-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
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Nywuh
Gelöschter Benutzer
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 26.06.2018 01:16
Und tatäschlich hatte es sich der Dämon, nach etlichen verstrichenen Stunden und verdammt viel Whiskey, rücklings auf der Bank gemütlich gemacht. Die, hinter dem Kopf verkreuzten, Arme als Kopfkissen nutzend, starrte er zu dem frei erkennbaren Sternenhimmel hinauf. Die betrunkene Sicht des Mannes ließ alles unklar verwischen und zu einem verschleierten Meer aus glitzernden, wässrigen Flecken und diversen Blau und Schwarztönen verschwimmen. Die zuvor ausgestreckten Beine zog er nach einer Weile einseitig an. Tief atmete Ärandor die frische Luft der Nacht ein, die es verhinderte, dass er gänzlich seine Sinne aufgab, seitlich von der Bank kippte und sich anschließend in seinem eigenen Mageninhalt wälzte... Die gesamte Welt tanzte um ihn herum, ließ die Flecken am Himmel tausende Schleier ziehen. In unverständlichem Gebrummel murrte der Dämon zu sich selbst, er dürfe auf keinen Fall die Augen schließen, woraufhin er schief und albern ein leises Kichern von sich gab. Es war wirklich eine Erleichterung, zu wissen, dass niemand ihn an diesem Fleckchen des Garten zu Gesicht bekommen konnte.. Nicht einmal die Bediensteten hatten sich jemals durch das Gestrüpp gekämpft. Denn keiner wusste, dass sich dahinter ein uralter Platz verbarg, an dem seine Familie bereits vor unvorstellbar langer Zeit das Frühstück und den Tee zu sich genommen hatte. Er war seit einer Ewigkeit verwuchert. Nur Ärandor hatte sich stets zu helfen gewusst, einen Durchgang zu finden. Grundlos verwarlosen lassen hatte man dieses Fleckchen allerdings nicht.. Es war der Lieblingsplatz seiner Mutter gewesen. Beinahe ihre gesamte Freizeit hatte sie dort verbracht, war ihren Hobbys nachgegangen oder hatte sich entspannt, ein Buch gelesen oder Nickerchen gemacht. Keiner hatte es gewagt, sie dort zu stören. Nicht zu ihren Lebzeiten und erst recht nicht nach ihrem Tod.. Ein Schniefen erklang. Ein ganz leises. Gefolgt von einer kleinen Träne, die die Wange des Mannes hinab kullerte. Eilig zog er eine Hand hinter seinem Kopf hervor und wischte die Nässe mit seinem Handrücken weg. Allmählich wurde sein Kopf wieder ein wenig klarer. Und somit kam auch die Erkenntnis, wie anfällig er für Emotionen wurde, wenn er trank und seine Gedanken an seine geliebte Mutter richtete. Der Schmerz würde wohl auf ewig sein Herz verfolgen. Der Schwarzhaarige hievte sich in die Höhe, setzte sich auf und griff geradewegs nach der großen Whiskeyflasche. Leider war diese gänzlich leer. Schnaubend knallte er sie wieder auf den Tisch, stützte daraufhin die Ellenbogen auf den Knien und vergrub das Gesicht in den Handinnenflächen. Ein tiefer Atemzug, bevor er den Kopf senkte und somit die Finger durch seine Haare fahren ließ. Da es nun keinen Grund mehr gab, weiterhin draußen herum zu sitzen - das einsame Saufen bishin in die späten Nachtstunden hatte er immerhin erfolgreich hinter sich -, musste er wohl oder übel in die Burg zurück kehren. Und das gefiel ihm absolut nicht. Denn das hieß, er müsste sich erneut Nerea gegenüber stellen. Er hatte keine Lust. Nicht im geringsten. Aber wenn er in sein gemütliches Bett fallen wollte, würde er wohl oder übel der Teufelstochter in die Augen sehen müssen. Natürlich hätte er nun sagen können, er müsste ja nicht mir ihr reden, allerdings konnte Ärandor sie nicht ewig ignorieren. Früher oder später war es an der Zeit, die Probleme zu beseitigen und sich wieder zu versöhnen. Der Dämon knurrte leise. Das hieß jedoch auch, dass er derjenige sein musste, der angekrochen kam.. Und genau das passte ihm überhaupt nicht. So beschloss er, nach einem tiefen Seufzer, ersteinmal abzuwarten, sich in das Schlafzimmer zu schleifen und zu sehen, ob die Teufelstochter überhaupt noch wach war. Langsam erhob er sich, schnappte sich Kelch und Flasche und quetschte sich durch das Gestrüpp, kehrte zur Burg zurück und stellte die Gegenstände einfach auf dem nächstbesten Tisch ab, um sie loszuwerden, bevor er anschließend die Flure entlang schlurfte und sich dazu zwang, zum Schlafgemach zu gehen. Gefühlte Stunden stand er vor dessen Tür. Es kostete den Schwarzhaarigen wirklich viel Überwindung, das Zimmer zu betreten. Denn er wusste; war Nerea noch wach, würde er nachgeben und das Reden beginnen müssen.. Doch wie fing man an? Entschuldigen würde er sich gewiss nicht. Wofür auch? Leise schnaufte er, umfasste die Klinke und trat ein.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 26.06.2018 00:43Nerea.
Mit angehaltenem Atem schielte sie aus den Augenwinkel kurz zu Ärandor, aber als dieser keine Anstalten machte, ihr plötzliches Auftauchen irgendwie zu quittieren, erhob sie sich dann schließlich wieder. Mit einem leisen Schnalzen ihrer Zunge, rief sie ihre Höllenhunde zu sich heran, um mit diesen wieder durch das Gestrüpp zu verschwinden. Der Dämon würde schon sehen was er davon hatte, wenn er morgen mit einem ordentlichen Schädel aufwachte. Sie hätte ihm natürlich auch die Flasche mit dem Whiskey wegnehmen können, aber sie wollte keinen weiteren Streit provozieren, weshalb sie sich dann einfach leise davon stahl.
Noch ein kleines Weilchen drehte Nerea ihre Runden durch den Garten, blieben Ramsey und Payman dieses Mal sogar brav an ihrer Seite. Ohne wieder Anstalten zu machen, stibitzen zu gehen. Die Sonne war bereits schon lange hinter dem Zenit verschwunden und obwohl Nerea sich jetzt nur ungern von ihren Höllenhunden trennen wollte, so wusste sie doch, dass diese nichts im Schlafzimmer zu suchen hatten. Deshalb verfrachtete sie diese wieder zurück ins Kellergeschoss, nur um anschließend sich in die privaten Räumlichkeiten zurückzuziehen, die sie mit Ärandor teilte.
Der Dämon war bisher immer noch nicht aufgetaucht und so langsam machte sich Nerea schon ihre Gedanken, ob dieser in seinem Suff nicht einfach beschlossen hatte draußen, auf der Bank zu kampieren. Konnte es ihr aber eigentlich auch egal sein! Trotzdem blieb sie vorerst noch wach, entzündete sie nur ein kleines Feuer im Kamin, sowie die Nachtlichter links und rechts neben dem Bett. Und wenn Ärandor halt die Nacht draußen verbrachte, dann war das halt so! In den Arsch kriechen, würde sie ihm ganz bestimmt nicht! Immerhin war er heute nicht gerade sehr freundlich mit ihr umgegangen und das sollte er auch zu spüren bekommen.
Die Beine übereinander geschlagen, mit einem leichten Nachtoutfit bekleidet, widmete sich Nerea einem ihrer Bücher, die sie aus der Hölle mitgenommen hatte. Guter Lesestoff war immer seeehr wichtig!
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Nywuh
Gelöschter Benutzer
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 26.06.2018 00:15
Gerade, als er den Kelch absetzte, huschte erneut eine Hunde artige Gestalt durch das Gebüsch. Der Dämon seufzte. Hatte er irgendetwas in seinen Taschen, von dem er nichts wusste? Die anderen beiden Höllenhunde hatten es sich neben der Bank, auf der Ärandor saß, bequem gemacht. Dort saßen sie; sahen auf, als der dritte ihrer Art auftauchte. Dieses Mal dachte er sich nichts weiter dabei, akzeptierte es still schweigend und lehnte sich zurück. Als er den Blick abwenden wollte, raschelte es neben ihm. ›Ja wie viele denn no..‹, abrupt verschlug es ihm die Sprache. Kein weiterer Höllenhund. Vielmehr Nerea, die sich durch das dornige Grün geschlagen und in sein Sichtfeld gebracht hatte. Die Gesichtszüge des Schwarzhaarigen entgleisten. Na wundervoll.. Eigentlich hatte er die Ruhe wirklich sehr genossen. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass er derzeit nicht das Bedürfnis hatte, der Nähe der Teufelstochter ausgesetzt zu sein. Er sah fort. Sagte nichts. Schenkte sich den achten Schwung ein und kippte diesen sogleich seinen Hals hinab. Es war zu erahnen, dass er in der kommenden Nacht nicht ansatzweise nüchtern in ein Bett fallen würde..
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 25.06.2018 23:23Nerea.
Mit Jahi an ihrer Seite, durchquerte Nerea den Garten, spendeten die tiefhängenden Äste der uralten Bäume lange, dunkle Schatten, in denen sich eine angenehme Kühle breit gemacht hatte. Nach diesem Tag musste ihr Verstand erst einmal wieder abkühlen und sie selbst wieder zu sich finden. Jetzt hatte sie alles, was sie zum Leben und Wohlfühlen brauchte: ihre Höllenhunde, das Höllenfeuer und einige, ganz persönliche Räumlichkeiten. Das einzige, was diesen Tag nur halb so schön machte, war das sie sich nicht wirklich in der Hölle befand und all das nur ein Trugbild ihrer alten Heimat darstellte. Und zum anderen, hätte sie die Einweihung ihres Einzugs gerne zusammen mit Ärandor gefeiert. Aber dieser war nach ihrem Streit in der Hölle nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen und so würde es wohl auch noch eine Weile bleiben.
Leise seufzend setzte sie ihren Weg fort, immer der Spur nach, welche Ramsey und Payman hinterließen. Es waren minimale Rauchschwaden, die an ihren Pfoten hafteten und auch das Gras, was sie überquerten, wurde kurzzeitig von roten, glänzenden Funken gesäumt. Jedoch verbrannte der Untergrund nicht, wurde das Gras nur leicht nach unten gedrückt, wie bei einem Fußabdruck.
„Payman! Ramsey!", rief Nerea, trabte nun auch Jahi zwischen den dichten Büschen hindurch, hinter welchen sich die beiden anderen Höllenhunde befanden. Letztlich zwängte sich auch Nerea durch die Dornenbüsche hindurch, welche einige Risse in ihrer Kleidung hinterließen, was sie aber kaum wahrnahm. Stattdessen blieb sie einfach nur wie von der Tarantel gestochen stechen, als sie Ärandor ausmachen konnte, der einen Becher Whiskey in sich hineinkippte und bester Laune zu sein schien. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, wo er sie entdeckte!
Nerea schluckte schwer, während sie in die Hocke ging und Ramsey und Payman zu sich lockte und ihnen über das pechschwarze Fell strich. Aus den Augenwinkeln schielte sie dabei zu Ärandor auf. Nicht sicher, ob dieser gleich wieder eine Schimpftirade von sich geben oder sie einfach nur ignorieren würde.
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Nywuh
Gelöschter Benutzer
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 25.06.2018 22:13
In all der Zeit hatte der schwarzhaarige Dämon seinen Sitzplatz gänzlich eingenommen. Beide Arme verweilten auf der oberen Kante der Rückenlehne und das Haupt war in den Nacken gelegt. Von Ruhe umhüllt hatte der Mann die Augen geschlossen und lauschte dem letzten Zwitschern einiger Vögel, die mangt dem Zirpen der Grillen ihre abendlichen Lieder sangen. Trotz der Tatsache, dass er bereits de sechsten Kelch voller Whiskey hinter sich hatte, war Ärandor noch sehr gut bei Sinnen, sodass er den Moment vollkommen genoss, jedoch aufschreckte, als leises Tapsen an seine Ohren drang. Sein Kopf schnellte in die Höhe, die Augen sprangen auf. Bei genauerem Hinhören vernahm er auch ein leises Kratzen mit jedem Tapser. Krallen die sachte über die Steinplatten des Weges zur Sitzecke schliffen. Der König runzelte die Stirn. Und noch bevor er in Frage stellen konnte, wer oder was es zu sein vermochte, lugten zwei Schnauzen zu seiner Linken hinter breitem Dornengebüsch hervor. Der misstrauische Blick des Dämon wurde zu einem amüsierten Schmunzeln. ›Na sieh mal einer an..‹, murmelte er kopfschüttelnd. ›Behauptete eure Herrin nicht voller Stolz, Höllenhunde würden tadellos gehorchen?‹, er beobachtete die beiden Gestalten dabei, wie sie langsamen Schrittes auf ihn zukamen. Nicht so recht wissend, ob sie ihm zu nahe treten konnten oder nicht. Ärandor zog seine Arme von der Rückenlehne herunter. Diese ruckartige Bewegung versetzte die Hunde in Schrecken und ließ sie einen ordentlichen Satz nach nach hinten springen. Ein Kichern entglitt dem aufgeheiterten Dämon. ›Ich bitte um Verzeihung..‹, kam es leise von ihm. Nun mit mehr Acht und Gemütlichkeit streckte er ihnen eine Hand entgegen. Neugierig, aber dennoch zu unsicher, ihre Verwurzelung zu lösen und sich von der Stelle zu bewegen, reckten sie ihre Nasen so weit nach vorn, dass ihr Hals nun vielmehr dem eines Okapis glich.. Er spürte die leichten, warmen Atemzüge, die sanft seine Haut striffen. ›Seid ihr abgehauen oder auf Entdeckungstour?‹, richtete der Schwarzhaarige die Frage an die Höllenhunde, die bloß irritiert zu ihm hinauf schielten, ohne dabei jedoch das gierige Beschnüffeln seiner Hand zu beenden. Seufzend entzog er ihnen diese allerdings letzten Endes.. Um sich erneut seinen Kelch zu befüllen. ›Wie auch immer..‹, brummte er. ›Verschwindet, ich habe nichts für euch..‹
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 17.05.2018 16:43Bitte nicht löschen! Danke! :)
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 19.03.2018 16:15Nerea.
Zwei Stunden später war die Fertigstellung der Räume beendet, lag es nun an Nerea den großen Feuerkelch im Zentrum der Gemächer mit dem Höllenfeuer anzuzünden und damit den Zimmern den letzten Schliff zu verleihen. Dank einem dämonischen Bediensteten, verschwand auch das Portal wieder, blieb Nerea letztlich alleine in ihren Gemächern zurück. Irgendwie hatte sie sich die Einweihung der Zimmer spannender vorgestellt, aber was hatte sie eigentlich erwartet? Sie gehörte nun einmal nicht in dieses Reich, würde ihr Herz immer für die Hölle schlagen, egal wie viele Jahre sie hier auch zubrachte.
Leise seufzend zog die Teufelstochter die kleine Ampulle mit dem Höllenfeuer hervor, um dieses nun in die Freiheit zu entlassen. Binnen eines Wimpernschlags schoss die Flamme bis zur Zimmerdecke hinauf, entfaltete nun seine volle Größe und Stärke. Lächelnd blickte Nerea zu dem speienden Feuerberg hinauf, der sich wie ein junger Vogel in ihren Blicken zu sonnen schien. Und dennoch empfand sie nicht die erhoffte Freude und Begeisterung.
Ein leises Winseln zu ihrer Linken brachte Nerea in die Wirklichkeit zurück, konnte sie die Höllenhunde ausmachen, die unruhig vor der alten doppelflügligen Tür umher liefen und nach einem Ausflug durch den Palast verlangten. „Ja ja, ich komm doch schon", gab Nerea leicht lächelnd von sich. Mit einem letzten Blick zu dem Höllenfeuer schnappte sie sich ihre Höllenhunde, um mit diesen das Gelände zu erkunden. Immerhin waren es ihre vierbeinigen Freunde gewohnt weite Strecken am Tag zurückzulegen und nicht eingesperrt in einem winzigen Raum zu leben. Vor allem Ramsey und Payman, die beiden männlichen Höllenhunde, hatten es besonders eilig nach draußen zu kommen. Jahi, das Weibchen, zog es vor lieber an der Seite ihrer Herrin zu verfahren und von dort aus alles auszukundschaften.
Wie nicht anders erwartet zog Nerea natürlich sämtliche Blicke der Bewohner des Palastes auf sich, als sie mit ihren drei Höllenhunden im Schlepptau durch das Anwesen strich. Es dauerte auch nicht lange, da hatten sie den Garten erreicht, der zu dieser späten Nachmittagsstunde genügend Schatten warf, damit sich die Höllenhunde wohl fühlen konnten. Ramsey, der Neugierigste der Rasselbande lief natürlich voraus, gefolgt von Payman, der sich an die Fersen seines Freundes heftete. Bald schon hatte Nerea die beiden aus den Augen verloren, aber machte sie sich nicht die Mühe, die beiden wieder einzufangen. Sie würden schon zu ihrer Herrin zurückkommen und keinen Unfug veranstalten. Das Ramsey und Payman unterdessen auf den Dämonenkönig trafen, der sich im Garten zurückgezogen hatte, ahnte Nerea in diesem Moment noch nicht.
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Nywuh
Gelöschter Benutzer
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 19.03.2018 14:16
Schon bald nach seiner Ankunft hatte der Dämon sich in eine dicht bewachsene Ecke seines Gartens zurückgezogen und sich eine Flasche Whiskey bringen lassen. So saß er nun, dort auf der Bank im tiefen Schatten unzähliger Pflanzen und Blumen - ähnlich einem Dschungel - und goss sich bereits das zweite Mal die gern gemochte Flüssigkeit in seinen Kelch, um einen großzügigen Schluck davon zu nehmen. Schnaufend lehnte sich der Schwarzhaarige an die Rückenlehne der Bank, ließ den Blick umherschweifen, ehe er ihn ins Nichts richtete, unbemerkt in nur eine Richtung starrte und sich in seinen Gedanken verlor. Eigentlich hatte er sich diesen Tag ganz anders vorgestellt. Natürlich war ihm klar gewesen, dass das Gespräch mit Luzifer wohl nicht wie gewünscht verlaufen würde, doch der Rest hätte nicht so sein sollen. Die Worte Nerea's nagten stark an ihm. Ärandor war wirklich davon überzeugt gewesen, ihre Meinung hätte sich geändert. Das, was sie zu ihm gesagt hatte, hatte ihn in den Glauben versetzt, sie könne sich tatsächlich in seiner Welt wohl fühlen. Einhändig fuhr er sich über Gesicht und Haar, bevor er erneut nach seinem Kelch griff und den Inhalt seine Kehle hinunter kippte.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 19.03.2018 00:03Nerea.
Es dauerte nicht lange, bis Nerea durch einen kleinen Seiteneingang – der mehr einem Höhlenzugang ähnelte – die Hölle verließ. Von hier aus hatte sie freie Sicht über eine trostlose, unbelebte Landschaft, die mehr einem Ausflug auf den Mond ähnelte, mit all seinen Kratern und Bächen aus Lava. Obwohl Nerea wusste, dass zuhause eine Menge Ärger auf sie warten würde, nahm sie sich Zeit dabei um zu dem Hügel zu gelangen, hinter dem sich das Nest der wilden Höllenhunde befand. Über eine steile Schlucht, die von porösem Gestein umgeben wurde, gelangte die Teufelstochter in das Becken, wo sie von zähnefletschenden, geifernden Höllenhunden empfangen wurde, die so gar keine Lust auf die Anwesenheit der Teufelstochter hatten.
Trotz ihrer magischen Kräfte beraubt, schaffte Nerea es tatsächlich sich drei Höllenhunde anzueignen, welche sie als ihre Besitzerin akzeptierten und ihr letztlich brav wie Lämmchen zurück zur Hölle folgten. Das sie nach diesem kräftezehrenden Akt von oben bis unten mit Schlamm beschmiert war und ihre Kleidung Löcher und Risse aufwies, störte Nerea dabei in diesem Augenblick kein bisschen. Viel zu sehr freute sie sich darüber nun endlich auch drei Höllenhunde ihre Haustiere nennen zu dürfen. Immerhin waren diese nicht gerade leicht davon zu überzeugen, ihr Leben in freier Wildbahn aufzugeben und dieses an der Seite der Teufelstochter weiterzuführen. Aber letztlich hatte es dann doch geklappt, weshalb ihrer Rückreise in ihre neue Heimat nichts im Wege stand.
Vor dem Portal, legte sie den Höllenhunde die Halsbänder von Ärandor an, klinkte in diese sogar vorsorglich Leinen, damit ihre neuen vierbeinigen Freunde später nicht stiften gingen. Nach einem letzten prüfenden Blick auf die Gefolgsleute der Hölle kehrte Nerea durch das Portal in den Palast zurück, wo sich zusehends die kargen Räumlichkeiten in bewohnbare Zimmer verwandelten. Obwohl die Höllenhunde danach lechzten sich frei bewegen zu dürfen, hielt Nerea diese weiterhin an der Leine. Sie würde diese erst frei lassen, wenn der Umzug hinter ihnen lag und sie niemand mehr in ihren neuen Zimmern stören würde. Das von Ärandor weit und breit keine Spur war, entging natürlich auch Nerea nicht, aber sie entschied vorerst lieber Distanz zu dem Dämon zu wahren. Weshalb sie sich stattdessen auf die Einrichtung ihrer Gemächer konzentrierte, sollte alles zu ihrer vollen Zufriedenheit erledigt werden.
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Nywuh
Gelöschter Benutzer
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 18.03.2018 23:18
Gleich einem wütenden Nashorn stapfte Ärandor die Gänge entlang, stur in Richtung Portal. Zumindest so lang, bis ein Unbekannter sich in seinen Weg stellte und ihn am Weitergehen hinderte. Tobend vor Wut keifte er den Mann an, was ihm einfiele, ihn aufzuhalten. Mit leicht eingezogenem Kopf und einige Schritte im Rückwärtsgang Abstand nehmend, erzählte er dem Dämon, weswegen er ihm gefolgt war und ihm aufgetragen wurde. Prustend schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf, stieß seine Faust unsanft gegen die Brust des Fremden und warf ihn somit zurück, gen Felswand, bevor er von danen zog. ›Was fällt diesem Weib eigentlich ein?!‹, grummelte es in Ärandor's Kopf. Nerea hatte ein weiteres Mal innerhalb kürzester Zeit seine Wut erneut aufflammen lassen. Derartig aufgebracht war er lang nicht mehr gewesen. ›Erst ihr dämlicher Vater und dann ihre verdammten Aktionen!‹, mit Schwung und Kraft stieß er die Tür zu dem Raum auf, indem sich das Portal befand. Wie ein Rugby-Spieler auf dem Feld stürzte er sich durch die Masse an Helfern und Arbeitern, die in diesen Gemäuern beschäftigt waren, erntete dafür verdutzte Blicke und fragende Worte. Doch er ignorierte es, bahnte sich den Weg hindurch und verschwand. Ab nach Hause, sein Anwesen.. Dort würde er sich hoffentlich beruhigen können. Ein Zusammentreffen mit der Teufelstochter würde er wohl lieber vorerst vermeiden..