-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

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Prüfend glitt das Augenmerk des Dämonenkönigs durch die dunkel gehaltenen Räumlichkeiten. Auch wenn ihm jene Dunkelheit ein wenig missfiel, immerhin mochte er es viel eher farbenfroh, schien selbst für ihn alles sehr stimmig und passend. Und trotz der leichten Kälte durch die Tiefen des Kellers mochte er die Atmosphäre. Es erstaunte ihn ein klein wenig, bereits jetzt so sehr davon überzeugt zu sein, obwohl er nicht einmal viel Zeit dort unten verbrachte hatte. Doch sollte Nerea mit all ihren gesagten Worten Recht behalten. Ein Schmunzeln schummelte sich auf seine Züge, als er daran dachte. Immerhin war es nicht das erste Mal in dieser kurzen Zeit, in der Ärandor der Teufelstochter nicht geglaubt und sich zuerst dagegen ausgesprochen hatte, am Ende aber doch überzeugt worden war. Er ließ sich von ihr herum führen, betrachtete jedes kleinste Detail mit Adleraugen. Als sie letzten Endes vor dem großen Feuer inne hielt, runzelte er erstaunt die Stirn. »Nicht schlecht.«, murmelte er unter annerkennendem Nicken. »Eine wahrlich.. schöne Frau.«, der Schwarzhaarige grinste belustigt. Es war seltsam, Flammen als Mutter zu bezeichnen und sie noch dazu Schwiegermutter zu nennen. Doch verkniff er es sich lieber, sich laut außerhalb seiner Gedankenwelt darüber lustig zu machen. Nicht alles, was man nicht verstand, war falsch oder absurd. Jedes Wesen hatte einen Ursprung. So auch das Teufelsgeschlecht, welches wohl irgendwie, jenseits seines Verstehens, aus dieser.. Mutter entsprang. Je mehr Ärandor darüber nachdachte, desto mehr rauchte ihm der Kopf vor Verwirrung. Er beäugte das Feuer misstrauisch, als dieses Funken zu sprühen und ein anderes Licht abzugeben begann. Auch war ihm noch unklar, ob es tatsächlich verstehen konnte, was geschah und gesagt wurde, oder ob es nur Zufälle und Wünsche der Teufel waren. Aus dem Augenwinkel heraus schielte der Dämon zu Nerea hinüber. Er erkannte den strahlenden Ausdruck auf ihrem Gesicht. Und in genau diesem Moment hoffte er, dass sie wirklich glücklich war. Es in seinem Reich, seiner Welt auch tatäschlich sein konnte und würde.. Ein erster Schritt schien mit ihrem Einzug, dem Bau ihrer eigenen kleinen Hölle und dem Einzug des Höllenfeuer schon gemacht worden zu sein. Aber ob es sie glücklich stimmte? Mittlerweile war der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen ernst geworden. Verloren starrte er Nerea entgegen. »Bist du glücklich?«, ertönte es dann nach etlichen Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, wie aus dem Nichts heraus. Ganz ernst, mit gesenkter Stimme.

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An der Seite von Ärandor verließ die Teufelstochter den großen, weitläufigen Speisesaal, um sich hinaus in den Garten zu begeben, durch den sich lange, dunkle Schatten zogen. Nur an manchen Stellen schob sich die Abendsonne noch durch die dichten Baumwipfel und spiegelte sich in den unzähligen, farbenfrohen Blumen, die in den Beeten wuchsen und den Kiesweg säumten. Es war ein windstiller, lauer Abend. Das perfekte Wetter für einen langen, ausgedehnten Spaziergang. Wobei sich Nerea noch nicht ganz so sicher war, ob Ärandor, in seiner momentanen Verfassung, überhaupt länger als eine halbe Stunde durchhalten würde. Gut, sie selbst hatte auch ordentlich zu kämpfen. Aber am Ende hatte der Dämon bei weitem mehr gegessen als sie selbst.
Seite an Seite schlenderten sie schweigend durch die Parkanlage, bis der Garten auch die letzten Strahlen der untergehenden Sonne verschluckt hatte. Erst danach kehrten sie in die Burg zurück, wo die Teufelstochter den Dämon auch gleich mit sich zu den Kellerräumen zog. Der Weg dorthin war von Marmorplatten und meterhohen Säulen umgeben, die in einem dunklen Schiefergrau schimmerten. Leise klapperten die Absätze ihrer Wildlederstiefel über die Steinplatten und hinterließen einen dumpfen Klang, der im Korridor widerhallte und von den Wänden abprallte.
Wenig später erreichten sie dann auch schon die mehrfach gesicherte Eisentür, hinter der sich ihre Räumlichkeiten verbargen. »So, da wären wir«, meinte Nerea grinsend, während sie einen dicken Schlüsselbund hervor zog. Und wie auf Kommando tauchten auch ihre Höllenhunde auf, die sie beim Spaziergang schon ein wenig vermisst hatte. In aller Seelenruhe entriegelte die Teufelstochter die Schlösser, bevor sie sich wieder Ärandor zuwandte. »Ich würd sagen: Na, dann mal ab, in die gute Stube.« Lächelnd schob sie die schwere Eisentür auf und präsentierte ihm die große, gemütliche Empfangshalle mit Leseecke, Kaminfeuer und natürlich dem hoch auflodernden Höllenfeuer. »Willkommen in meinem Reich, werter Dämon. Darf ich Euch Eure Schwiegermutter vorstellen? Die Mutter des Teufelsgeschlecht!« Und wie auf Kommando sprühte eine Funkenregen aus den knisternden Flammen hervor und tauchte den Raum in warmes, rot-schwarzes Licht.

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Derzeit war es tatsächlich recht schwer, mehr vor Augen zu haben, als ihren unermüdlichen Sexdrang, den sie immerhin von Beginn an immer wieder auf eine sehr aufdringliche Art gezeigt hatte.. Sie kannten sich nicht lang genug, als das Ärandor großartig irgendwelche anderen Seiten von ihr hätte kennenlernen können. Doch wie er bereits sagte; die Zeit würde zeigen, wie sie sich miteinander entwickelten. Dem Dämon entging das Abkippen ihrer Stimmung nicht, doch äußerte er sich lieber nicht dazu. Er wollte nichts falsches sagen. Ein wenig nagte das schlechte Gewissen an ihm.

»Ja, das glaube ich auch.«, murmelte er, mit einem abschätzenden Blick zu der Unterseite seines Körpers. Das durfte auf keinen Fall ansetzen.. Er war zufrieden mit seinem Körper. Und das sollte auch so bleiben. Doch dafür durfte er nun unter gar keinen Umständen faul werden und nur herumlungern, wenn er mit Nerea zusammen war. Denn dann würden ihm unzählige Fettpolsterchen einen Strich durch die Rechnung machen.

»Ach, ich denke nicht.. Ich habe schon wirklich schlimme Schwiegermütter kennen gelernt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass mindestens eine davon der Mutter eures Teufelsgeschlechts Konkurrenz machen dürfte..«, zwar kamen diese Schwiegermütter von Freunden und Bekannten, doch grauste es ihm dennoch bei dem Gedanken an diese Biester, die man beinahe schon gar nicht mehr als Frauen bezeichnen konnte, wenn man so über ihr Verhalten nachdachte.. »Ich bin gespannt, muss ich sagen. Ich kann sie mir nicht wirklich vorstellen. Das weckt unheimliche Neugierde in mir.«

Der Schwarzhaarige führte die junge Frau durch die Eingangshalle, durch die große, offen stehende Tür hinaus in den Garten. Direkt schlugen ihnen die letzten Strahlen der langsam untergehenden Sonne entgegen. Es war windstill, der Himmel war klar. Auch die Temperatur war angenehm. Zwar warm, aber nicht so sehr, dass es von Nöten wäre die Ärmel seines Hemdes nach oben zu stülpen. Gerade richtig für einen Nachmittag. Mal laut, mal leise knirschten die kleinen Kieselsteine des Schotterweges unter ihren Schuhsohlen, als sie über die Anlage stolzierten. Mangt Büschen, Blumen und kleinen Bäumen, durch das schöne Grün des Burggartens. Ein kleines, samtiges Lächeln stahl sich auf die Lippen Ärandor's, der vorsichtig die freie Hand auf den eingeharkten Arm der Teufelstochter legte und den Blick schweifen ließ. Immer wieder konnte er sich an diesem Anblick erfreuen. Und das würde hoffentlich nie ein Ende nehmen. Da er gerade nichts zu sagen wusste, herrschte Stille zwischen den Spaziergängern, was jedoch kein Unbehagen hervorrief, sondern stattdessen zu der Stimmung beitrug. Die Grillen hatten bereits zu zirpen begonnen, das rot-orangene Licht der Abendsonne tauchte alles in warme Farben.

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Ich werde niemals lernen, wie man einem anderen Lebewesen Zuneigung und Liebe entgegen bringt!, dachte Nerea verbittert, was sie dann aber lieber für sich behielt. So, wie sie den Dämon einschätzte, würde er nur versuchen, ihr diese Gedanken auszureden und das war genau das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Selbst sein Kommentar über die geplanten Bettaktivitäten, konnte ihre Laune kaum bessern. Irgendwann würde Ärandor mehr in ihr sehen, wie nur ein einfaches Betthäschen und von ihr Verlangen, sich wie eine zukünftige Gefährtin zu benehmen. Eine Braut, die nicht nur den ganzen Tag an Sex oder ihre Höllenhunde dachte oder daran, welch Unheil sie als nächstes über die Burg und dessen Bewohner, einschließlich des Dämons, bringen konnte. Allein der Gedanke, sich irgendwann vollständig an Ärandor zu binden, bereitete ihr Unbehagen. Denn – im Gegensatz zu dem Dämon – war sie noch ein ganz junger Hüpfer, der sein langes, unsterbliches Leben erst einmal vollends auskosten wollte, bevor er sich auf ewig jemandem verschrieb.
Aus den Augenwinkeln schielte die Teufelstochter zu dem Dämon auf, der sich nun auch endlich aus seinem Stuhl bequemt hatte und zu ihr trat. Das sein maßgeschneidertes Hemd ordentlich über seinem Bauch spannte, entging ihr natürlich keineswegs, konnte sie sich nur schwer ein kleines Schmunzeln verkneifen. »Ich glaube für dich wäre in großer, meilenweiter Verdauungsspaziergang angebracht«, witzelte sie herum, während sie sich bei ihm einharkte und an der Seite des Dämons den Speisesaal verließ. »Wenn du die Mutter unseres Teufelsgeschlechts einmal in voller Aktion siehst, wirst du dir eine andere Schwiegermutter wünschen«, meinte Nerea mit einem Schulterzucken, wobei sich ihre Mundwinkel erneut zu einem Grinsen verzogen. »Aber du wirst sie lieben lernen. So... wie mich.«

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»Ach..«, ächzte der schwarzhaarige Dämon. »Sag das nicht.«, widersprach er anschließend ihrem Gemurmel. »Wenn weiterhin einfach Zeit miteinander verbringen und gegenseitiges Interesse zeigen, wird das schon werden. Immerhin kann man nicht behaupten, wir wären einander noch immer abgeneigt.«, er schmunzelte. »Und sei es drum, ob du nun mit derartigen Dingen umzugehen weißt, oder nicht.. Was nicht ist, kann ja noch werden.«, ein unwissendes Schulterzucken seinerseits. Früher oder später würde Nerea sicherlich einige Dinge über Zuneigung lernen. Wenn nicht von Ärandor, dann wohl vielleicht von anderen Leuten. Hier und da konnte sie sich vermutlich mit der Zeit immer einmal wieder etwas abgucken.

»Ich sehe diesen Lehrgängen mit Freude und zeitgleich misstrauen entgegen.«, gab er unter eingeschüchtertem Gelächter zu. Wer wusste schon, was alles für Ideen und Abenteuer in ihrem Kopf umher geisterten und worunter er noch zu leiden haben würde, wenn sie das Bett miteinander teilten.. Muskelkater definitiv. Aber das wäre wohl das geringste Übel.

Als sie nun auf die nächsten Unternehmungen zu sprechen kam, kratzte er sich nachdenklich am Hinterkopf. »Ja.. Ja, ich denke dafür ist mein Körper nun fit genug.«, der Dämon schmunzelte, erhob sich daraufhin langsam aber sicher aus seinem Stuhl und räkelte sich genüsslich. Auffällig dabei war das kleine Bäuchlein, welches deutlich unter seinem Hemd hervor ragte. Das machte ein wenig die sportliche Erscheinung des Mannes zunichte, war aber irgendwie doch ganz niedlich. Nach einem kurzen Durchatmen trat er auf die Teufelstochter zu, bot ihr seinen Arm zum einharken an. »Ein kleiner Verdauungsspaziergang klingt wirklich gut.«, eine kurze Sprachpause trat ein. »Wobei es mir tatsächlich ein wenig Unbehagen bereitet, dass ich danach meine Schwiegermutter kennenlernen werde.«, unter Stirnrunzeln brachte er ein Grinsen auf. »Wenn man das so.. sagen kann.«

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Das Ärandor in ihr – trotz dessen, das sie sein Interesse an Sex wiedererweckt hatte –, nicht seine zukünftige Gefährtin sah, sie nicht einmal eine gute Freundin abzugeben schien, verletzte Nerea mehr, wie sie es sich selbst eingestehen wollte. Natürlich kannten sie sich erst seit kurzem und das ihre Bettgeschichte nicht unbedingt einen riesigen Liebesbeweis darstellte, war ihr auch klar und dennoch hatte sie sich eine andere Antwort von dem Dämon erhofft. Vor allem als er anfing darüber zu philosophieren, welche Punkte in einer Beziehung für ihn eine besondere Rolle spielten, zog sich in Nerea alles zusammen. Nähe, Zärtlichkeit, Liebe? Das waren alles Dinge, die für die Teufelstochter bisher nie von größerer Bedeutung gewesen waren. Vor allem wusste sie auch nicht, wie man diese Aspekte verkörperte. Einfach deshalb, weil sie selbst nie familiäre Nähe, Zärtlichkeit oder Liebe zu spüren bekommen hatte. Natürlich liebte sie ihr Vater, aber er war nun einmal der Höllenfürst höchstpersönlich, der seine Zuneigung und Fürsorge auf anderem Wege zeigte. So, wie zum Beispiel, sie einfach hinterrücks mit einem gewissen Dämon zu verkuppeln. Diese Aktion nahm sie ihrem Vater immer noch übel, auch wenn sich Ärandor als ein gar nicht so schlechter Liebhaber und Dämon entpuppt hatte. Und dennoch hätte man sie im Vorfeld ruhig einmal fragen können!
Mit nachdenklicher Miene starrte Nerea auf ihren Kelch voller Blutmet nieder, während ihre Gedanken unaufhörlich darum kreisten, wie sie dem Dämon beibringen konnte, dass sie ihm niemals diese Art von Zuneigung und Liebe entgegenbringen konnte. Ganz einfach deshalb, weil sie nicht wusste wie! »Das mit uns beiden wir noch früher in die Hose gehen, wie gedacht«, murmelte die Teufelstochter leise vor sich hin, mehr zu sich selbst als zu dem Dämon. Innerhalb von zwei Zügen hatte sie ihren Kelch dann auch schon geleert, den sie auf dem blank gewienerten Tisch abstellte und sich anschließend erhob. »Sag mir einfach Bescheid, wenn im Land der Körperverrenkungen unterrichten soll. Es wird mir eine Ehre sein!« Danach streckte sie sich gemächlich, bevor sie sich wieder dem Dämon zuwandte und mit dem Kopf zur Eingangstür des Speisesaals deutete. »Na, wie sieht's aus? Lust jetzt eine Runde Spazieren zu gehen? Anschließend zeige ich dir dann mein kleines, privates Höllenreich und stelle dich der Mutter unseres Teufelsgeschlechts vor.«

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»Ja..«, murmelte der Schwarzhaarige. »Da hast du wohl Recht.«, kam es anschließend murrend von seiner Seite. Einerseits konnte man durchaus behaupten, sie müssten sehen, was die Zeit brachte, allerdings konnte Ärandor nicht heraus finden, ob Nerea die richtige war, wenn er sich nicht bemühte. Wobei er sich genau in diesem Moment fragte, was in einer derartigen Situation überhaupt zu tun war, um zu dieser Erkenntnis zu kommen. Immerhin hatte der Dämon keine Ahnung davon. Nie zuvor hatte er sich in eine solche Beziehungen gestürzt. Unwissend, was diese Geschichte für einen Anfang und Verlauf haben würde. Vom Ende ganz zu schweigen.. Doch konnten sie wenigstens beide behaupten, für das Gegenüber etwas zu empfinden. Auch wenn sie selbst nicht wussten, wie sie dieses Empfinden einstufen sollten. Ob es nun ein einfaches Mögen war, oder bereits jetzt schon darüber hinaus ging.. Das Ausmaß war unklar. Und das würde es wohl noch eine ganze Weile bleiben. Dabei hätte Ärandor nur all zu gern gewusst, wie er nun verfahren sollte. Ein Seufzer entfloh ihm. Erneut. »Du hast mein Interesse an Sex nicht nur wieder erweckt.«, begann er Stirn runzelnd. »Du hast es wiederbelebt!«, mit einem leisen Lachen schüttelte er den Kopf. Von sich selbst tatsächlich ein wenig fasziniert. Es war wahrlich eine Meisterleistung seinerseits gewesen, so lang ohne jegliche Intimität zu leben. Und ein recht großes Rätsel.. Wo er doch so viel Spaß daran gehabt hatte. »Durch diese prickelnden Erlebnisse hagelt es zwar Pluspunkte, doch macht es dich nicht automatisch zu einer guten Gefährtin.«, kam es dann etwas ernster. »Ich lege viel mehr Wert auf das Wichtige.. Der Umgang mit dem Partner. Die Nähe, Zärtlichkeit und Liebe.«, der Dämon zuckte mit den Schultern. Ob es für die Teufelstochter wohl auch eine Rolle spielte? Um ehrlich zu sein machte es leider nicht den Eindruck, als würden andere Dinge in einer Beziehung für sie zählen. Doch konnte er ja nicht wissen, was wirklich in ihr vorging. Das galt es auf jeden Fall herauszufinden. »Auf das Angebot, mir ein bisschen was zu zeigen und mich im Land der Körperverrenkungen herum zu führen, komme ich sehr gern zurück. Ich nehme es dankend an.«, er schmunzelte, hob den Kelch zu den Lippen und nippte genüsslich am letzten Rest Whiskey. Ihre letzten Worte brachten seine vorherigen Gedanken zu ihr noch mehr durcheinander. Der Auslöser dafür, nun noch weniger zu wissen, was er denn nun darüber denken sollte. Da Ärandor von diesem Zeitpunkt an nichts mehr zu sagen wusste, herrschte Stille. Und eine ganze Weile lang brodelte es in seinem Kopf, während er in die Leere starrte und gedankenverloren mit den Fingern seinen Kelch umspielte.

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Das seine Einstellung gegenüber Sex nicht von seinem Alter herrührte, erleichterte Nerea ungemein. Die Vorstellung mit ihren Bedürfnissen eines Tages ganz allein dazustehen, hatte ihr ganz schön zugesetzt. Sie war halt jemand, der sich nahm was er begehrte und das Leben in vollen Zügen genoss. Dazu zählte nun einmal auch die breite Palette des Geschlechtsaktes auszukosten und keine wertvolle Sekunde, ihres unsterblichen Daseins, mit irgendwelchen Regeln und Vorschriften zu vergeuden. Dafür waren ihr all die Jahrhunderte in der Hölle einfach viel zu schade gewesen und auch in Zukunft wollte die Teufelstochter nichts an ihrem Lebensstandart ändert. Jedenfalls nicht all zu viel. Sie würde Ärandor schon noch von ihren Vorlieben überzeugen können.
Aber erst einmal galt es den Gesichtsausdruck des Dämons zu entschlüsseln. Er hatte also von dieser Art des Zeitvertreibs abgelassen, um auf die Richtige zu warten? So so. Eine durchaus nachzuvollziehende Antwort und dennoch war sich Nerea nicht sicher, ob sie in den Augen von Ärandor auch die Richtige war. Er blickte sie bei seinen Worten nicht an, starrte eher in Gedankenversunken auf die Tischplatte nieder. Nerea selbst war sich ja noch nicht einmal sicher, ob sie in dem Dämon jenen Mann sehen konnte, mit dem sie die Ewigkeit verbringen wollte; weshalb sie seine Unsicherheit durchaus nachvollziehen konnte. Und dennoch breitete sich in ihrer Magengegend ein mulmiges Gefühl aus. In der Hölle hatten sie sich alle immer darum gerissen, eine Nacht mit ihr verbringen zu dürfen und hier, in der Dämonarchie schien ihr Stand, ihre Herkunft, keine Rolle mehr zu spielen. Sie kam sich manchmal vor, wie das fünfte Rad am Wagen. Völlig fehl am Platz. Aber sie war nicht die Teufelstochter höchstpersönlich, wenn sie das einfach so auf sich sitzen lassen würde. Sie war kein kleines Schoßhündchen, was bei den kleinsten Unannehmlichkeiten den Schwanz einzog und sich unter der Bettdecke verkroch.
»Ich denke, du bist jetzt Erwachsen und dazu bereit herauszufinden, ob dir die Richtige gegenüber sitzt. Von alleine wird dir die Erleuchtung nicht kommen, du musst schon etwas dafür tun«, sprach sie im Brustton der Überzeugung, wobei sich ein keckes Grinsen auf ihren Wangen bildete. »Und es freut mich ungemein zu hören, dass ich dein Interesse an Sex wieder wecken konnte. Das spricht doch schon mal für mich als auserwählte Gefährtin, oder? Aber in einem muss ich dich korrigieren: Bisher kann nur die Rede von einer Bettgeschichte sein. Aber... das können wir ja zeitnah ändern«, streckte sie ihm dabei frech die Zunge raus, bevor sie sich ihrem Becher voller Blutet widmete. »Deiner Fantasie und Ausdauer kann ich rasch auf die Sprünge helfen. Wenn du das möchtest? Dann wirst auch du bald verstehen können, warum ich so unersättlich und gierig bin. Es gibt nichts schöneres, als wenn sich zwei Körper miteinander vereinen und sich gegenseitig Lust verschaffen. Und noch schöner ist es, wenn diese beiden Wesen weit mehr wie nur körperliches Interesse miteinander verbindet. Manchmal ist es auch ganz angenehm, wenn Emotionen dabei eine Rolle spielen und Zärtlichkeiten ausgetauscht werden. Aber was erzähle ich dir davon. Ich bin nie in den Genuss von solchem Sex gekommen, sondern habe es immer nur erzählt bekommen. Ich glaube, ich bin die falsche Person, wenn es darum geht um über irgendwelchen Gefühlskram zu spekulieren. Ich hab ja nicht mal meine eigenen Nerven und Emotionen unter Kontrolle.«

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

Ihre empörte Haltung und die erneute Frage um sein Alter ließen ihn nur breit grinsend im Stuhl zurück lehnen und einen Schluck aus seinem Becher nehmen, womit die belustigten Gesichtszüge hinter dem verzierten Rand des Kelches verschwanden und auch nach dessen Absetzen verborgen blieben. „Der Verlust des Verlangens nach Sex hatte nichts mit meinem Alter zu tun, sondern mit der Entscheidung, nicht mehr wie ein kleiner, pubertierender Junge über jede Frau zu rutschen, die ihm gegenüber trat.. und stattdessen endlich einmal erwachsen zu werden und auf.. die Richtige zu warten.", bei dem letzten Satz blickte Ärandor nicht auf, wich mit dem Blick über den Tisch aus. Ob er Nerea tatsächlich als die Richtige und die einzig wahre Liebe bezeichnen konnte, oder sollte, war bisher noch fraglich. Denn immerhin kannten sie sich noch nicht lang. Allerdings stand fest, dass der Dämon für diese Frau sämtliche Mauern eingerissen hatte, um sich ihr hin zu geben. Das sollte schon etwas heißen.. Sie war nicht irgendwer. Sie war etwas besonderes. Auch wenn die Rolle, die sie spielen sollte, noch völlig unklar war. Ob er mit dieser ganzen Geschichte gehörig auf die Nase fiel oder wirklich Recht haben würde, zeigte sich wohl früher oder später noch. „Was unsere Bettgeschichten angeht..", begann der Schwarzhaarige, das Augenmerk zurück an die Teufelstochter heftend. „Natürlich habe ich wieder Interesse entwickelt. Zwar bin ich eingerostet, was meine.. Fantasie und Ausdauer betrifft und brauche sehr viel Zeit, mich an deine ausgesprochen große Energie und Gier zu gewöhnen, aber.. du hast mich um den Finger gewickelt. Also mach dir darum bitte keine Sorgen. Denn; wie gesagt.. Meine Enthaltsamkeit hatte rein gar nichts mit dem Alter zu tun. Nur mit Gedanken und Willenskraft."

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

Natürlich entging es der Teufelstochter nicht, das Ärandor, auch dieses Mal, gekonnt ihre Frage um sein Alter umging und einfach so tat, als hätte er sie nicht gehört. Doch anstatt ihn wie ein kleines, ungeduldiges Kind erneut darauf anzusprechen, beließ sie es einfach dabei. Irgendwann würde er schon mit der Sprache herausrücken. Wenn sie fünfhundert Jahre verheiratet waren, oder so.
Stattdessen blickte sie ihn einfach nur mit großen Augen völlig perplex an. Er hatte... irgendwann die Lust am SEX VERLOREN?! Bitte WAS?! Das... nein. Nein! Hatte er völlig den Verstand verloren? Wie konnte man bitteschön das Interesse am Sex verlieren? Das war UNMÖGLICH! Doch was er danach raus haute, warf sie nun vollends aus der Bahn. Mit offene Mund starrte sie ihn sekundenlang wie von Sinnen einfach nur an. Unfähig irgendetwas zu sagen oder zu tun. »Du... das... WAS?!« Etwas besseres viel ihr beim besten Willen gerade nicht ein. »Ärandor!«, stieß sie entrüstet hervor, wobei sie heftig mit dem Kopf schüttelte. Er hatte 346 Jahre niemanden mehr an sich herangelassen? Und dann war er noch so friedlich, wie ein Stubentiger im Bett gewesen? Wie alt musste er dann sein, um solange in Enthaltsamkeit leben zu können, ohne verrückt zu werden? Bestimmt um die 1000 oder 2000 Jahre! Das... war verstörend! Und hörte sich in ihren Ohren so unwirklich an. »Bist du wirklich schon an die 2000 Jahre alt?«, wollte sie vorsichtig von ihm wissen. Nicht das es irgendetwas zwischen ihnen ändern würde, aber irgendwie... kam sie sich gerade wie so ein unbeholfenes Kleinkind neben ihrem Großvater vor. Eine widerliche Vorstellung, die ihr eine heftige Gänsehaut bescherte und ihr eines eisigen Schauer über den Rücken jagte.
»Verliert man wirklich mit dem Alter die Lust am Sex? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Dann will ich niemals alt werden! Wie... wie sieht es denn jetzt aus? Mit mir? Hast du da wieder Interesse an Sex? Oder... hält sich das auch eher in Grenzen?« Bitte sag ja. Bitte sag ja!, flehte sie innerlich, an alle Götter bettend, die ihr in diesem Augenblick einfielen. Nur alle einhundert Jahre mal intim zu werden würde ein qualvolles Leben bedeuten. Jedenfalls für Nerea! Sie brauchte das einfach, die Vereinigung zweier Körper, wie die Luft zum Atmen. Es war gleichzeitig Entspannung und Ekstase pur; und davon konnte sie nicht genug bekommen!

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