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Kapitel 7, Episode 15
von Alina am 23.08.2021 01:26Paris Marriott Champs- Élysées Hotel, chambre de Anuschka
Le mercredi 30 octobre 1968
Soundtrack für diese Episode: Jefferson Airplane - Somebody To Love
Während Anuschka sich vornübergebeugt und nervös mit den Fingern durchs Haar fährt und man durch die geöffneten Knöpfe ihrer Bluse ihre kleinen hübschen Brüste sehen kann, da wechselt Cathy ins Englische wo sie sich noch sicherer fühlt. „Just a dream", sagt sie etwas lauter und lächelt. Anuschka wirkt auf eine liebenswerte Art überfordert und etwas hilflos. Cathy nimmt ihre Hand und hebt sie leicht an, ein Zeichen aufzustehen und sich neben sie auf die Couch zu setzen. Das tut Anuschka und sofort lehnt sie sich sogar an Cathys Schulter an. Sie wirkt gar nicht mehr überlegen – es ist fast so als hätten sich ihre Rollen ins Gegenteil verkehrt. Cathy ist nun diejenige, die die Fäden in der Hand hält. Es geht ihr fast etwas zu schnell, diese schnelle Vertraulichkeit die mehr dem Alkohol als tatsächlicher Sympathie oder gar Vertrauen geschuldet ist. Aber Cathy legt den Arm um die nun sehr klein wirkende Studentin und zieht sie leicht an sich heran. Natürlich hatte sie auch getrunken und war zudem auch noch verwirrt von all den neuen Informationen. Aber Anuschka gegenüber fühlt sie sich nun sogar stark und... gar schutzbefohlen.
Hier in Frankreich erlaubte das sogenannte „Neuwirther Gesetz" seit 1967 die Empfängnisverhütung. Dies hatte nun Frankreichs Lust an Sexualität komplett entfesselt. Als Frau, die eine andere Frau liebt konnte einem das theoretisch egal sein. Aber Cathy spürte die Veränderung und erst die steigende Promiskuität aller und die damit verbundene grössere Akzeptanz anderer Sexpartner erlaubte auch die lesbische Liebe in einem höheren Maße als zuvor. Cathy kannte solche gesellschaftlichen Veränderungen. Sie dachte an den glatzköpfigen Professor, den sie auf dem Schiff kennengelernt hatte. Der hätte ihr sicherlich stundenlang zuhören können, dachte sie und schmunzelte kurz.
Die Affäre in Südfrankreich war kurz und gut gewesen. Zum ersten Male hatte sie sich über Stunden nur auf eine andere Frau konzentriert und vice versa. Keine Penetration – was zugegebenermaßen nicht exakt Cathys Vorstellung von gelungener Sexualität entsprach, aber immerhin auch kein Abschlaffen und übermäßige Fixierung auf einen Orgasmus männlicherseits. Sie hatte es sehr genossen, immer wieder hatten sie sich zum Orgasmus gebracht: mit den Händen, mit dem Mund, sogar mit Gegenständen. Seit diesem Tag sah Cathy beispielsweise Bananen mit ganz anderen Augen.
Cathy spürt eine Hand auf ihrem Po und lächelt wieder. Diese kleine und nun sehr anhängliche Studentin hatte es faustdick hinter den Ohren. Aber gut, der Alkohol... auch Cathy fühlt sich beschwipst; jedoch hatte das jahrzehntelange und auch in körperlicher Hinsicht absolut folgenlose Trinken aus ihr beinahe eine Russin gemacht. Ihr Körper verfiel nicht vom Trinken aber sie gewöhnte sich an den übermäßigen Genuss von Alkohol. Was würden andere Menschen dafür geben?
Apropos Russin – dieser Kuss der Plisetskaya, der war nun trotz allem sehr viel präsenter als die anderen sexuellen Erfahrungen mit Frauen die Cathy gemacht hatte. Warum das so war, das erschloss sich ihr gerade nicht. Dieser unverbindlich scheinende Kuss beinhaltete schon in diesem Moment eine Botschaft für Cathy, nur war sie schon damals nicht in der Lage gewesen den Code zu dechiffrieren. Nun spürte sie es wieder, in Paris, der Stadt der Liebe.
Es war die Sache wert den Dingen ihren Lauf zu lassen...
Cathy legt eine Hand auf Anuschkas Wange und streicht ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie sieht dass ihr Blick minütlich trüber wird. Sie ist jung und hat sicherlich keine grösse Übung im Umgang mit solchen Mengen Alkohol.
„So schön... und so klug", flüstert Cathy während sie die Studentin beobachtet und auf ihrer Unterlippe kaut. In ihrem Kopf herrscht Stille – absolute Stille – wie sie erleichtert nebenbei feststellt. Anuschka lächelt fröhlich, fast selig.
„...so beautiful" und sie legt ebenfalls eine Hand auf Cathys Wange.
Cathy lächelt, sie hört den ganz leicht deutschen Akzent den sogar diese sprachlich so versierte Studentin nicht verhehlen kann. Sie reibt ihre Nasenspitze leicht an Anuschkas Nasenspitze. Diese versucht gerade mühsam sich mit den Füssen die Schuhe abzustreifen.
„Kannst du bleiben?", fragt sie Cathy verschmitzt und leise, ihre Lippen berühren sich beinahe. In genau diesem Moment trifft Cathy die Entscheidung dass sie nicht mehr aus der Pause zurückkehren wird. Dafür würde sie höchstwahrscheinlich gefeuert werden aber sie würde dieser Entscheidung sogar zuvorkommen. Sie nickt selbstsicher. „Sure", haucht sie und haucht dabei auch einen Kuss auf die Lippen der Studentin. Anuschka schmiegt sich noch näher an Cathy und erwidert den Kuss ganz sanft, mit ihren eigenen Eindrücken der Situation beschäftigt.
Cathy steht auf, nimmt Anuschkas Hand und fordert sie wieder stumm auf nun ebenfalls aufzustehen. Sie spürt dass sich Anuschka hingibt, ihr die Führung überlässt. Sie legt ihre Hand in Cathys Hand und steht auf, etwas wackelig auf den Beinen.
Cathy führt sie zu ihrem Bett, sie folgt brav, kichert dabei und torkelt leicht. Ihre Schuhe bleiben unter dem Tisch liegen.
Anuschka darf sich zuerst setzen, dann kommt Cathy über sie und drückt sie dabei sanft auf den Rücken.




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