-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

Ein leiser, wohliger Seufzer entschlüpfte ihren Lippen, kaum das der Dämon seine starken Arme um ihren Körper schlang und sie somit sanft an seinen hoch aufragenden Leib gepresst wurde. Noch nie hatte sie die Nähe zu einer anderen Person so sehr genossen, wie in diesem Augenblick. Nerea hatte das Gefühl, als wäre die Welt um sie herum für einen Moment stehen geblieben. Es gab nur sie beide. Die Teufelstochter und den Dämon, die sich in den Armen hielten und die Zuneigung zu dem jeweils anderen genossen. Wie zwei Ertrinkende hielten sie sich aneinander fest. Und zum ersten Mal, nach all den Wochen, verspürte Nerea so etwas wie Hoffnung. Hoffnung auf eine Zukunft mit dem Dämon. Ein Mann, der genau das Gegenteil ihrer selbst war und doch schienen sie irgendwie perfekt zueinander zu passen. Wie Himmel und Hölle; Feuer und Wasser.
Das es der Dämon selbst war, der diesen friedlichen Augenblick mit seinem knurrenden Magen zerstörte, zauberte Nerea ein breites Grinsen aufs Gesicht. Den Kopf leicht angehoben, blickte sie zu dem Dämon auf, der sie immer noch sanft in seinen Armen hielt und so schnell nicht mehr loslassen wollte. Ob uns das Schicksal doch füreinander auserkoren hat? Ein Dämon und eine Teufelstochter, dazu bestimmt Gefährten zu sein? Bei diesem Gedanken verzogen sich ihre Lippen unwillkürlich zu einem liebevollen Lächeln. Es könnte mich wahrlich schlimmer treffen.
„Dann Vorschlag gefällt mir, Dämon", erwiderte Nerea. „Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt etwas gegessen habe. Aber... es muss schon ein ganzes Weilchen her sein." Kurz huschte ihr hellgraues Augenmerk zu ihren Höllenhunden, die es sich auf dem Teppich vor dem Kamin gemütlich gemacht hatten und leise schnaufend vor sich hin dösten. „Du willst dich wirklich ganz nach meinen Wünschen richten?", wandte sie sich nun wieder Ärandor zu, die Hände auf seinen Unterarmen abgelegt. „Ich wünsche mir, dass wir nach dem Essen zuerst im Garten Spazieren gehen und danach möchte ich dir gerne mein... kleines Höllenreich zeigen." Erneut bildete sich dabei auf ihren Lippen ein breites Grinsen. „Deine Bediensteten haben allerhand Arbeit geleistet, um aus den Kellerräumen ein kleines Paradies zu zaubern. Das möchte ich dir nicht vorenthalten. Ach und wenn wir schon bei meinen Wauzis sind, habe ich euch jemals richtig einander vorgestellt? Das da drüben sind Ramsey, Payman und Jahi. Der Große kräftige da ist Ramsey, er ihr der Anführer der kleinen Gruppe. Payman besitzt eine weiß-graue Schnauze und Jahi ist etwas schlanker als die anderen beiden und auch kleiner", erklärte sie dem Dämon voller Begeisterung. „Sind sie nicht umwerfend schön?"

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›Aber natürlich gefällt dir mein Vorschlag!‹, sprach er überspitzt, von einem Lachen untermalt. ›Er kommt immerhin von mir.‹, mit einem Zwinkern löste sich der Dämon ein Stück weiter von der jungen Frau, folgte ihrem Blick zu den Höllenhunden hinüber. ›Ja, ich richte mich ganz nach dir!‹, warf er auf ihre Frage ein und schmunzelte. Ob es gefährlich werden würde, war unklar. Ein gewisses Risiko war bei dieser Frau vermutlich immer da.. Er wurde jedoch sogleich beruhigt, als sie ihm ihre Wünsche äußerte. Überrascht runzelte Ärandor die Stirn. Das Nerea nach einem Spaziergang im Garten bat; damit hatte er nicht gerechnet. Absolut nicht. ›Ich bin gespannt, wie es dort unten mittlerweile aussieht. Als ich auf meinem Rückweg aus der Hölle durch deine Räumlichkeiten gehuscht bin, habe ich nicht viel davon sehen können. Ich habe nicht darauf geachtet.‹, was wohl daran lag, dass er keinen Nerv dafür gehabt hatte, gemütlich hindurch zu schlendern, da er mit den Gedanken ganz woanders gewesen war.. Als die Teufelstochter den Schwarzhaarigen nach ihren Höllenhunden fragte, betrachtete er sie einmal ausgiebig. ›Ja-‹, begann er mit einem kräftigen, vereinzelten Nicken. ›Sie sind wirklich putzig.‹, und das war eine ehrliche Antwort. Bereits an seinem Lieblingsort im Garten, als sie ihn gefunden hatten, hatte er einen kleinen Teil seines Herzens an sie verloren. Er mochte sie, auch wenn sie selbst wohl noch nicht ganz wussten, was sie von diesem seltsamen Kerl halten sollten.. Ärandor knickte seinen rechten Arm ein, hiel Nerea diesen entgegen, bot ihr an, sich einzuharken, um ihn aus dem Raum zu begleiten.

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„Du findest sie echt putzig? Ich meine... das ist schön. Das freut mich! Nur... hätte ich nicht erwartet, dass sie dir tatsächlich ein Lächeln abringen könnten. Irgendwie... ach keine Ahnung. Schön, dass sie gefallen", erwiderte Nerea schulterzuckend, bevor sie sich bei dem Dämon einhackte, damit sie das Schlafgemach verlassen konnten. Denn allmählich bekam auch die Teufelstochter hunger.
„Oh glaub mir, da unten, hat sich eine ganze Menge getan! Du wirst überrascht sein, wie wohnlich es da inzwischen aussieht. Also... wenn uns das Leben hier oben mal zu viel wird, besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir auch im Keller schlafen können. Also ich mag es da unten... im Keller." Grinsend lehnte sie ihren Kopf gegen die Schulter von Ärandor, während sie den Flur entlang gingen, um zum Speisesaal zu gelangen. Ihre drei Höllenhunde folgten ihnen derweil in sicherer Entfernung. Aber immer noch nah genug, um nicht den Anschluss zu verpassen.
„Ich warne dich aber schon einmal vor, Dämon. Diese Räume... sind nicht ganz so hell und... farbenprächtig eingerichtet, wie der Rest deines Palastes. Es ist alles eher in... dunklen Farben gehalten. Schwarz... und noch mehr schwarz... und... grau?" Nein, die Teufelstochter war wahrlich keine Frohnatur, die man mit bunten, leuchtenden Farben locken konnte. Aber vielleicht würde sich das ja bald ändern, wenn sie vermehrt Zeit mit Ärandor verbrachte. Denn dieser schien nichts gegen ein bisschen Farbe in den Wohnräumen zu haben.

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›Ja, wirklich!‹, der Dämon schmunzelte. ›Sie haben etwas an sich, was mir.. irgendwie gefällt. Immerhin sind sie ganz anders, als ich mir Höllenhunde sonst immer vorgestellt habe. Oder wie sie mir beschrieben wurden..‹, er rollte kurz mit den Augen, an die Erinnerung der Geschichten und Erzählungen seines Großonkels, welcher stets ein riesen Theater darum gemacht hatte, Kreaturen zu beschreiben. Er hatte damit jedes Mal sehr, sehr weit übertrieben, um den Kindern Angst zu machen. Zwar war er ein wirklicher Trottel, doch trotz allem liebenswürdig. Und ein großartiger Geschichtenerzähler. Gern rief Ärandor sich die Bilder seiner Kindheit wieder zurück, in denen jener Großonkel eine Rolle spielte. Mit ihm hatte er niemals schlechte Erfahrungen machen müssen. Jedes Treffen war ein Heidenspaß und schlichtweg wundervoll. ›Das werden wir sehen.. Ich finde es im Keller etwas.. unbehaglich..‹, es schüttelte den Schwarzhaarigen regelrecht, als er an die steinigen Gemäuer der Kellerräume dachte. Diese Dunkelheit und die kalte, feuchte Luft.. Pfui! Er hoffte, sie hatte es in ihren Gemächern zumindest einigermaßen kuschelig, damit er sich nicht die ganze Zeit über derart unbehagen fühlte. Doch irgendwie zerstörte die Teufelstochter diese Hoffnungen eine einzige Sekunde später bereits. Schwarz und grau, dunkel, keine Farben.. Ein erneutes Schütteln seines Körpers und eine dicke Schicht Gänsehaut. ›Klingt... schön...‹, er war so ein erbärmlicher Lügner..

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„Mhm...", machte Nerea, wobei sie einen Blick über ihre Schulter warf zu den drei Höllenhunden, die ihnen immer noch brav, durch die Gänge des Palastes folgten. „Wie... hast du sie dir denn sonst immer so vorgestellt? Nein, halt! Warte! Lass mich raten: Hundeartige Wesen mit struppigem Fell, die an manchen Stellen kahl sind oder nur Büschelweise Fell haben? Ihre Zähne sind krumm und lang und passen kaum in ihr Maul, was eher einem Alligator ähnelt? Ihre Krallen sind so lang, dass sie damit Bäume rauf klettern könnten und ihre Augen erinnern eher an den Gevatter Tod höchstpersönlich? Da muss ich dich leider enttäuschen, Dämon!" Breit grinsend und mit dem Kopf schüttelnd, sah sie aus den Augenwinkeln zu Ärandor auf. „Solche Wesen sind Wendigos und haben rein gar nichts mit Höllenhunden zu tun. Die Höllenhunde wurden ursprünglich dazu gezüchtet, um das Tor der Unterwelt zu bewachen. Der bekannteste Höllenhund ist Zerberus, der das Höllentor bei einem Onkel von mir bewacht. Er ist riesig, mächtig und im Besitzt von drei Köpfen! Heutzutage werden Höllenhunde aber teilweise auch nur noch als Haustiere gehalten, die dann ihr Herrchen beschützten und dieses bewachen. Aber Höllenhunde kann man nicht einfach so nachzüchten, wie jedes andere beliebige Wesen. Viele, verschiedene Faktoren müssen eingehalten werden, die klimatischen Bedingungen stimmen, damit sie sich fortpflanzen. Deshalb werden in der Hölle die Höllenhunde auch außerhalb des Palastes gehalten. Sie leben in einer gigantisches Grube aus Lavabächen. Und jeder, der solch einen Höllenhund besitzen möchte, muss sich erst vor diesen als geeigneter Besitzer beweisen. Denn, wenn man nicht geeignet ist, dann... töten sie dich einfach." Schulterzuckend sah sie wieder nach vorne den Gang entlang.
Danach kamen sie auf ihre neuen Räumlichkeiten im Keller zu sprechen und obwohl Ärandor versuchte begeistert zu klingen, entging ihr nicht, wie sich sein Körper versteifte und sich eine heftige Gänsehaut unter ihren Fingern bildete. „Du bist ein sehr miserabler Lügner", bemerkte die Teufelstochter. „Dir graust es jetzt schon vor der Vorstellung dir nachher diese Räume angucken zu müssen, oder? Aber weist du... nur weil ich meine Wohnräume nicht bunten, schrillen Farben eingerichtet habe – was unweigerlich zum Verlust meines Augenlichts führen würden –, heißt das noch lange nicht, dass es dort kalt und ungemütlich ist. Wusstest du eigentlich, dass es mehr als nur einen Schwarz- oder Grauton gibt? Ich glaube mich auch daran zu erinnern, dass mein Bett Goldapplikationen besitzt und die Couch vor dem Kamin moosgrün ist. Außerdem brennen ja überall Fackeln und Kronleuchter... und wenn du den ersten Raum betrittst, befindet sich in dessen Mitte auch mein eigenes, kleines Höllenfeuer. Ich habe extra versucht es etwas... gedämpft zu halten. Obwohl ich es gerne noch größer gestaltet hätte."

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

›Nein, nein. So habe ich sie mir nicht vorgestellt..‹, widersprach er sofort und schüttelte ungläubig den Kopf, als sie ihm vorwarf, bei der Vorstellung an einen Windigo denken zu müssen. ›Ich weiß wohl was ein Wendigo ist - pah! Junge Dame, ich bin bei weitem älter, als du und habe gewiss schon eine breite Fläche an Wesen gesehen. Nur eben nicht jene, die in den wenigen Welten leben, zu denen ich bisher keinen Zutritt hatte.. Somit auch die Hölle und ihre Bewohner.‹, Ärandor seufzte, schüttelte erneut den Kopf. Daraufhin folgte ein Vortrag über Höllenhunde, dem er bloß brav zuhörte, während Nerea sich beinahe den Mund fusselig redete. Mittendrin begann er zu schmunzeln. Immer wieder, wenn sie über diese Hunde sprach, steigerte die junge Frau sich mit Herz und Seele in ihre Erzählungen hinein. Ziemlich niedlich, wie er fand. Als sie ihn als miserablen Lügner bezeichnete, rutschten seine Mundwinkel weit nach unten. ›N.. Naja.. Ich mag es nunmal lieber bunt, voller Natur und nicht.. so dunkel, wie in einer Höhle..‹, ein Schulterzucken seinerseits. ›Eigentlich müsstest du das mittlerweile wirklich wissen.‹, der Dämon grinste. ›Immerhin habe ich es dir bereits oft genug vorgetragen.‹

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„Was dein Alter anbelangt und die daraus resultierende Erfahrung hätte ich dir nur all zu gerne zugestimmt. Jedoch... Es gibt da einen gewissen Herrn, der aus seinem Alter ein spektakuläres Geheimnis macht und mir nicht mitteilen möchte, wie viele Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende er schon in dieser Dimension verweilt. Mir kann es ja eigentlich herzlichst egal sein, wie alt du bist. Da dein Alter nichts an meinen... Gefühlen zu dir ändern wird. Aber... neugierig bin ich trotzdem."
Leicht zuckte sie nur mit den Schultern, bevor ein leises Grummeln ihrer Kehle entwich, kaum das Ärandor wieder anfing, sich über die Dunkelheit der Hölle, sowie ihrer Räumlichkeiten zu beschweren. „Von mir aus können wir auch so'nen komischen Pflanzkübel in einem der Zimmer platzieren und ein paar bunte Bilder an die Wand hängen, wenn dir die Räume dann wohnlicher erscheinen", brummte Nerea leise vor sich hin. Auch wenn die Pflanze wohl nicht mal einen Tag überlegen würde, ohne vorher, von ihren drei Höllenhunden, zerpflückt zu werden.

Die Teufelstochter und der Dämonenkönig hatten gerade die Galerie erreicht, welche hinab in die große Empfangshalle führte, als Nerea in einiger Entfernung den Arzt ausmachen konnte, der sie gestern noch behandelt hatte. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er alles andere als erfreut darüber zu sein, sie beide hier auf dem Korridor herumschleichen zu sehen. Immerhin hatte er ihr strenge Bettruhe verordnet, damit ihre Verletzung schneller verheilen konnten. Und Ärandor sollte sich bestimmt auch schonen und nicht im Palast herumrennen.
„Was hältst du davon, wenn wir... erst Spazieren gehen und danach Essen?", versuchte Nerea den Dämon von dem Arzt wegzulocken. Aber bevor sie auch nur die Chance bekamen, einen anderen Weg einzuschlagen, stand auch schon der Arzt vor ihnen, der sie beide mit tadelndem Blick musterte. „Mein König, Ihr solltet Euch schonen", sprach er zu Ärandor. „Und Ihr...", deutete er dabei mit dem Finger auf die Teufelstochter. „Hatte ich Euch nicht angeordnet im Bett zu bleiben? Wie sollen Eure Verletzungen richtig verheilen, wenn Ihr Euch nicht an meine Anweisungen haltet?"
Leicht hob Nerea nur ihre Hände, um alle Schuld von sich zu weisen. „Ich weiß nicht, von was Ihr redet. Mir geht's soweit doch ganz prima. Warum soll ich dann im Bett liegen bleiben? Das sehe ich überhaupt nicht ein!" Leise schnaubend, verschränkte die Teufelstochter ihre Arme vor dem Oberkörper, während sie beleidigt ihr Kinn anhob und das Gesicht verzog.

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»Mein Alter wirst du niemals erfahren.«, lachte er hell. An sich war es eigentlich kein großes Thema, zu verraten, wie alt er war. Doch viel zu sehr mochte er es, die Teufelstochter ein wenig damit aufziehen zu können. Er empfand es als äußerst amüsant, sie wie ein kleines Kind danach betteln zu hören. »Es sind deine eigenen Räumlichkeiten, Nerea.«, wandte er bei ihrem Vorschlag ein. »Ganz gleich, ob sie mir gefallen oder nicht; du bist die einzige, die sich in ihnen wohlfühlen muss. Niemand sonst.«, innerlich vergoss er bereits ein kleines Tränchen für die, von den Höllenhunden, zerrupften Pflanzen. Auch wenn es diese vielleicht auf seinem Anwesen niemals geben würde.. Oder.. Oh nein.. Sein Garten! Ein kleiner Schockmoment für den Schwarzhaarigen Dämon, der für kurze Zeit einmal abwesend war und mit großen Augen und starrem Blick große Löcher in die Luft brannte. Daran hatte er bisher nicht gedacht. Was war, wenn diese Wesen seinen wunderschönen Garten zernagten? Einen feuchten Hauch auf die Möbel; seine armen Pflanzen! Ein schwerer Kloß lag im Halse Ärandor's. »Also.. wenn sie einem meiner Blümchen jemals einen Ast Krümmen, dann köpfe ich sie eigenhändig!«, aus dem Augenwinkel heraus schielte er ernst zu Nerea hinüber. Seine Worte waren leise gemurmelt. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie es überhaupt hätte hören können.

Brav verblieb der Schwarzhaarige an der Seite der Teufelstochter, während sie durch die Gemäuer striffen. Und gerade wollte er auf ihre Frage antworten, während er durch die Weltgeschichte sah, da ertönte eine bekannte Stimme von der Seite. Sein Augenmerk huschte zu dem Arzt hinüber, der mit verschränkten Armen vor ihnen stand. Ein Seufzen entglitt ihm. »Ja-Ja, Saran.«, sprach der Dämon zu dem Zentauren, der alles andere als erfreut aussah. »Uns geht es gut so weit.«, fuhr er fort. »Sorge dich nicht. Wenn irgendetwas ist, werden wir dich schon aufsuchen.«, ein leises Schnauben erklang aus Richtung der Nase des Arztes, der die Augen leicht verengte und den Schweif einige Male kraftvoll umher schlug. Ärandor konnte sein Missfallen an dieser Situation durchaus verstehen. Der liebe Herr meinte es immerhin nur gut mit ihnen. »Wenn du uns nun bitte entschuldigst.. wir haben Pläne..«, ein sehr langsames Nicken seitens des Zentauren, der dem ungleichen Pärchen bloß noch hinterher sah, während der Dämon seine zukünftige Braut mehr oder minder langsam hinter sich her schliff. »Entschuldigung..«, murmelte er zu ihr und strich ihr sachte über den Arm, nachdem sie weit genug weg waren. »Ich.. würde ehrlich gesagt lieber erst etwas essen und dann spazieren gehen.«

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Aus den Augenwinkeln beobachtete die Teufelstochter den Dämon dabei, wie sich dieser nun in ihr Gespräch einmischte und den Arzt – einen Zentauren, dessen Anblick Nerea eine Gänsehaut bescherte –, in seine Schranken wies. Für einen kurzen Moment hatte sie geglaubt, das Ärandor sich die mahnenden Worte des Arztes zu Herzen nehmen und ihr Vorhaben von einem gemeinsamen Dinner und anschließenden Spaziergang streichen würde. Aber da hatte sie den Dämon wohl komplett falsch eingeschätzt. Da dieser dem Arzt kaum Beachtung schenkte und sie einfach weiter über den Korridor, in Richtung der breiten Treppe zog, die ins Erdgeschoss hinab führte.
Hinter ihrem Rücken konnte Nerea den Arzt leise vor sich hin schimpfen hören, während er in die entgegengesetzte Richtung davon stapfte. Um nicht komplett den Anschluss zu verlieren, wandte sich Nerea rasch wieder Ärandor zu, der sie einfach am Arm weitergezogen hatte. „I-ist schon okay...", murmelte die Teufelstochter leise vor sich hin, bevor sie dann einfach wieder ihre Finger mit denen des Dämons verschränkte und diese leicht drückte. „Klar, von mir aus können wir auch erst Essen gehen. Ich... hab den Vorschlag auch nur wegen – wie hieß er noch gleich Saran? –, vorgebracht. Ich hatte mir denken können, dass er anfängt herum zu meckern, weil wir nicht auf unseren Zimmer sind. Er meint es bestimmt nur gut und es ist sicherlich nicht sehr ratsam spazieren zu gehen, wenn man eine durchlöcherte Lunge oder gebrochene Rippen besitzt. Aber ich kann mich soweit ganz gut alleine auf den Beinen halten, also ist so ein bisschen Bewegung durchaus vertretbar." Immerhin war sie ja nur verletzt und nicht sterbenskrank!
Kurz darauf erreichten sie auch schon die breite, leicht geschwungene Treppe, die in die Empfangshalle führte, von wo aus man den Speisesaal erreichen konnte. „Und, mit was möchte mein liebenswerter Dämon beköstigt werden? Irgendwelche besonderen Wünsche? Oder können sich deine Angestellten schon denken, nach was es dir heute verlangt?"

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»Nimm es ihm nicht übel, Nerea. Er meint es nur gut.«, sprach er seine seine Gedanken auf ihre Worte hin laut aus. »Von deinen Verletzungen hast du mir gar nichts erzählt..«, Ärandor sah schräg auf die junge Frau hinab, betrachtete sie aus dem Augenwinkel heraus skeptisch. Hatte sie es vergessen, ihm vorenthalten oder gar einfach nicht erwähnt? War es seinetwegen? Hatte er damit etwas zu tun? Sofort nagte das schlechte Gewissen an dem Dämon, der ihr nun vielmehr gedankenverloren hinterher schlurfte. Seufzend sah er auf, als sie schließlich den Speisesaal erreichten. Sein Körper brachte lautstark einen Jubelschrei hervor; in Form eines Magenknurrens. »Die Köche wissen mittlerweile, was mir schmeckt und was nicht.. Oder was ich gar nicht esse. Deshalb haben sie eine breitere Palette an Speisen, die sie mir mit Abwechslung auftischen. Besondere Wünsche äußere ich eher selten. Doch wenn es dir nach etwas bestimmtem beliebt, dann nur zu! Wenn es etwas außergewöhnliches ist, werden sie sich dennoch bemühen, das beste aus sich heraus zu holen und dich mit dem Gericht zufrieden zu stellen.«, langsam schlenderten sie durch den Raum, bis Ärandor an zwei Stühlen halt machte, einen von ihnen hervor zog und ihn der Teufelstochter anbot.