein warmer Schimmer begann in ihren Augen zu funkeln und sie musste unweigerlich lächeln.
"Es ist nichts Großes, auch nicht mit irgendwelchen Großstädten zu vergleichen, aber... das brauche ich nicht. Wenn ich mir einen Ort aussuchen müsste, dann wäre es nahe Aberdeen, wo ich herkomme." Fast konnte sie die Musik und das Gelächter hören. Ihren Athair, wie er zum dritten Mal dieselbe Geschichte mit exakt dem gleichen Wortlaut erzählte, wenn er etwas zu viel Whisky getrunken hatte. Ihre Mutter, wenn sie sanft einige Weihnachtslieder mit ihr und Kilian gesungen hatte. Catriona vermisste es.
"Aber dieses Jahr könnten wir ja in London zusammen feiern, wenn du möchtest.", rutschte es ihr schließlich unbedacht über die Lippen und zu spät bemerkte sie ihre doch sehr eindeutige Einladung.
"A-Also ich weiß, du feierst kein Weihnachten, aber die Firma hat ohnehin geschlossen und...also, nur wenn...", begann sie zu haspeln und sah fast schon erschrocken über sich selbst zu Azrael, der ebenso überrascht wirkte, sich jedoch besser im Griff hatte als sie. Ein seltenes, ernst gemeintes Lächeln huschte über seine Lippen.
"Es wäre eine Verschwendung, es nicht zu tun, wenn ich mir schon mit deiner Wohnung solche Mühe gegeben habe.", unterbrach er ihr Gestammel. Catriona nickte eifrig, froh, dass er sie aus dieser Grube gezogen hatte.
"Ich könnte uns auch was Kleines kochen, auch wenn ich nicht besonders gut darin bin. Aber zur Not bestellen wir was.", lachte sie etwas nervös. Die Freude, die sich in ihr ausbreitete, sorgte schnell dafür, dass ihr warm ums Herz wurde. Sie wäre dieses Jahr nicht alleine... Und trotzdem war es etwas völlig anderes, Weihnachten mit Azrael zu verbringen.
"Du kannst nochmal dein Früchtebrot machen.", schmunzelte Azrael, dem es diesmal an Schalk fehlte. Catriona stimmte nur zu gerne zu, das konnte sie immerhin, und tippte sich schnell eine Erinnerung in ihren Kalender ein.

Dabei entging ihr das fast schon kryptische Lächeln auf des Dämons Zügen und das verräterische Funkeln seiner bernsteinfarbenen Augen. Ihm war eine Idee gekommen, doch davon bekam der Rotschopf nichts mit. Azrael brachte seine Miene auch zu schnell wieder unter Kontrolle, sodass sie nicht einmal die Chance hatte, etwas davon aufzuschnappen.
Das vorfreudige Grinsen auf ihren Lippen konnte sie dafür nicht verstecken, jeder Blinde konnte wohl sehen, dass es ihr mehr zu bedeuten schien, als sie zugeben wollte. Dieses Jahr würde perfekt werden, das wusste Cat einfach.

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Alaska

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Alaska am 12.12.2024 21:22

Tür 11 In welchem Land würde dein Charakter am liebsten die Weihnachtszeit verbringen?

Amaro brilliert am meisten unter Druck und in hochintensiven Situationen. So ist es keine große Überraschung, dass er ruhe und menschenarme Umgebungen als kostbare Rückzugsorte besonders schätzt. Wenn er sich also dazu entscheiden sollte, die Festtage woanders zu verbringen, wäre seine ideale Vorstellung eine abgelegene Hütte in Finnland, Norwegen oder Schweden, den Ländern der tiefen Wälder, der klaren, frostigen Nächte und der stillen, magischen Winterlandschaften. Er würde die kleinen Freuden daran lieben – das Knistern des Holzofens, während draußen der Schnee unberührt bleibt, und die Chance, unter dem Nordlicht den Kopf frei zu bekommen sowie eine Menge heißem Glögg zu selbstgemachtem Gulasch.


Tür 12 Wie stressig oder gemütlich ist für dein Charakter die Weihnachtszeit? Stehen besondere Arbeiten oder Projekte an? Oder ist der Dezember ein Monat wie jeder andere – nur halt in kalt?

Für Amaro ist die Weihnachtszeit ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hat er keine tiefe persönliche Bindung an das Fest und lässt sich normalerweise nicht vom Trubel der Feiertage anstecken. Allerdings ist die Weihnachtszeit wiederum auch nicht völlig bedeutungslos, er schätzt die kleinen, warmen Momente, wie das zünden einer Kerze in seinem Zimmer oder heißen Kakao mit Sahne in seinen Händen.
Andererseits ist die dunkle und kalte Jahreszeit eine Hochsaison für übernatürliche Aktivitäten – was bedeutet, dass der Dezember für ihn oft alles andere als ruhig verläuft. Dennoch bleibt sie in erster Linie ein arbeitsreicher Monat, der für ihn kaum anders ist als jeder andere – nur eben mit mehr Schnee, mehr Glühwein und ein bisschen mehr Chaos.

I put on Survivor just to watch somebody suffer
Sinking in the sofa while they all betray each other
What's the point of anything?

The internet's gone wild watching movie stars on trial
While they're overturning Roe v. Wade

Billie Eilish - TV

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.12.2024 21:24.

Sprenkel

26, Weiblich

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Ambitionierter Teilnehmer

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Sprenkel am 13.12.2024 05:08

tuerchen_13.png

13. Dezember
Welches Weihnachtsgeschenk würde dein Charakter jemandem kaufen, in den er verliebt ist? Oder würde er sogar selbst etwas kreieren?


Zeit für die Antwort bis am 15. Dezember um 23:59 Uhr

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LuciferDaem...

27, Weiblich

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Catriona McLoid - 12. Dezember

von LuciferDaemonium am 13.12.2024 14:06

12. Dezember - Und täglich grüßt das Murmeltier

 

Der Dezember war wie jeder andere Monat des Jahres. Die Morningstar Inc. machte keinen Unterschied, welche Jahreszeit oder gar Festlichkeiten stattfanden. Um sich den menschlichen Gegebenheiten etwas anzupassen war die Firma zwar über die Feiertage geschlossen, doch danach ging es direkt weiter und je mehr Catriona in den Kalender sah, desto weniger Lust hatte sie auf die kommenden Termine und Veranstaltungen irgendwelcher Wirtschaftsbällen und ähnlichem. Ihr wäre der Weihnachtsstress normaler Menschen tatsächlich lieber. Die Hektik, alle Geschenke zu verpacken, das Planen des Familienfestes. All das wäre ihr hundertmal lieber als die stumpfe Arbeit Tagein und Tagaus. Aber dieses Jahr war es etwas anders. Hatte sie in den letzten Jahren absolut kein Hochgefühl in der Weihnachtszeit verspürt, da diese nur kalt und grau war unter Lucifers Führung, so haben sich die Dinge jetzt geändert. Azrael hatte es nicht nur geschafft, dass die Schottin seit langem mal wieder in Weihnachtsstimmung war, er schien den kleinen Aktivitäten ebenso wenig abgeneigt zu sein. Ob Schmücken, Weihnachtsmarkt oder selbst das vorgestrige Skifahren, er schien es selbst zu genießen, mal mehr als den stumpfen Papierkram zu sehen. Die Arbeit ertrug sich so um einiges leichter, für sie beide. Und sie würde ebenso die Feiertage planen müssen, wenn sie diese mit ihm verbringen wollte. Ebenso hatte sich bereits die Entscheidung in ihr manifestiert, ihm ein Geschenk machen zu wollen.


Catriona sah auf ihren Bildschirm und seufzte, als sie schon wieder eine Anfrage für ein Meeting sah, dass direkt am 27. Dezember für frühs angefragt wurde. Wer zur Hölle machte sich die Mühe, nach den Feiertagen kurz vor dem Wochenende noch irgendwelche Verträge zu besprechen? Murrend nahm sie einen Schluck Kaffee, ehe sie sich erhob und bei Azrael anklopfte. Er rief sie wie gewöhnlich schon vorher hinein und sah von einigen Dokumenten auf, über die er gerade gebrütet hatte.
"Der Nächste, der gleich am 27. einen Termin will...", meinte sie wenig begeistert. Azrael legte den Stift zur Seite und zog leicht die Brauen zusammen.
"Wer?", fragte er einsilbig.
"Global Investments, wahrscheinlich wollen sie die neuen Aktienwerte besprechen..." Azrael überlegte einen langen Moment, ehe er seinen Blick wieder auf die Papiere senkte.
"Sag es ab und vereinbare einen Termin im neuen Jahr. Wir sind bis zum 6. Januar nicht hier.", ließ er sie wissen und jetzt ruckte ihr Blick überrascht zu ihm.
"Wie meinst du das?", fragte sie verblüfft nach.
"Wie ich es gesagt habe. Wir sind bis zum 6. Januar nicht in der Firma, demnach verschieben wir alle Termine bis dahin.", wiederholte Azrael ruhig und jetzt verstand Catriona sichtlich nichts mehr. Das war neu. Für Gewöhnlich waren es nur die Weihnachtstage, an denen die Firma zwangsweise geschlossen hatte. Aber nicht über die Feiertage bis zum neuen Jahr.
"Haben wir auswärtige Termine nach Weihnachten?", wollte sie neugierig wissen und kam ein paar Schritte näher. Azrael hielt seinen Kopf gesenkt, offenbar war der Vertrag einer der Wichtigeren - demnach dämonischen Ursprungs.
"Nein.", antwortete er abermals einsilbig und misstrauisch geworden legte sie ihren Kopf schief und musterte ihn eingehend. Irgendwas war hier faul, aber sie konnte nicht sagen, was es war.
"Aber warum...?", wollte sie zu fragen beginnen, als ihr Boss seufzte und nochmals aufblickte.
"Weil ich an den Tagen verhindert bin und du Urlaub dringend nötig hast, Catriona. Nimm es einfach als solches hin." Es war ein Befehl, wenngleich auch mild ausgesprochen und stumm nickte die Schottin nur. Weiter nachbohren schien absolut nicht erwünscht und irgendwie hinterließ es ein flaues Gefühl. Normalerweise sprachen sie offen miteinander, aber sie würde es akzeptieren müssen.
"Verstanden...", kam es ihr etwas fragend über die Lippen. Azrael nickte, ignorierte ihren Unterton und machte weiter. Ein Zeichen, dass sie gehen sollte. Catriona zog sich aus seinem Büro zurück und starrte die nächsten fünf Minuten nur nachdenklich vor sich hin. Sicher, sie freute sich über die freien Tage. Bei Gott, sie hatte das letzte Mal vor knappen vier Jahren Urlaub gemacht. Aber das ungute Gefühl, dass etwas nicht stimmte, blieb bestehen, weshalb sich ihre Freude in Grenzen hielt. Sie wusste tatsächlich nicht, was sie mit der Zeit anfangen sollte. Zu sehr war sie es gewohnt, immer zu arbeiten oder sich um HOPE zu kümmern. Und wenn Azrael nicht da wäre, weil er was auch immer vorhatte.... Catriona fühlte sich plötzlich eine Spur einsamer, obwohl es bis dahin noch Zeit war. Irgendwie hatte sie sich daran gewöhnt, mit ihm auch nach der Arbeit Zeit zu verbringen oder gar am Wochenende. Die letzten zwei Wochen waren der beste Beweis dafür, dass sie es mehr als nur genoss. Auch die kommenden Feiertage, die sie hoffentlich noch mit ihm verbringen konnte, waren ihr Lichtblick in dem alltäglichen Wahnsinn aus Zahlen und Buchstaben. Blieb nur zu hoffen, dass der Höllenherrscher es sich nicht doch anders überlegte. Das war irgendwie die größte Angst der Schottin... und ihr war durchaus bewusst, warum dem so war. Ihre grauen Augen huschten zu der geschlossenen Tür mit den goldenen Lettern seines Nachnamens. Gestern war noch alles gut. Vielleicht dachte sie zu viel nach, immerhin hatte der Dunkelhaarige mehr als genug zu tun und vielleicht einfach keinen Nerv, sich lange zu erklären.


Entschieden schüttelte sie den Kopf und machte sich daran, die Termine mit neuer Zeit zu vereinbaren und andere zu verschieben, wie Azrael es gewünscht hatte. Die Arbeit häufte sich durch ihre vermehrten Ausflüge zu diversen Fürsten und auch auf ihrem Schreibtisch stapelten sich die Unterlagen, ebenso in ihrem Mail-Postfach. Seufzend ließ sie das Genick kreisen.
"Und täglich grüßt das Murmeltier.", flüsterte sie sich resigniert zu, ehe sie mit der Arbeit fortfuhr, die sie bis zu den Abendstunden festhielt. Leider im Wissen, dass die nächsten Tage nicht anders werden würden und bei HOPE wartete auch noch genügend Arbeit auf sie.

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LuciferDaem...

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Catriona McLoid - 13. Dezember

von LuciferDaemonium am 13.12.2024 15:19

13. Dezember - A special Gift

 

Zufrieden fuhr sie ihren Computer herunter und schaltete die kleine Lampe auf ihrem Schreibtisch aus, die sie beim Lesen der letzten Papiere zur Hilfe genommen hatte. Es war erst früher Nachmittag, eigentlich absolut nicht ihre Zeit, aber Catriona hatte heute einen besonderen Plan. Offiziell hatte sie angekündigt, ein Meeting bei HOPE zu haben, weshalb Azrael ihr den freien Nachmittag gewährt hatte. Und wenngleich sie sich auch in ihrem Hauptquartier mit einigen Leuten traf, so ging es ganz bestimmt nicht um die Arbeit. Aber das durfte der Dämon nicht wissen, weshalb sie sich bei Halbwahrheiten hielt, sodass er nicht misstrauisch wurde. Er selbst war wieder ganz der Alte, das seltsame Verhalten des gestrigen Tages war verschwunden und die Schottin schob es naiv auf das hohe Arbeitspensum. Auch wenn Azrael ihr selbst bei ihrem morgendlichen Kaffee nicht verraten wollte, was er nach den Feiertagen treiben wollte. Aber gut, zumindest stand ihr Date über die Feiertage noch. Fast sofort schlich sich das dämliche Grinsen in ihr Gesicht bei dem Gedanken. Himmel, sie konnte sich kaum daran erinnern, als sie zuletzt so glücklich gewesen war. Mit der ungewohnten Fröhlichkeit im Herzen und der Vorfreude auf das, was heute noch folgte, steckte sie ihren Kopf durch die Tür seines Büros.
"Ich bin dann mal weg. Wir sehen uns morgen!", rief sie grinsend und Azrael sah etwas verwirrt über ihre gute Laune auf.
"Ich dachte du hast keine Lust auf die ganze Arbeit, die Midnight auf dich abwälzt.", runzelte er die Stirn und Catriona zuckte nur mit den Schultern.
"Das schaffe ich schon.", meinte sie gelassen. Sie sollte sich vielleicht besser kontrollieren, ehe der Dämon noch argwöhnisch wurde.
"Wollen wir heute Abend auf den Londoner Weihnachtsmarkt?", kam unverblümt die Frage von Azraels Seite. Überrascht zuckte Catriona schuldbewusst zusammen. Natürlich wollte sie am Liebsten sofort "Ja" sagen, aber sie konnte nicht.
"Ich bin heute leider verhindert, tut mir leid...", seufzte sie entschuldigend und ein Schatten der Enttäuschung huschte über sein Gesicht.
"Du kannst mir ja Bescheid geben, wann du fertig bist.", gab er nicht so leicht auf und jetzt wurde es etwas heikel. Catriona wich ein wenig seinem Blick aus.
"Ich bin schon verabredet, tut mir leid. Aber vielleicht morgen?", bot sie versönlich an. Azrael starrte sie einen längeren Moment an.
"Mit wem?", überging er ihren Vorschlag geflissentlich und der zuckersüß neugierige Ton jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken.
"Mit ein paar Freunden. Ich muss jetzt wirklich los, bis morgen!", ergriff Catriona die Flucht und ließ einen erstarrten und wenig glücklichen Azrael zurück.


[...]

"Das war knapp...", keuchte die Schottin, die es sich auf der großen Couch im Kaminzimmer von HOPE gemütlich gemacht hatte. Sie hatte die glorreiche Idee gehabt, den einen Meetingraum in ein gemütliches, weihnachtliches Kaminzimmer umzuwandeln. Baal, der es sich ebenso in einem Sessel beim Feuer bequem gemacht hatte, lachte nur rau auf.
"Du weißt, dass er dich morgen ins Kreuzverhör nehmen wird?", gluckste der Russe amüsiert. Davor hatte die Schottin ehrlich gesagt schon am Meisten Angst.
"Ich befürchte es...", gab sie zu. Immerhin war Azrael nicht auf den Kopf gefallen und sie war ihm förmlich ohne direkte Antwort davongerannt.
"Aber vielleicht sieht er es gar nicht so ernst..." Hoffnung starb immerhin zuletzt. Baal und auch Belial, die neben ihr saß, begannen zu lachen.
"Catriona, du solltest die besitzergreifende Natur von Dämonen nicht unterschätzen.", gab Belial zu bedenken und grinste vielsagend. Die Wangen der Schottin röteten sich etwas. Natürlich war es weder Belial noch Baal entgangen, dass ihr Verhältnis zu Azrael wesentlich enger geworden war über die gesamte Zeit. In den letzten Wochen war es wohl mitunter überdeutlich zu sehen, wenn man bedachte, wie viel Zeit sie zusammen verbrachten und wie sie miteinander umgingen.
"Ich konnte ihm ja schlecht sagen, mit wem und warum ich mich treffe.", murmelte sie ein wenig verlegen.
"Du willst es also wirklich als Überraschung durchziehen?", wollte Baal vorfreudig wissen und rieb sich bereits die Hände. Er selbst schien dabei viel zu viel Spaß zu haben.
"Ja... Das ist ja das Schöne an Weihnachten. Ich meine, die meisten bekommen das, was sie sich wünschen. Bei Azrael ist es schwieriger, da er nie deutlich sagt, was er sich wünschen würde. Und wenn ich direkt frage, dann ist es ja offensichtlich... Deshalb brauche ich eure Hilfe, ich hab keine Idee, was ich ihm schenken soll." Catriona verzweifelte daran wirklich. Es war schwer, jemandem wie ihm ein schönes Geschenk zu machen, wenn er alles besitzen konnte, was er wollte. Und sie war keine Frau, die es bei einer dämlichen Grußkarte belassen wollte.
"Schenk ihm eine Flasche Vodka. Vodka geht immer.", schlug Baal lachend vor, als wäre es das einfachste der Welt. Catriona verzog das Gesicht.
"Das wäre eher ein Geschenk für dich, aber nicht für ihn.", lehnte sie es sofort ab und Baal schnaubte nur belustigt. Bittend sah sie zu Belial, die hoffentlich eine bessere Idee hatte. Die Fürstin überlegte einen Moment länger.
"Nun, als Dämon des Hochmuts wäre ein Spiegel etwas für ihn.", kam ein spöttischer Vorschlag und genervt verdrehte Catriona die Augen.
"Ihr nehmt das beide nicht ernst!", jammerte sie. Und auf ihre Hilfe hatte sie gehofft! Belial hob abwehrend die Hände.
"Schon gut, Süße. Ich würde ihm irgendein seltenes Artefakt schenken. Er sammelt diese Dinge doch, oder nicht? Ich hab das ein oder andere verfluchte Stück noch in meiner Obhut.", grinste sie schließlich und erst dachte Catriona, sie würde scherzen, doch der Vorschlag war ernst gemeint. Ihre Schulter sackten mutlos nach unten. Das half ihr alles nicht weiter.
"Ich werde nie ein Geschenk finden, was ihm gerecht wird.", stützte sie ihren Kopf schwer auf ihren Händen mit hörbarer Frustration.

"An Weihnachten geht es doch nicht um den Wert eines Geschenkes, Catriona." Ezekiel näherte sich ihnen mit der altbewährten Teekanne in der Hand. Baal lehnte dankend ab, während Belial und Catriona dankbar nickten. Zudem sah der Rotschopf zum Engel auf.
"Es geht um die Geste, ich weiß. Aber... ich weiß nicht, was ihn glücklich machen würde...", gab sie zu bedenken und der blonde Engel lächelte nur milde.
"Ich denke, Azrael würde sich über jedes Geschenk von dir freuen. Es spielt weniger die Rolle, was es ist, viel mehr von wem.", gab Ezekiel seine Weisheiten kund und Belial schnaubte.
"Wir sind Dämonen, natürlich interessiert es uns, was wir bekommen.", mischte sie sich ein.
"Ich muss Belial recht geben, wir sind nicht so barmherzig wie du, Ezekiel.", grinste Baal vielsagend und der Engel seufzte, sah aber wieder zu seiner Herrin.
"Du hast ihn doch eingeladen, mit dir die Zeit zu verbringen, nicht?" Erschrocken zuckte Catriona zusammen.
"Woher...?"
"Bitte, wir sind immer gut informiert.", lachte Ezekiel leicht, immerhin waren Informationen die Hauptquelle von HOPE's Macht. Belials Kopf fuhr zu ihr herum.
"Was, du feierst mit ihm Weihnachten?", wollte sie überrascht wissen.
"Und er hat ja gesagt?", hakte sie gleich weiter nach. Baal hingegen blieb weniger überrascht.
"Natürlich hat er das, er ist vernarrt in unsere Catja.", gab der Älteste nur zu verstehen und Belial schien es einzuleuchten.
"Stimmt auch wieder, es überrascht mich trotzdem, von jemandem wie ihm so etwas zu hören.", gab sie an Baal gewandt zurück, der jedoch nur abwank. Catriona sank dabei nur noch tiefer in die Couch, da Baal es für ihren Geschmack viel zu deutlich ausgesprochen hatte. Ihr armes Herz reagierte sofort darauf, was niemandem im Raum entging. Verfluchte übernatürliche Sinne!
"Catriona...", begann Ezekiel wieder und reichte ihr eine volle Tasse.
"Wie wäre es, wenn du einfach ein Geschenk auswählst, was du für Richtig hältst. Egal wie groß oder klein, du bist ein kreativer Kopf. Etwas wirst du sicherlich finden und am Ende ist es ohnehin die Zeit, die ihr gemeinsam verbringt, die Geschenk genug ist." Ezekiel konnte manchmal wirklich altklug sein, wenn er denn wollte. Catriona sah nachdenklich auf die rote, dampfende Flüssigkeit.
"Hey Baal...", fing sie dann langsam an. Der Fürst des Zorns wartete, dass sie fortfuhr.
"Wäre es... naja möglich, aus einem Aetherkristall... Eine Kette zu machen?" Baals Züge entglitten ihm etwas, als er verstand, worauf sie hinauswollte.
"Ein größeres Geschenk ist dir nicht eingefallen, oder?", gab Belial ihren Senf ungläubig dazu. Doch der Russe überlegte.
"Theoretisch ist es möglich. Mit einer besonderen Legierung nimmt niemand es direkt als Aether wahr, sonst hätte Azrael ein Problem von Aasgeiern um sich herum. Aber bist du sicher, dass du...."
"Ich bin sicher, Baal. Ich weiß, dass er damit keinen Unsinn anstellen wird.", kam es wie aus der Pistole geschossen zurück. Der Fürst sah das stumme Flehen in ihren Augen und ließ sich schließlich erweichen.
"Du liebst ihn sehr, mh?", meinte er nur nachgebend und Catriona nickte zaghaft, wich dabei aber seinen alten Augen aus.
"Sagt es nicht Midnight, der rastet aus, wenn er mitbekommt, dass ich ihm einen der Kristalle schenke.", sah sie etwas nervös in die Runde. Normalerweise hielten sie die Aether-Vorräte unter Verschluss, sollte niemand an sie herankommen. Diese Macht war verführerisch und auch wenn sie sich bei Azrael keine Gedanken machen mussten, so war der Schattenwandler vorsichtig und voreingenommen. Doch Catriona wollte Azrael dieses geschenk machen. Als Zeichen dafür, wie sehr sie ihm vertraute.
"Aber gleich einen Kristall? Es ist die höchste Konzentration von Aether, das ist weit mehr als ein königliches Geschenk.", gab Belial zweifelnd zu bedenken. Ihre blauen Augen bohrten sich in das Profil der Schottin, die jedoch nur nickte.
"Die Kristalle schimmern wie kleine Sterne...", gab Catriona ihren Grund zu. Immerhin war Azrael trotz allem noch ein Morningstar, was wäre denn passender, als ein strahlender Anhänger? Auch wenn sie noch ein zweites Geschenk vorbereiten würde, dass sie hier in der Runde jedoch nicht nannte. Sie würde sich an eine kleine Zeichnung setzen, eine von ihm, sofern sie es gut hinbekommen würde. Für Catriona war die Nachricht dahinter jedoch weitaus wichtiger. Sie wollte ihm zeigen, dass sie ihm bedingungslos vertraute. Dass er für sie das Wertvollste war, so wie es Aether für die Unsterblichen seit Urzeiten war.


Als sie aufsah, merkte sie, wie alle Augenpaare auf sie gerichtet waren. Teils amüsiert, teils aber auch besorgt.
"Ich hoffe, dass er den Brauch des Schenkens auch kennt, sonst mache ich ihm die Hölle heiß, wenn nur du dir Mühe gibst.", grinste Belial boshaft. Natürlich würde sie ihre Drohung nur zu gerne wahr machen. Baal lachte nur.
"Ich denke schon, dass er es weiß. Er kennt die menschlichen Feste besser als manche von uns. Ich mache dir diesen Anhänger, Catja. Wird etwas dauern, aber ich lasse es dich wissen, wenn er fertig ist.", versprach Baal ihr, da er der Einzige war, der Aether verarbeiten konnte. Früher hatte er es zu Zeiten des Krieges getan. Jetzt tat er es für ein Weihnachtsgeschenk. Eigentlich durchaus amüsant, wie viel sich verändert hatte. Glücklich grinste Catriona und nickte unendlich dankbar.
"Du bist der Beste!", rief sie euphorisch aus und klatschte in die Hände. Damit hätte sie ein wundervolles Geschenk!
"Danke für eure Hilfe! Ich werde aber auch gleich nach Hause, ich muss noch etwas vorbereiten!", rief Catriona aus und sprang bereits auf. Verdattert sahen die beiden Fürsten zu ihr.
"Wie jetzt?", brachte Belial hervor.
"Ich dachte wir trinken noch etwas!", beschwerte sich Baal, doch Catriona hörte die beiden schon gar nicht mehr. Der rothaarige Wirbelwind hatte sich schon ihre Jacke geschnappt und war aus dem warmen Raum verschwunden.


"So habe ich sie auch noch nicht erlebt.", gab Belial nach kurzem Schweigen zu und sah noch immer auf die Tür. Dennoch schlich sich ein warmes Lächeln auf ihre Lippen. Insgeheim freute sie sich für die Schottin. Ezekiel seufzte entzückt.
"Liebe ist etwas Wunderbares!", freute er sich schlichtweg. Belial schnaubte.
"Ihr Geschmack könnte besser sein. Ich hätte ihm das verfluchte Artefakt geschenkt...", meinte sie fast schon enttäuscht.
"Und ich ihm den besten russischen Vodka.", stimmte Baal der Herrin des Neids zu.
"Aber ihr könnt ihm doch selbst etwas zu Weihnachten schenken.", gab Ezekiel zu bedenken und beide Dämonen blickten zu ihm, als hätten sie bis eben noch gar nicht daran gedacht. Jetzt funkelte es schalkhaft in Belials und freudig in Baals Augen.
"Wunderbare Idee!", rief der Russe aus, und Belial lachte.
"Ob er sich freuen wird, ist eine andere Sache.", grinste die Seehexe hämisch. Damit stand fest, dass Catriona dieses Jahr wohl nicht die Einzige wäre, die Azrael beschenken würde. Ezekiel summte nur zufrieden eine weihnachtliche Melodie vor sich her, immerhin sah er es als Engel nur zu gerne, wenn sich auch Dämonen solcher festlicher Stimmung der Gaben und der Besinnlichkeit hingeben konnten.


[...]

Stunden waren vergangen und Catriona hatte den vertrauten Bleistift zur Hand genommen und zeichnete. Sie hatte ein gewisses Bild im Kopf, ein Porträt seiner menschlichen Hülle, doch dahinter sein wahres Gesicht, was sie mittlerweile schon ein paar Mal erblicken durfte. Angst hatte sie schon lange keine mehr, sie nahm ihn als das, was er war. Ob nun in Menschengestalt oder nicht, spielt für sie keine Rolle. Sie versuchte, es so detailverliebt wie möglich aufs Papier zu bringen und versank gänzlich in ihrer Arbeit. Endlich nutzte sie ihr Hobby wieder, um etwas Schönes zu schaffen, nicht um ihre Albträume auf Papier festzuhalten. Sie lächelte unentwegt und fantasierte bereits darüber, wie er wohl reagieren würde, wenn er sein Geschenk öffnete. Wahrscheinlich musste sie es gut verstecken, dass er es nicht schon am Heiligabend öffnete. Seine Neugier kannte manchmal keine Grenzen, erst recht, wenn er witterte, dass es etwas für ihn gab. Ein liebevolles Schmunzeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Mittlerweile konnte sie ihre Gefühle eben wirklich nicht mehr leugnen oder herunterspielen. Auch wenn sie es ihm so deutlich noch nicht gesagt hatte, aber vielleicht würde sich die Gelegenheit ja bald ergeben.

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CheshireCat_86

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von CheshireCat_86 am 13.12.2024 16:59

12.12.1862

Die Weihnachtszeit war für Grace seit jeher die schönste Zeit, auch weil an Heiligabend alle Freunde und viele aus dem Dorf kamen, um mit ihnen zu feiern. Und nachdem das Haus und der Ballsaal so herausgeputzt wurde, war es natürlich auch an der Zeit, dass die Köchinnen die Pasteten, Braten und Petit Four sowie Kuchen und andere Leckereien vorbereiteten. Das Essen an diesem Abend war schon immer ein Highlight des Jahres. 5 Gänge und - wenn die Festlichkeiten mit Tanz und Kartenspielen begannen – jeder Menge Gebäck. Das zu koordinieren und zu planen erforderte immer viel Zeit, doch es kam ihr nie wie Stress vor. Dafür war es viel zu schön am Ende die Glücklichen und Zufriedenen – meist auch vollgefutterten – Gesichter der Gäste zu sehen. Dieses Jahr gab es ein besonderes Highlight, jeder Gast sollte eine Kleinigkeit bekommen. Die Dorfbewohner bekamen alle ein Glas des eigenen Honigs, ein gut befreundeter Lord würde einen neuen Kompas bekommen, nachdem ihm der letzte bei der Jagd zerbrach. Eine Lady einen schönen warmen Schal… sie gab sich mühe mit kleinen Aufmerksamkeiten trotzdem große Freude zu bereiten. Es sollte einfach eine Geste sein, nichts Teures oder Aufwendiges. Trotzdem sollte jeder grundsätzlich den Eindruck haben, dass man sich wirklich für denjenigen etwas überlegt hatte – eine knifflige Angelegenheit.

 

 

13.12.1862

Anders sah das ganze bei Matt aus. Die richtige Bescherung würde ja erst am Morgen des 25.12. stattfinden. Und für Ihn hatte sie etwas Besonderes. Sie hatte von einem Erfinder aus Amerika gehört. Einem Herrn Thomas Edison. Er hatte einen sogenannten Phonographen erfunden. Er hatte Wachsplatten an einen Trichter angeschlossen, auf der er seine eigene Stimme bannen konnte. Matt war sehr begeistert von diesen neuen Techniken und sie war sich sicher, dass er dieses Wunder zig mal benutzen würde. Anders als ein Wunder konnte sie es nicht beschreiben, dass Stimmen und Geräusche oder auch Musik auf Stanniolfolie gebannt werden konnten. Sie war sehr gespannt, was Matt dazu sagen würde. Und sie hoffte, dass die Anleitung, die Mr. Edison mitschickte, dann auch diese Maschine in Gang setzen würde…

Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"

~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~

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Alaska

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Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Alaska am 14.12.2024 04:08

Tür 13 Welches Weihnachtsgeschenk würde dein Charakter jemandem kaufen, in den er verliebt ist? Oder würde er sogar selbst etwas kreieren?

Der Regen hatte aufgehört, und die Stadt lag in einer feuchten, kühlen Stille, als Amaro die Treppen zu Ardens Wohnung hinaufging. In seinen Händen hielt er ein kleines, schlichtes Paket, sorgfältig in dunkelgrünes Papier gewickelt und mit einer schlichten Kordel verschnürt. Es war schwerer als es aussah – oder vielleicht wog einfach die Bedeutung, die er ihm beigemessen hatte, schwerer. 
Er hob eine Hand, um an die Tür zu klopfen, doch hielt er inne. Seine Finger schwebten kurz vor dem Holz, bevor er sie langsam wieder sinken ließ. Was würde er sagen, wenn sie öffnete? Dass er dachte, sie könnte sich an nichts erinnern und deshalb ein Buch voller gemeinsamer Augenblicke brauchte? Was sollte er sagen, wenn sie registrierte, wie viel Zeit er damit verbracht hat?
Stunden, Tage und Nächte hatten seine warmen, rauen Hände den Ledereinband gehalten.
Ein leises Lachen entglitt ihm, trocken und selbstironisch. Worte waren nicht sein Ding. Und bei Arden... es fühlte sich nie an, als wären sie genug.
Stattdessen legte er das Buch vorsichtig auf die Fußmatte vor ihrer Tür. Einen Moment lang betrachtete er das Paket. Die Gravur auf dem Ledereinband – Erinnerungen – schien ihn für einen Augenblick durch das Papier hindurch anzusehen, als ob sie ihn ebenfalls fragen wollte, ob das wirklich eine gute Idee war.
Amaro holte tief Luft, fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Haar und trat einen Schritt zurück. Dann noch einen. Schließlich drehte er sich um und ging. Seine schweren Stiefel hinterließen ein leises Echo auf den Treppen, und er drückte die Schultern gegen die Kälte nach oben.
Er wusste, dass sie das Buch finden würde. Und er wusste, dass sie wissen würde, von wem es war. Das war genug.
Die ersten Seiten, auf die ihr Blick fallen würde, waren leer. 
Doch dann folgten die Einträge. Es waren Skizzen, schnelle Bleistiftzeichnungen von Orten, an denen sie zusammen gewesen waren – eine verlassenes Geisterhaus, eine höllisch aufgeheizte Bar, die engen, dunklen Straßen von San Franciscos Suburbs. Ein alter Buchladen, Regale voller Staub und vergilbter Seiten. Arden blättert in einem Buch, während Amaro sie beobachtet, ein halb verborgenes Lächeln im Gesicht. Daneben standen kurze, handgeschriebene Notizen. Kein Wort zu viel, immer nur genug, um die Erinnerung aufleben zu lassen.

[„Arden – am Küchentresen. Maggies Bratapfellikör in der Hand. Blut auf ihrem Shirt"]

Das Blut auf ihrem Shirt war eingetrocknet, dunkle Flecken, die wie kleine Karten auf der hellen Baumwolle verteilt waren. Es war nicht ihr eigenes, das wusste Amaro sofort, als er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Er hatte keinen Schlüssel, aber Arden hatte nicht abgeschlossen. „Ich hätte klopfen können", sagte er, die Stimme ruhig, fast ein bisschen schärfer, als er es beabsichtigt hatte. Es war seine Art, die Sorge zu überspielen, die ihm in die Knochen kroch, sobald er die Blutflecken auf ihrer Kleidung sah. Sie hatte irgendetwas geantwortet, womit Amaro sich nicht zufrieden geben konnte. „Arden." Sein Ton wurde weicher, fast beschwörend. Er trat näher, lehnte sich leicht an die gegenüberliegende Seite des Tresens, sodass nur die kalte, glatte Oberfläche zwischen ihnen lag. Für einen Moment war alles still. Amaro atmete tief durch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Weißt du, Arden, selbst du kannst nicht alles allein tragen."
Er zog den Stuhl zurück und setzte sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Es war eine stumme Übereinkunft zwischen ihnen, eine, die keine Worte brauchte. Amaro griff nach der Flasche und schenkte sich selbst ein Glas ein. Der Likör war süßer, als er erwartet hatte, aber er ließ die Hitze in seiner Kehle zu, während sie schweigend dasaßen.
Und für einen Moment war das genug.


[„Regen. Lächeln. Der Moment, als wir nicht wussten, ob wir lebend rauskommen."]

Ardens Zähne blitzten weiß durch die Dunkelheit, als sie schwer atmend grinste.
Amaro konnte nicht anders, als zu lachen. Es war ein leises, heiseres Lachen, das er kaum unter Kontrolle halten konnte. Der Schmerz in seinem Arm, die Dunkelheit, die Gefahr – all das fiel für einen Moment von ihm ab, als er sah, wie Arden mitten in diesem Chaos lächelte. Ein weiterer Blitz ließ den Himmel erstrahlen, und in diesem Moment fiel der Regen wie ein Vorhang aus Glas zwischen sie und ihre Verfolger. Die Schreie der Bestien hallten irgendwo in der Ferne, aber sie hatten es geschafft. Sie hatten sie abgehängt. Vorerst.
Amaro streckte die Hand aus und hielt sie zurück. Für einen Augenblick standen sie da, atmeten schwer, der Regen tropfte von ihren Kinnladen, und die Welt um sie herum verschwand in einer rauschenden Stille.
„Einen Moment." Seine Stimme war ruhig, fast sanft. Arden runzelte die Stirn, aber sie blieb stehen. Amaro lehnte sich zurück an die Wand und sah sie an – sah sie wirklich an, mit einer Intensität, die sie vielleicht aus dem Konzept brachte. „Wir sind noch am Leben." Er hob eine Augenbraue und ließ einen Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen spielen. „Das ist doch einen Moment wert, oder?"
Es war ein Augenblick zwischen Leben und Tod, ein Lächeln mitten im Sturm – und keiner von ihnen wusste, ob sie je wieder etwas Ähnliches erleben würden.
Doch in diesem Moment war das genug.

[„Tiefe und Dunkelheit. Du bist der einzige Weg hinaus."]

Die Dunkelheit war so dicht, dass sie wie eine lebendige Wand wirkte. Kein Lichtstrahl drang durch den engen Tunnel, in dem sie gefangen waren, nur das Rauschen ihres Atems und das leise Tropfen von Wasser durchbrachen die erstickende Stille.
Amaro presste seinen Rücken gegen die kalte Steinwand, sein Puls schlug wie ein Trommelwirbel in seinen Ohren. Irgendwo in der Finsternis vor ihnen bewegte sich etwas. Langsam. Lautlos. Wie ein Raubtier, das sie jagte, ohne sich auch nur im Geringsten zu beeilen. Arden stand direkt neben ihm, sie hielt eine Lampe in der Hand, aber das Licht war ausgegangen, als sie tiefer in den Tunnel vorgedrungen waren. Jetzt hielt sie sie nur noch wie einen Talisman, als könnte der kalte, nutzlose Metallkörper sie vor dem Unheil schützen, das sich in den Schatten verbarg. Ein dumpfes Geräusch drang durch die Dunkelheit, ein schweres, schleifendes Grollen, das die Wände um sie herum erzittern ließ. Sie teilten einen Moment der Verzweiflung. Amaro schwieg für einen Moment. In der Dunkelheit war seine Stimme fest, klar, als er murmelte: „Wenn ich dich nicht hier rausbringe, dann hat das alles keinen Sinn." Stille legte sich über sie, nur unterbrochen vom leisen Tropfen des Wassers und dem näherkommenden Grollen. Dann bewegte Amaro sich, seine Finger fanden Ardens in der Dunkelheiten und hielten sie fest. „Wir kommen hier raus. Weil ich dich hier rausbringe." Er drückte ihre Hand, bevor er sich abwandte, ihre Finger losließ und mit seiner anderen Hand nach der Wand tastete. Der Weg würde nicht leicht sein, das wusste er. Aber er würde ihn finden. Nicht für sich, sondern für sie. Und in einer Welt, die nichts als Tiefe und Dunkelheit kannte, war er bereit, diese Rolle zu spielen – und das war damals genug.

Hinter ihm blieb die Tür von Ardens Wohnung dunkel und verschlossen, doch auf der Fußmatte wartete eine Geschichte – ihre Geschichte. Und während Amaro die kalte Nacht hinunterschritt, fühlte er sich seltsam leicht, als hätte er einen kleinen Teil von sich selbst hinterlassen, wo er hingehörte.

I put on Survivor just to watch somebody suffer
Sinking in the sofa while they all betray each other
What's the point of anything?

The internet's gone wild watching movie stars on trial
While they're overturning Roe v. Wade

Billie Eilish - TV

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.12.2024 04:11.

Sprenkel

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Eventmanager

Ambitionierter Teilnehmer

Beiträge: 847

Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲

von Sprenkel am 14.12.2024 05:25

tuerchen_14.png

14. Dezember
Über welches Weihnachtsgeschenk würde dein Charakter sich am meisten freuen?


Zeit für die Antwort bis am 16. Dezember um 23:59 Uhr

Antworten
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