-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

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Nerea.

Mit gehobenen Brauen blickte Nerea zu Ärandor hinüber und schüttelte nur den Kopf. Dieser Dämon schien echt verrückt geworden zu sein. Er wollte tatsächlich ein ganzes Jahr warten, wenn es sein musste? Nerea verstand die Welt nicht mehr. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Wangen, er konnte ihr zwar die kalte Schulter zeigen, aber Nerea wusste, dass sie nun einen wunden Punkt bei ihm gefunden habe. „Nun gut, dann lege ich mir halt ein eigenes Zimmerchen zu. In unserem Bett andere Dämonen und Gestalten zu beherbergen ist wirklich keine schöne Idee." Sie folgte ihm durch die Burg zur Bibliothek, hatte ein freches Grinsen auf den Lippen. Ärandor zu Ärgern gefiel ihr, dass bereitete ihr am Meisten Freude. „Wo denkst du, wird es die beste Auswahl für mich geben? Im Dorf oder in der Stadt? Sind Dämonen die besseren Liebhaber oder sollte ich mich lieber auf andere Wesen beschränken?" Nachdenklich legte Nerea die Stirn in Falten, dachte tatsächlich darüber nach, welches Beuteschema sie verfolgen sollte. Ähnliche Männer wie Ärandor oder doch das komplette Gegenteil. Unterwürfige Gestalten oder welche, die es mit ihrem Temperament aufnehmen konnten? Aber wollte Nerea eigentlich überhaupt ihr Bett mit anderen Männern teilen? Darüber war sie sich bisher noch nicht einmal im Klaren. 

`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen. 
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´  

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Ärandor

»Ja, das ist mein Ernst. Es ist mir egal, wie lang es noch dauert.«, ein Jahr war lang, da hatte sie recht.. Aber er nahm die Sache mit der Ehe wirklich sehr ernst. Er war unsterblich. Da konnte er eine Ewigkeit warten. Die Zeit lief ihm wohl kaum davon. »Tu, was du nicht lassen kannst..«, murmelte er, nicht sonderlich begeistert von ihrer großen Freude an seinen Worten. Da hatte er ja was angerichtet.. Wundervoll.. Aber da war er auch selbst Schuld. Er hatte es ihr angeboten. Irgendwie hätte ihm klar sein müssen, dass sie daran gefallen finden würde. Ärandor seufzte, führte sie weiter durch die Burg in Richtung Bibliothek. »So lang wir nicht verheiratet sind, kannst du dir so viele Kerle zum Spaß nehmen, wie du willst.. Und wenn es sein muss, hole sie auch hier in die Burg. Nur mein Schlafzimmer ist tabu. Also.. unseres.. Ich denke, es ist vorerst besser, wenn du ein eigenes Zimmer bekommst, in dem du tun und lassen kannst, wonach dir ist.«, der Dämon öffnete die wuchtige Tür, die sich vor ihnen aufbaute, als sie um die Ecke bogen und den großen Flur entlang gingen. 

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Nerea.

Die Bibiliothek? Hmm... keine schlechte Wahl, wie Nerea fand. Bücher erzählten immerhin Geschichten, vielleicht auch jene über seinen Stammbaum, seine Familie, über sein Königreich. Bisher wusste Nerea noch nicht viel über den Dämon. Eigentlich hatte sie sich bisher auch nie sonderlich für die Geschichten der anderen mythsichen Wesen interessiert. Aber in bisschen über den Tellerrand hinweg zu schauen, würde ihr bestimmt nicht schaden. "Nun gut", gab sie mit einem Schulterzucken von sich. Dann würde ihre erste Anlaufstelle die Bibiliothek sein. Ein genervter Seufer drang über Ihre Lippen. Nerea warf Ärandor einen finsteren Seitenblick zu. "Dein Ernst?", fragte sie und schüttelte den Kopf. "Und wenn es noch ein ganzes Jahr dauern wird, bis zwischen uns eine Verbindung besteht? Dann willst du tatsächlich so lange warten?" Nerea konnte sich ein ganzes Jahr Enthaltsamkeit nicht vorstellen. Eher würde sie verrückt werde und die Wände, die gesamte Einrichtung seiner Brug zerkratzen - und ganz zum Schluss Ärandor. Mit einem leisen Knurren ließ sie sich in seine Arme ziehen, hielt ansonsten aber die Klappe und ertrug die Berührung. Fauchend blickte sie zu ihm auf, ihre Augen zu Schlitzen verengt. "Und du willst mal meine Ehemann werden? Ein Monster trifft es eher." Ein dunkler Schatten lag über ihrem Gesicht, während er sie wieder in die Burg hinein führte. Wie herrlich, keine grelle, fürchterliche Sonne mehr. Ein gedehnter Seufzer drang über ihre Lippen. Ihre Augen freuten sich über das dunkle Licht. "Ich werde es mir bestimmt nicht selbst besorgen, es sei denn... du schaust mir dabeizu und erfreust dich an meinem Bilde", flüsterte sie ihm ins Ohr und grinste ihn vielversprechend an. "Du bist doch auch nur ein Mann, irgendwann kannst selbst du dich nicht mehr beherrschen. Außer du möchest, dass ich mir woanders Lust verschaffe. Ein hübscher Dämon oder ein anderes interessantes Wesen, welches sich über diesen Körper her macht?" Bewundernd blickte sie an sich selbst hinab. Zwar wurde ihr Körper durch etliche Lagen Stoff verdeckt, aber Ärandor sollte noch von gestern wissen, wie unbeschreiblich heiß sie sein konnte. Im Pool... und beim Abendessen... "Darf ich eigentlich meine Sexpartner mit hier her in die Burg holen? Sollte dich doch nicht stören, solange wir noch nicht verheiratet sind, oder?" Abwartend blickte sie zu ihm auf. 

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Ärandor

»Hmm.. Die Räumlichkeiten, die mir besonders am Herzen liegen?«, da musste er tatsächlich lang überlegen. Am Ende legte er sich auf jenen Raum fest, bei dem es eigentlich recht.. offensichtlich war. »Die Bibliothek.«, sie setzten ihren Weg fort, sich der Burg immer weiter nähernd. Ihre Frage ließ ihn schmunzeln. Er wusste, dass sie ungeduldig war, aber dass es so schlimm war, hatte er nicht erwartet. War sie wirklich so besessen von Sex? Eine Schande. Aber sie hatte selbst gesagt, dass sie sich manchmal eher wie ein Teenanger fühlte, als ein wie ein Erwachsener. Somit war die Beherrschung wohl nicht ganz.. vorhanden. Zumindest in dieser Hinsicht.. »Ich heirate dich dann, wenn wir bereit dafür sind.«, eigentlich hätte er es nun liebend gern so stehen gelassen, aber damit hätte sie wahrscheinlich ein großes Problem. Deshalb fuhr er fort. »Das bedeutet: wenn du mich in dein Herz gelassen hast und wir und lieben gelernt haben.. Denn wie ich bereits sagte, gehe ich keine Ehe ohne Liebe ein. Selbst eine einseitige Liebe werde ich nicht dulden.«, aus dem Augenwinkel heraus schielte er zu ihr, legte den Arm um sie und zog sie vorsichtig an sich. »Du wirst dich wohl also noch eine Weile mit Selbstbefriedigung oder angeheuerten Männern zufrieden geben müssen.«, Ärandor lachte amüsiert auf, bevor er die großen Türen der Burg öffnete und sie mit sich hinein zog. Natürlich könnte er ihr, abseits vom Sex, einige andere "Gefallen" tun und ihren Körper glücklich machen, allerdings.. Fand er es auch recht belustigend, sie hinzuhalten und ein wenig zu quälen. 

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Nerea. 

Nerea zog einen Schmollmund, als Ärandor sie von sich schob. Wieso konnte der Dämon nicht einfach über seinen Schatten springen? Er wollte es doch schließlich auch oder etwa nicht? Sie verstand seine doofen Regeln kein bisschen. In der Hölle nahm sie sich immer das, wonach es ihr verlangte und das sollte nun zu Ende sein? Damit würde sie sich nicht zufrieden geben. Seufzend folgte sie Ärandor aus den Stallungen hinaus. Weiter die Burg besichtigen, so so, dabei hatte sie ganz andere Gedanken im Kopf. "Jaja, lass uns gehen", murmelte sie vor sich hin. Außerhalb der Ställe traf sie wieder dieses beißende Licht. Nerea kniff ihre Augen zusammen und senkte den Kopf. Sie hasste diese fürchterliche Sonne! Kurz überlegte sie, schüttelte aber anschließend nur den Kopf. "Nee, keine besonderen Wünsche. Fang mit den Räumlichkeiten an, die dir besonders am herzen liegen." Das Schlafzimmer zum Beispiel, fügte sie in Gedanken hinzu, aber das kannte sie bereits. Das große Bett, welches nie seinen Nutzen finden würde, bis sie verheiratet waren. "Wann hast du eigentlich vor mich zu heiraten?", hackte Nerea gespannt nach. Sie wollte doch wissen, wie lange sie noch auf Entzug sein würde. Nicht, dass sie sich noch einen anderen Dämon suchen musste, der ihr Verlangen stillte. Sie konnte reinen Sex von Liebe trennen, so war es immerhin nicht. Nur wahrscheinlich würde das Ärandor weniger gefallen. Immerhin waren sie gerade dabei eine Verbindung zwischen ihnen aufzubauen und da würde ein anderer Dämon bestimmt nicht gut ins Bild passen. Nerea versuchte die sengende Hitze der Sonne zu ignorieren. Sie würde sich wohl nie an dessen hellen Schein gewöhnen. 

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Ärandor

»Du bekommst all die zeit, die du benötigst.«, ließ er sie wissen und legte den Kopf etwas schief, als Nerea ihm stetig näher kam, lächelte jedoch zufrieden in den sanften Kuss hinein, der folgte. Vorsichtig bettete er die großen Hände auf ihre Taille, zog sie ein wenig dichter heran, als sie ihm ohnehin bereits gekommen war. Er ahnte, worauf sie hinaus wollte. Doch er verblieb bei seinen Worten und seinen eigens aufgestellten Regeln. Ärandor drückte sie von sich, schüttelte mit einem schwachen Schmunzeln den Kopf, ehe er einige Haarsträhnen aus ihrem wohlgeformten Gesicht strich. »Lass uns weitergehen. Ich zeige dir jetzt erstmal die Burg. Danach ist der Innenhof dran. Das Dorf zuletzt. Das können wir uns aber auch aufheben. Weglaufen wird es immerhin nicht.«, der Dämon ging einige Schritte zurück und blickte zu Palawari. Mit einer einzigen Handbewegung deutete er ihr an, dass sie gehen durfte. Und das ließ sie sich nicht zwei Mal sagen. Kaum hatte ihr Besitzer die Hand wieder sinken lassen, sah man nur noch die Spitze ihres langen Schweifes. Nach einem kurzen, prüfenden Blick in Richtung Nerea setzte sich der junge Mann in Bewegung und verließ die Stallungen. Es würde eine Weile dauern, bis sie mit allen Zimmern durch waren. Die Burg war nicht die größte, aber auch nicht die kleinste. Die riesige Bibliothek war das Herzstück. Verschiedenste Bücher in allen Farben, Formen und Größen in allen erdenklichen und unerdenklichen Sprachen. Säle, die alle einen eigenen Nutzen hatten, sein Büro, das Zimmer für die Meetings, die Schlafzimmer, Gästezimmer, das große Bad, der Musikraum, das kleine Heimkino, das Atelier, das Vorratslager und so weiter und so fort. »Gibt es einen bestimmten Raum, mit dem du anfangen möchtest?«

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Nerea.

Seine Berührungen fühlten sich so unfassbar gut auf ihrer Haut an. Leicht schloss sie ihre Lider, hob diese aber rasch wieder an und blickte in seine unergründlich tiefen, dunklen Augen. Ein leichtes Nicken ihrerseits gab ihm zu Verstehen, dass sie sich ab sofort benehmen würde. Es sollte zwar kein leichtes Unterfangen werden, aber Nerea konnte sich Mühe geben und solange ihr keiner auf die Nerven ging, würde sie auch das brave Höllenwesen spielen. Bisher wussten die anderen noch nicht von ihren eingeschränkten Kräften und solange das so blieb, würden sie auf sicherem Abstand bleiben und ihr nicht in die Quere kommen. "Ich werde es versuchen", kam es leise über ihre Lippen. "Aber nur dir zuliebe, weil du mich so nett darum bittest." Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Züge. Vielleicht war der Dämon doch nicht so eine schlimme Wahl ihres Vaters, wie sie bisher immer gedacht hatte. Er schien tatsächlich auch gute Seiten an sich zu besitzen. Ein laues Gefühl tat sich in ihem Magen auf bei seinen Worten. Nerea sollte ihm Vertrauen, ihm ihr Innersten offenbaren, dass würde gar nicht so einfach werden. "Gib mir ein bisschen Zeit, bevor ich dir mein Herz zu Füßen legen kann. So einfach ist das nicht. Zeig mir Gründe auf, weshalb ich dir Vertrauen kann, ohne etwas schlimmes befürchten zu müssen. Es liegt nicht in meiner Natur, jedem einfach so den Schlüssel für mein Herz zu überreichen. Das erfordert viel Geduld, Zeit und... Zuneigung." Ihr Augenmerk legte sich auf seine Lippen, die so nah vor ihren waren. Eigentlich sollte sie es lassen, da sie doch wusste was Ärandor von dieser Sache hielt, aber sie konnte nicht anders. Eine Hand legte sich auf seinen Oberkörper, die andere in seinen Nacken. Sie hob ihren Kopf an, schloss die Augen und küsste ihn. Ein berauschendes Gefühl jagte durch ihren Körper hindurch, hätte sie noch ihre magischen Kräfte, würde ihr Körper nun in Flammen stehen. Eine Eigenschaft die sie unter Kontrolle bekommen musste, sonst würde sie den Dämon früher oder später noch ordentlich verletzen. Ein leiser Seufzer glitt über ihre Lippen, mit denen sie seinen Mund liebkoste. Er schmeckte so wunderbar, wie eine Droge, von der sie nicht genug bekommen konnte. Der Griff um seinen Nacken wurde fester, sie zog ihn näher zu sich heran, presste ihren Körper an den seinen. Verflucht sollten alle Gedanken sein. Sie wollte diesen Dämon haben, noch vor der Hochzeit, so viel stand fest. So lange würde ihre Geduld nicht ausreichen. Ihr Körper verlangte jetzt schon so sehr nach ihm. Noch einige Tage würde sie sich zurückhalten können, aber dann konnte sie für nichts mehr garantieren. 

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Ärandor

»Natürlich kann ich sagen, ich akzeptiere dich so, wie du bist, aber..«, ein Seufzer entfloh dem Dämon. »Gewisse Bedingungen gibt es dennoch. Du kannst sein, wie du nun einmal bist. Aber nicht in aller Öffentlichkeit. Wenn du unter Leuten bist, solltest du dich benehmen können. Denn wenn du ein solches Verhalten wie gestern an den Tag legst, während Besucher anwesend sind, ist das keine Kleinigkeit. Du richtest damit erheblichen Schaden an, Nerea. Du schadest mir, meinem Ruf, meinem Einfluss, meiner Burg, meinen Leuten, meinem.. Leben und auch möglichen Nachkommen. Einfach allem und jedem. Sei, wie du bist. Ich, so wie meine Dienerschaft wird sicherlich irgendwie damit klar kommen. Nur halte dich in Zukunft zurück, wenn du nicht weißt, ob irgendwo in den Hallen oder Sälen Besucher lauern. Und erst recht, wenn du es weißt. Und vergreife dich nicht an meinen Leuten, egal, wie sauer du bist. Prügel auf mich ein, prügel auf einen Boxsack, Strohballen oder die Matratze ein oder schrei in ein Kissen.. Nur lass die armen Seelen in Ruhe. Es sind keine Höllenwesen. Keine Dämonen. Es sind Menschen, Elben und dergleichen. Sterbliche, die sich gegen jemanden wie uns niemals wehren könnten. Sie fürchten sich, wenn wir uns so verhalten. Und es ist nicht gerade gut, wenn sie sich fürchten. Auch wenn es Menschen sind: ich mag sie. Allesamt. Besonders die Kleine, auf die du beinahe losgegangen wärst. Ich hüte sie hier in den Burgmauern, seit sie ein Kind ist. Sie ist hier aufgewachsen. Es würde mir das Herz brechen, wenn ich sie verlieren würde, weil sie vor Angst die Flucht ergreift, stirbt oder gar getötet wird. Ich weiß, dass irgendwann der Tag ihres Todes kommt, aber.. Hoffentlich erst dann, wenn sie alt und gebrechlich ist und in Frieden von dieser Welt geht.«, an Ärandor's Gesichtsausdruck war deutlich zu erkennen, wie ernst ihm dieses Gespräch war. Es war ihm wirklich wichtig. Nerea sollte ihn verstehen. Seine Gedanken. Und auch wollte er ihr seine Gefühle offenbaren. Denn wenn er es jetzt schon nicht tun würde, wie sollte dann eine Ehe funktionieren? Er trat ein Stück weit näher an sie heran. Vorsichtig hob er die Hand, strich mit den Fingerkuppen federleicht über ihr Kinn, hinauf zum Wangenknochen. »Gleiches gilt für mich. Ich werde dir die Welt zu Füßen legen, deine Wünsche von deinen Lippen küssen.. Nur.. Dafür musst du es zulassen. Gib mir den Schlüssel zu deinem Herzen und ich gebe dir mein Wort; ich werde ihn behüten bis an das Ende meiner Existenz.«, und das sollte bei einem Unsterblichen schon etwas heißen..

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Nerea.

Nerea gefiel die Vorstellung einen Höllenhund oder einen Jackal hier in der Burg beherbergen zu dürfen. Wesen aus der Hölle, die ihr das Einleben einfacher gestalten würden. Ein zufriedenes Strahlen legte sich auf ihr Gesicht. Sie zog die Beine auf den Strohballen, legte die Arme um die Knie. Gespannt lauschte sie seinen Worten und erlebte in wenigen Minuten eine Achterbahn der Gefühle die durch ihre Adern rauschte. Nerea schwieg zunächst einmal, versuchte ihe Gedanken zu ordnen, das Gehörte zu verarbeiten. "Also... ich weiß, dass es meine Bestimmung ist, einmal Kinder zu haben, aber kann es mir überhaupt noch gar nicht vorstellen. Ich weiß nicht, wie es da mit dir steht aber... teilweise fühle ich mich manchmal wie ein beflügelter Teenager im Körper eines Erwachsenen. Ich glaube ich wäre geistlich noch gar nicht dazu in der Lage ein Kind groß zu ziehen. Bin doch teilweise selbst noch eines..." Nerea verlor sich in ihre Gedanken. Sie tat immer so auf Erwachsen und das sie alles im Griff hatte, aber ein Kind war ein ganz anderes Thema. "Von meiner Veranlagung her, sollte ich dir mächtigen Nachwuchs schenken können, der es einmal in der Welt zu etwas Großem bringen wird." Ihre Gene waren nicht von schlechten Eltern, auch wenn ihre Mutter nicht der Hölle entsprang, so war sie doch die Tochter des Teufels, daran würde sich nie etwas ändern. Ein düsterer Schatten legte sich über ihr Gesicht, als sie unweigerlich an ihr Halsband erinnert wurde. Ihre Finger berührten das Band, schlossen sich anschließend zu einer Faust, ein tiefer Seufzer drang über ihre Lippen. Für einen Moment schloss sie ihre Augen, lehnte den Kopf gegen die Stallwand. "Ja, ich will es loswerden. Am besten sofort. Es ist so grausam, wenn einem die Kräfte geraubt werden." Sie öffnete ihre Augen wieder, blickte zu Ärandor hinüber. Ein betretendes Schweigen entstand, während sie nach einer Antwort suchte. Langsam erhob sie sich von dem Strohballen und trat auf den Dämon zu. Kurz vor ihm blieb sie stehen, warf einen kurzen Seitenblick auf sein Haustier und sah ihm dann wieder in die Augen. "Mit mir wirst du es nie einfach haben, dass kann ich dir versprechen. Ich bin kein einfacher, fröhlicher Zeitgenosse. Meist sehr kompliziert und furchtbar launisch." Ein Grinsen legte sich kurz auf ihre Züge. "Aber ich kann dir versprechen, dass ich dich auf ewig Lieben würde, wenn du mir einen guten Grund nennst, mir zeigst, dass du es wert bist, dass ich dich liebe. Ich kann dich glücklich machen, Ärandor, dann mach du mich auch glücklich. Ich würde dir mein Herz zu Füßen legen, wenn du mich akzeptierst, wie ich bin. Spiele niemals mit dem Feuer heißt es doch so schön, bei mir müsstest du alle Regeln brechen. Sobald ich meine Kräfte wieder habe, bin ich ein unberechenbares Monster. Du hast noch nicht alles gesehen, was ich normalerweise trauf habe. Würdest du dich in Gefahr begeben, für ein langes, unendliches Leben mit mir? Wenn du mit alldem Leben kannst, Ärandor, dann bin ich bereit dich glücklich zu machen."

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Ärandor

»Wenn sie so angenehm sind, wie du sie beschreibst, habe ich nichts dagegen, einem dieser Tiere auch mal persönlich zu begegnen, ehrlich gesagt.. Sie klingen tatsächlich nicht so grässlich, wie ich dachte. Auch wenn ich es mir schwierig vorstelle, auf einem krummen, schrägen Rücken wie dem einer Hyäne zu sitzen, während das Tier volles Tempo gibt..«, Ärandor runzelte die Stirn. Irgendwie amüsant, diese bildliche Vorstellung.. »Viele der Tiere hier in den Stallungen sind nicht durchgehend hier. Sie dienen nicht hauptsächlich nur als Reittiere. Es sind eher.. naja.. Haustiere, die lediglich hier untergebracht werden, wenn es keine Möglichkeit gibt, sie mitzunehmen. Oder die Besitzer gerade einfach nicht wollen..«, er sah zu Palawari hinüber. »Genau wie sie. Normalerweise läuft sie in der Gegend herum oder fliegt nahe der Burg die Baumkronen ab.«, er öffnete das Tor der Box. Diese Gelegenheit ergriff das Tier direkt, trat mit den Vorderläufen nach draußen. Der Dämon wandte sich wieder zu Nerea herum, räusperte sich leise. »Nunja..«, begann Ärandor, nebensächlich sein Schmusetier hinter den langen Schlappohren kraulend. »Um noch einmal auf das vorherige Thema zurück zu kommen.. Wenn ich eine Ehe mit dir eingehe, heißt das automatisch, dass ich auch Kinder mit dir zeugen werde.«, ernst sah er sie an. »Dein Vater muss sich also nicht die Mühe machen, eine Verlobung abzubrechen.. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder, es wird eine Ehe geben, die automatisch Nachwuchs beinhaltet, oder aber es wird keine Ehe geben und somit auch keinen Nachwuchs. Ganz, oder gar nicht. Denn nur ein bisschen Schwanger-sein geht auch nicht.. Es wird nichts halbes geben.«, leicht verengte der junge Mann die Augen. »Ich denke, wir sind alt und klug genug, um zu wissen, was wir von nun an tun.«, langsam lehnte sein Kopf sich etwas zur Seite. »Ich, für meinen Teil, möchte dich, schöne Frau, an meine Seite wissen. Was Vorteile bringen würde, da ich somit in Verbindung zu Luzifer stehen würde.. Davon abgesehen, da das nicht meine eigentliche Absicht ist: möchte ich, ebenfalls wie dein Vater, Nachwuchs haben und mir sicher sein, dass Nachkommen meinserseits einen gewissen Teil meines Lebens weitertragen, wenn ich - aus welchem Grunde auch immer - einmal nicht mehr existieren sollte. Oder aber in den Ruhestand trete.. Wie auch immer.. Neben dieser.. "Versicherung", möchte ich allerdings auch einfach nur eine Familie haben, der ich meine Liebe schenken kann. Eine Frau und ein oder mehrere Kinder.. Ich bin ehrlich zu dir, wenn ich sage, dass das Leben eines mächtigen, einflussreichen Dämons, der bereits lange Zeit lebt, durchaus sehr, sehr einsam sein kann..«, das war es tatsächlich. Durchaus hatte er seine Liebeleien und einige gewisse Verbindungen zu Partnern gehabt, allerdings war es immer nur von kurzer Dauer. Zumindest für ihn. Leben war vergänglich. Menschen, Elben und derartige Wesen starben irgendwann. Entweder durch das Alter, die Krankheit oder Mord. Aber Ärandor.. Er war unsterblich. Ebenso, wie es Nerea war. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sie trotz allem weitaus jünger war. Die Körper der beiden mochte vielleicht ungefähr gleichen Alters sein, ihr geistliches Alter jedoch unterschied sich extrem. »Und du? Hmm.. Du möchtest sicherlich deinen Vater nicht enttäuschen. Ich kenne deine Wünsche nicht, aber.. eines ist gewiss: du willst dieses dämliche Halsband loswerden und deine Macht zurück bekommen. Und das geht nur, wenn du micht heiratest. Ich heirate dich aber nur, wenn du dich auf mich einlässt. Mir zeigst, dass du ein so langes Zusammenleben wert bist. Wenn ich..«, kurz zögerte er. Ewig hatte er nicht mehr von solchen Worten Gebrauch gemacht. »Wenn ich mich in dich verliebe. Ich will und werde keine Ehe führen, die einfach nur funktionieren soll.. Ich will und werde nur dann eine Ehe führen, wenn sie mich auch glücklich machen kann. Somit kommt die Frage auf: kannst du mich glücklich machen, Nerea? Möchtest du mich glücklich machen?«