🎲 #1 Special Scene 🎲
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Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von LadySnow am 03.05.2021 11:57Und dann stand sie da. Blutverschmiert, mit einigen Wunden und eigentlich total am Ende. Sie lief auf Jakob zu, doch wurde immer langsamer und langsamer, bis sie erkannte, wer dort vor ihm auf dem Boden lag. "Lynn...", hauchte sie und fiel auf die Knie vor der Frau, ihrer besten Freundin, die ja eigentlich haette unsterblich sein sollen, doch vebrannt und dem Tode nah hier lag. Traenen sammelten sich in Soneas Augen. Sie hoerte wie Lynn roechelte, kaum Luft bekam und auch wenn sie ein Vampir war... Sie wuerde sich niemals davon erholen koennen. "Ich liebe dich Lynn, wir...", fluesterte die junge Frau, schluchzte und hob den Dolch. Dann stach sie zu, mitten ins Herz ihrer besten Freundin. "Wir sehen uns auf der anderen Seite..." Ihre Worte waren nur ein Hauch, nur ein Wispern im Schatten der Gasse. Sie zog den Dolch wieder heraus, ihre Hand zitterte und sie sah zu, wie Lynns Koerper sich langsam in Asche aufloeste. Mit traenenueberstroemtem Gesicht sah sie auf und schaute Jacob an. "Du hast sie getoetet.", stellte sie fest und ihre Stimme war leise und ruhig mit einem minimalen zittrigen Unterton. "Du hast mir die einzige Freundin genommen, die ich hatte!" Sie wurde lauter und ja, Sonea war unglaublich wuetend. Und sie war traurig. In ihren Haende ln lagen noch immer ihre Dolche. Sie stand auf und hoffte nur, dass ihre Beine nicht nachgaben. "Wir haben verloren, der Rueckzug wurde befohlen. Es gibt nichts mehr, dass irgendwie wichtig ist.", murmelte die Halbfelfe und blickte ihren eigentlichen Freund, den Mann, den sie wahrscheinlich liebte, starr und mit unbaendiger Wut in den grauen Augen an. Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Ihr Leben hatte sich in Rauch und Blut aufgeloest, sie wuerde eine Gejagte sein und wenn sie sie gefangen nahmen, wuerde sie umgebracht werden. Was zaehlte es also.... Und so stellte sie sich nun gegen ihn. Gegen Jakob, den sie doch eigentlich liebte. Doch er hatte Lynn umgebracht mit seiner verdammten Magie. Mit dem Handruecken wischte sich Sonea die Traenen ab, dann stuermte sie los, auf Jakob zu. Ihre Dolche in den Haenden und angriffsbereit...
Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von Acezerantis am 04.05.2021 00:03Mein Schreibpartner fürs Leben: Vel <3
Das Play startete am: 14.03.2021
Genre: Romance | Fantasy | Comedy | Drama-Baby
Was vorher geschah:
Die Erde nähert sich seinem Untergang, denn der einhundertsiebenundachtzigste Teufelsbrut war es unheimlich langweilig.
Leider hatte Teufel Junior die Rechnung ganz bestimmt nicht mit der souveränen und äußerst motivierten Partnervermittlungsagentur Cupid Matchmaker Inc. gemacht, dessen Auftrag es war, die bösartigste und niederträchtigste Kreatur (Centum) erfolgreich mit seinem höllischen Match Lilith zu verkuppeln. Um die Liebe etwas anzukurbeln und der Sache auf die Sprünge zu helfen (schließlich hatten die Vermittler nicht gerade viel Zeit gehabt), lockten Cupid und seine fleißigen Cupids (Eva, Noah und Monika) Centum in eine Falle, um ihm dort ein überaus fragwürdiges Serum (Dopamin) zu verabreichen, dessen Wirkung erst mit einem Kuss, seine volle Effektivität entfaltet.
Plan: Eva spritzt heimlich Centum das Dopamin, Lilith küsst den Teufelsbraten, besagter Braten verliebt sich und die Erde - und dessen Bewohner - dürfen noch etwas weiter existieren. Happy End.
Spoiler: Läuft leider nicht alles wie geplant.
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Aktionsbeitrag [Vel]:
Die afroamerikanische Schönheit hatte alles versucht, bei seiner Berührung nicht anzuspannen. Doch es war schier unmöglich. Sie fühlte einen tiefsitzenden Hass. Seine provokanten Hände ließen nicht ab, auch nicht, als sie diese in züchtigere Gegenden lotste. Allein aus diesem Grund drehte sie sich verächtlich schnaubend um, dann lächelte sie ihn gespielt an und erkannte etwas bodenlos Böses in seinen dunklen Iriden aufblitzen.
"Centum", warnte sie ihn leise an seinen Lippen und beugte ihr Oberkörper in möglicher Distanz zu ihm.
Ehe sie sich versah, fixierte er sie im fachmännischen Polizeigriff. Ohne Probleme hatte er sie umgedreht und unter Kontrolle. Schmerzhaft schnaubte sie auf, doch versuchte sie kein einziges Geräusch von sich zu geben. Das pure Chaos brach aus. Dieser Tumult kündigte sich in Form von platzenden Flaschen an und dann die panischen Schreie auf Grund des gefährlichen Feuerkreises. Menschen schrieen und gerieten in Panik. Das ausgebrochene Feuer ließ Eva nervös werden. Sie hatte keinerlei Fluchtmöglichkeiten,- das gefiel ihr kein Bisschen.
Der dritte Tag. Dunkelheit und Enge. Trostlosigkeit. Die abgemagerte Frau legte ihre zitternden Hände an eine hölzerne Wand vor sich. Lediglich der kleine Lichtblick, der sich ergab, wenn die Kiste am oberen Rand geöffnet wurde, gewährten ihr eine kurze Einsicht. Sie sah ihre dreckigen, verschwitzten Hände.
"Bitte lass mich raus", flehte sie mit brüchiger, trockener Stimme. Sie weinte nicht mehr.
"Eben hattest du einen wunderschönen Glanz in deinen Augen, Mona."
Ihr Leib zitterte und war dehydriert. (note: Ausschnitt aus ihrer traumatischen Vergangenheit)
"Lass mich los", presste sie durch zusammengebissenen Zähnen hervor.
"Hat dir keiner gesagt, dass man nicht mit dem Teufel spielt?"
Dann hob sie ihren Blick und sah in die Ferne. Plötzlich fluchte er - er fluchte? Warum? Als sich sein Griff sogar lockerte, entriss sich Eva aus diesem und drehte sich sofort zur personifizierten Boshaftigkeit.
Da stand er, wütend und mit einem Pfeil in seiner großen Hand. Die afrikanische Schönheit realisierte langsam. Sie folgte dem zornigen Blick ihres Gegenübers und sah in die blauen Augen Cupids. Dann sah sie wieder in die dunklen, funkelnden Augen ihres größten Feindes.
Monika gab ihr die nötige Information, dass Lilith nirgends auffindbar war. Nun hörte Eva nichts mehr. Es herrschte in ihrer Illusion absolute Stille - nur der falsche Priester vor ihr stand da. Es kam ihr vor, als würde sie von einer stärkeren Macht geleitet werden, als sie sich ihm langsam näherte. In ihrem Ausdruck erkannte man weder Angst, Zorn, Liebe oder irgendein anderes Gefühl. Es war ein Ausdruck der absoluten Gleichgültigkeit.
Sie umfasste mit beiden Händen seine bebende Faust und entnahm ihn den Pfeil.
Noch einmal blickte sie an seiner Schulter vorbei zu Cupid und nun spiegelte sich eine Traurigkeit in ihren bernsteinfarbenen Iriden wieder.
Den Pfeil ließ sie zu Boden fallen und sie nutzte die kurze Verwunderung Centums, um sich mit ihm zu Boden fallen zu lassen.
Tränen rollten ihre Wange herab, denn sie hatte große Angst, welche Konsequenzen es für sie tragen würde. Doch diese Angst überwand sie, welche sich rittlings auf seinen Schoß setzte und ihre Hand um seinen Hals griff.
Dasselbe Bild wie in ihrem Albtraum entstand. Es wurde vor - oder besser gesagt - unter ihr wahr.
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Reaktionsbeitrag [Acezerantis]:
Es waren diese einen seltenen Momente, wo der Mann, der zwar die wahre Liebe oft mit angesehen, doch dessen Bedeutung und Kraft nie am eigenen Leib erlebt hatte, die den alten Engel zweifeln ließ, dass er selber für die wahre Liebe geschaffen war. Die Liebe kam in vielerlei Formen und Intensitäten; oft als flüchtige Verliebtheit, manchmal als starke Anziehung und selten als wahre Aufopferung. Als Cupid, die, von der falschen Liebe, zerbrochene Frau in seinen Armen hielt, wusste der Urälteste mit der Klarheit eines sonnigen, warmen Sommertages, mit welcher Art der Form und Intensität er konfrontiert war. Ehrfürchtig strich er der jungen Frau, mit seinen Fingern, über das atemberaubende Gesicht, dessen Schönheit - selbst durch den Dreck - nicht getrübt war. Dieses zerbrechliche Wesen war der Grund, warum er so lange hier auf dieser Erde verweilt hatte, diese Erkenntnis traf den Engel härter, als alle seine zielsicheren Pfeile es jemals konnten.
Sie alleine war jedes Opfer wert gewesen, das er bereit war, zu geben.
Als Monika panisch Eva darum bat irgendetwas zu tun, hatte sie definitiv - und bei allen verfickten Zuckerherzen dieser Welt - nicht das gemeint. Wie zur Salzsäule erstarrt, beobachtete die blonde Vermittlerin, durch ihr teures High-Tech Fernglas, wie die agile Agentin sich erst aus dem fachmännischen Polizeigriff befreite, um schließlich die abgelenkte, teuflische Zielperson à la Krav Maga-Technik (beeindruckend) zu Boden zu bringen. Sie würde doch nicht ernsthaft - "Eva! Nein, nein, nein! Abbruch!", versuchte Monika das überstürzte Handeln von Eva noch zu unterbinden, doch bevor sich irgendeiner der Anwesenden Zeugen versah, hatte die Agentin es tatsächlich ernsthaft getan. Eva küsste Centum.
Etwas schien zu brechen; und als Cupid nach der Ursache, des plötzlichen, unüberhörbaren Geräuschs, suchte, erkannte der wahrhaftige Liebesgott, dass er den eigentlich äußerst druckstabilen Holzbogen in seiner Hand, entzwei gebrochen hatte.
Oh, dachte der blonde Mann lediglich und mit einer schlichten Handbewegung, schleuderte er die restlichen Teile beiseite. Seine eisernen, blauen Augen, hefteten sich auf dieses skurrile Bild, dass stechend und unübersehbar provokant, vor seinen Blick sich erbot. Der Plan war aufgegangen - zwar anders, als ursprünglich vorgesehen, doch das Resultat würde das gleiche sein.
Und obwohl alles nach seinem Plan zu laufen schien, bemerkte Cupid, wie sich seine Hände zu angespannten Fäusten bildeten, dessen Kraft sogar einen, aus hartem Buchenholz bestehenden, Langbogen mühelos auseinander brach.
Für einen Bruchteil einer Sekunde, war die Rettung dieser hoffnungslosen Welt und dessen Bewohner, dem blonden, eigentlich rational denkenden Mann, egal.
Centum, hatte das starke Bedürfnis nach frittiertem, saftigen Hühnchen, als seine diabolisch funkelten Augen, die des geflügelten Robin Hood's traf. Doch bevor er zur Tat übergehen oder sich ein passendes Rezept aus dem Internet raussuchen konnte, wurde seine Balance, durch beeindruckend gelenkige Beine, beeinträchtigt. Überrascht landete der falsche Priester unsanft auf seinen Rücken und bevor er sich erneut fassen konnte, setzte sich seine Angreiferin ungeniert rittlings auf seinen Schoß. Diese Tatsache alleine, verblüffte Centum nicht annähert so sehr, wie die nächste unfassbare Untat, die das unartige Kätzchen an ihm ausübte.
Überaus weiche, volle Lippen, pressten sich auf seinen und der intensive Duft nach Kokosnuss umhüllte seine Sinne. Etwas schwer definierbares, breitete sich in des Teufels Körper aus; und was er anfangs als wohlige, ihm bekannte, Lust, interpretierte, schlug buchstäblich in Sekunden in etwas um, dass er noch nie in seinem gefühlslosen Leben, gefühlt hatte. Sein Herz raste. Und das mit der Geschwindigkeit eines verdammten Hochgeschwindigkeitszuges. Centum packte die Frau auf ihm, an ihrem grazilen Hals, bevor er seine ungünstige Position unter ihr, änderte. Unsanft unterwarf er die - in Lack und Leder gekleidete - Frau und seine nun zornigen Augen begegneten ihren...ja wirklich, äußerst bezauberten, braunen Augen.
Ein unwillkommenes aber warmes Gefühl, breitete sich in seiner Bauchgegend aus, während er die Frau, wie ein verdammter Vollidiot, anstarrte. Ihre Ausstrahlung erinnerte die Ausgeburt der Hölle, an einen warmen Sonnenuntergang und - er verpasste sich selber eine saftige Backpfeife. Wie von einer Giftschlange gebissen, löste er seinen Griff um ihren zarten Schwanenhals, dessen Farbe ihn an süße, heiße Schokolade - und er schlug sich erneut ins Gesicht.
Schnell richtete sich Centum wieder auf seine Beine und fuhr sich mit beiden Händen durch sein Haar. Verwirrt über seine Unfähigkeit, seine eigenen Gedanken und Willen unter Kontrolle zu bekommen, fuhr sein erboster Blick zu der Agentin, die offensichtlich Schuld an seinem erbärmlichen Zustand trug. Was hat dieses Miststück mit ihm angestellt?
"Du.", grollte Centum fuchsteufelswild und sein anklagender Zeigefinger richtete sich auf Catwoman höchstpersönlich.
"Warum habe ich jetzt das urplötzliche scheiß Bedürfnis mit dir eine verfickte, heiße Schokolade zu trinken?"
"Herzlichen Glückwunsch, Einhundertsiebenundachtzig, du bist nun erfolgreich vermittelt."
Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von Intoxicantly am 05.05.2021 20:59Wer ist Dein Schreibpartner: daughter ♥
Wann ist das Play entstanden?: 28.05.2018
Genre: Drama, Crime, Romance
Was ist davor passiert:
Die Charaktere befinden sich im Gerichtsaal für einen ungeklärten Autounfall von vor sechs Jahren für den Tate Evans ihr Vater – John Evans – als Angeklagter mit den Anklagepunkten Vertuschung eines Unfalls und Bestechung eines Beamten steht.
Lange Zeit dachte Tate, dass sie für diesen Unfall verantwortlich war, da sie an diesem Tag unter Einflüssen stand und keine klare Erinnerung mehr hatte. Ihr Vater war an diesem Tag in der Vergangenheit mit ihr im Auto, der ihr diese Lüge als Wahrheit eintrichterte.
Aufgrund eines aktuellen Mordfalls, welcher unter Detective Carters Leitung steht/stand, hat dieser den Unfall aus der Vergangenheit genauer recherchiert, nachdem Tate sich ihm offenbart hat. Mit Herausfinden der Wahrheit verhaftete er ihren Vater. Gerade sitzt Tate im Zeugenstand, Detective Carter als Besucher in der hintersten Sitzreihe. Zwischen den beiden Charakteren ist keine romantische Handlung passiert, jedoch bestehen unausgesprochene Worte, die sich im gesamten Prozess – des eigentlichen Falls ergeben haben.
Aktionsbeitrag: Detective Nathanial Alexander Carter by daughter
Es war reine Folter in diesem Raum zu sein und gleichzeitig konnte ich mir nicht vorstellen, sie alleine zu lassen - selbst wenn ihr meine Anwesenheit egal sein würde. Selbst, wenn sie mich gar nicht wahrnehmen würde. Ich wand meinen Blick von ihr ab - denn wenn ich sie sehen würde - während ihr unter Druck der Schmerz und die Traurigkeit im Gesicht anzusehen war, dann.. Dann würden meine Emotionen über dem Verstand stehen - und ein zweites Mal konnte ich mir das nicht erlauben. Es war nicht meine Verantwortung. Und während ich feige meinen Blick von ihr abwand, konnte ich hören, wie sie zerbrach - mit jeder weiteren Frage, die der Anwalt auf sie losließ. Ich hatte sie hierher gebracht - gezwungen fast schon, dass sie ihre Aussage machen würde. Es war meine Schuld, dass sie nun da vorne sitzen musste - entblößt vor allen und ich konnte ihr nicht helfen. Ich sollte nicht. Und für was das Ganze? An dem schmierigen Lächeln, dass John Evans trug konnte ich schon erahnen, wie dieser Prozess ausgehen würde - was war wohl das große Finale? Was war es wohl, dass ihn so selbstsicher machte - sicher nicht die Liebe zu seiner Tochter. "Nun Ms. Evans - also sagen sie uns gerade, dass sie als Minderjährige unter dem Einfluss von Alkohol standen - zudem auch noch so viel, dass sie sich gar nicht mehr erinnern konnten, ob sie am Steuer saßen oder ihr Vater." "Ms. Evans, sie sind seit mehr als zwei Jahren clean - korrekt?" "Also stimmen sie zu, dass sie seit etwa zwei Jahren bis zum heutigen Tag nicht unter dem Einfluss jeglicher Drogen standen?" "Nun Ms. Evans - wenn sie sich doch so sicher damit sein konnten. Erklären sie uns doch, wie sie schließlich betrunken in der Wohnung von Detective Carter gelandet sind. Vielleicht hat ja Detective Carter sie abgefüllt, hm? Oder sie wollten ihn abfüllen? Natürlich! Denn so war es einfacher ihm ihre Story zu vermitteln - sodass er für sie lügen würde." "Oder wollen sie mir etwa erzählen, dass sie sich zuvor nicht im privaten - außerhalb der Ermittlungen - mit Detective Carter getroffen haben? Bestimmt nennen sie einander schon beim Vornamen, oder nicht?" Es fühlte sich an, als würde sich mein Magen umdrehen - immer und immer wieder. Obwohl ich meinen Blick nicht nach vorne richtete, konnte ich fühlen, dass sie sich jeder der Anwesenden nach mir umgesehen hatte. Und wenn ich könnte, würde ich verschwinden. Hier und jetzt. Denn wenn die öffentliche Bloßstellung am Zeugenstand noch nicht genug war, dann war jetzt wohl der richtige Zeitpunkt, um alles rauszulassen. Jetzt, wo Tate Evans alles mitanhören würde. Meine Wangen liefen leicht rot an - genug, um mir die Scham anzusehen. Ein Detective - ein Beamter des Staates New York, welcher von einem Anwalt vor Gericht bloßgestellt wird - Jones hatte Recht gehabt. Ich war kein guter Detective - denn sonst hätte ich es niemals so weit kommen lassen. Und obwohl Tate Evans all das nicht verdient hatte, schämte ich mich zu sehr - um nicht das letzte Stückchen Integrität zu verlieren also schwieg ich - da sowieso niemand auf mich achtete.
Reaktionsbeitrag: Tate Evans by Intoxicantly
Die Fragen von Mister Lewis nahmen nicht ab. Im Gegenteil mit jeder Sekunde stellte er eine weitere Frage, mit welcher er mich vor allen Anwesenden bloßstellte. Gleichzeitig baute sich immer größer werdende Verzweiflung in mir an, gegen die ich nicht antreten konnte. Ob ich seit zwei Jahren clean war. Arschloch. Sicher wusste er, dass das Gegenteil der Fall war. Was sollte ich sagen? Sollte ich lügen? Konnte ich lügen? Ich brachte kein Wort heraus, stattdessen sah ich meinen Vater an. Die ganze Zeit hatte ich versucht zu vermeiden ihn anzusehen, aber ich konnte nicht mehr. Meine Wut war zu groß, um sie in Worte zu packen In meinen Augen war die pure Abneigung ihm gegenüber zu sehen. Wieso machte er all das? Wieso ließ er zu, dass sein Anwalt sein Kind so vorführte? Stopp- Ich war nicht sein Kind, das war der Grund. Ich spürte einen dicken Knoten in meinem Hals, was mir das Reden erschwerte. Langsam versuchte ich mich zu beruhigen, versuchte die Menschen im Zeugenstand nicht anzusehen. Jeder einzelne Blick haftete auf mir. „Was spielt das für eine Rolle?", erwiderte ich langsam, wollte die Frage dabei umgehen. Plötzlich sprach Mister Lewis von Detective Carter. Wie ich in seiner Wohnung war. Woher wusste er von diesem Abend? Wieso tat John Evans das alles? Ob mein Make-Up meine Röte im Gesicht verdeckte? Verdammt, ich wurde an den Pranger gestellt und jeder hier war in der Lage mich zu analysieren. Durch mich hindurch zu sehen, zu erkennen, dass ich nicht mehr clean war und vermutlich Gefühle für einen Detective hegte. Selbstverständlich wollte Mister Lewis die Spitze erreichen und alles verdrehen. „Ihre Fantasie ist blühend. Meine Mutter ist an diesem Tag beerdigt worden– " Zugleich hatte ich erfahren, dass mein Vater nicht mein Vater war, ich hatte sterben und die engen Menschen um mich herum meiden wollen. „Miss Evans, es geht gerade nicht um ihre Mutter. Es geht um Sie. Wie sie vor sechs Jahren als Minderjährige betrunken gefahren sind. Wie Sie eine Beziehung zu einem Beamten angefangen haben, um die Ermittlungen zu manipulieren, zu-" – „Mister Lewis! Es reicht!" Mister Williams Stimme klang durch den ganzen Saal. Was. WAS?! Was hatte ich gerade gehört? Mein Herz raste schon lange nicht mehr im normalen Rhythmus, aber gerade hatte ich den Eindruck dieses Rasen bis zum Hals zu spüren. Nicht einmal den Blick nach hinten zu Detective Carter wagte ich. Ich war beschämt über all die gefallenen Worte. Dieser Bastard-Anwalt hatte es geschafft mich als das darzustellen, was ich nicht war. Was war, wenn Detective Carter diesen Worten Glauben schenkte und dachte, ich hätte alles eingefädelt? Mein Körper zitterte, und das Gefühl von Verlorenheit machte sich wieder in mir breit. Wieso saß ich immer noch hier? Mister Lewis seine Befragung endete, dennoch konnte ich nicht erleichtert ausatmen. Das würde ich erst, wenn ich diesen Tag vergaß. Die schlechten Erinnerungen nahmen immer mehr zu, während die guten Erinnerungen abnahmen. Der Staatsanwalt erhob sich, er hatte auch noch einige Fragen an mich. Obwohl er versuchte die Situation zu retten, war es verschwendete Zeit. Und für mich fühlte es sich im Zeugenstand wie die Hölle höchstpersönlich an. Meine Nerven und mein Stolz lagen auf dem Boden, beides zertrampelt. Es dauerte zu lange bis ich endlich aus diesem verdammten Zeugenstand entlassen und auf meinem Platz wieder platz neben durfte. Dabei wollte ich nicht Mal mehr hier sein, von all diesen Leuten angestarrt werden. In dem Moment, wo ich mich neben Trey setzte, traf mich die nächste Realität – der Gerichtsprozess meiner Mutter, es würde so viel Blut vergossen werden. Das hier war ein Vorgeschmack. Ich wollte zu Detective Carter schauen, weil es im nächsten Gerichtsprozess hässlicher werden würde. Tat es jedoch nicht, weil mein Zorn und mein Schamgefühl nicht auf mein Herz hörten. Ich spürte, wie mein älterer Bruder seine Hand auf meinen Rücken legte. „Hör auf.", flüsterte ich zu harsch, denn Trost und Zuneigung sorgten im Moment für das Gegenteil. Ich würde immer schwacher werden und die Beherrschung verlieren. Obwohl verzweifelt sein genauso schlimm war, wollte ich lieber wütend sein. Wie oft wurde ich in den Medien schon bloßgestellt und wie oft hatte es mich nicht gekümmert? Jetzt wusste ich warum, alles wurde für diesen Tag aufgehoben.
"You are so brave and quiet
I forget you are suffering."
- Ernest Hemingway
Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von Hope. am 06.05.2021 00:31Wer ist Dein Schreibpartner: @Herbstwind ♥
Wann ist das Play entstanden? 30.09.2016
Trigger Warnung: FSK 18: Gewalt, Misshandlung, Drogen
Aktionsbeitrag: (Hope.)
Daniel Miller
Drei Tage waren bereits vergangen und um ehrlich zu sein hatte ich immer noch keine Ahnung wo Ivy war und das obwohl alle nach ihr suchten. Das war eben der Vorteil, wenn man selbst bei der Polizei arbeitete, der Fall bekam mitunter höchste Priorität und meine Kollegen arbeiteten teilweise noch in ihrer Freizeit und versuchten rauszubekommen wo sie war, wofür ich mich später wirklich bedanken musste, aber darüber würde ich mir wann anders Gedanken machen, denn im Moment hatte ich nicht den Kopf dafür. Ich dachte ununterbrochen an Ivy und überlegte wo sie sein könnte, aber ich hatte keine einzige Spur. Ich wusste nicht einmal, ob sie noch in New York war oder ganz wo anders und das machte mich fertig, vor allem, weil ich auch nicht wusste wie es ihr ging. Lebte sie überhaupt noch? An sowas wollte ich eigentlich gar nicht denken, aber diese Gedanken kamen einem leider, wenn man sich so verrückt machte. Verdammt, sie konnte mich doch nicht einfach so alleine lassen, was sollte ich ohne sie machen? Gerade war ich noch auf dem Revier, machte aber Pause und stand mit einer Zigarette draußen. Dafür hasste ich mich auch, ich hatte angefangen zu rauchen, diesmal nur leider nicht spontan oder ab und zu. Mittlerweile hatte ich das Gefühl ich würde durchdrehen, wenn ich nicht gleich rauchen würde. Dabei hoffte ich zwar noch, dass das nur in dieser Situation war, aber mal ehrlich: Es war immer total schwer aufzuhören, vor allem, weil ich ja schon vorher immer mal wieder geraucht hatte. Ich dachte tatsächlich mal an nichts, als auf einmal ein Kollege zu mir kam. „Es kann sein, dass wir sie gefunden haben. Wir warten noch auf Kollegen, die sind noch unterwegs und wir brauchen sie. Dann fahren wir aber direkt los", sagte er und sofort weiteten sich meine Augen und ich fragte ihn aus. Ich bekam alle Infos und ging dann nochmal schnell an meinen Platz, holte meine Waffe und auch meine kugelsichere Weste. Mein Kollege versuchte mich aufzuhalten, aber als ob ich jetzt ganz ruhig abwarten würde, während Ivy bei komischen Typen gefangen war. Es war nicht sicher, ob sie da war, aber ein Versuch war es wert. Sie befand sich noch in New York laut den Informationen die ich hatte und das war schon mal gut. Es dauerte gar nicht so lange bis ich da war und so stieg ich sofort aus dem Auto und betat das Lagerhaus. Hier war alles total leer, dennoch hatte ich meine Waffe gezückt und war wachsam, schließlich hatte ich keine Lust jemanden zu übersehen und dann verletzt zu werden, denn dann konnte ich vergessen, dass ich sie jemals fand. Als ich weiter ging, stand ich auf einmal vor einer großen Tür mit einem Zahlenschloss, danach ging es aber nicht weiter. Mist! „Ivy?", rief ich, in der Hoffnung, dass sie hier irgendwo war, doch ich bekam keine Antwort. Ich wollte mich gerade zum Gehen wenden, als ich auf einmal ihre Stimme hörte, die nach Hilfe rief. Sie klang so verzweifelt, das tat mir im Herzen weh. „Ivy, bleib ruhig. Ich bin hier", versuchte ich sie zu beruhigen. Die Kombination kannte ich nicht und ansonsten konnte ich die Tür nicht öffnen. Ich überlegte, ob ich die Tür eventuell aufschießen konnte, doch da hörte ich wieder Ivys Stimme, die mir die Kombination sagte. Schnell tippte ich die vier Zahlen ein und tatsächlich öffnete sich die Tür. Sofort fiel sie mir um den Hals und umarmte mich fest, weshalb auch ich sofort meine Arme um sie legte und sie an mich drückte, wobei ich immer noch aufpasste, denn sie wirkte so geschwächt und ich wollte ihr nicht weh tun. „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe", murmelte ich und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Zugegeben roch sie nicht mehr ganz so frisch, aber das war mir egal. Ich war so froh und glücklich, dass ich sie wieder hatte und am liebsten würde ich sie gar nicht mehr loslassen, aber schließlich mussten wir hier noch raus. „Nicht weinen. Alles wird gut. Ich verspreche es dir", murmelte ich und küsste sie auf die Stirn. „Wir sind bald zuhause und dann lass ich dich nie wieder los", meinte ich noch, sah in ihre Augen, löste mich dann aber von ihr um mir die kugelsichere Weste auszuziehen. Noch bevor sie fragen konnte was ich da tat, zog ich ihr diese an und sah sie dann eindringlich an. „Ich weiß, dass du es hasst, wenn du auf jemanden hören musst und normalerweise das Gegenteil machst. Ich flehe dich aber einmal an, dass du einfach das machst was ich dir sage, ja? Ich muss mich auf dich verlassen können. Meine Kollegen kommen erst später und der Typ muss hier noch sein, ich habe aber auch keine Ahnung, ob er alleine ist oder noch einen Partner hat. Deswegen hör einmal auf mich ohne nachzufragen oder zu zögern", sagte ich ihr und hoffte, dass sie sich einmal dazu durchringen konnte. Anschließend deutete ich ihr mir zu folgen und passte auf, dass sie immer hinter mir blieb, denn von da konnte uns niemand angreifen und sie war sicher. Wir waren fast draußen, als auf einmal jemand um die Ecke kam und eine Waffe auf uns richtete, besser gesagt auf mich, denn Ivy war eh hinter mir und da sollte sie auch bleiben was ich ihr sagte. „Du kleine Schlampe wirst nicht abhauen. Ich mach das ganz bestimmt nicht für Alex, wenn es dann eh fehlschlägt. Dein Freund hier wird wohl leider ohne dich gehen müssen. Vielleicht erlaubt Alex mir in der Situation aber auch dich zu erschießen. Er hätte es ja auch fast getan. Manieren wirst du wohl nie haben, auch wenn du wirklich gut mit deinem Mund umgehen kannst", sagte er und richtete die Waffe auf Ivy, ehe ich bemerkte, dass er seinen Finger langsam auf den Abzug legte. Noch bevor ich etwas zu Ivy sagen konnte, zog ich sie, leider unsanft, weg als ich auch schon den Schuss hörte und kurz darauf ziemlich heftige Schmerzen in meiner Bauchgegend spürte. „Ach, mach was ihr wollt. Unwahrscheinlich, dass er das überleben wird und wenn er tot ist, wirst du eh kein schönes Leben mehr haben", sagte er grinsend, richtete die Waffe trotzdem nochmal auf Ivy, weshalb ich nicht lange zögerte, meine Waffe wieder nahm und auf ihn schoss. Glücklicherweise traf ich nur sein Bein, denn auch wenn er ein widerliches Arschloch war, wollte ich kein Menschenleben auf dem Gewissen haben. Der Schuss reichte trotzdem, dass er fluchend versuchte abzuhauen. Solange war ich noch an der Wand angelehnt, spürte aber, dass der Schmerz immer schlimmer wurde. Mein Kreislauf sackte zusammen, ich hatte überall kalten Schweiß und es dauerte nicht mehr lange bis meine Knie nachgaben und ich auf den Boden sackte. Schwach sah ich Ivy an und drückte ihr die Waffe in die Hand, schließlich wusste ich ja nicht, ob der nochmal zurückkommen würde und wenn doch, sollte sie sich wenigstens verteidigen können. „Meine Kollegen kommen bald...Es tut mir leid", sagte ich, wobei es eher ein flüstern war. Ich versuchte auf die Wunde zu drücken, damit ich nicht noch mehr Blut verlor, aber dass ich immer schwächer wurde, war dafür nicht förderlich und schon kurz wurden auch meine Arme schlaff und ich bemerkte wie alles um mich rum schwarz wurde.
Reaktionsbeitrag: (Herbstwind)
Evelyn Meyer
Es war so schön wieder in Daniels Armen sein zu können. Seine Worte beruhigten mich, also nickte ich tapfer. Wir mussten hier schließlich zuerst raus, und das am besten so schnell es ging. Als Dan jedoch plötzlich seine kugelsichere Weste auszog, sah ich ihn mit offenem Mund an. Er reichte sie mir die Weste und ich verschränkte direkt die Arme und wollte protestieren, doch Dan bat mich direkt auf so eine liebe Weise darum, auf ihn zu hören. "Dan, bitte, das ist gefährlich.", widersprach ich eher kleinlaut, doch er gab nicht auf. Ich hatte keine Energie mehr zu widersprechen, also ließ ich mir von Daniel in die Weste helfen und nahm gleich daraufhin seine freie Hand.
Wir liefen los, anscheinend kannte er den Weg hier raus. Ich blieb hinter Daniel, so wie er es wollte, auch wenn mir dabei nicht wirklich wohl war. Als um eine Ecke bogen, stand da aber plötzlich genau der Typ, der mich auch hierhergebracht hatte. Er hatte seine Waffe dabei und richtete sie auf uns beide. Ich schluckte und ließ Daniels Hand los. Nein, er durfte uns nichts tun! Wieso erschoss Dan ihn denn nicht einfach? Ich konnte schon Tageslicht erahnen, wir waren also beinahe hier raus, warum musste dieser schmierige Kerl genau jetzt hier sein?! Seine Worte jagten mir einen eiskalten Schauer über den ganzen Körper. Ohne länger zu zögern, löste ich mich aus meiner Starre und stellte mich vor Daniel, schließlich hatte er keine kugelsichere Weste mehr an, sondern sie mir gegeben. Als ich sah wie Typ bereit dazu war abzudrücken, schloss ich einfach meine Augen und rechnete schon mit einem Schuss, doch ehe ich mich versah, wurde ich plötzlich herumgerissen, sodass ich mich wieder halb hinter Daniel befand. Ich hatte Mühe nicht umzufallen durch die hastige Bewegung, doch grade, als ich sicher stand, hörte ich einen Schuss. Geschockt sah ich zu Daniel, der sich an der Wand abstützte. Keine Ahnung was dann passierte, doch Dan schoss auf den Typen, von dem jedoch nur Schmerzensschreie zu hören waren. Daniel sank zu Boden und sofort überlief mich Panik, als ich das viele Blut sah. "Dan!", kreischte ich panisch und kniete mich neben ihm hin. Dieses Arschloch hatte ihn angeschossen! "Oh Gott, Dan, bitte halt durch, das wird wieder.", sagte ich panisch und strich sanft über sein Haar, ehe ich seine Hand nehmen wollte, doch er drückte mir nur die Waffe in die Hand. Dabei war mir so gar nicht wohl, weswegen ich sie gleich wieder ablegte und stattdessen seine Hand griff und mich zu ihm beugte. Seine Worte trieben mir die Tränen in die Augen. "W-Was tut dir leid? Daniel? Schatz?", fragte ich und als ich sah, wie seine Augen sich langsam schlossen, rüttelte ich verzweifelt an seiner Schulter. "Nicht einschlafen, Dan! Bitte, bleib bei mir!" Ich schluchzte unkontrolliert auf und versuchte weiter ihn bei Bewusstsein zu halten. Leider ohne Erfolg, seine Augen fielen immer wieder zu. "Ich liebe dich, Dan!", schluchzte ich und strich noch einmal über seine Haare.
Als ich dann ein schmerzerfülltes Stöhnen hörte, drehte ich meinen Kopf direkt wieder zu dem Typen und sah, dass er die Waffe auf mich richtete. Panisch suchte ich am Boden nach Dans Waffe, war jedoch nicht so schnell. "Nein, bitte...", flehte ich mit zitternder Stimme, als auch schon ein Schuss ertönte - und ich sah wie der Typ nun endgültig zu Boden ging. Mit großen Augen sah ich zu Dean, der plötzlich um die Ecke kam. "Oh Scheiße! Ivy, komm her!", sagte er, doch ich kümmerte mich nur wieder hysterisch weinend um Daniel. "Du musst ihm h-helfen.", schluchzte ich weiter. "Der Notarzt steht schon draußen, er wird gleich weggebracht, aber jetzt musst du hier sofort raus, ja? Bitte, Ivy.", sagte Dean, doch da ich mich nicht bewegte, hob er mich einfach hoch und trug mich raus. "Nein! DAN!!!", kreischte ich und versuchte mich loszureißen um zu ihm zu können, doch Deans griff war fester, als ich es erwartet hatte. Draußen warteten Sanitäter, doch in meiner Panik schrie ich auch diese an und kratzte einen davon blutig, bis Dean endlich mit ihnen redete und sie nach drinnen liefen und mich in Ruhe ließen. Als ich mich beruhigt hatte, setzte Dean mich neben einem Polizeiwagen ab und sah mich an. "Bist du verletzt, brauchst du etwas?", fragte er eindringlich, doch ich schüttelte direkt den Kopf. "Sie müssen Daniel ins Krankenhaus bringen... Dan!", rief ich wieder als ich sah, wie er auf der Trage rausgebracht und zum Krankenwagen transportiert wurde. Dean öffnete die Autotür. "Ist ja gut, setz dich rein, ich frage zu welchem Krankenhaus sie ihn bringen und dann fahren wir mit Blaulicht hinterher, okay? Aber jetzt reinsetzen und keinen Ärger machen, dann bist du schnell bei ihm.", versprach Dean mit ruhiger Stimme, also nickte ich und tat, was er von mir wollte. Ein paar Sekunden später saß er dann auch wie versprochen bei mir und raste mit Blaulicht und Sirenen dem Krankenwagen nach in Richtung des nächsten Krankenhauses, während ich auf dem Beifahrersitz saß und vor mich hin schluchzte.
-Albert Einstein-
Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von Alaska am 06.05.2021 02:33Wer ist Dein Schreibpartner: Speziell in dieser Szene die Charaktere der liebevollen Schreiber @Kea , @EvilHero , @MioSan & @CeeMoon .
Wann ist das Play entstanden? Am 11.08.2020
Trigger Warnung: Häusliche Gewalt, Alkoholmissbrauch
Genre: Action, Fantasy, Drama, Romance, Friendship
Was ist davor passiert: Dieser Beitrag entstammt dem Gruppenrollenspiel Avatar in der Neuzeit, an dem wir mit sehr viel Herzblut schreiben. Die Welt ist ein Mix aus der klassischen Avatar-Welt und der Gegenwärtigen, in der wir leben.
Nach einer vergleichsweise langen Ruhepause brach mit einem Mal wieder Chaos in New York aus. Die Spannungen zwischen Bändigern und Nicht-Bändigern waren stärker als zuvor. Das Team Avatar wurde dringend benötigt, um einen Aufstand in einer Klinik zu deeskalieren, der drohte, außer Kontrolle zu geraten. Nach dem Einsatz, der alle Teammitglieder an seine Grenzen gebracht hat, wurden die Charaktere Luan, Chester, Marianna (Annie) und Lizzy von Cole, einem Freund des Teams, abgeholt. Gerade rechtzeitig, um sie von den Reportern, die die Klinik seit Beginn des Einsatzes belagerten, zu retten. Der Avatar, Abby, zog weiter, um an einer anderen Stelle auszuhelfen. In diesem Beitrag realisiert Annie nach einem Flashback, wie viel ihr das Team bedeutet und dass sie in ihnen eine Familie, wie sie sie nie hatte, gefunden hat.
Aktionsbeitrag:
Marianna
Ihre Bitte, eine Wand hochzuziehen, schien an den Erdbändiger durchgekommen zu sein, was sie erleichtert aufseufzen ließ als das Blitzlichtgewitter und die ganzen aufgeregten Reporter mit einem Mal von ihnen getrennt wurden. Bevor das Trio sich eine weitere Strategie überlegen konnte, wie sie es am Besten hier heraus schafften, tauchte plötzlich Cole vor ihnen auf. Eigentlich hätte Marianna ihn gegrüßt, keine Ahnung, ihn vor Freude darüber in den Arm genommen, dass er hier war und sie alle rausholte, aber in ihr herrschte nach wie vor nur diese entfernte Gefühl von Taubheit, das sie einfach nicht greifen konnte. Ein Resultat der jüngsten Ereignisse. Daher konnte sie ihm nur ein gespieltes, schiefes Lächeln schenken, bevor ihre Mundwinkel wieder nach unten sanken. Er brachte die drei zu seinem Auto und auch Chester stieß wieder zu ihnen, nachdem Cole ihn zwischen Reportern und Polizisten wieder aufgesammelt hat. Hand in Hand mit den beiden stieg sie stumm ins Auto. Weil der Platz nicht reichte, nahm Marianna Lizzy auf den Schoß und sie setzten sich in die hintere Mitte des Wagens. Rechts von ihr, noch immer ihre Hand haltend, saß Luan und Chester nahm den Platz links von ihr ein. ,, Bring uns hier raus .. '', murmelte sie zu Cole, doch es kam so still über ihre Lippen, dass sie sich einen Moment gar nicht sicher war, ob er es überhaupt gehört hat.
Während er das Auto in Bewegung brachte, achtete die Feuerbändigerin gar nicht mehr auf die Reporter, die sich an den Wagen hefteten, in der Hoffnung, dass jemand von ihnen das Fenster herunterließ. Marianna legte ihren Kopf mit der Wange an Lizzys Rücken und schloss die Augen. Ihre beste Freundin roch nach Blut, diversen Chemikalien und anderen unschönen Dingen - doch zwischen diesem Mantel des Schreckens roch sie auch noch ein kleines bisschen nach sich selbst, was Annie zumindest ein wenig beruhigte. Sie wusste, Lizzy war jetzt hier und würde so schnell nicht mehr verschwinden. Während sie langsam zur Ruhe kam und merkte, wie kraftlos sich ihr Körper nach der ganzen Aufregung anfühlte, nahm sie alles um sich herum nur ganz entfernt wahr. Einzig und allein ein Lied, das gerade zufällig auf leiser Laustärke aus dem Radio säuselte, drang gedämpft zu ihr hindurch. Shape Of My Heart von Sting. Bei diesem Lied breitete sich sofort ein Gefühl von Nostalgie in ihr aus. Vor ihrem inneren Auge sah sie sich zurückversetzt in eine Zeit, in der sie noch in dieser schäbigen Wohnung in Phoenix, Arizona zusammen mit ihren biologischen Eltern lebte. Ihre Wohnung zu der Zeit gehörte zu jenen Wohnblocks, in denen die ärmsten der Armen gerade so untergebracht wurden, auf unmenschlich wenig Platz und mit einer extrem hohen Kriminalitätsrate. Sie erinnerte sich daran, dass ihre Mutter sie nie auf dem hauseigenen Spielplatz spielen ließ, weil die Drogenjunkies dort herumlungerten und an jeder Ecke benutzte Spritzen, Kondome und leere Alkoholflaschen herumlagen. Niemand kümmerte sich darum, wieso auch. Sie waren sowieso nur der Abschaum der Gesellschaft. Italienische Flüchtlinge, die den großen amerikanischen Traum leben wollten. Genauso viel wert wie der Dreck am Straßenrand.
Es war ein sonniger, heißer Tag, so wie die meisten Tage in Arizona. Annie trug ein rosa Kleid mit Puffärmeln, eines der Lieblingsteile ihrer Mutter für sie. Aber eigentlich trug sie viel lieber Hosen und Rosa war auch nicht ihre Lieblingsfarbe. Zusammen mit ihren Freundinnen kam sie gerade zurück von der Grundschule. Sie gingen jeden Morgen zusammen hin - und jeden Mittag zusammen wieder zurück, weil die Kinder in ihrer Gegend so sicherer waren, als wenn jeder von ihnen alleine ginge. Sobald sie ihren Wohnblock erreichte, verabschiedete sie sich von den anderen Mädchen mit dicken Umarmungen und Küsschen auf die Wangen. Annie erinnerte sich, wie es in dem Treppenhaus nach Alkohol, Urin und vorallem Zigaretten stank, während das kleine Mädchen alle Etagen bis ganz nach oben hinaufstieg. Der Fahrstuhl war schon lange außer Betrieb - wer wusste, ob er überhaupt irgendwann einmal funktioniert hat. Je näher sie ihrer Wohnung kam, desto deutlicher und hörbarer wurde die Musik, die aus ihrem Zuhause in die Gänge schallte. Dies bedeutete, ihr Vater war zuhause und saß gerade auf dem Balkon, hörte wahrscheinlich wieder seine Lieblingsmusik. Sie kannte jedes der Lieder, die ihr Vater auf und ab hörte, doch Sting war seine große Passion.
Er war der Lieblingssänger ihres Vaters. Vorallem Shape Of My Heart hat es ihm angetan. Genauso auch an diesem heißen Mittag im sonnengeliebten Phoenix. Nachdem sie ihren Schulrucksack und die kleinen Schuhe im Flur gelassen hat, wusste sie noch, dass sie direkt auf den Balkon zuging .. dabei passierte sie das Wohnzimmer, wo ihre Mutter auf dem Sofa mit dem Rücken zu ihr gewandt lag. Das kleine Mädchen ging zu ihrer Mutter herüber, um ihr einen Kuss zur Begrüßung auf die Stirn zu drücken. Dabei starrte diese mit einem leeren Blick und einer aufgeplatzten Lippe geradewegs durch sie hindurch. Auf den Kuss reagierte sie nur mit dem Zucken ihrer Wimper. Annie nahm eine Serviette von dem Tisch neben dem Sofa und legte sie stumm ihrer Mutter in die Hand, für die aufgeplatzte Lippe. Es roch bestialisch in der Wohnung, nur die sperrangelweit geöffnete Balkontür schaffte etwas frische Luft in den Raum. Sie erinnerte sich daran, dass sie sich danach auf ihren Vater zubewegte, zum Balkon. Sobald sie um die Ecke blickte, sah sie ihn auf einem Gartenstuhl sitzen, seinen Kurzen auf dem kleinen Abstelltisch hinstellen und die kleine Annie kritisch beäugen. Sofort gefror ihr trotz der Hitze das Blut in den Adern. Er blickte auf seine Armbanduhr und sagte nichts, während er entschied, was er mit ihr anstellen sollte. Nur das Singen im Sting im Hintergrund und das seichte Rascheln der Baumkronen, die im Wind erzitterten war alles, was die Stille durchbrach. Er gab ein unzufriedenes Schnauben von sich, während er sich wortlos von seinem Gürtel entledigte. ,, Du bist 3 Minuten zu spät. '', brachte er lallend über die Lippen und faltete in aller Ruhe den Gürtel zusammen, sodass er gut in seiner Hand lag, für das, was nun folgte.
Ihr Herz schlug schneller und drohte, aus ihrer Brust zu springen. Und doch blieb sie wie festgefroren an der Stelle stehen, wo sie auch eben noch stand. Denn sie wusste, dass sie davor nicht fliehen konnte. Sie konnte nur die Augen schließen, und sich vorstellen, dass sie gerade an einem anderen Ort war und all das gerade nicht passierte.
I know that the spades are the swords of a soldier
I know that the clubs are weapons of war
I know that diamonds mean money for this art
But that's not the shape of my heart
Marianna ist gar nicht aufgefallen, dass ihr die Tränen ungehemmt über die Wangen liefen und Lizzys Rücken benässten. Erst, als Luan sich panisch neben ihr regte und ihre Hand erneut zudrückte, tauchte sie aus ihrer Trance wieder auf. Sofort drückte auch sie seine Hand, sodass er wusste, dass sie da war. Sie wollte ihm sagen, dass alles okay war und dass es Abby gut ging. Doch nichts war gerade okay und ob es Abby in diesem Moment gut ging, konnte sie nicht sagen. Sie wollte ihn nicht anlügen. Also ließ sie es einfach und strich wortlos mit dem Daumen über seinen Handrücken, während sie seine Hand hielt. Chester sah auch gar nicht gut aus. Er setzte stockend zu einer Frage an und ließ es gleich wieder sein. Auch wenn sie nicht gehört hatte, was er gerade aussprechen wollte, so konnte sie es sich denken. Annie wusste nicht, ob er es auch brauchte, doch sie legte ihre Hand einfach auf seine und drückte leicht zu, um auch ihn wissen zu lassen, dass er nicht alleine war. Dieses Team war neben ihren Adoptiveltern alles, was sie hatte, was sie in ihr Herz gelassen hat und wenn es auseinanderfiel, dann würde auch sie wie eine Vase aus Porzellan in ihre Einzelteile zersplittern. Sie waren wie eine Familie. Eine Selbstgewählte. Wenn sie litten, dann litt auch sie. Wie ein Schwamm nahm sie ihr Leid auf und versuchte einfach, es so hinzubekommen, dass es mit ihnen allen klappte. Dass sie funktionieren. Es sollte einfach funktionieren. Mehr wollte sie nicht.
since you've given me neither love nor peace
grant me bitter glory
Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von CheshireCat_86 am 06.05.2021 09:59Wer ist Dein Schreibpartner: Shirty
Wann ist das Play entstanden?: 03.01.2021
Trigger Warnung (sofern benötigt): Gewalt, Verletzungen, Tod
Genre: 19th Century, Drama, Romantik,
Aktionsbeitrag von CheshireCat (mit den Charakteren Aidan & Alessia):
Alessia: #Spoiler#Am nächsten Morgen wurde sie durch Aidan geweckt, der die Tür aufknallte. Sie blinzelte und fand Cassim neben sie, die sie ganz festhielt. Wie sie es versprochen hatte. Und Alessia musste lächeln. Allerdings hatte sie in Cassims Kleid Knitter eingemacht, weil sie sich so festgehalten hat. Aidan scheuchte sie auf, weil sie Baden sollte. Nachher würde die Schneiderin kommen wegen des hübschen Kleides, dass er ihr rausgesucht hatte. Sie runzelte die Stirn, nickte aber ergeben und krabbelte stöhnend aus dem Bett. Nicht ohne vorher Cassims Hand sanft und dankbar zu drücken. Und dann vergingen die Stunden wie im Flug. Aidan meinte es wohl wirklich ernst. Die Schneiderin kam, passte ein wirklich hübsches Kleid an. Es war der letzte Schrei, es war blau-grün, hatte eine A-Form und betonte ihre zierliche Taille, auf die Seide und die Spitze waren aufwendig Blumen gestickt. Diese Margriten und Rosen flocht eine geschickte Dienerin ihr auch ins Haar, dass halb offen, halb hochgesteckt war. Und wäre der Anlass nicht so langweilig und beängstigend, dann hätte sie das Kleid geliebt. Cassim war während sie baden musste und angezogen bzw. frisiert wurde, immer wieder bei ihr geblieben. Sie hatte ihr den Sitz-Ring gebracht, damit sie beim Frisieren besser sitzen konnte und Alessia sah an ihrem Gesicht, als sie sich anzog, dass sie wohl wirklich blaue Flecke am Po haben musste. Sie schwiegen über diese Tatsache allerdings beide. Als es klingelte zuckte sie sichtlich zusammen. Es war schon so spät. Ihr Blick huschte zu Cassim, die ihr sanft die Hand auf die Schulter legte. Sie erklärte ihr, dass es Cayden wäre... und ihr Herz fühlte sich einerseits beschwingt und auf der anderen Seite todtraurig an. Und so verging die Zeit und als es kurz vor der Zeit war, folgte sie in dem Kleid Cassim runter. Was Aidan sagte hörte sie gar nicht, als Cayden hinter ihm aus dem Herrenzimmer kam, hing sich ihr Blick zaghaft an den hochgewachsenen Mann. Aber er hatte seine Maske auf und die würde sie ihm so gerne aus dem Gesicht wischen. Aidan meinte, sie solle schnell im Stehen etwas essen, am besten trockenes Brot, damit sie das Kleid nicht versauen würde. Als würde sie nicht essen können. Sie biss sich auf die Zunge, aber bevor irgendwer etwas hätte sagen können klingelte es erneut und der Lord holte sie ab... sie sah zu Cassim. Den Ring hatte sie nicht dabei, aber deswegen hatte sie keine Angst...doch dann saß sie in der Kutsche und außer so lange Cassim und Cayden nachzusehen, bis sie um die Ecke verschwunden waren, konnte sie nichts tun. Mit Aidan hatte sie kein Wort mehr gewechselt seit gestern... Sie kamen an dem Zirkus an. Im Minutentackt hielten Kutschen der Adligen. Es wäre sicher unheimlich spannend gewesen, wäre nicht der Lord neben ihr so furchtbar uninteressant. Sie waren nun 30 Minuten in der Kutsche und sie fühlte sich schon, als hätte sie eine ganze Nacht durchgetanzt. Er hatte ihr minutiös die Geburt seiner neuen Boodhounds erklärt. Einmal fragte sie nach, ob er nicht eine andere Rasse letztes mal erwähnte, da meinte er nur. „Ich habe viele Hunderassen, eine perfekter als die andere – aber das tut nichts zur Sache..." und dann kam er wieder zurück auf die Geburt... er war beinahe fanatisch, so detailliert erzählte er ihr es, und bei Gott, es klang so, als würde sie das keinem Tier antun wollen...Als sie ankamen, stieg er aus und half ihr aus der Kutsche. Die Anstandsdame, die Aidan mitgeschickt hatte, stieg hinter ihnen aus. Die Themen schienen ihr egal, solange er sich ihr anständig gegenüber benahm. Der Zirkus – unter anderem ein Lichtspielhaus – war ein riesiges aus Holz gebautes u-förmiges Gebäude, in das immer mehr Menschen durch eine Drehtür drängten. Von außen sah es beinahe unbedeutend und langweilig aus. Kaum zu glauben, dass, es seit wenigen Wochen der Hotspot in London war. Hier musste man sein, der Place to be. Im Inneren war es wie eine Märchenwelt. Dicke Teppiche, die Holzwände hinter dünnen Seidentapeten versteckt und viele fließende Stoffe, die das ganze Wirken ließen wie in einem Palast, der eine absurde Mischung aus 1000 und 1 Nacht und Versailles darstellte. Links war das Lichthaus – wo man sich bewegende Bilder ansehen konnte. Rechts waren viele kleine Tische, an denen exquisite Produkte angeboten wurden. Er führte sie herum, als wäre er ein Gockel.... Sie hätte wetten wollen, er wuchs in der Zeit, wo man sie zusammen sah. Sie würde im Gegenzug lieber kleiner werden. In der Eingangshalle – sozusagen dem Boden es U's – kaufte er ihr eine Rose und sie sahen in der einen Ecke einem Magier zu, der eine Frau schweben ließ... in der anderen Ecke spielte ein Streichquartett heitere Melodien und er begrüßte allerlei Männer, die sie nicht kannte. Er band sie auch nicht in die Gespräche hinein, sondern stellte sie nur mit ihrem Titel vor. Das würde es bedeuten, wenn sie heiratete? Sie wäre nur noch hübsches Beiwerk das keinen eigenen Mund mehr haben sollte. Sie öffnete den Mund, wollte gerade einfach ungefragt sich an dem Gespräch beteiligen. Aber dann fiel ihr ihr Versprechen an Cayden ein.... Wie er vor ihr im Sessel saß, wie sie ihn küsste und dann meinte, dass sie sich erwachsen verhalten würde... sie blickte ihm tief in die Augen. Wie glücklich sie in diesem Moment war. „MyLady..." wurde sie etwas unsanft aus den Gedanken gerissen. Verwirrt sah sie den Lord an. Er bot ihr ungeduldig den Arm und sah sie tadelnd an. Sie nahm seinen Arm an und ließ sich ins Lichtspielhaus ziehen, wo sie hinten an der Wand standen, weil die Sitze bereits besetzt waren. Diese bewegten Bilder, dieser Kinematograph, waren beeindruckend. Zu sehen war eine Lok, wie sie in den Bahnhof einfuhr. Auf sie zu... und sie spürte, wie sie zusammenzuckte, weil sie doch erwartete, dass diese sie umfahren würde. Als dem nicht so war, musste sie selbst über sich lachen... sie war so fasziniert, dass sie gar nicht merkte, dass der Lord gar nicht mehr neben ihr stand. Verwirrt blickte sie sich um. Und entdeckte seine Figur am Ausgang des Raumes, der mit schweren Brokatvorhängen abgetrennt war, damit es dunkler wurde. Sie folgte ihm, ihrer Neugier folgend. Sie fand ihn nicht gleich. Doch seine Stimme konnte sie allzu deutlich hören. „.... Sehr ruhig und gut gezogen. Sie wird es einem einfach machen sie zu ertragen. Und wer kann sich schon glücklich schätzen, den ungeschliffenen Diamanten zu besitzen.... Hätte ja gedacht, dass der Earl of Richmound sie bekommt, immerhin sind sie Freunde... aber dieser kaltherzige Pirat wird wohl nicht mal wissen, was liebe ist, wenn man ihn draufschubsen würde..." sie ballte die Fäuste. Hörte die Lacher der anderen Männer. Sie würde ihnen gerne die Meinung sagen, dass dieser Mann sicher anständiger und aufrichtiger war, als diese Bagage zusammen! Aber sie würde keine Szene machen... das machten Erwachsene nicht... auch wenn sie es bedauerte... aber sie musste weg, musste Raum zwischen diese Ignoranten und sich bringen... wo war eigentlich ihre Anstandsdame? Sollte sie nicht aufpassen, dass sie nichts dummes tat? Nun, umso besser. Sie suchte sich den Weg zurück in den Eingangsbereich. Aidan hatte ja gesagt, sie sollten gegen Mitternacht wieder kommen...früher würde der Kutscher kaum hier sein... und London war sicher in diesem Kleid und alleine kein besonders guter Platz... also ging sie in den anderen Raum. Den Verkaufsraum und schlenderte von Tisch zu Tisch. Ab und an wurde sie nett angesprochen – woher die anderen sie alle kannten? Sie war gerade hinten in der Ecke, in der herrlich duftende Öle verkauft wurden, als ein Schrei die sanften Klänge der Musik zerrissen. Alle drehten sich um. Sie natürlich auch. Aber sie war kleiner als die anderen – sie sah außer Rücken kaum etwas. Doch die Unruhe beängstigte sie und so glitt sie auf der Suche nach dem Lord an der Wand zurück. Sie wollte heim, die Menge im Raum murmelte etwas von Feuer...sie kam gerade in der Eingangshalle an, als sie verstand was die anderen Raunten und wieso die Menschenmenge so in Bewegung kam. Lange Flammen züngelten an der Decke aus dem linken Trackt, in dem der Kinematograph stand. Sie sah den Lord und er kam auf sie zu. Packte sie schmerzhaft beim Arm. „Wieso seid ihr nicht wo ich euch gelassen habe!" bellte er sie an. Sie öffnete erschrocken den Mund über diesen unerwarteten Ausbruch. Sie wurde gegen ihn Gedrückt, als die Menge im rechten Flügel nun auch begann zu verstehen in welcher Gefahr sie sich befanden... Einige der Vorhänge des rechten Flügels begannen bereits zu brennen... er zerrte sie mit und sie wäre wohl hingefallen, hätte er sie nicht so schmerzhaft mit Richtung einzigem Ausgang gezerrt. Doch die Drehtür war langsam... und es dauerte bis die Leute nach und nach rauskamen... natürliche sollten die Verletzten bevorzugt behandelt werden. Und das wurden sie... bis – ja bis eine Frau, völlig in Flammen stehend, sich windend und schreiend – aus dem lichterloh brennenden linken Flügen gestürzt kam und die Männer sie mit ihren Gehstöcken weg – zurück in die Flammen - schubsten. Ihr wurde förmlich die Luft aus den Lungen gedrückt, als die Menschen begannen zu drängeln und sich jeder Einzelne selbst der Nächste war. Lady Huffring – Alessia erkannte sie, weil Cassim ihr auf dem Ball zuhause sagte, dass diese immer gelbe Kleider und Federn trug, ihr persönliches Erkennungszeichen, war in der Menge vor ihnen. Doch irgendwann ging sie zu Boden. Die Menge bewegte sich weiter und sie hörte die Schreie, hörte den Schmerz, doch die Schreie wurden leiser und als Alessia über den leblosen Körper gedrückt wurde, regte sich die Frau schon nicht mehr. Sie wollte nicht, aber sie konnte sich aus dieser Masse nicht befreien... sie bewegte sich mit der Menschenmenge oder würde wie Lady Huffing enden. Dann jedoch kam die Menge für einen quälenden Moment zum Stocken und der Lord zerrte sie Richtung der Wand, Richtung der brennenden Vorhänge... sie schrie, hörte nur halb, dass sich die Drehtür nicht mehr bewegte. Sie kam sich für einen Moment vor wie ein Spielball. Neben ihr schlug ein Lord mit seinem Gehstock eine Frau, damit er näher zur Tür kam... etwas am Rande sah sich der Lord um. Dann ließ er sie los. Wollte er sie alleine lassen. Sie griff nach ihm, er schlug ihr ins Gesicht. Ihre Augen weiteten sich mit Entsetzen. „Ihr habt es versprochen! Mich sicher heim zu bringen!" schrie sie entsetzt. Ihre eigene Stimme dröhnte in ihren Ohren. Er schnaubte abfällig. „Ich muss sehen, dass meine Linie überlebt!" er schubste sie und nur, weil sie sich an seinem Unterarm festkrallte, fiel sie nicht, sie zerriss den Stoff des Jacketts und kratze seinen Unterarm blutig, dann war er weg... nun ja, sie sah noch, wie er eine andere Frau – sie meinte es war diese Odette, die Cousine des Viscounts of Sussex – schubste, diese stolperte, versuchte sich festzuhalten und ihn mit ihrem Bein hart gegen das Schienbein trat, ehe sie gegen den Brennenden Vorhang fiel und sofort fing das Seidenkleid Feuer. Sie hielt sich den Mund zu. Sie würde sterben... sie würde sterben!!! Sie wich zurück und zog sich so tiefer in den rechten Flügel, der immer mehr verrauchte. Sie sah nur verletzte Frauen und zwei Herren, die wohl einen Herzinfarkt hatten... weinende Ehefrauen, daneben... sie sah sich desorientiert um. Das Atmen wurde zur Qual... ihre Augen tränten... immer noch drängten die meisten der Anwesenden in die Eingangshalle. Andere hatten bereits aufgegeben und saßen zusammengekauert in der Mitte des Raumes. Die Frauen beteten dort... aber sie wollte nicht sterben! Sie wollte Cayden wiedersehen. Sie musste verzweifelt auflachen. Der Kerl wegen dem sie artig hier war, an den musste sie ausgerechnet jetzt denken?! Sie müsste Aidan sagen, dass sie es ihm ja gesagt hatte.... Tränen brannten ihr in den Augen. Sie spürte wie ihre mühsam erzwungene Ruhe immer mehr riss... als es krachte und eine Feuerwalze aus dem Eingangsbereich auch die Decke hier in Flammen setzte wimmerte sie. Die anderen, die mit ihr im Feuer eingeschlossen waren drängten zurück als dem Eingangsbereich... sie wich tiefer in den Flügel zurück. Ein Fehler, denn durch die Hitze platzten die Flaschen mit Öl. Heißes Öl spritzte, Glas flog herum. Eine Frau bekam das meiste ab, ging wimmernd in die Knie. Sie bekam einiges am Arm ab, das Öl fraß sich in den Stoff und verbrannte die Haut. Die Scherben schnitten die in den Arm. Sie verkroch sich unter einem Tisch. Machte sich klein. Es tat weh...als eine brennende Frau gegen den Tisch rannte und hinfiel griff diese in ihrem Todeskampf nach Alessia. Das verängstigte Mädchen versuchte weg zu robben. Konnte den Blick nicht von der Frau lassen, sah, wie sie sich wand, wie sie mit brennenden Handstummeln nach ihr Griff, während die Flammen ihren Körper und Haare auffraßen bis auch ihr Gesicht eingehüllt war. Sie schrie, als die Frau sie am Bein berührte. Im Todeskampf nach Hilfe suchte. Panisch begann sie den brennenden und zuckenden Körper von sich zu treten. Die feinen Schühchen fraßen sich mit ungekannten Qualen in ihre Fußsohlen. Doch der Körper regte sich nicht mehr und kam nicht mehr nach.... Sie gab ihr vermeintlich sicheres Versteck auf. Ein Balken, der durch das Feuer nicht mehr fest war, brach hinab und schlug eine Schneise zwischen die dort sitzenden und betenden Frauen. Einige lebten, andere hatten das Glück direkt tot zu sein... die anderen Frauen stoben auseinander. Wussten nicht was tun... sie wusste es auch nicht... und – wahrscheinlich nur weil sie kniete – bemerkte sie in diesem Augenblick etwas im Augenwinkel. Ein kleines Abluftgitter, dass Ratten aufhalten sollte rein zu kommen... Sie rappelte sich auf und ihre Beine gaben nach, als ihre geplagten Füße den Dienst versagten. Auf Händen und Knien krabbelte sie dort hin. Schob mit Kräften, die sie bis dato nicht wusste, dass sie diese besaß, den Tisch weg und begann an dem Gitter zu zerren... es lockerte sich... doch es würde zu lange dauern... das Metall fraß sich in ihre Finger, die scharfen Ecken schnitten ihr in die Hände und Finger. Warmes Blut ergoss sich. Machte alles glitschig... doch sie konnte – sie wollte nicht aufgeben! Der Rauch wurde unerträglich, sie bekam immer schlechter Luft, ihre Lungen brannten.... Sie zog, sie zerrte... eine andere Frau war wohl aufmerksam geworden... sie kam, sie zogen und zerrten... als sie aufsah sah sie in das verweinte Gesicht einer älteren und etwas rundlichen Frau. Ihre Anstandsdame!! Sie sah die Frau an und war so dankbar ein bekanntes, nicht verbranntes Gesicht zu sehen... die Frau drückte sie fest an sich. „Geht..." drängte diese trotzdem und schob sie in den kleinen Schacht. Sie hörte das Holz schon knacksen vom nahenden Feuer, sie spürte die Hitze, der Rauch ließ sie sich benommen fühlen... das unbehandelte Holz riss ihr überall Splitter in die Haut. Sie roch wie etwas kokelte, konnte nicht sagen ob sie es war, oder der Geruch von den verbrennenden Menschen hinter ihr kam.... Als sie fast draußen war, schrie sie verzweifelt auf. Wieder ein Gitter. Sie würde es in diesem engen Schacht nicht lösen können... ihre Finger krallten sich trotzdem verzweifelt an das Gitter.... Sie schrie so gut es in dem Qualm ging. Und dann spürte sie Finger – fremde Finger. Ein Mann rief, dass hier ein Kind wäre... nur halb bekam sie noch mit, wie das Gitter aus ihren Fingern glitt. Erst als 2 starke Hände ihre Handgelenkte umpackten und sie rauszerrten kam sie etwas mehr zu sich.. denn die Schnittwunden protestierten schwer... „Mehr...Frauen..." krächzte sie und wurde abgelegt. Doch ihr Instinkt drängte sie weiter zu kriechen, weg von hier...weg von dem Feuer, dem Tod, den Erinnerungen... Sie hörte, wie hinter ihr Leute schrien, dass dort Frauen sind, eine andere Stimme, dass die nicht mehr zu retten sein, der Schacht sei zu schmal... sie war gerade auf der Mitte der kleinen Seitengasse, als das Gebäude einen markerschütternden Laut von sich gab und komplett in sich zusammenfiel. Die Druckwelle und die Flammen, die so herausschossen, katapultierten sie gegen eine Hauswand. Sie spürte, wie sie einige Meter fiel und zwischen Mülltonnen im Kellergeschoss - dem Dienstboten Eingang - des angrenzenden Hauses zum Liegen kam... dann wurde sie in eine tiefe Dunkelheit gerissen....#Endspoiler#
Aidan:
#Spoiler#Diese Nacht schlief er alleine. Nun eigentlich schlief er nicht, er hoffte und wartete lange auf Cassim, aber sie kam nicht. Um 2 stand er auf und suchte nach ihr. Er fand sie schlafend bei Alessia. Sie hatte die Arme schützend um seine Schwester gelegt, als wolle sie diese vor allem Übel dieser Welt schützen. Also ließ er sie schlafen. Vielleicht tat es beiden gut... und wecken wollte er Cassim wirklich nicht. Er seufzte leise und schloss die Tür lautlos.
Erst am nächsten Tag als es schon später Vormittag war, riss ihm etwas der Geduldsfaden, denn beide schienen es zu genießen zusammen zu schlafen. Sie waren nicht mal beim Frühstück gewesen. Er brummte und öffnete sehr temperamentvoll die Tür. Während Cassim wohl einen Moment zur Orientierung brauchte, war seine Schwester beinahe ängstlich sofort wach. „Wir haben gleich halb 11 – geh endlich baden Alessia, die Schneiderin kommt wegen deinem neuen Kleid. Ich habe mir erlaubt, dass sie ein hübsches Kleid bringen soll, dass deine Vorzüge besser ins rechte Licht rücken." Meinte er ruhig. Als sie aus dem Bett krabbelte sah er bereits, dass Cassim von den Äußerungen mal wieder nicht begeistert war. Er seufzte. „Guten Morgen..." meinte er verträglicher zu ihr... als Alessia im Bad verschwand sah er zu Cassim. „Ich hab dein Frühstück noch unten stehen lassen, falls du Hunger hast..." meinte er sanft und lächelte. Dann ließ er Cassim aber auch erstmal alleine und dann passierte alles Schlag auf Schlag. Die Schneiderin kam, machte letzte Abänderungen, die eine Dienerin frisierte und hübschte Alessia auf. Alles unter Cassims Argusaugen. Einmal ging er zu ihr und umarmte sie von hinten, küsste ihre Wange. „Du mutierst zur Glucke..." neckte er sanft und liebevoll. Seit ihrem Streit war Cayden nicht da gewesen und wahrscheinlich kam er nur um Alessia zu unterstützen. Er verstand seinen Freund nicht. Er würde ja sagen, dass er sich benahm als sei er verknallt. Aber das würde Cayden nicht stehen, er kannte seinen Freund immer sehr fokussiert und ernst, so wie jetzt jedenfalls und gerade nach dem Vorfall... so kannte er ihn nicht. Und wahrscheinlich war es Cassim und ihrer Art zu verdanken, dass sie sich nicht wieder gestritten haben, als Alessia dann von Cassim selbst runter geleitet wurde... „Du siehst so schön aus wie Mutter, sie wäre so stolz auf dich, wenn sie dich jetzt als baldige Ehefrau und Braut sehen könnte" meinte er aufmunternd und ehrlich. Aber Alessia schein es gar nicht zu hören, dabei wollte er sich nett sein! Aber sie sah nur Cayden an. Sie sollte sich seinen Freund aus dem Kopf schlagen. Er würde sie nicht heiraten. Sie würde auch mit dem etwas älteren Mann irgendwann glücklich. Das glaubte er fest. „Du solltest noch was essen, jetzt wo du unten bist. Vielleicht brot, dann kannst du keine Flecken machen. Warte ich..." doch gerade als Aidan nach einem Döner schicken wollte, klingelte es und er ließ den Lord ins Haus. Dieser sah wohlwollend nickend Alessia an, bot ihr galant den Arm und führte sie zur Kutsche. Cayden schien erst als Alessia sich etwas steifer und mühevoller in die Kutsche zu setzen, dass etwas nicht stimmte. Aber er ging nicht darauf ein. Er ging rein, als die Kutsche losfuhr. Er verstand weder Cassim noch Cayden, die noch eine Weile and der Tür standen und zurückblickten. Sie war weg, sie würde bald wiederkommen, was für ein Geschiss beide machten. Kein Wunder, dass Alessia so weichlich und jammerte. Aber gut, es war ein unverfängliches Treffen in der Öffentlichkeit. Er hatte ihr eine Anstandsdame mitgegeben, sie würde schon aufpassen, dass Alessia nichts Dummes machte und das der Lord übergriffig würde, dass konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
Cassim, Cayden und er hatten fürstlich zu abendgegessen. Nun ja, Cayden war ruhiger als sonst – vielleicht aber auch beleidigt -und Cassim hatte kaum was gegessen. Nun saßen sie im Wohnzimmer und spielten eine Partie Karten. Er bemerkte an sich aber auch, dass er aufgeregt war, nachdem Alessia so brav und artig war, rechnete er trotzdem damit, dass der Lord sie gleich wieder absetzen würde, weil sie ihm dauernd Widerworte gab oder weil sie frech wurde. Aber es passierte nichts. Es war nun schon fast eineinhalb Stunden vergangen... als Cassim erneut gewonnen hatte lachte er und streckte sich. „Ich glaube, heute ist nicht mein Tag, hoffen wir, dass dieses Pech im Spiel bedeutet, dass sonst alles gut läuft." Meinte er amüsiert und nickte ihr zu. „Noch eine Runde." Meinte er grinsend und schenkte Cayden einen Brandy nach und sich Whiskey. Cassim hatte noch Wein und so ließ er sie erstmal aus, während sie wieder aufs Neue Karten ausgab. Komisch, seit dem Streit vermied er es bewusst vor Cayden Alessias Namen zu sagen... als wäre das der Zünder, der die Bombe erneut zum Explodieren bringen würde... Draußen wurde es laut, Glocken und Sirenen ertönten. Kurz sah er auf. „Muss wohl wieder eine der großen Firmen in Brand geraten sein. Ich sag euch ja, nicht jeder Fortschritt ist gut.... Wenn Menschen 15-20 Stunden am Tag arbeiten sollen, dass kann einfach nicht gut gehen. Gerade, wenn die meisten dann an diesen Hochöfen arbeiten." Meinte er und schüttelte bedauernd den Kopf. Es gab öfters Feuer in den Fabriken. Die Technik der Maschinen war sehr neu und jung... es würde noch Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis dies besser wurde und die Menschen nicht wie die Fliegen starben. Deswegen waren viele Menschen dieser neuen Technologie auch sehr skeptisch gegenüber. Er selbst sah ihn ihnen eine große Chance. Gerade erst hatte er ein Dampfschiff in Frankreich besucht. Auch die Kohleantriebe waren sehr spannend, würden sie doch die Reisen schneller ermöglichen als wie bisher.... Aber – es waren Prototypen.... Es wäre noch ein weiter Weg bis er so eine Flotte hätte, aber träumen konnte man ja. Die Tür wurde aufgerissen und er sah ungehalten den Hausverwalter des Stadthauses an. „MyLord!" er war – trotz seiner dunklen Hautfarbe – blass. „Was wollen sie Simmons?" erkundigte sich der Duke ungehalten. „Der Zirkus..... der...der..." Aidan sah ihn genervt an. „Der der der....Der WAS Simmons." Meinte er ernst. „Feuer...." Hauchte dieser und in dem Moment legten sich bleierne Fesseln um Aidans Herz. Er stand so ruckartig auf, dass der Stuhl umfiel. Mit großen Schritten lief er raus. Er musste nicht lange suchen. In der Richtung, in der der Zirkus lag, war alles hell erleuchtet von Feuerschein und eine große Rauchsäule stieg gegen Himmel. Er stolperte entsetzt zurück. Sein Kopf wollte es nicht wirklich wahrhaben wollen. Was hatte er getan? „Ally..." krächzte er. Er zog sich kein Jackett an, er lief in Hose, Hemd und Hosenträgern raus, in den kleinen Unterstand für die Pferde, in denen auch die zwei von Cassim und Cayden standen. Er zwang seinem Wallach hektisch das Zaumzeug auf und schwang sich ohne Sattel auf das Tier, dass durch seine innere Zerrissenheit, nervös den Kopf schlug und mit den Augen rollte. Er sah zu Cassim, die an seiner Seite auftauchte. Cayden vergaß er für den Augenblick. Er zog Cassim hinter sich aufs Pferd und jagte los. Dass Cayden genauso folgte, realisierte er nicht. Schon am Beginn der Straße waren verletzte Menschen, wurden behandelt. Der Zirkus stand zwischen Häusern auf einen Platz, nur getrennt durch die große Hauptstraße und kleinere seitensträßchen. Während Anwohner gaffend an den Fenstern standen oder den Verletzten halfen, versuchte er sich einen Überblick zu verschaffen. Schon hier ätzte der Rauch in den Augen und ließ sie tränen. Er band seinen Wallach an eine Laterne. „Ally!!" brüllte er. Sah sich um ob sich jemand rührte. Er begann zügig und mit analysierendem Blick durch die Leicht-, Schwer- und Schwerstverletzten zu gehen. Ein paar der Menschen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und würden wohl nicht mehr lange leben... „Ally!" rief er abermals. Nach 10 Minuten kamen sie am Brand an. Er legte entsetzt die Hand vor den Mund. Es roch nach verbranntem Fleisch, Holz und Tod. Er dachte bis dahin, er hatte viel Leid gesehen... dieser Anblick der Toten und verstümmelten Menschen schockierte ihn. „ALLY!" er drehte sich um sich selbst. Auf dem Bürgersteig versuchten Anwohner eine hochschwangere Frau am Leben zu halten.... Der Bauch war nur noch verkohlt als wäre sie mit dem Bauch ins Feuer gestoßen worden... Cassim war an seiner Seite, Cayden neben ihm. Er fuhr sich fahrig durch die Haare. Ein Polizist. Er machte beinahe einen Hechtsprung auf ihn zu. „Haben sie meine Schwester gesehen? Die Dutchess of Rothesay..." meinte er eindringlich. Der Mann schüttelte den Kopf. „Sie muss hier sein..." meinte er und riss den Kopf herum als er hektisches Rufen hörte. „DA SIND NOCH LEUTE IM GEBÄUDE!!!" schrie einer der Feuerwehrmänner. „GEH NICHT ZU NAH RAN!" schrie ein anderer. Er sah sich um. Was sollte er tun? Es durfte so nicht kommen. Er hatte sie gezwungen... doch seine Gedanken wurden Jäh unterbrochen, als das Gebäude einen markerschütternden Laut von sich gab – die einzige Warnung, ehe es in sich zusammenstürzte. Man hörte so nur sehr gedrungen die Schmerzensschreie, die dann als das Dach auf dem Boden aufkam auch mit einer schrecklichen Endgültigkeit verstummten. Er stand wie erstarrt an Ort und Stelle und starrte in die Feuersbrunst, die gerade so viel zerstört hat. Die heiße, beinahe schmerzhafte Luft um waberte ihn. Er konnte und wollte sich nicht vorstellen, wie es in den letzten Minuten der Menschen dort drin war... „Ich muss sie finden, sie ist eine McAllister, sie stirbt nicht einfach so! Sie...ich..." er sah sich um. Er bemerkte, dass Kutschen Verletzte bereits in die Krankenhäuser verteilten... Nochmal begann er durch die Verletzten zu laufen. Er hörte, dass Cassim auf ihn einredete, aber er verstand sie nicht. Seine verdammte Aufgabe war es, auf Alessia aufzupassen und ihr ein bequemes, sicheres Leben zu bieten und er schickte sie geradewegs in die Hölle!! „Wir müssen in den Krankenhäusern suchen..." meinte er und sah zu Cassim und Cayden. „Wenn ihr nicht wollt... ich..." doch beide sahen ihn entschlossen an und er biss die Zähne hart aufeinander. Nickte leicht. Sie ritten jedes der 7 Krankenhäuser ab. Es waren die reinsten Schlachtfelder und es war fruchtbar diesen Anblick zu ertragen. Doch wie musste es nur Alessia gehen. Vielleicht genauso übel zugerichtet, alleine in irgendeinem Krankenhaus.... Nach dem 4. Krankenhaus hatte er die Farben der Bänder am Bett verstanden. Schwarz hieß, überleben nicht, hier waren nur noch Priester, die die letzte Salbung gaben. Rot waren die, die eigentlich auch nicht überleben konnten, aber vielleicht ein Wunder retteten – hier fand man vor allem bemühte Nonnen, die versuchten die Schmerzen zu lindern. Dann gab es Gelb, hier schwirrten die Ärzte um das Leben vor sich zu retten.... "Wo soll sie denn sein? Sie wird sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!" schrie er den Oberarzt an und packte ihn am Kragen. St Bartholomew's Hospital war das letzte der Krankenhäuser in London. Aber auch hier fanden sie Alessia nicht. Nur, weil Cayden eingriff und ihn von dem Mann wegzerrte, wurde er nicht richtig handgreiflich. Dieser richtete seine Nickelbrille, strich sich den weißen Kittel glatt und räusperte sich. „Vielleicht suchen sie an der falschen Stelle MyLord..." meinte der Mann mittleren Alters vorsichtig. „Was wollen sie damit sagen? Gibt es ein Krankenhaus von dem ich nichts weiß" explodierte Aidan erneut. Der Morgen graute. Er war müde, von Schuldgefühlen zerfressen und absolut nicht in der Stimmung für dumme Rätsel! „Nun... es sind viele gestorben... alle Leichen werden bis zur Identifikation im Leichenschauhaus aufgebahrt..." murmelte er und als Aidan sich gerade abermals auf ihn stürzen wollte hielten ihn nur die starken Arme von Cayden und Cassims beruhigendes auf ihn einreden davon ab, dass er dem Arzt nachsetzte und ihn verprügelte. Irgendwie brachten ihn beide auch hier raus... draußen tummelten sich die Schaulustigen, die Polizei musste absperren, dass nur Angehörige reinkamen, denn jeder wollte die armen feinen Herrschaften sehen, die so leiden mussten... er kniff sich in den Nasenrücken. Sein Blick flog zu dem Batholomew's Friedhof und dem kleinen Haus, von dem er gehört hatte, dass es in den Boden gebaut wurde, um Leichen kalt zu halten, bis sie beerdigt wurden... „Ich kann da nicht rein..." kam es gebrochen.... Zu groß war die Angst, dass er sie dort finden würde... was würde es bedeuten, wenn er sie nicht fand... war das letzte was er von ihr je hören würde, einer der Schreie, als das Dach zusammenbrach und die Menschen Lebendig um Feuer begrub? Wäre es nicht gnädiger, dass sie dann lieber dort wäre... Er lehnte sich an die Wand des Krankenhauses. Versuchte stark und optimistisch zu sein, aber das war alles vernichtet... er fühlte sich vernichtet... Ein Zeitungsjunge schrie und pries den Leitartikel an. 300 Menschen waren im Zirkus, 140 Leichen habe man bis jetzt gefunden... davon über 100 Frauen... er schauderte und raufte sich die Haare. Diese Informationen ließen ihn in noch tiefere Verzweiflung gleiten. Was sollte er nur tun... er war verantwortlich.... Er hatte seine Schwester auf dem Gewissen....welchen anderen Grund sollte es geben, dass sie Alessia nicht gefunden hatten....#Endspoiler#
Reaktionsbeitrag von Shirty (mit den Charakteren Cayden und Cassim):
Cassim: #Spoiler#Die Dunkelhaarige hatte sich neben Alessia ins Bett gelegt nur die Schuhe ausgezogen und die Jüngere dann in ihre Arme gezogen. Und so waren sie beide eingeschlafen. Sie hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen gegenüber Aidan und so war sie am nächsten Morgen auch zunächst völlig neben der Spur als die Tür mit einem solchen Knall gegen die Wände schallte. Bei Aidans Worten und Alessias folgendem Verhalten hob sie nur warnende eine Augenbraue und sah Aidan an der sogleich ihre Widerworte im Keim zu ersticken wusste. Da sie noch viel zu verschlafen war ließ sie ihm dies für den Moment durchgehen und war ganz froh sich den Bauch mit Frühstück vollzuschlagen. Danach flogen die nächsten Stunden auch nur so an ihr vorbei und sie beäugte die Herrichtung von Alessia kritisch, war immer für sie da und ließ sie kaum aus den Augen, als Aidan sich dann doch mal an sie heranschlich und sie necken wollte sah sie ihn nur mit blitzenden Augen an, „Eine muss sich ja wenigstens um Alessia kümmern. Aber ich höre da so etwas wie Eifersucht in deiner Stimme", zog sie ihn nur mit vorgerecktem Kinn auf. Sie konnte Alessia so gut verstehen und wollte ihr einfach nur helfen, daher war sie für sie da und hoffte inständig, dass dieser Abend schnell und reibungslos vorbei ging. Als Cayden schließlich eintraf sah sie sofort wie Alessia von ihren Gefühlen hin und hergerissen war und als sie diese wenig später nach unten führte konnte der Dunkelblonde kaum die Augen von ihrer Erscheinung nehmen. Das Kleid welches Aidan ausgesucht hatte war einfach wunderschön und sie sah darin aus wie eine Elfe. Cassim brach es fast das Herz als Alessia jedoch an Cayden vorbeilaufen musste um den Arm von diesem alten Mann zu nehmen der sie mit diesem gierigen Blick betrachtete und sie dann in die Kutsche geleitete. Dabei sah sie Caydens hochgezogene Brauen als Alessia sich etwas mühevoller bewegte.
Sie griff nach seinem Arm und drückte ihn sanft aber bestimmt, als seine Augen sich auf sie richteten schüttelte sie nur leicht den Kopf und er legte die Stirn in Falten, sagte jedoch nichts. Es war schwierig für die Dunkelhaarige die Männer zusammen zu halten und Aidan davor zu bewahren, dass sein bester Freund auf ihn los ging. Denn Cayden kochte innerlich. Das merkte sie bei jeder Bewegung des anderen denn diese waren blitzschnell und präzise und doch zuckten die Muskeln unter dem enganliegenden Hemd. Erst als Alkohol ausgeschenkt wurde schien sich die Anspannung ihres Freundes zu verbessern und so schäkerte sie ein wenig mit ihnen, schlug die beiden Männer pausenlos in jedwelchem Glücksspiel und grinste diabolisch. „Ihr könnt mich niemals schlagen...", lachte sie nur und horchte auf, als der Trubel von draußen lauter wurde. Auch wenn Aidan die Aufruhe als Nichtigkeit abtun wollte, so hatte die junge Frau ein unwohles Gefühl im Bauch und dieses wurde nur binnen weniger Minuten auch schon bestätigt als der Hausverwalter sie bei ihrem gemütlichen Beisammensein störte. „Feuer...", diese Worte trieben der Dunkelhaarigen eine Klinge mitten in den Bauch und sie schnappte schockiert nach Luft als auch schon der Stuhl krachend zu Boden fiel auf welchem bis dato noch Aidan gesessen hatte. Sie sah seine Panik und spürte wie sie die ihre einholen wollte. Doch sie drängte diese aufwallenden Gefühle zurück und drückte den Rücken durch, folgte Aidan eilig nach draußen und blieb einen Moment lang im Türrahmen stehen als sie die Rauchsäule erkannte die von dem Standort aus in dem Himmel empor stieg wo sie das Gebäude für den Zirkus vermutete. Aidan war schon bei den Pferden und sie rannte ihm hinterher, wurde auch schon hinter ihn auf sein Pferd gezogen und blickte sich schockiert und gleichzeitig irritiert nach Cayden um, doch der Earl war bereits neben ihnen. Hatte sich im Eifer des Gefechts einfach ohne jegliche Zäumung auf seine Scheckstute geschwungen und so preschten sie zu dem in flammen stehenden Gebäude. Die Hitze die ihr entgegen schlug versengte ihr Haut und Haar und sie hielt sich schützend die Hand vor den Mund, war überall Rauch der ihr in den Lungen zu schmerzen begann. Aidan war bereits abgestiegen und sie rutschte von dem nervösen Wallach hinunter und mühte sich ab ihm durch die riesigen Menschenmassen zu folgen. Von überall her vernahm man das Wehklagen, Schmerzensschreie und die pure Verzweiflung lag beinahe zum Greifen in der stickigen Luft. Überall waren Verletzte, die Feuerwehr und die Ärzte kamen nicht hinterher sich um die verbrannten Menschen zu kümmern. Es war ein einziges Schlachtfeld und die junge Frau sah auf den lodernden Zirkus, war stehengeblieben während Aidan weiter durch die Reihen der Verletzten eilte um Alessia zu finden. Cassim jedoch starrte in die lichterlohen Flammen und war wie erstarrt. Erinnerungen prasselten auf sie hinein und sie konnte sich nicht bewegen. Das bedrohliche Knacken des Holzdaches vernahm sie nicht mehr. Auch die warnenden Rufe. Erst als es bereits zu spät war realisierte sie, dass sie in Gefahr war und es zu spät war so schloss sie nur die Augen, doch da spürte sie Arme die sie fortrissen und sie stolperte ein paar Schritte, hustete den aufgewirbelten Rauch aus ihren Lungen und sah sich blinzelnd um. Sturmblaue Augen blitzten sie an, „Nicht jetzt Cassim! REIß DICH ZUSAMMEN!", die gepressten Worte von Cayden rissen sie aus den letzten Fetzen ihrer Erinnerung und sie nickte nur mit zusammengepressten Lippen. Er deutete auf den völlig verzweifelten Aidan und sie beide holten tief Luft, eilten zu ihm und waren auch bereits im nächsten Augenblick schon wieder unterwegs um die Krankenhäuser abzuklappern. Es war schrecklich, was sie vorfanden und je weiter sie kamen, je erfolgloser sie waren, denn bisher war Alessia wie vom Erdboden verschluckt, desto mehr spürte sie selbst wie die Verzweiflung sie übermannen wollte doch sie ließ es nicht zu. Stattdessen versuchte sie für Aidan da zu sein und blendete die Menschen um sich herum so gut sie konnte aus. Cayden war derjenige von ihnen der von Außen her wirkte als wäre er vollkommen unbewegt, als würde ihn all das nicht mehr schocken. Vermutlich war es sogar eine Tatsache, dass er schon weitaus schrecklichere Dinge gesehen hatte. Doch sie sah den Sturm der in seinen Augen tanzte und dieser war gewaltiger als der von Aidan. Nur war er so viel kontrollierter. Zumindestens noch! Inzwischen waren sie bei dem letzten Krankenhaus angekommen und sie versuchte gerade verzweifelt Aidan Verstand in sein verzweifeltes Hirn einzuhämmern während Cayden ihn festhielt um den Chefarzt zu schützen. Doch als dieser erwähnte, dass Alessia Tod sein könnte sah sie wie bei beiden Männern etwas zu brechen schien. Dennoch konnten sie Aidan vor die Tür des Krankenhauses bringen und Cassim stellte sich vor ihn als er so beinahe irre vor sich her starrte. Sein Anblick versetzte ihr einen Stich ins Herz und sie hatte ebenfalls Angst um Alessia, doch Cayden hatte recht, sie konnte jetzt nicht kopflos sein. Sie musste für Aidan da sein!
Sanft aber bestimmt nahm sie sein Gesicht in ihre Hände, „Aidan? Aidan sieh mich an...", beschwor sie ihn und atmete kurz erleichtert auf als sich sein Blick endlich auf sie zu fokussieren schien, „Wir werden sie finden okay?!", flüsterte sie eindringlich und er nickte erschöpft. Sie küsste ihn nachdrücklich ehe sie sich Cayden zuwand. „Ich gehe hinein...", erklärte der Dunkelblonde plötzlich und deutete nur auf das Leichenschauhaus. Seine Miene war unbewegt und lediglich das heftig Zucken an seinem Unterkiefer ließ vermuten, was in ihm los war. Cassim biss sich auf die Unterlippe nickte jedoch nur kurz, „Okay... wir gehen zurück zum Zirkus. Vielleicht ist sie irgendwo noch dort und wir haben sie übersehen... Komm dort hin, wenn...", sie brach ab, doch der andere nickte nur kurz ehe er in den Menschenmassen verschwunden war.
Die Dunkelhaarige griff nach den Zügeln von dem bereits klatschnass geschwitzten Wallach und sah dann zu Aidan, „Komm...#Endspoiler#
Cayden:
#Spoiler#.Der Tag hatte schlimm angefangen, warum hätte er glauben sollen, dass er gut endet?! Er dachte an Alessia, dieses wunderschöne Kleid, sie war eine wahre Augenweide gewesen als sie im Nachmittag die Treppen neben Cassim hinunter geschwebt war und er hatte kaum seine Augen von ihr lassen können. Doch dann hatte dieser schäbige Mann sie mit sich genommen und sein Verstand malte sich die schlimmsten Szenen vor seinem inneren Auge aus. Verdammt er musste sie vergessen! Aber wie sollte das gehen wenn sie ihm jedes Mal wenn er die Augen schloss in seinen Gedanken herumtanzte?!
Der Earl war Cassim dankbar gewesen, dass sie da war, vermutlich hatte nur ihre Anwesenheit ihn davon abgehalten sich erneut mit Aidan zu streiten. Der Alkohol hatte ihn dann irgendwann ein wenig ruhiger gemacht. Doch nun war die Ruhe vorbei. Nun war das Schlimmste passiert, was er sich je hätte vorstellen können! Der in flammen stehende Zirkus hatte sich in sein Gedächnis gebrannt, sowie die Worte des Zeitungsjungen. So viele Frauen waren tot. Und nun trugen ihn seine Füße zu dem Leichenschauhaus. Aidan und Cassim waren zurück zum Ort des Unglücks geritten und er hatte gesagt, er würde nachschauen. Das er selbst kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand, sah ihm niemand an und er war sehr darauf bedacht sich zu kontrollieren, hatte er selbst Cassim dazu angehalten die sich nach seiner Ansage wieder gefangen hatte. Nicht zuletzt deshalb, weil er wusste, was sie so hatte erstarren lassen bei dem Anblick des in flammen stehenden Gebäudes. Kopfschüttelnd schob er sich durch die Menge der Schaulustigen und betrat den dunklen Raum der nur von spärlichem Kerzenlicht erhellt war. Es waren nur wenige Menschen hier anwesend, hatten die meisten vermutlich noch nicht die Hoffnung aufgegeben um ihre Liebsten doch noch lebend zu finden. Was leider bei dem, was er hatte sehen müssen ziemlich unwahrscheinlich war. Und er wusste, das auch die Überlebenschance von Alessia mit jedem Atemzug schwand in der sie sie nicht lebendig fanden. Er knirschte zornig mit den Zähnen, warum hatte er sie bloß dort hin geschickt. Es war seine Schuld. Schon wieder...! Seine sich selbst zerstörerischen Gedanken wurden im nächsten Augenblick unterbrochen als er eine Gestalt vor sich wahrnahm. Er blinzelte und dann durchfuhr ihn unbändige Wut und er war mit wenigen schnellen Schritten bei ihm, riss ihn am Kragen hoch und knallte den schlacksigen Mann an die nächstgelegene Wand sodass eben dieser erschrocken nach Luft japste. „DU! WO IST SIE?!", seine Stimme war nur ein dunkles Grollen und der Mann sah ihn mit vor Schock geweiteten Augen ängstlich an, „W..ww.ass?", japste er und Cayden knurrte nur, „WO IST ALESSIA?!"
Der Marques zuckte bei diesen Worten zusammen und schlug die Augen nieder, „Ich... i..iich weiß nicht..", stotterte er und Cayden knallte ihm mit voller Wucht die Faust ins Gesicht sodass der Mann taumend zu Boden ging. Der Körper des kräftigen jungen Mannes bebte nur so vor Wut und er baute sich bedrohlich vor dem anderen auf, „Ihr habt sie im Stich gelassen?! Das wird ein Nachspiel haben..", er trat ihm mit voller Wucht den Fuß in die Seite und ein Knacken war zu hören, doch er wandte sich nur ab und eilte durch die aufgebahrten Leichen, ließ seinen Blick über die einzelnen Toten gleiten während sein Körper nur so bebte, doch er musste hier so schnell wie möglich raus, sonst würde ein weiterer Toter in dieser Halle aufgebahrt werden, dieser war dann nur kein Opfer des Feuers.. Nach einer schieren Ewigkeit stapfte er endlich hinaus ins Freie. Cayden wusste nicht, ob er erleichtert sein sollte, dass er Alessia nicht hier gefunden hatte. Denn konnte sie eben so gut unter den Trümmern begraben sein. Nein. Er konnte jetzt nicht aufgeben. Er schwang sich auf ein frei umherlaufendes Pferd und ritt zurück zu dem Unglücksort. Es dauerte einige Augenblicke, bis er Cassim und Aidan fand und ihnen in knappen Worten berichtete, dass er Alessia nicht gefunden hatte. Dann gingen sie gemeinsam weiter die Umgebung ab. Eine kleine Menschentraube vor einem Gebäude erregte seine Aufmerksamkeit und die drei blieben stehen. Sahen zu den paar Männern die soeben jemanden aus einem Dienstbotengang hinauf schleppten. Er sah das blitzen von Seidenstoff der ziemlich verbrannt aussah, als sich die Person zu regen schien. Cassims Blick ging ebenfalls dorthin und sie sah rotes Haar was bei beiden einen Herzschlag lang aussetzen ließ, „Alessia?!", rief Cassim und das Bündel in den Armen der Männer regte sich heftiger. Der Dunkelblonde sah den Haarschopf und dann ihr Gesicht, so wie ihr Blick über Cassim und ihren Bruder glitt und schließlich an ihm hängen blieb. Ein Schluchzen war zu hören, dann riss sie sich los und stolperte auf sie zu. Cayden sprang vor und fing sie auf, ehe sie den Boden hätte auch nur berühren können. Sein Herz schlug ihm wild in der Brust als er ihren zitternden Körper an seine feste Brust zog. Sie war schwer verletzt, aber sie lebte! Sie atmete! „Alles wird gut! Ich bin da...", murmelte er an ihrem Haar und barg ihren Kopf an seiner Schulter, hielt sie ganz fest und atmete tief ein.
Langsam und vorsichtig hob er sie auf seine Arme und nahm die Decke dankend entgegen die ihm von einem der vorherigen Helfer überreicht wurde. Vorsichtig wickelte er die Rothaarige darin ein ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Armen zu geben. Sein sturmblauer Blick war unablässig auf sie gerichtet und er sah nur kurz zu Aidan und Cassim, „Wir brauchen sofort einen Arzt.."#Endspoiler#
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von Silence am 06.05.2021 21:23Wer ist Dein Schreibpartner: Die liebe @Kidaliya
Wann ist das Play entstanden? August 2018
Genre: Drama, Real Life
Was ist davor passiert:
#Spoiler#
Shannon und Ace haben sich bereits in ihrer Jugend kennengelernt, als sie noch aufs College gingen. Es dauerte nur wenige Tage, da waren die beiden bereits ein Herz und eine Seele, doch alles kam anders, als sie es sich erhofft hatten. Ace, der aus einer wohlhabenden, traditionellen Familie stammte, wurde schon seit Beginn seiner Collegezeit von seinem Vater dazu gedrängt dem Militär beizutreten und den Berufsweg eines Soldaten einzuschlagen, wie es alle Männer der Familie Thynne bereits getan hatten. Shannon hingegen war strikt gegen die Pläne, die sein Vater für ihren Freund hegte, weswegen die beiden mit der Zeit immer öfter Diskussionen über das Für und Wider von Ace Zukunft hatten. Schließlich gab Ace dem Druck nach und entschied sich den Wünschen seines Vaters zu entsprechen, um ihn stolz zu machen. Vor seiner Abreise in ein Ausbildungslager stritten sich die zwei Liebenden und trennten sich dabei. Es brach beiden das Herz.
Die nächsten sechs Jahre verbrachte Ace zu Anfang mit seiner Ausbildung und wurde dann nach Afghanistan versetzt, wo er die restlichen zwei Jahre seiner aktiven Laufzeit als Soldat verbracht hatte und den Krieg hautnah miterlebte. Erst mit zwei Schussverletzungen im Bereich seiner Schulter und dem oberen Brustkorb wurde er aus dem Mittleren Osten abgezogen und nach Hause geschickt.
Noch immer in ärztlicher Behandlung, aber zu dickköpfig um den ganzen Tag in einem Krankenhaus zu liegen, hatte sich der inzwischen erwachsene Mann bei seinem befehlshabenden Offizier in der Stadt zum Dienst gemeldet, allerdings wurde er als kampfunfähig gemustert, weswegen er seither dem Militär nicht mehr als aktiver Soldat dient.
Shannon hatte sich in den letzten sechs Jahren ebenfalls zu einer inzwischen erwachsenen und selbstständigen Frau weiterentwickelt, die einen Platz als Dozentin für Psychologie an der örtlichen Universität bekommen hat. Um in einer ihrer Vorlesungen mehr Tiefe und besonders auch praktische Einblicke in die Psyche eines Menschen für ihre Studenten zu erhalten hatte sie sich an die US Army gewandt und gebeten, dass man ihr einen Soldaten schickte, der von seinen Erlebnissen aus dem Krieg erzählen könnte. Ace war dieser Soldat und so standen sich die beiden vollkommen unerwartet gegenüber. Seit seiner Abreise hatten sie keinen Kontakt zueinander und nach der Vorlesung, die sie beide möglichst professionell hinter sich gebracht hatten, trat der Kriegsveteran den Rückzug an. Er war verwirrt, wusste nicht wie er damit umgehen sollte und Shannon fühlte sich, als würde man ihr, wie damals, den Boden unter den Füßen wegreißen. Allerdings schien so, als würde das Schicksal noch mehr für sie geplant haben, denn kaum eine Stunde nach ihrem Wiedersehen im Hörsaal, begegneten sie sich erneut auf der kleinen Lichtung im Wald, wo sie sich das erste Mal getroffen hatten und nun eigentlich beide dort hingekommen waren, um in Ruhe über das eben erlebte nachdenken zu können. Bereits überfordert mit der Situation, entlud sich Shannons gesamte Wut, ihre Trauer und die Angst, dass er hätte tot sein können mit einem Mal...
#Endspoiler#
Aktionsbeitrag - Kidaliya:
Der Mann war vollkommen überrumpelt, als ihn die Ohrfeige unerwartet traf und schließlich auf seiner Brust herum gehämmert wurde. Er sah zu Shannon, konnte nicht fassen das sie hier war und hörte nur still ihren Worten zu und er verstand, was sie empfand. Er war die erste Zeit wütend auf Shannon gewesen, wieso sie so uneinsichtig gewesen war, mit der Zeit allerdings hatte sich das geändert. Er war traurig, dass sie sich damals so getrennt hatten und wütend auf sich, nicht zu verstehen, wieso Shannon so dachte. Er hielt ihre rechte Hand fest, damit sie mit dieser nicht weiter auf die verletzte Brust- und Schulterseite einschlagen konnte, denn der, bis eben noch ignorierte, Schmerz wurde nun schlimmer. "Shannon..." Ace zog die Frau an sich und hielt sie in seinem Arm. Als er sich sicher sein konnte, dass sie ihn nicht mehr mit der rechten Hand schlagen würde, ließ er auch diese los und legte den anderen Arm auch noch um sie. "Es tut mir leid. Ich war damals so dumm..." wisperte er leise. "Ich habe mich nie getraut dir zu schreiben oder dich anzurufen, als ich noch in Norfolk war... Ich..." Der Mann vergrub sein Gesicht in ihren dunklen, langen Haaren und merkte wie mehrere Tränen sich aus seinen Augenwinkeln lösten und in ihre ebenholzfarbene Mähne sickerten. "Ich dachte du würdest mich hassen und ich hatte Angst..." Er ließ sie nicht los und auch nachdem er sich wieder beruhigt hatte und nur noch sein Kinn auf ihrem Schopf lag, blieb er mit ihr auf der Lichtung stehen, wo alles angefangen hatte. Nach einer ganzen Weile, wie sie nur so dort in diesem Wald standen und nichts sagten, ließen Ace Knie langsam nach und er sank mit ihr auf den Waldboden. Odin hatte sich einen Platz im Schatten unter einem Baum gesucht und wachte jetzt über die beiden. "Shannon... Ich wollte bloß sagen, dass du es warst, an die ich mich in den zwei Jahren erinnert habe. Ich habe manchmal von dir geträumt..." Er zog aus seiner Jackentasche dann die Kette, die sie ihm damals geschenkt hatte. "Ich hatte sie immer bei mir...und hab gehofft, dass sie mich beschützt." Er sah die Frau vor sich nicht an, er konnte nicht. Es war ihm so peinlich wie er sich damals benommen hatte, wie sehr er sie verletzt hatte und nun saß er hier vor ihr und wusste schließlich auch nicht mehr, was er sagen sollte. Ein Stich in der Schulter erinnerte ihn wieder an die Wunde und den Schmerz, den er bis eben noch gespürt hatte und der jetzt mit Wucht zurückkam. Ace drückte seine linke Hand leicht auf die Löcher, die sich unter T-Shirt und Verband verbargen.
Ein lautes Klatschen schallte durch den dichten Wald, das von ihrer Ohrfeige ausgelöst wurde. Erst im nächsten Moment wurde ihr bewusst, was sie angestellt hatte. Ihre Hand kribbelte und schmerzte leicht. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie sonst nicht zu solch gewalttätigen Handlungen fähig war. Doch sie konnte nicht darüber nachdenken, denn sie wollte den tiefsitzenden Schmerz in ihrer Brust loswerden. Allein deswegen klopfte sie weiter auf seine Brust ein, mit der leisen Hoffnung ihm die Qual zu übertragen. Abrupt hörte alles auf, als er sie festhielt und sie sich nicht mehr bewegen konnte. Ihre Brust hob und sank sich schnell, während ihr Atem raste und sie ihn aufgebracht mit Tränen auf den Wangen anfunkelte. Langsam kam sie wieder zu sich und die tosende Wut in ihr verblich, sobald sie ganz in seinen starken Armen versank. Neue Gefühle machten sich in ihr breit, was sie dazu bewegte, sich verzweifelt in sein Shirt zu krallen, um Halt zu finden. Sie wollte sich nicht geborgen bei ihm fühlen, aber genoss die Nähe. Es heilte ihre gebrochene Seele. „Du bist so ein Idiot", murmelte sie leise und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn er den Mut aufgebracht hätte. Leider war er gegangen und hatte sie ziehen lassen. Plötzlich nahm sie die Feuchtigkeit seiner Tränen wahr und drückte sich automatisch fester an ihn, wobei sie ihre eigenen stumm im Einklang fließen ließ. Wieso hatte er nicht auf sie hören können? Es war unfair und trotzdem konnte sie froh sein, dass er lebte und gesund vor ihr stand. Ob sie jemals erfahren würde, aus welchem Grund er wieder hier war? Langsam sank sie mit ihm zu Boden und blieb bei ihm. Sie wollte ihn nicht loslassen. Was wäre, wenn er erneut vor ihren Augen verschwand? Angst schlich sich in ihren Körper hinein. Seine nächste Offenbarung berührte ihr Inneres und sie wagte es den Kopf langsam zu heben, um die Kette anzusehen. „Anscheinend hat sie ihre Aufgabe erfüllt", hauchte sie und lächelte leicht. Vorsichtig hob sie ihre Hand und strich, wie in Trance, über die silbernen Engelsflügel, die sie ihm damals zu ihrem ersten Jahrestag schenkte. „Ich habe auch an dich gedacht und gehofft, dass du noch irgendwo da draußen lebst", murmelte sie leise und warf ihm einen intensiven Blick zu, der schon bald von seiner nächsten Bewegung abgelenkt wurde. Aufmerksam beobachtete sie, wie sich seine Hand von ihrem Körper löste und diese auf sein T-Shirt drückte. Nachdenklich sah sie zu der Stelle, die von ihren vorherigen Schlägen getroffen wurde. „Was hast du? Bist du verletzt?", fragte sie besorgt nach und spürte die Gewissensbisse in ihr aufkommen. Ohne groß zu überlegen, stieß sie seine Hand zur Seite und hob sein Shirt hoch, um selbst nachzuschauen. Dabei ignorierte sie seinen ausgeprägten schön anzusehenden Oberkörper und konzentrierte sich auf den Verband im oberen Bereich seiner Brust. Der Anblick war erschreckend. „Es tut mir leid...ich wollte dir nicht weh tun...", sagte sie bekümmert und spürte das Bedürfnis sein Leid zu lindern. „Was ist nur mit dir passiert, Ace?", fragte sie und ließ ihre Hand sinken. Doch im gleichen Zuge wurde ihr klar, dass die Antwort nicht positiv ausfallen würde. Wie hatte es nur so weit kommen können?
Re: 🎲 #1 Special Scene 🎲
von eunoia am 08.05.2021 12:11Wer ist Dein Schreibpartner:
Rogers aka Schimpanse
Wann ist das Play entstanden?
25.12.2020
Trigger Warnung (sofern benötigt):
FSK 18+ - Feuer, Gewalt, Kraftausdrücke, Nahtoderfahrung??
Genre:
Drama, Real Life, 40s, Strangers to Lovers
Was ist davor passiert:
Montgomery Jones wird wegen Verdacht auf fünffachen Mordes notgedrungen im Keller einer Nervenheilanstalt untergebracht. Krankenschwester Priscilla Carter bringt ihm regelmäßigen sein Essen herunter und erweist ihm auch gleich beim ersten Zusammentreffen einige intimere Gefälligkeiten. Es entwickelt sich schnell eine absurde Liebschaft, in der für den anderen Grenzen als Liebesbeweis überschritten werden.
In dieser Szene ist in der Nervenheilanstalt ein Feuer ausgebrochen. Priscilla wurde allerdings kurz davor von dem leitenden Arzt der Klinik dazu angewiesen, einige Hilfsmittel für eine Behandlung zu besorgen. So verirrt sie sich ausgerechnet in der Nähe der Feuerquelle, während Montgomery von einer Wache vor dem Gebäude festgehalten wird.
Als er jedoch droht, sich so oder so loszulösen und in Kauf nimmt, erschossen zu werden, gestattet ihm der Leiter seinen heroischen Lauf in die qualmende Anstalt.
Zu Priscillas Flashback - sie war auch während des 2. Weltkrieges als Krankenschwester tätig und wird mit dem Feuer an die Zeit zurückerinnert.
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Aktionsbeitrag (Priscilla/Rogers):
"Reißen Sie sich verdammt nochmal zusammen! Sie wurden auf eine so ernste Lage ausgebildet! Das ist ein verfickter Weltkrieg! Und Sie sind hier, um Leben zu retten!"
"Sir, ich ..." Mir war übel, als ich den zerfetzten, leblosen Körper vor mir sah. Wenn ich kotzte, würde er mich entlassen, obwohl er mich händeringend brauchte. Außerdem wollte ich nicht weg hier. Ich wollte helfen, so grausam es hier auch war.
"Die Deutschen werden sich alle Mühe geben, uns in Grund und Boden zu stampfen. Das hier wird nicht das erste Mal, dass eine Bombe in der Nähe des Lagers einschlägt." Kaum waren die Worte gefallen, ertönte sie wieder. Die Sirene, die ankündigte, dass weitere Flieger über den Horizont flogen und dieses Schlechtfeld weiter zerrissen.
"Los, bringen Sie sich in Sicherheit, bis der Bombenhagel aufhört, und dann kümmern Sie sich um die Verletzten. Seine Sie egoistisch. So etwas fordert ein Krieg." Er entfernte sich schon von mir, als ich mich langsam in Bewegung setzte. Ich wusste nicht, wie meine Beine mich trugen, aber unter einer Vorrichtung fand ich meinen Schutz; zitternd, verängstigt, verstört. Die Schreie zerrissen einen, gingen einem bis ins Mark. Weinende Männer, sonst stark genug, um Bäume auszureißen. Lautes Gewinsel, ohrenbetäubende Schüsse und explodierende Bomben. Ich hielt mir die Ohren zu, kniff die Augen zusammen und betete. Ich war keine gläubige Frau, aber vielleicht würde mir Gott heute helfen. Vielleicht würde er mich am Leben lassen, damit ich helfen konnte. Und als der Bombenhagel eine gefühlte Ewigkeit aufhörte und ich mich endlich aus meinem feigen Versteck erhob, war ich in einem Meer aus Leichen. Eine Hand packte nach meinem Bein, und ich zuckte erschrocken zusammen. Sah einem beinlosen Körper dabei zu, wie er nach den richtigen Worten rang.
"B-Bitte, helfen Sie mir ..." Er kam nicht sehr viel weiter. Seine Stimme versagte, sein Körper sackte zusammen. Panisch schüttelte ich seine Hand von meinem Bein. Jeder Schritt war schwer wie Blei und ich dachte, ich würde gleich ebenfalls einfach zu Boden gehen und sterben, aber sie brauchten mich und jeden, der nicht verletzt war, um zu retten, was noch zu retten war.
Ich öffnete die Augen. Über mir schwebte Rauch. War noch eine Bombe eingeschlagen? Aber der Boden unter mir war kalt und hart und hatte nichts mit dem blutbefleckten Kiesboden auf dem Feld zu tun, auf dem ich gedient hatte. Langsam erhob ich mich. Qualm und Rauch brannte ungesund in meinen Augen und ließ mich husten, während ich meinen geschwächten Körper auf die Beine hievte. Ich konnte nicht sehen, wo ich war, aber ich war mir sicher, dass es kein gutes Zeichen war. Meine Finger tasteten durch den Rauch hinweg nach etwas, an dem ich mich festhalten konnte. Nach irgendeiner Tür, die mir die Flucht ermöglichte. Es war schwer, zu atmen. Die heiße Luft schmerzte in meinen Lungen und jeder Schritt schmerzte.
Mein benebeltes Hirn bemerkte erst nach einer gefühlten Ewigkeit, dass ich auf der Arbeit war. Im Lucia. Meine Finger umfassten die Klinke der Tür drückte sie herunter, doch die Tür öffnete sich nicht. Panik überkam mich. Es war die selbe Panik wie vor einigen Jahren noch; sie fraß mich von innen auf und machte es schwer, noch rational zu denken.
Monty. Der Name schwirrte mit einem Mal urplötzlich in meinem Kopf herum und ich hatte das Gefühl, jemand riss mir die Welt unter den Füßen weg. Ich musste zu ihm. Musste zusehen, dass es ihm gut ging. Sicher gehen, dass er bei mir war. Dass sie ihn nicht hier zurückließen, wie sie es mit mir taten. Meine Schulter kollidierte immer wieder schmerzhaft mit der Holztür, doch sie gab nicht nach.
Mein Körper hingegen geriet bald schon an seine Grenzen. Es war schwer, mich auf den Beinen zu halten. Ich sah nichts, hörte nichts. Die Luft brannte weiterhin in meinen Lungen, ein unguter Vorbote, dass mir der Sauerstoff hier drin nicht reichen würde. Ich sollte am Boden bleiben – irgendwo musste es brennen. Ich bildete mir sogar ein, dass ich das Knistern hörte. Aber noch während ich meine Versuche, die Tür zu öffnen, stoppte, gaben meine Beine unter mir nach.
Ich liebe dich, Montgomery Jones.
Es waren die letzten Worte, die mir durch mein verwirrtes Hirn schossen, als ich mich der Schwärze umgab, die den Schmerz in meiner Lunge und in meinem Kopf endlich beenden sollte.
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Reaktionsbeitrag (Montgomery/eunoia):
Die Rauchschwaden schienen sich bereits im Sekundentakt dunkler zu färben, während vereinzelt noch Personen aus dem Gebäude strömten. Diese wirkten bereits von dem Qualm angeschlagen und benötigten Stützen.
Mein Herz fühlte sich derweil so an, als würde es jeden Moment zerreißen. Nun hielt ich auch nach den verdächtigen roten Lampen der Feuerwehr Ausschau, doch noch war von diesen nichts zu sehen.
'' Sie müssen mich losmachen. '', kam es leise von mir, die Augen starrten dabei ins Leere und ich spürte eine Angst in mir aufsteigen, die ich in der Form schon ewig nicht mehr hatte fühlen müssen. '' Wie war das, Gefangener? '' - '' Mach' mich los! '', keifte ich Fletcher kurzerhand an, als ich zu ihm herum geschnellt war und ihm meine Hände hinstreckte.
Wieder hatte der dickliche Mann jedoch nicht mehr als ein makabres Grinsen für mich übrig, kratzte sich am Bart. '' Für wie dumm hältst du mich? '' Meine Hände ballten sich derartig zu Fäusten, dass sich meine Fingerkuppen schmerzhaft in meine Handinnenflächen drückten.
'' Prisc- Schwester Carter ist immer noch im Gebäude. Jemand muss sie rausholen! '', knurrte ich. '' Jetzt mach' schon, du verfluchter Scheißkerl! '', konnte ich es mir schon im nächsten Atemzug nicht länger verkneifen, als Fletchers Augen zu funkeln begannen und er seinen Knüppel zückte.
Die Wachmänner waren bereits mit den angeschlagenen Patienten und Personal beschäftigt und Fletcher sah sich in der unerschütterlichen Aufgabe, mich zu bewachen.
'' Meinetwegen erschießen Sie mich, aber ich werde hier nicht länger tatenlos rumstehen! '' - '' Schön, lösen Sie seine Fesseln, Fletcher. '', seufzte Dr. Lloyd letztlich in größter Güte, während der Wärter weitere Zeit mit seiner schockierten Miene verschwendete. '' Aber er- '' - '' Sollte er sich vom Gebäude wegbewegen, schießen Sie eben. '', kam es kühl vom Arzt zurück. Ungeduldig schritt ich von einem Fuß auf den nächsten, als Fletcher endlich die Schlüssel zückte und meine Fesseln damit löste. '' Wo sollte die Schwester das Gerät besorgen? '', wollte ich von Lloyd wissen, der sich jedoch viel zu sehr an meinem Sinneswandel aufzuhängen schien.
'' Erdgeschoss, den Gang durch und dann nach rechts. Die vorletzte Türe. Aber das Feuer kommt aus der Richtu- '', noch eher der Arzt seine Warnung aussprechen konnte, kehrte ich ihnen den Rücken zu, um auf das Gebäude zu zulaufen, hörte da gerade die Sirenen, die noch in weiter Ferne zu lagen schienen.
Im Erdgeschoss war es schwer, die eigene Hand vor Augen zu sehen und der Rauch begann bereits in meiner Lunge zu kitzeln, meine Augen zu reizen. '' Priscilla! '', rief ich durch den Gang, versuchte nicht zu tief zu atmen.
Ich erreichte das Ende des Ganges und sah von rechts die tiefschwarzen Rauchschwaden, die immer mehr in den Eingangsbereich strömten. Unter dem Spalt der letzten Flügeltüren wiederum leuchtete es verräterisch und verriet das Feuer. Desto näher ich der Quelle der Hitze kam, desto schneller wurden meine Schritte.
Inmitten des Qualms konnte ich meine Augen kaum noch offenhalten und meine Hände griffen gar orientierungslos nach dem Knauf der Türe, von der Lloyd gesprochen hatte. '' Priscilla? Baby, kannst du mich hören?! '', rief ich, als sich auch diese Türe nicht sofort öffnen ließ. Ob Lloyd mich angelogen hatte? Doch so bösartig könnte er doch nicht sein, die Rettung einer Kollegin zu sabotieren, um einem Mörder eins auszuwischen?
Es musste an der Verzweiflung liegen, die meinen Körper erzittern ließ, dass es mir erst nach dem dritten Tritt gelang, das Schloss zu sprengen. Meine Augen brannten wie Feuer, doch ich erkannte gerade noch die zusammen gekauerte Gestalt auf dem Boden. '' Priscilla.. '', meine Stimme war heiser, ausgetrocknet, kaum sackte ich auf meine Knie. Ihr Körper war schlapp, leblos.
Eilig hob ich die Krankenschwester auf meine Arme, spürte jedoch, dass ich selbst langsam zu schwächeln begann. Der Rauch setzte mir mehr zu, als ich es mir eingestehen wollte und ich unterschätzte die Gefahr, in einem Moment wie diesem schlichtweg selbst ohnmächtig zu werden.
Schmerzhaft fest pochte mein Herz gegen meinen Brustkorb, schien das Knochengerüst darum mit jedem Schlag zum Erzittern zu bringen, als ich vor mir schwach das Licht der Straßenlampen erkennen konnte. Und das Flackern roter Lichter. '' Wir haben es gleich geschafft, meine Süße. Nur noch ein Stück, ja? '', keuchte ich atemlos, biss die Zähne fest aufeinander und zog Priscilla nochmals dicht an mich heran, als meine Beine nachzugeben drohten.
Noch ehe ich fallen konnte, wurde ich jedoch von zwei Männern in Uniformen abgefangen. '' Wir haben sie. Ist schon gu- '' - '' Nein! '', brummte ich lediglich, als sie mir die Krankenschwester aus den Armen abnehmen wollten. '' Rührt sie nicht an. ''
Ich machte die letzten Schritte selbst, als es endlich frische Luft war, die ich einatmen konnte. Meine Augen mussten rot sein, verweint wirken und tatsächlich war ich nicht einmal weit davon entfernt, tatsächlich die Nerven zu verlieren. Vor der ersten Treppenstufe fiel ich schließlich auf die Knie, blickte auf Priscilla hinab.
'' Oh, mein Baby.. '', hauchte ich mit Schmerz in der Stimme, strich ihr die Haare aus dem Gesicht. '' Wach auf. '', flüsterte ich, küsste ihre Wange und bemerkte meine Träne, die auf ihre Haut fiel, erst, als ich die Nässe auf meinem Daumen spürte, kaum wischte ich sie wieder weg.
'' Mister, wir müssen Sie beide ins Krankenhaus bringen - bitte. '', redete einer der Feuerwehrmänner weiter auf mich ein, als sich kurz darauf Hände um meine Arme legten. '' Dieser Mann ist ein Gefangener. Wir werden ihn daher begleiten müssen. '', hörte ich Fletchers Stimme hinter mir.
'' Ein Gefangener? '', der Mann in Rot wirkte überrascht, erwiderte weiter aber nichts, als ich spürte, wie sie mir mehr und mehr Priscilla aus den Armen zogen, die Wärter mich auf die Beine zwangen. Bastarde.
'' Bitte, ich muss bei ihr sein! '', verlangte ich, zerrte an der Umklammerung der Wärter, doch der Rauch hatte mir zu stark zugesetzt, als dass ich mich ernsthaft wehren konnte. '' Oh, du wirst bei ihr sein - in Ketten. '', schnaubte Fletcher, ehe die Handschellen meine Gliedmaßen wieder zusammen zwangen, während meine Augen dabei zusahen, wie Priscilla in einen der Rettungswagen getragen wurde.
passionfruit
Gelöschter Benutzer