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🎲 #2 Special Scene 🎲

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Ren.

28, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Spender

Neuling

Beiträge: 2526

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Ren. am 11.02.2022 10:28

When glitter meets darkness 

Schreibpartner: the beautiful Intoxicantly ♥ you talented bean.

Vorgeschichte: 
Park Seri war zu diesem Zeitpunkt ein aufsteigender Stern am K-Pop Himmel und stellte sich den Herausforderungen der Industrie und den strengen Anforderungen ihres Labels. Eines Abends, nachdem sie dem Druck und dem Training entfliehen wollte, traf sie in einem unscheinbaren Club - dem Blackstar - auf Jae-in, der sich später als Ex-Idol der Band J4B herausstellte. Auch wenn Seri wusste, das es Gefahren mit sich brachte, trafen sie sich öfter im Unwissen ihrer Plattenfirma und bemerkten schnell, dass sie eine besondere Bindung zueinander hatten. Nur durch Zufall, erfuhr Jae-in ihren richtigen Namen und verstand, welches Risiko seine Verbindung zu Seri bedeuten würde. Am Ende minderte es aber in keinster Weise das Verlangen, sie wiederzusehen. Eines Abends verließ Jae-in das Blackstar, ohne Seri getroffen zu haben und wurde Opfer eines Angriffes durch einen Anti-Fan seiner früheren Band. Er verletzte sich am Auge und brach sich eine Hand - weshalb er wenige Tage im Krankenhaus verbrachte. Nachdem Seri ihn besuchte und ihm beipflichtete ihn anzuzeigen, folgte Jae-in ihrem Rat und sprach mit einem Anwalt. Nach wenigen Wochen ohne neue Informationen wurde durch einen CCTV in der Nähe des Blackstars festgestellt, dass Seri an einem vorherigen Abend mit dem Angreifer Kontakt gehabt hatte und somit eine Zeugin im Gerichtsverfahren darstellen würde. Der Anwalt kannte ihren Namen nicht und Jaein wollte sichergehen, dass es die Wahrheit war - immer noch darauf bedacht, was mit Seris Ruf passieren würde, wüsste man, dass sie sich heimlich mit ihm getroffen und in diesem Club gewesen war. Nachdem er sie an diesem besagten Tag also nicht erreicht hatte, entschied er aufgrund der Dringlichkeit der Situation sie Zuhause im Dorm ihres Labels aufzusuchen und sie über die neuesten Informationen in Kenntnis zu setzen. Es war das erste Mal, dass sie sich auf so riskanten, privaten Raum trafen. Am Ende redeten sie länger, als sie vorgehabt haben und kamen sich ein weiteres Mal näher, als sie sollten. Schon zuvor bei einer Fahrt in Jae-ins Auto, waren sie sich näher gekommen und verspüren Beide den Drang, einfach loszulassen und es geschehen zu lassen. Gerade saß Jae-in in ihrem Schlafzimmer auf dem Boden, mit den Rücken ans Bett gelehnt und Seri tat es ihm gleich. Ganz ehrlich hatte er ihr von der harten Zeit nach seinem Austritt aus der Industrie erzählt und wie er sich gefühlt hatte, den Hass der Fans zu ertragen.

Jae-in (geschrieben von Ren)
Ihr sachtes Lächeln steckte mich an und ich spürte, dass es eine Geste war, die von Herzen kam. Ich zeigte ihr damit nicht fälschlicherweise, dass es mir gut ging und sie sich keine Sorgen machen sollte - sondern es war ein Dank dafür, dass sie mir zugehört und sie es somit geschafft hatte, dass ich mich ausgeglichener fühlte. "Ich habe noch Niemand wirklich erzählt, wie es mir damals ging", gestand ich ihr daraufhin und das Lächeln ruhte immer noch auf meinen Lippen, als wollte ich ihr zeigen, dass ich es nicht bereute, mit ihr darüber gesprochen zu haben. Ich bereute es in keinster Weise. "Doch du schaffst es, dass ich mich traue es auszusprechen. Gamsahamnida, du hattest einen langen Tag und hörst mir trotzdem zu", sagte ich leise und nur sachte senkte ich den Kopf in eine Verbeugung und löste meinen Blick von ihr. Ich schaute auf meine Hände, die nicht mehr nervös mit einander spielten, sondern ruhig in meinem Schoss ruhten. Wahrscheinlich war ich sehr ehrlich - nicht mehr darauf bedacht, ob ich sie mit meinen Worten in Verlegenheit bringen könnte. Doch auf eine komische Wiese meinte ich zu glauben, dass es für sie okay sein würde. Diese Spannung zwischen uns - war ich der Einzige der es fühlte, oder ging es ihr genauso? Mein Herz pochte immer noch in meiner Brust, weil der Gedanken von eben abermals durch meinen Kopf schwirrte. Die Erkenntnis, dass sie mir wichtiger geworden war, als ich vielleicht sofort bemerkt hatte. Wollte ich deswegen nicht, dass ich eine männliche Stimme hörte, die bedeuten konnte, dass ihr Jemand anderes nah war? Ich war mir sicher, dass es der Grund war und es durchfuhr mich ein komisches, neues Gefühl. Auf der einen Seite war es mit einem weiteren Blick in ihre Augen so einfach zu verstehen, was ich für sie fühlte und doch wollte ich es nicht sofort begreifen. Ich hatte mich nach meiner letzten Beziehung auch vor diesen Gefühlen verschlossen, nicht danach gesucht oder mich danach gesehnt. Und doch konnte ich gerade nur immer wieder spüren, wie mein Herz raste und wie ich die Konturen ihres Gesichtes nachging. In diesem Licht und ohne Make-Up, war sie in meinen Augen wunderschön. Unter Gefahr, dass ich erwischt werden könnte, blieben meine Augen an ihren Lippen hängen. Mein Atem stockte, weil ich bemerkte, welche Gedanken mir durch den Kopf gingen - dass ich mich fragte, wie es sich anfühlen würde, wenn ich mich nach vorne lehnen und ihr näher sein würde, als zuvor. Näher als eine Umarmung. Ob ich mich an den Duft ihres Shampoos auch ein weiteres Mal noch Tage danach erinnern konnte. Ich sollte aufhören daran zu denken, doch ich konnte nicht. Angestrengt ließ ich den Blick zu ihren Augen hinauf wandern und für einen Moment meinte ich nur ihren Atem zu hören. "Es gibt etwas...", flüsterte ich, "was ich ausprobieren möchte", verriet ich ihr mit stockendem Atem, als würde mein Herz so schnell schlagen, dass ich Gefahr laufen würde, mich daran zu verschlucken. Ich erinnerte mich an Soyoungs Worte, dass ich sie zum Lächeln brachte, daran wie sie es gesagt hatte und wie Seri reagiert hatte - und auf eine bestimmte Weise hatte ich keinerlei Angst mehr davor, was sich in mir abspielte. Vorsichtig kam ich ihr näher, als würde meine Handlung ihr auch ohne Worte zeigen, was ich vorhatte, doch ich stoppte mich, ehe ich sie auch nur ansatzweise berührte. Als würden meine Augen auf die Erlaubnis warten, es wirklich zu tun. Ich wollte es ausprobieren, weil ich mir wirklich sicher sein wollte. Auch wenn ich nicht einmal mehr wusste, was ich hier eigentlich tat - es passierte einfach.

Seri (geschrieben von Into)
Es überraschte mich, dass ich die erste Person war, dem er sich über die Zeit von damals anvertraute. Auf der einen Seite fühlte ich, welches Vertrauen er mir entgegen brachte und auf der anderen Seite bedeutete es, dass er diese Zeit sowie er es sagte ganz allein durchgegangen war. Es war bittersüß, dass ich die erste Person war, dem er sich öffnete. Ich wünschte es wäre nicht so gewesen oder zumindest ihm früher begegnet zu sein. Das Lächeln verweilte auf meinen Lippen einen weiteren Moment, als er sich auf so eine höfliche Art bei mir bedankte. Langsam schüttelte ich den Kopf, denn hierfür sollte er sich nicht bedanken. In meinem Kopf wollte ich mir einreden, dass ich gerne für meine Freunde da war. Aber all das hier fühlte sich viel zu intensiv an, um meinem Verstand das glauben zu lassen. Zusätzlich hegte ich insgeheim den Wunsch meinen Kopf irgendwo abzustützen und ihn einfach nur zu betrachten. Wie er erst den Blick auf seine Hände senkte, nur um diesen daraufhin anzuheben und mich wieder anzusehen. Ich bemerkte wie seine Augen glitzerten, als er mein Gesicht musterte, so als fände er mich hübsch. Unter anderen Umständen hätte ich wohl den Blick abgewendet, aber es fühlte sich nicht unangenehm an auf eine diese Art von ihm angesehen zu werden. Mir gefiel wie er mich ansah. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen als ich seinem Blick folgte. Und obwohl wir in derselben Pose saßen, fühlte ich erneut Nähe, die von ihm ausging. Mein Herz pochte viel zu schnell gegen meine Brust. Wie vorhin als unnie all diese Worte aussprach. Nur mit dem Unterschied, dass ich gerade kein Unbehagen oder Anspannung spürte. Wobei vielleicht doch Aufregung, weil eine Frage in meinem Kopf hörbar wurde. Mein Atem verflachte, als ich seinen Blick an meinen Lippen erkannte. Er dachte an dasselbe. Ich hörte unseren flachen Atem und Jae-in unterbrach die Stille, weil er anscheinend etwas ausprobieren wollte. Während er sich zu mir vorlehnte, konnte ich diesmal nicht anders als seine Lippen zu betrachten. Langsam lächelte ich und das Lächeln wurde breiter, als er dicht vor meinem Gesicht anhielt und mir in die Augen sah. Vermutlich war es mein Lächeln, welches ihn wissen ließ, dass ich ihn ebenfalls küssen wollte. Meine Augenlider schlossen sich in dem Moment als ich seine weichen Lippen auf meinen spürte. Jae-in war es, der mich küsste und mir alle Gedanken raubte. Meine Lippen handelten wie von selbst und doch wirkte ich auf mich unbeholfen, sodass ich den Eindruck hatte, dass der Kuss meinetwegen schmerzhaft kurz war. Als sich unsere Lippen voneinander lösten, sah ich ihm eine Sekunde in die Augen. Ich wollte seine Lippen noch einen Moment länger an meinen spüren. Erneut schlossen sich meine Augen, als ich dieses Mal den Kopf etwas nach vorne lehnte, um meine Lippen auf seine zu legen.

you want a battle? I will give you war

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Hope.

25, Weiblich

  13. Award Winning Author

Ambitionierter Teilnehmer

Beiträge: 1469

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Hope. am 12.02.2022 22:27

~♥~Can it be wrong if it feels right~♥~
Eine Liebesgeschichte mit Ashley und Theo

❚  ❚  

Playpartner: @Sincero ♥

❚  ❚  

Vorgeschichte: Schlechtgelaunt und niedergeschlagen sitzt Ashley mit ihrer besten Freundin Sarah in einer kleinen Kneipe im Zentrum von London. Der Grund für ihre schlechte Laune ist die Trennung von ihrem Freund Matt, denn dieser hatte sie betrogen und Matt hatte ihr die Schuld dafür gegeben. Die junge Brünette beschloss sich so schnell nicht mehr auf einen Mann einzulassen, doch das hatte sie wohl ohne ihre beste Freundin beschlossen, diese findet nämlich, dass Fremdgehen kein Grund dafür ist, sich gehen zu lassen. Also handelt sie einen ziemlich außergewöhnlichen Deal mit dem heißen Barkeeper Theo aus: Er soll Ashley flachlegen. Zum Glück findet dieser Ashley äußerlich anziehend und so kommt es dazu, dass er sich zu den beiden setzt. Mit der Zeit, wohl auch mit den vielen Shots, lässt Ashley sich darauf ein und die beiden verbringen einen gemeinsamen Abend in der Bar, bei Subway (Theo wird kein Fuß mehr in einen dieser Läden setzen) und schließlich bei Theo zuhause. Der Abend nimmt jedoch einen ganz anderen Verlauf als zuvor gedacht. Anstatt einen bedeutungslosen One-Night-Stand zu haben, reden die beiden die ganze Nacht miteinander und schlafen schließlich im Sitzen ein. Beide müssen sich eingestehen, dass es mehr als einen gemeinsamen Abend geben sollten und so kommt es zu einem gemeinsamen Frühstück und einem gemeinsamen Kochabend, bei dem sie sich zum ersten Mal küssen.
Das junge Glück bleibt leider nicht so unbeschwert. Sarah findet ein wichtiges Detail über Theo heraus, der wohl doch nicht nur der Barkeeper von nebenan ist. Theo, eigentlich Theodore Elliot Austin Finley Wales, zweitältester Sohn der Königsfamilie. Ashley will erstmal nicht glauben, vor allem, weil Theodore viele schlechte Schlagzeilen gemacht hat: Schwarzes Schaf der Familie, vom Königshaus verbannt, Bilder mit sehr vielen Frauen in sehr vielen Clubs. Sie beschließt sich spontan freizunehmen und fährt direkt zu Theo, um ihn damit zu konfrontieren.

❚ ❚ ❚

Ashley (geschrieben von Hope.)
„Ist das jetzt gerade wirklich dein Ernst?", fragte die Brünette geschockt, als er damit anfing, dass sie doch eigentlich schuld an der ganzen Situation war. Sie hätte ihn schließlich erkennen können und demnach war er anscheinend nicht verpflichtet ihr so etwas zu sagen. Wenigstens hatte Ashley keine Tränen mehr in den Augen, nein stattdessen überwog die Wut auf den Prinzen. Sie konnte sich an keine Situation in der letzten Zeit erinnern, in der sie so wütend war wie jetzt. Zusätzlich zu der Wut war sie enttäuscht. Hätte er ihr verschwiegen, dass er beispielsweise einen Zweitnamen hatte, okay. Das und viel mehr wäre harmlos gewesen, aber ein Mitglied der Königsfamilie zu sein ist eben keine Kleinigkeit. Das verschwieg man nicht einfach, vor allem stempelte man die Person nicht als verrückt ab, sobald es komische Situationen gab.
„Vielleicht erkenne ich nicht alle Mitglieder der Königsfamilie, aber gut. Wenn du willst, dass ich dich wie jede zweite Frau behandle, dann mach ich das, eure Majestät. Ich kann mich gerne an dich ranschmeißen ohne es ernst zu meinen, wenn du das willst. Wobei würde ich dich kennen, würde ich eindeutig mehr Klatschmagazine lesen und den Inhalt glauben. Dann hätte ich dich definitiv nicht kennenlernen wollen! Hätte ich wahrscheinlich auch nicht, weil du mit einer anderen rumgemacht und mich gar nicht beachtet hättest" Sobald sie das ausgesprochen hatte, tat es ihr innerlich leid, was sie aber nicht zugab. Das waren harte Worte und auch wenn sie keinerlei Erfahrungen hatte in der Öffentlichkeit zu stehen, konnte sie sich schon denken, dass das nicht immer der Wahrheit entsprach und wahrscheinlich sehr oft dramatisiert wurde. Aber wenn er Vorwürfe machte, dann konnte sie das auch. „Außerdem nochmal zum Thema: Wer wurde denn von wem als paranoid und verrückt abgestempelt, sobald es zu komischen Situationen kam? Denk mal nach, Morgenmuffel", fauchte sie schon fast und spielte auf die Situation im Café an. Aber auch im Supermarkt gab er ihr das Gefühl zu überreagieren, als die ältere Person die beiden angestarrt hat und ein Foto machen wollte. „Ich habe dir nichts verschwiegen, gib mir nicht die Schuld für die Situation", fügte sie noch hinzu und verschränkte ihre Arme. Am liebsten würde sie ihn nicht mehr anschauen, aber das konnte sie nicht. Trotz allem was vorgefallen war, brachte sie es nicht über ihr Herz einfach die Wohnung zu verlassen. Er war ein Idiot, ein sehr großer sogar und ein Teil in ihr bereute, dass sie Sarah an diesem Abend nicht abgesagt hatte, dass sie nachgegeben hatte und sich zusammengerissen hatte, damit Theo doch noch eine Chance hatte. Erst die Trennung von ihrem Ex, jetzt das mit Theo. Wieso konnten Männer nicht ehrlich sein? Das war doch nicht so schwer, Frauen schafften das doch auch. Nicht alle, aber Ausnahmen gab es immer.
Auf einmal wurde Theo ruhiger, etwas mit dem Ashley nicht gerechnet hatte. Als er fragte, was sie von ihm erwarten würde, zuckte sie mit den Schultern. Das wusste sie doch selbst nicht genau. Sie wusste nur, dass ihr diese Situation weh tat. „Wieso hast du mich angelogen? Und fang bitte nicht wieder damit an, dass du das nicht hast. Verschweigen ist eine Sache, mich als verrückt darzustellen eine ganz andere", bat sie ihn, nun hörte man auch ihre verletzte Stimme. „Ich will nicht, dass es zwischen uns anders ist. Ich will Theo zurück. Meinen Theo. Der Theo mit dem ich mich stundenlang unterhalten kann, ohne dass uns die Gesprächsthemen ausgeht. Der Theo bei dem ich Ich sein kann, ohne mich verstellen zu müssen. Bei dir habe ich das Gefühl, dass wir uns schon wesentlich länger kennen, ich will das nicht aufgeben. Ich habe mich doch nicht umsonst in dich verliebt", antwortete sie schließlich auf seine Frage, am Ende wurde ihre Stimme immer leiser.


Theo (geschrieben von Sincero)
Schlagartig wurde die ihn überkommende Übelkeit derart überwältigend, dass er für einen kurzen Augenblick tatsächlich glaubte sich übergeben zu müssen. Doch die Intensität des unliebsamen Gefühls in seiner sich verkrampfenden Magengegend wurde letztlich von dem schmerzhaften Stich in seinem rasenden Herzen übertroffen, der ihn jäh innehalten ließ. Das Bedürfnis die Hand nach Ashley auszustrecken erstarb, stattdessen verspannten sich seine Muskeln schmerzlich und traten vereinzelt scharf hervor, verliehen seiner offensichtlichen Anspannung dadurch weitergehend Ausdruck, obwohl dies nicht einmal nötig gewesen wäre. Der Schatten, welcher sich beinahe übergangslos über seine Züge gelegt hatte und der seine bernsteinfarbenen Iriden plötzlich eine Nuance dunkler erscheinen ließ, während sie den sonst für den jungen Mann üblichen schelmischen Glanz verloren zu haben schienen, sprach bereits Bände und machten es überflüssig zu erwähnen, wie sehr sie ihn mit ihren Worten verletzt hatte.
In Situationen wie diesen gab es zwei Arten von Menschen. Solche, die ihren Schmerz durch Wut zu kompensieren versuchten und offensiv, laut und aggressiv wurden. Und dann gab es Menschen wie Theo, die sich binnen weniger Sekunden in sich zurückzogen und auf eine beunruhigende Art und Weise leise wurden. Vielleicht war das die berühmtberüchtigte Ruhe vor dem Sturm, womöglich aber auch einfach seine Enttäuschung, von der er nicht wusste, wie er ihr mit Worten Ausdruck verleihen sollte. Denn bei Gott, er hatte es so satt, dass die Menschen einen von einem vergeblich nach einer aufmerksamkeitserregenden Schlagzeige geiernden Möchtegern-Journalisten verfassten Artikel in einer billigen Klatschzeitschrift lasen und danach glaubten, ihn zu kennen. Er hasste es so sehr, dass sie ihn für das, was auf einer buntgedruckten Doppelseite mit professionell bearbeiteten oder in den unvorteilhaftesten Momenten aufgenommenen Bildern stand, verurteilten und nicht mehr in ihm sehen wollten, als den misslungenen Prinzen, der nichts anderes als Alkohol und Frauen im Kopf hatte. Aber noch schwerer als der Zorn auf all diese oberflächlichen Menschen und die Verbitterung über seinen Ruf, von dem er nicht einmal behaupten wollte, er sei vollkommen ungerechtfertigt, wog der Schmerz darüber, dass sich Ashley in diesem Augenblick in die schirr endlos lange Schlange jener Menschen, die ihn ächteten, ohne ihn zu kennen, einreihte.
„Hast du schon einmal daran gedacht, dass genau das der Grund ist, weshalb ich nichts davon erzählt habe?" Der Bariton seiner Stimme klang nicht wütend, nicht traurig oder belegt. Nein, er sprach vollkommen gelassen und beinahe erschreckend emotionslos. „Du hättest recherchiert, all diese Dinge gelesen und mich schneller auf die Abschlussliste gesetzt, wie ich meinen vollständigen Namen hätte aussprechen können. Du hast es gerade selbst gesagt – hätte ich dir gesagt, wer ich bin, hättest du mich gar nicht erst kennenlernen wollen. Weil du mich verurteilt hättest, wie jeder andere Mensch auch. Wie du es jetzt tust"
Ausgerechnet der Mensch, von dem er naiverweise das Gegenteil geglaubt hatte. Doch insgeheim wusste der adelige Barkeeper, dass er ihr das ebenso wenig verübeln konnte, wie den Umstand, dass sie ebenfalls verletzt und enttäuscht von ihm war. Und vielleicht war das neben seinem nicht zu leugnenden schlechten Gewissen der Grund dafür, dass er seinem eigenen Schmerz zum Trotz nachharkte, was er tun könne, um es wieder gut zu machen und ihren Worten aufmerksam lauschte, während er den Blick gen Boden senkte. „Aber es muss doch überhaupt nicht anders werden! Weil ich noch immer derselbe Mensch bin, von dem du schlechte Cocktails serviert bekommst und den du mit Curry oder seltsamen Thunfisch-Sandwiches umbringst, mit dem du reden und loslassen kannst und... warte" Er hob den Blick. „Was hast du gerade gesagt?"
Die Bedeutung ihrer letzten Worte traten erheblich verzögert zu dem dunkelhaarigen Prinzen durch, doch in dem Augenblick, in dem sie sich durch seine verwirrten Gedanken hindurchgedrängt hatten und endlich in sein Bewusstsein vorgedrungen waren, brachten sie ihn jäh zum Innehalten. Es verstrichen weitere Sekunden, bis die Verarbeitung derselben gerade ausreichend abgeschlossen war, dass er sie allmählich zu realisieren begann. Und mit jedem sich plötzlich beschleunigenden Herzschlag erhellte sich die Mimik des großgewachsenen Mannes, während seine Mundwinkel verräterisch zu zucken begannen und er den Kopf zur Seite neigte. „Verliebt also, hm?", wiederholte er leise, ein kaum hörbares Kratzen in der nun wieder lebhaft klingenden Stimme, trat indes endlich einen Schritt auf Ashley zu und hob die rechte Hand, um sie langsam durch ihr seidiges braunes Haar hindurch in ihren Nacken gleiten zu lassen. Allmählich beugte er sich zu ihr hinab und lehnte die Stirn behutsam gegen die ihre. „Auch, wenn du jetzt von meinem bescheuerten Namen weißt und ab sofort einen Knicks machen musst, wenn wir uns sehen?" Er hielt inne und unwillkürlich würde sein Grinsen breiter. „Zu früh?" Vermutlich. Aber das spielte keine Rolle. Schließlich hatte er soeben erfahren, dass Ashley sich in ihn verliebt -verliebt!- hatte. Und das berauschende Glücksgefühl, das ihn seither überrollte, stellte all die anderen Emotionen in einen Schatten, der schwärzer und gleichgültiger nicht hätte sein können. „´tschuldige", murmelte Theo schmunzelnd gegen ihre vollen Lippen und zog sie schließlich näher zu den seinen heran.

~♥~

An dieser Stelle auch ein von Herzen kommendes Danke an @Sincero und @Herbstwind. Ihr ermöglicht mir die besten und schönsten Rollenspiele, die ich jemals haben durfte und hoffentlich noch ganz lange haben werde. Ihr schreibt beide wahnsinnig gut und seid außerdem auch außerhalb des Plays verdammt sympathisch. Danke, dass ihr mit mir sowohl auf Rsh als auch privat schreibt ♥

@Sincero: Auch wenn das Play inaktiv ist und seit Monaten am Anfang steht, gehört es zu meinen Lieblingsplays. Ich hoffe, dass es ganz bald weiter geht und Ashley und Theo noch ganz viel zusammen erleben (und auch leiden werden, so wie ich uns und unsere Planung kenne. Ups ) ♥

@Herbstwind: Danvy existiert seit 2016. Das sind bald sechs Jahre, was verdammt lange ist. Auch wenn das Play immer mal wieder inaktiv war, es ist einfach Wahnsinn was die beiden schon erlebt und durchgemacht haben. Bald steht die Hochzeit an und das wird, wie der Rest auch, einfach nur perfekt ♥

"Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."

-Albert Einstein-


Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.02.2022 22:32.

Lapislazuli

27, Weiblich

  11. Ghostwriter

Event-Begeisterter

Beiträge: 5028

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Lapislazuli am 13.02.2022 20:30

Smoke & Mirrors


Playpartnerin:
Illusion

Content/Trigger Warning:
Schwangerschaft

Backgroundstory:

Diana hat Damon erschossen. Oder hätte sie zumindest, wenn der Teufel nicht so schwer umzubringen wäre. Aber immerhin hatte ihm dieser Streit und der ungewollte Mordversuch eine lange Haftstrafe eingebracht und Diana den nötigen Abstand, um sich emotional von Damon zu distanzieren. Hatte sie zumindest geglaubt.
Denn sobald er nach fünf langen Jahren wieder vor ihrer Tür stand, hatte sie nicht lange die eisige Kluft zwischen ihnen aufrecht erhalten können. Alsbald hatten sich die Liebenden wieder gefunden und ungewollt für Nachwuchs gesorgt.
Aber während er in seiner Rolle als Vater ganz aufging, flutete Panik ihr Gemüt

Diese Szene beschreibt die Untersuchung eines Arztes zur Schwangerschaft und das erste, versteckte Liebesgeständnis von Diana an ihren Damon und umgekehrt nach der langen Haftstrafe.
Das RP basiert auf der Blogidee Smoke & Mirrors.


Textstelle – Diana (geschrieben von Lapislazuli):
Sobald Diana ihren noch flachen Bauch für die Ultraschalluntersuchung frei gemacht hatte, war ihre Hand wieder zu Damon geglitten und hatte sich irgendwo festgehalten. Im Nachhinein hätte sie nicht sagen können ob sie seine Hand hielt oder sich an seinem Oberteil festgekrallt hatte. Sie hatte nicht erwartet dass es sich so gut anfühlen würde, wenn er bei ihr war. Sie fühlte sich nicht nur sicher und bewacht von der besten Waffe der Welt, sondern auch seltsam geborgen. Sie müsste sich nicht alleine alles merken, müsste nicht alleine Fragen beantworten oder alleine Entscheidungen treffen. Er war bei ihr, ihr Fels in der Brandung, und sie wusste sie konnte sich blind auf ihn verlassen.
"Da sind wir schon.", erklärte der Arzt und deutete auf seinen Bildschirm. Allmählich formte sich nun endlich ein Bild vom Inneren ihres Bauches und zwei dunkle Schatten waren auf dem Monitor erkennbar. Sie sah zum ersten Mal ihr Baby. Ihr und Damons Kind war eine kleine, lebendige Kugel und plötzlich ergriff sie tiefe Liebe für die unförmigen Schatten. Ein unbeschreibbares Glück formte sich und erfüllte jede ihrer Zellen. Fast wäre sie in Tränen ausgebrochen. Sie hatte keine Ahnung wo oben oder unten war, aber der Arzt würde es ihnen schon sagen. Allerdings hatte sie mit der folgenden Offenbarung nicht gerechnet.
Diana starrte gebannt auf den Monitor und hielt den Atem an, ehe der Arzt ein "Oh" ertönen ließ. "Wie ich sehe, ist für diese Schwangerschaftswoche alles normal entwickelt. Bei beiden."
Bei beiden.
Zwillinge.
Tatsächlich ergaben nun die zwei Schatten durchaus Sinn und nur nebenbei bekam sie die anderen Dinge mit. Stocksteif war sie geworden und Damon hatte sich vor Überwältigung hingekniet. Er hielt ihre eiskalte Hand und ihre Atmung setzte erst wieder ein, als sich ihre Lunge mit einem stechenden Schmerz beschwerte. Zwei Babys. Zwei offenbar gesunde Babys.
Sie fühlte sich wie in Watte gepackt, in einen Vulkan getaucht und in einer Zentrifuge herumgeschleudert. Sie bekamen zwei Kinder. Als wäre nicht eines schon überfordernd genug! Langsam, wie in Zeitlupe wandte sie sich Damon zu, der seinen Blick wieder auf den Monitor gerichtet hatte. In ihren Augen stand helles Chaos. Ihre gesamte Körperhaltung war angespannt und dann hörte sie das seltsame, schnelle Klopfen. Auch ohne die Erklärung des Arztes wusste sie, dass es die Herzschläge eines Babys waren. Eines ihrer Babys.
Dieses Geräusch war der letzte Tropfen der ihre ohnehin schon zerbrechliche Geduld zum Zerspringen brachte und fuchsteufelswild sprang sie von dem Behandlungsstuhl auf, entzog Damon ihre Hand und der Arzt musste wohl oder übel zurückweigen. Sofort erstarb die Aufnahme der Herztöne und Diana boxte Damon gegen die Schulter.
"Du mit deinem Mutantensperma!", fauchte sie ihn an. "Wie kannst du es wagen mich gleich doppelt zu schwängern?" Sie riss sich los und stiefelte zornig, mit offen wehender Bluse im Büro auf und ab. Ihre Hände fuchtelten in der Luft herum.
"Wie...? Wo...? Ich meine... wie sollen da zwei... Platz haben?", fragte sie sich selbst und musste erstmal ihrem Schock Luft machen. "Miss, ich kann Ihnen alles erklären.", versuchte der freundliche Arzt doch sie hörte ihn gar nicht.
Stattdessen blieb sie stehen und funkelte Damon böse an. "Du!" Sie deutete mit dem Finger auf ihn. "Du bist schuld wenn mir mein Herz bricht!" Sie bemerkte gar nicht dass ihr nun doch ein paar Tränen die Wange hinab rollten. Sie legte ihre Hand auf ihr Herz und ihr Zorn war genauso schnell verpufft wie er gekommen war.
"Ich kann euch doch nicht alle drei lieben. Wie soll denn das mein Herz aushalten?", fragte sie beinahe verzweifelt. Denn ja, dieses Erlebnis, dieses erste Bild ihrer Kinder und dazu noch die Herztöne hatten auch in ihr diese stürmische, wilde Liebe entfacht, die sie sonst nur für Damon aufsparte.


Textstelle – Damon (geschrieben von Illusion):
Gestern schon hatte sich die Welt auf den Kopf gestellt und gerade drehte sie sich erneut wieder um hundertachzig Grad und rastete ein. Vorher schon hatte er tiefe Verbundenheit zu dem einen Baby gespürt, aber jetzt überrollte ihn seine neue Rolle volkommen. Zweifelsfrei stand für ihn nun fest, dass es nichts und niemanden wichtigeren in seinem Leben gab als diese zwei winzigen Schatten, die so klein und fragil und schützenswert waren. Damon würde nicht nur Vater von einem, sondern gleich zwei Kindern auf einmal sein und anstatt dass ihn der Doppelpack überforderte oder beängstigte ließ es ihn sich gleich nur noch mehr freuen. Er konnte seinen Blick nicht von dem Bildschirm wenden, erst als das Bild auf einmal verschwand und sich auch seine Hand von Dianas löste kehrte er wieder in das Arztzimmer zurück, ließ seine bereits entstehenden Zukunftspläne in seinem Kopf zurück.
Diana war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und lief nun in dem Behandlungszimmer auf und ab. Für einen Moment musste Damon sich noch fangen, die Nachricht schlicht zu überwältigend als dass er direkt verstehen konnte warum Diana so heftig reagierte. Als der Arzt ebenfalls mitsprechen wollte bat Damon für einen Moment um den Raum und der Arzt nickte nach kurzem Zögern mit der Information, dass er in ein paar Minuten wieder kommen würde.
Erst als sie alleine waren Diana, er und zwei kleine Babys ging er einen Schritt auf sie zu. Bei ihren Vorwürfen hätte er beinahe geschmunzelt. Nicht nur hatte sein 'Mutantensperma' das Hinderniss der Spirale einwandfrei ignoriert, nein es war nicht nur ein Baby das nun in Diana heran wuchs. Er verzieh ihr die Anschuldigungen, die sie ihm gegen den Kopf warf noch bevor sie ihren Mund verließen, denn es war eine Erkenntniss, die nun einmal riesig war anstatt nur eines gleich zwei Babys in sich zu haben. "Dein Herz wird Dir nicht brechen, Diana." versuchte Damon sie zu beruhigen, er selbst die Ruhe selbst mit stolzem und liebevollem Auftreten, Öffentlichkeit hin oder her. Gerade konnte er nicht anders als offen zur Schau zu stellen, wie positiv überwältigt er war. Bei ihren folgenden Worten blinzelte er kurz, als sie davon sprach sie alle drei zu lieben und sein Herz machte einen erneuten Sprung. "Vergiss nicht, dass wir Dich alle drei ebenso sehr zurück lieben." sprach er und hielt ihr fragend seine Hand entgegen, auch wenn er sie liebend gerne einfach an sich gezogen hätte. "Du bist nicht alleine, Di. Ich bin immer noch bei Dir und werde das gemeinsam mit Dir durchstehen." versicherte er ihr erneut. Nicht einmal Diana selbst würde ihn von ihr fern halten können.

He did not love in return,
because he was never loved,
but he loved nonetheless.


Antworten

Vinny

25, Weiblich

  13. Award Winning Author

Neuling

Beiträge: 6651

Re: 🎲 #2 Special Scene 🎲

von Vinny am 14.02.2022 17:03

What doesn't kill you


Playpartner: dixi

Content/Trigger Warning:
Ungewollte Hochzeit - Angedeutete Vergewaltigungsgedanken - Wahre Liebe siegt

Kurze Backgroundstroy zu den Charakteren und der Szene:
Die beiden Charaktere Dhamage Sohn des Malachai und Johanna Tochter des War sind Vampire die dem Black Dagger Brotherhood Fandom entsprungen. Eines Nachts tauchte Johanna bei den Brüdern der Black Dagger Bruderschaft auf und bittet um Hilfe, denn ihr großer Bruder und Vormund Slayer - Sohn des War ist verschwunden. Die Brüder tun alles um ihn, einen der letzten ihrer eigenen Spezies, zu finden um die Art zu erhalten. Währenddessen befindet sich Johanna im sicheren Hause der Bruderschaft. Während der Suche wird Dhamage, genannt Mitch, verletzt. Johanna fühlt sich schuldig und kümmert sich um den Bruder. Langsam aber sicher entwickelt sich zwischen den beiden etwas unterbewusstes eine Verbindung. Schließlich finden sie heraus, dass ihr Vater ihren Bruder entführt hat, um Johanna zu einer Hochzeit zu zwingen. Natürlich nur um für seine Tochter das Beste zu wollen und das Überleben der Art zu sichern. Dass seine Tochter bei der Geburt eines neuen Vampires sterben könnte ist ihm dabei vollkommen egal. Dhamage, der nicht zulassen will, dass Johanna einfach so mit ihm geht, aber ohne ihren Bruder als Vormund in der Gesellschaft der Vampire nichts ausrichten kann, begleitet schließlich zusammen mit den Brüdern der Black Dagger und deren König, ebenfalls einer der Brüder, die Hochzeit mit dem Vorwandt Johanna zu beschützen bis sie ihrem zukünftigen Mann KOs übergeben wurde. Die Zeremonie beginnt und genau hier setzt die Story an. Anmerkung: Die beiden haben sich vorher nie geküsst oder aber gesagt was sie füreinander empfinden. Dhamage erwähnte gegenüber Johanna nur, dass er sie beschützen würde. Daher glaubte sie am Anfang auch, dass er das nur aus pflichtbewusstsein macht oder aus Freundlichkeit, was er aber keines Falls tut, denn er meint es vollkommen ernst.


Textstelle:


Dhamage alias Mitch


Er konnte sich nicht daran erinnern wann seine Nerven das letzte Mal derartig blank gelegen hatten. Immer wieder rollte Mitch seine Finger zusammen, nur um sie direkt wieder auszustrecken und wenn er das nicht gerade tat starrte er so ernst aus dem Fenster des Escalade, dass er sicher Sorgenfalten behalten würde. Rhage drückte ihm gutherzig die Schulter und schenkte ihm ein schiefes Grinsen. „Wenn du so weitermachst, bist du explodiert bevor wir ankommen. Atme zwischendurch mal durch."
Sie hatten mit niemandem darüber gesprochen was Mitch vorhatte zu tun, jedoch mussten die anderen Krieger das auch nicht wissen um zu verstehen wie sehr Dhamage unter der Gesamtsituation litt. Wie ein Elefant stand es im Raum, das unausgesprochene Geheimnis der Gefühlswelt des Kriegers, der sich geschworenen hatte nie selber zur Last zu werden. Und trotzdem waren sie alle da, standen bei ihm und ließen ihm den Raum den er benötigte um zu atmen.
Dennoch hatte er das Gefühl, dass seine Welt verschwamm als sie bei dem Anwesen des Grauens ankamen und in den Raum geführt wurden, in dem die Zeremonie abgehalten werden sollte. Verdammt wusste denn niemand wie man vernünftig lüftete? Ihm war einfach so schwummerig und Rhage konnte ihn auch nur so lange unauffällig stützen bis es auffällig wurde, dass einer der Krieger am schwächeln war. Rhage boxte ihn beiläufig in die Seite und nickte in Richtung eines griesgrämig drein blickenden jungen Herren, der stets in Begleitung von Sicherheitspersonal durch die Gegend bewegt wurde.
„Das muss Slayer sein", brummte der blonde leise und V nickte, der unweit von ihnen stand und seine Augen wie immer überall hatte. „Ich tippe darauf, dass er seine Schwester einmal sehen durfte bevor sie sie unter die Haube bringen." Mitch zuckte als wolle er in die Richtung gehen, er würde schon einen Weg finden Jo hier herauszuholen bevor er körperlich aus dem Ruder lief und alles zu Klump verarbeitete was ihm in den Weg kam, doch Butch war es, der ihn am Arm festhielt ehe er auch nur einen Schritt gemacht hatte. „Soweit ich gesehen habe, stehen auch oben Leute um sie zu sichern. Mach keinen Dummfug, Dhamage."
Verflucht aber er wollte Dummfug machen. Er wollte sich den Weg freikämpfen und mit Jo über die Schulter geworfen durchbrennen, wenn es sein musste ohne seine Brüder je wiederzusehen. Er wollte nur, dass sie glücklich und sicher war und bei ihm. Er wollte alles sein, das sie brauchte.
Der Zeremoniebeginn wurde eingeläutet und widerwillig ließ Dhamage sich auf einen Platz drücken, Rhage leistete ganze Arbeit. Ein älterer Herr, der furchtbar versnobt wirkte, stand vor der versammelten Gesellschaft, er schien der Beauftragte zu sein den Bund zu schließen und Mitch war beinahe erleichtert darüber. Er glaubte nicht daran, dass es einer anderen als der Jungfrau der Schrift möglich war eine richtige Verbindung zu schaffen oder zu segnen. Jo würde, selbst wenn man ihn hinauswarf und sie gegen ihren Willen ehelichte immer ihre eigene Herrin bleiben, solange die Jungfrau nicht erschien.
Als sein Blick auf Jo fiel als man sie in den Raum führte, zu dem Widerling von Priester und noch grausameren Hellren, drehte es dem dunkelhaarigen Bruder den Magen um und er schaltete ab. Irgendwie arbeitete noch gerade so das Notstromaggregat in seinem Kopf und hielt eisern zusammen was ging, sorgte dafür, dass sein Hintern auf dem Stuhl blieb, doch er ertrank in dem Bild von Jo an der Seite eines anderen Mannes. Welle um Welle schlugen die Bilder auf ihn ein wie sie unglücklich nackt in einem Bett lag und genommen wurde nur um ein Kind auszutragen, das sie nie lieben können würde bis es sie endgültig zerriss.
Ohne es zu bemerken war er aufgestanden, die Hände zu festen Fäusten an den Seiten geballt und starrte KOs derart feindselig ein, dass Wrath sich deutlich räusperte, ihm eine Hand auf die Schulter legte und Dhamage mit Gewalt wieder setzte. Der selbsternannte Oberpriester atmete gerade tief durch und wollte ansetzen diese Zeremonie so schnell abzuwickeln wie möglich, da unterbrach ihn eine volle weibliche Stimme.
„Tritt zur Seite, diesen Bund zu schließen liegt bei mir."
Die Jungfrau der Schrift war wie aus dem nichts erschienen, eine kleine in einen dunklen Umhang gehüllte gleißend leuchtende Gestalt, die so manchem der Brüder schon das Leben schwer gemacht hatte. Ein Raunen ging durch die Reihen, Erstaunen darüber, dass ihre Göttin sich zu dieser Zeremonie blicken ließ. Widerwillig, aber deutlich bemüht nicht unhöflich zu sein trat der ältere Herr zur Seite und gewahr seiner Schöpferin das Bündnis zu besiegeln. Wie immer ließ die Frau nichts durchblicken, erlaubte keinen Einblick darauf wie sie das ganze befand, doch obwohl sie nicht hinsah, traf sie den Nagel auf den Kopf.
„Krieger, dein Blick frisst mich förmlich auf, obwohl ich dich nicht einmal ansehe. Was ist der Anlass deiner Aufmerksamkeit?"
Augenblicklich stand Dhamage wieder, senkte jedoch das Haupt und legte eine Hand auf seine Brust. „Ich bitte um eure Vergebung, Jungfrau der Schrift-" „Beantworte lieber weshalb du mich ansiehst als wäre ich eine Hirngespinst." Leise Lacher gingen durch die Reihen, die sogleich wieder verstummten, lediglich der dunkelhaarige blieb still. Er kämpfte sich bis auf den Durchgang zwischen den Sitzreihen vor und fiel auf ein Knie herab, noch immer die Hand auf der Brust und den Blick gesenkt. „Ich erhebe Einspruch gegen das Bündnis, das ihr im Begriff seid zu besiegeln." Nun gingen Geräusche der Empörung durch die Gesellschaft und War begann sich in drohender Manier auf den Krieger zuzubewegen. Dhamage war froh, dass er auf den Boden vor sich sah, so verloren er wenigstens nicht die Beherrschung und verprügelte dieses selbsternannten Heldenvater.
„War, ich kann mich nicht erinnern dich gebeten zu haben einen Krieger zu bedrohen. Setz dich", sagte die Jungfrau schroff, ein Gefallen für unfolgsame Männer hatte sie noch nie. „Was ist der Grund für den Einspruch?", fragte die Jungfrau der Schrift weiter als War sich schnaubend wieder auf seinen Stuhl hatte sinken lassen und schien Dhamage nun so mit ihrem Blick zu fixieren, dass man meinen konnte, er ginge gleich in Flammen auf. Doch so sehr sein Inneres auch brannte, seine Fassade hatte er im Griff als er zur Antwort gab worauf sie alle warteten.
„Ich erhebe Einspruch bei dieser Zeremonie, weil ich Anspruch auf Johanna, Tochter des War, erhebe und euren Segen erbitte." Dhamage zweifelte mit keiner Silbe an was er sagte und hob nun doch unaufgefordert den Blick, jedoch sah er nicht die Jungfrau an, sondern Jo. Ihr Anblick blendete ihn beinahe, so unfassbar gut sah sie in ihrem Kleid aus. „Ich möchte sie lieben, ehren und schützen und wenn sie gestattet sie zur Mutter meiner Kinder machen." Die Wörter kamen so natürlich, dass er sich nicht eine Sekunde dafür schämte der dunkelhaarigen ins Gesicht zu sagen was in ihm vorging, denn jetzt wo er so vollwertig Anspruch erhob, war es plötzlich so leicht. Er wollte sie lieben, ehren und schützen und Kinder? Mit ihr konnte er sich das vorstellen.
Die Jungfrau ignorierte sämtliches Geflüster und empörte Schnauber und wendete sich an Jo.
„Johanna, Tochter des War, ein törichter Krieger erhebt Anspruch auf dich bei der Zeremonie, bei der du den Bund mit deinem Hellren eingehen sollst. Es liegt an dir zu entscheiden welchen Mann du willst, aber ohne ein Bündnis geht dieser Tag nicht zu neige." Für alle Anwesenden kam es wie ein Schock, die Jungfrau der Schrift beleidigte Mitch in einem Satz, stellte Jo aber gleichzeitig frei welchen Mann sie wollte, solange sie nur einen nahm. Es war fast schon amüsierend wie diese kleine Gestalt alle in ihrer Gewalt hatte und niemand es wagte deutliche Widerworte zu leisten.


Johanna Tochter des War alias Jo

Es war wie ein Todesmarsch als sie am Arm ihres Vaters beinahe schon regelrecht nach vorn geschleift wurde. Sein Gang war fest und bestimmend. Der Druck seines Armes mit dem er ihren hielt viel zu fest und sie spürte einen gewissen Schmerz. Beinahe schon als wollte er sichergehen, dass sie nicht davon lief. Johanna sah nicht eine einzige Person an in diesem Raum. Sah einfach nur gerade aus. Immer weiter. Auch wenn sie in den Augenwinkeln wahrnahm, dass noch andere Personen anwesend waren. Dann aber fiel ihr Blick auf die größten Männer im Raum. Wrath, der König saß seitlich und hatte wohl mit den Brüdern einen Ehrenplatz bekommen. Doch Johannas Blick blieb bei Mitch hängen. Er hatte so viel für sie getan und beinahe schon schämte sie sich, dass sie jetzt noch zu ihm sah als wäre er das letzte bisschen Halt, dass sie hatte. Am liebsten hätte sie einfach nur geweint, doch das konnte sie nicht. Wollte sie nicht und würde sie ganz sicher auch nicht tun. Stattdessen glitt ihr Blick zu Slayer. Er sah sie entschuldigend an, wurde von seinen Bodyguards auf dem Stuhl gehalten. Es war abartig. Sein Blick sagte genau eine Sache. Es tut mir leid. Nicht, dass Slayer irgendetwas mit all dem hier zu tun gehabt hätte. Der wahre Feind war ihr Vater, der sie am Arm weiter an allen vorbei zog und schließlich stand sie da. Vor allen, vor dem Springbrunnen, der eigentlich echt schön war. Dieser kleine Garten hier mitten in der Nacht hatte etwas. Beinahe schon erleichtert war sie als ihr Vater sie los ließ. Aber zu früh gefreut. Er griff leicht nach ihrer Hand und reichte sie an KOs weiter. Der junge Mann war ein hochgewachsener Kerl. Durchaus schön anzusehen. Sein Körper war keinesfalls kraftlos. Er hatte einige Muskeln und wirkte allgemein attraktiv oder hätte es wohl getan. Normalerweise sollte sie sich geschmeichelt fühlen mit jemanden wie ihm in den Bund der Ehe ein zu gehen, doch das war sie nicht und sie würde sich auch nie so fühlen. "Du siehst wunderschön aus." Seine Stimme war dunkel und rau, aber dennoch schien er es ernst zu meinen. Johanna glaubte nicht, dass KOs eine bösartiger Kerl war, aber er war all dem hier so sehr angetan wie ihr Vater und das allein reichte um sie anzu ekeln. Der Priester vor ihnen machte es nicht besser. Er war alt und erinnerte beinahe schon an einen Doggen. Vielleicht war er es auch. Wen interessierte das schon? Johanna konnte nur daran denken wie wenig sie das hier wollte. Ihr war schlecht und am liebsten hätte sie geschrien. Ihre Beine schienen sie kaum halten zu können. War es das jetzt? Würde sie ewig mit diesem Mann zusammen sein? Sich nehmen und Befehligen lassen wie es eine gute Shellan zugelassen hätte? Würde sie ihm Kinder schenken, wie man es erwarten würde? Würde sie es überleben? Beinahe schon war es eine Genugtuung zu wissen, dass die meisten Vampirinnen es nicht überlebten ein Kind zu gebähren, doch sie wollte ihr Leben doch nicht so hergeben. Schon gar nicht für einen Mann den sie nicht liebte und dem sie ja geradezu verkauft worden war. Leicht wurde ihr schwummerig vor Augen, also schloss sie sie für einen Moment. Sie betete. Betete bei allem was ihr heilig war, auch wenn es nicht mehr viel war. Irgendjemand musste irgendetwas tun! Irgendjemand! Sie betete, betete zur heiligen Jungfrau. Betete um Hilfe. Hilfe um diese Ungerechtigkeit nicht geschehen zu lassen. Sie würde auch zu den Auserwählten gehen, wenn es sein musste, nur musste man ihr helfen. Sie hier herausholen. Slayer retten und irgendwie alle hier davon abhalten sie mit diesem Mann zu verbinden, den sie nie gewollt hatte. Dabei ging es nicht einmal um ihr eigenes Glück, viel mehr um ihren Bruder, der so sehr leiden würde, wenn sie es nicht tun würde. Und ja auch um ihr eigenes Glück, denn sie wusste, dass sie so nicht glücklich werden konnte. Doch wer war sie schon, dass sie solche Ansprüche stellen durfte? Nur war es die pure Verzweiflung, die sie dazu brachte zu beten. Johanna konnte nur hoffen, dass die Jungfrau ihr verzeihen würde, sie um so etwas zu bitten. Das jedoch tatsächlich Hilfe kam, damit hätte sie nicht gerechnet. Oder zumindest nicht damit, dass die Jungfrau wirklich auftauchte. Doch sie war da und ihre weibliche Stimme brachte Johanna dazu die Augen zu öffnen. Eine kleine schwarze Gestalt, eingehüllt in vollkommenes schwarz, selbst das Gesicht verdeckt stand neben dem Priester. Noch nie hatte sie selbst die Ehre mit der Jungfrau der Schrift gehabt und doch war ihr sofort klar, dass sie es war. Doch sie war nicht hier um ihr zu helfen. Sie wollte diesen Bund schließen. Es war als würde jemand ihr in die Magengrube schlagen. Von einem Priester in diese Verbindung geführt zu werden war schon schlimm genug, aber so etwas endgültiges wie die heilige Jungfrau? Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre davon gerannt. Jo ballte ihre Hände zu Fäusten. Spürte wie die Nägel sich in ihre Handflächen drückten, doch es war ihr egal. Johanna wandte den Blick nicht von der leuchtenden Gestalt in ihrem schwarzen Umhang ab. Es wäre unhöflich gewesen und doch wollte sie gerade überall sein, nur nicht hier. "Heilige Jungfrau, es ist uns eine unendliche Ehre, euch hier begrüßen zu dürfen.",sprach Johanna die ersten Worte seit sie hier hinaus gekommen war und senkte leicht den Kopf. Vielleicht auch nur um ihre Wut und die Verzweiflung zu unterdrücken. Auf der anderen Seite auch um sie zu ehren. Es war ja nicht ihre Schuld. Doch statt zu antworten vernahm Johanna ihre Stimme erneut. Doch richtete sie sich nicht an einen der beiden, sondern an...einen Krieger. Beinahe schon automatisch fuhr Johannas Kopf nach oben und suchte nach dem Auslöser, der die Aufmerksamkeit der Jungfrau auf sich gezogen hatte. Es war Dhamage, der sich erhob. "Mitch...",entkam es der jungen Frau leise. Ein wenig hoffnungsvoll und doch zugleich gefüllt von Angst. Was hatte er vor?! Sie konnte nur hoffen, dass er keinerlei Dummheiten machen wollte. Es wären die letzten Dummheiten die er je tun würde. Niemand beleidigte eine Göttin und schon gar nicht die heilige Jungfrau. Dennoch. Ihr Blick lag auf ihm. KOs war ihr dabei sowas von egal. Für sie zählte im Moment nur dieser Mann, um den sie gerade mehr Sorge hatte als um sich selbst oder jeden anderen hier. Er bat um Vergebung und beinahe war sie schon erleichtert, denn das war das Mindeste. Am liebsten hätte sie die Jungfrau gebeten ihm nichts zu tun. Gott sie hätte alles mit ihr tun können, aber doch nicht mit ihm... Aber Johanna wusste auch, dass sie sich nicht einmischen durfte. Die Worte der Jungfrau waren hart und irgendwo wurde gelacht. Böse warf Jo Blicke auf die Anwesenden. Der Drang zu Knurren, warnend, war da, doch unterdrückte sie ihn. Sie wollte die Jungfrau nicht reizen, auch wenn sie es vielleicht schon tat. Immerhin entging ihr nichts. Wieder suchte ihr Blick Mitch, der zum Durchgang kam. Er fiel vor der Jungfrau auf eines seiner Knie. Was bei der heiligen Jungfrau, die im übrigen immer noch anwesend war, tat er denn bitte da?! „Ich erhebe Einspruch gegen das Bündnis, das ihr im Begriff seid zu besiegeln." Es waren nur wenige Worte und dennoch zitterte Jos Atem und sie begriff was er versuchte zu tun. Die Angst, die sie um ihn hatte und gleichzeitig die Bewunderung seines Mutes tobten in ihr. Am liebsten wäre sie auf ihn zu gerannt und hätte ihn einfach nur umarmt. Dieser Trottel...dieser süße, Trottel. Er hatte versprochen sie zu beschützen. Aber das konnte er nicht. Nicht vor der Jungfrau und doch wollte er das hier aufhalten. "Dhamage..." Mehr als gerührt und gleichzeitig überrascht und ein wenig in Angst brachte sie seinen Namen leise hervor. Proteste seitens ihres zukünftigen Hellrens waren zu hören. "Was wagst du dich eigentlich?!",knurrte er in die Richtung. Ihr Vater schloss sich all dem an. Und Johanna? Die würde am liebsten auf die Knie sinken. Dieser Mann überrascht sie immer wieder und gleichzeitig wollte sie ihm allein für den Versuch danken. Doch stattdessen stand sie da und funkelte ihren Vater gefährlich an. Als dieser jedoch näher kam, da entwich es ihr. Das bedrohliche, warnende Knurren seitens der jungen Frau mit dem wohl niemand so wirklich gerechnet hatte. Jedoch wurde jener bereits von der Jungfrau zurückgewiesen. "Und du mein Kind, schweig still." Klar, auch sie bekam ihr fett weg, aber sie gerade alles getan, um diesen Mann zu schützen. Selbst vor ihrem Vater. Auch wenn er das wahrscheinlich allein besser konnte. "Was soll das?",knurrte KOs leise in Jos RIchtung packte sie am Arm. Sie sah zu ihm hoch. "Lass mich los.",erwiderte sie einfach nur. "Du...",begann er, doch die Jungfrau war es die alles unterbrach. "Hat man dir keine Manieren beigebracht, Junge? Lass sie los.",forderte die Jungfrau ohne das sie Widerworte zuließ und er tat es. Johanna konnte ihr innerlich nur danken. Aber sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Mann zu, der da kniete und noch immer darum bat Einspruch erheben zu dürfen. „Ich erhebe Einspruch bei dieser Zeremonie, weil ich Anspruch auf Johanna, Tochter des War, erhebe und euren Segen erbitte." Er tat was? Ihre Augen wurden groß. Sie brachte kein Wort hervor, sondern sah ihn einfach nur an. Er konnte keine Scherze machen. Nicht in dieser Situation. Seine Worten klangen auch nicht so als würde er Scherze machen wollen. Nicht, dass die heilige Jungfrau das überhaupt jemals respektiert hätte. Nicht wenn es um so etwas ging. KOs neben ihr bebte. Wie konnte sie ihn zum Hellren nehmen? Wieso tat er all das hier? Wenn sie ihn wählen würde, dann hätte er keine Chance darauf je eine andere Frau an seiner Seite zu haben. Er würde nie die Frau finden, die für ihn bestimmt war, auch wenn es tief in ihrem Inneren schmerzte überhaupt zu akzeptieren, dass es da jemand anderen geben könnte. Sie hatte die Wahl und das wusste Johanna auch. Tief in sich kannte sie die Antwort schon. Da wollte sie nichts mehr als Mitch. Nicht, dass sie KOs überhaupt je gewollt hatte. Aber konnte sie das tun? Konnte sie Mitchs Freundlichkeit ausnutzen, seinen Beschützerinstinkt nur um nicht diesen Mann zu ihrem Hellren zu nehmen, dem sie versprochen worden war? Wenn auch gegen ihren Willen. Dann hob er den Kopf und sein Blick traf ihren. Ihr Herz raste und sie wusste nicht womit sie das verdient hatte. Wieso er bereit war das für sie zu tun. „Ich möchte sie lieben, ehren und schützen und wenn sie gestattet sie zur Mutter meiner Kinder machen." Jedes seiner Worte traf sie direkt ins Herz. Ließ sie nur noch mehr lächeln und ja es trieb ihr beinahe die Tränen in die Augen. Seine Worte waren so voller Liebe und Ehrlichkeit. Und ganz ehrlich? Tief in sich wusste sie, dass sie dasselbe wollte. Sie mochte ihn und sie erinnerte sich wie sie sich um ihn gesorgt hatte als er verletzt war. Wie wohl sie sich in seiner Nähe fühlte und sich wünschte..ja was...? Ewig bei ihm bleiben zu können. Für ihn war das alles so klar und wenn sie darüber nachdachte, dann konnte sie sich vorstellen an seiner Seite zu stehen. Ihn zu umsorgen, für ihn da zu sein und ihm die beste Shellan zu sein, die er haben konnte. Und Kinder? Ja, vielleicht. Mit ihm? Klang doch nicht so schlecht. Vielleicht irgendwann. Wieder wollte KOs was sagen, während Jo einfach nur gerührt da stand und doch unterbrach die Jungfrau jegliches Gemurmel. Zuerst konnte Johanna gar nicht von Mitch lassen, aber wandte sich schließlich doch wieder an die heilige Jungfrau um sie nicht zu verärgern. Sie senkte ehrfürchtig den Kopf. „Johanna, Tochter des War, ein törichter Krieger erhebt Anspruch auf dich bei der Zeremonie, bei der du den Bund mit deinem Hellren eingehen sollst. Es liegt an dir zu entscheiden welchen Mann du willst, aber ohne ein Bündnis geht dieser Tag nicht zu neige." Sie ließ ihr wirklich die Entscheidung... Ehrlich gesagt hatte sie nicht damit gerechnet. Im Grunde hatte sie mit nichts von all dem gerechnet, aber...auf einmal schien sie frei. "Ich..." Die dunkelhaarige Schönheit wusste nicht was sie sagen sollte. Ihr Blick glitt von der Jungfrau zu KOs. Der schien sie anzusehen als würde er nicht damit rechnen, dass sie den Krieger nahm. Es nicht zulassen würde. Sie würde diesen Mann niemals lieben können. Ihr Blick sagte es bereits als sie KOs ansah und dann zu Mitch und hin zu Slayer blickte. Sie konnte ihn doch nicht...was würde passieren, wenn sie Mitch nahm? Wenn sie sich von ihrem Vater und KOs abwenden würde? Beinahe schon als wüsste ihr Bruder die Antwort, der nur sanft nickte, wohl längst wusste was sie in Wahrheit wollte, sah sie zu ihm. Dann glitt ihr Blick zu den Brüdern und zu Wrath. Hatten sie gewusst was er vorgehabt hatte? Moment...was wenn Wrath das befohlen hatte? Panik stieg in ihr auf. Rhage dagegen grinste nur vielsagend, beinahe als wüsste er dass das hier passieren würde. Er nickte ihr leicht zu, beinahe als wollte er sagen, 'Nimm ihn, Kleines'. Dann sah sie wieder zu Dhamage. Zugegeben sie hatten nicht den besten Start und dann? Dann schien es als wäre da etwas zwischen ihnen passiert und Johanna wusste wohl schon seit sei von dieser Verbindung erfahren hatte was sie in Wahrheit wollte. Zumindest wurde das Verlangen danach immer stärker und nun? "Ich, Johanna, Tochter des War, bin bereit den törichten Krieger, Dhamage zu meinem Hellren zu nehmen. Ihn zu lieben, zu ehren und an seiner Seite zu sein. Ihn zu schützen, soweit es in meiner Macht steht und die Mutter seiner Kinder zu werden, soweit er sich als würdig erweist." Die Worte waren so ehrlich, so vollkommen natürlich und überzeugt, dass es sie selbst überraschte und doch lag dieses Lächeln auf ihren Lippen. Sollte die Jungfrau ihn doch töricht nennen. War ihr doch egal. Ein kleines Lächeln kam ihr sogar über die Lippen während sie das sagte und ein noch wärmeres Lächeln als sie von der Jungfrau zu Dhamage sah. Langsam ging sie zu ihm, ungefragt und blieb vor ihm stehen. Sanft hielt sie ihm die Hand hin. "Du weißt ich kann das nie wieder gut machen...",hauchte sie leise. "Aber ich danke dir..." Ihre Worte waren leise und gleichzeitig doch so aufrichtig und erleichtert. "Ich werde dir die beste Shellan sein, die du haben kannst.",versprach sie und blickte in diese unendlich dunkelblauen Augen. Kaum, dass er stand, da zog sie ihn kurz in eine Umarmung. "So sei es.",durchbrach die Stimme der Jungfrau die Stille, was wohl auch die anderen wach rüttelte. KOs hinter ihr schien nicht mehr zu verstehen was hier passierte und wie sie es wagen konnte. Er funkelte sie an. Sie beide. Ebenso ihr Vater. "Du kleine...!",begann ihr Vater auch schon, doch die Jungfrau schritt ein. "Noch ein Wort und verbanne dich dieser Zeremonie.",warnte sie und ihr Vater brodelte. So sehr wie auch KOs, der langsam zu seinen Leuten ging, während Johanna zurück zur Jungfrau ging. "Jungfrau der Schrift." Es war Wrath, der sich erhoben hatte und zu ihr nach drüben ging. "Das ist Johanna, Tochter des War. Enkelin von Fhear,..." Er begann ihre halbe männliche Familie aufzuzählen wie es üblich ist. Er neigte leicht den Kopf ehe er zurücktrat. "Tritt vor, Frau.",befahl die Jungfrau und Jo tat wie ihr befohlen, sich dabei von Mitch lösend. "Gib mir deine Hand." Automatisch tat sie wie ihr befohlen und drehte die Handfläche nach oben. Die Jungfrau schien etwas darin zu sehen. Etwas kitzelte da, doch Jo konnte nicht sagen was es war. Ihr Herz klopfte wie verrückt. Beinahe war es wie ein kleiner Elektroschlag. Dann ließ sie ihre Hand los, ehe sie sich an Dhamage wandte. "Krieger.",forderte sie ihn auf, es Johanna gleich zu tun, stellte ihm jedoch noch Fragen. "Krieger, diese Frau will dich zum Mann nehmen. Bist du bereit, dich für sie zu beweisen? Dich für sie zu opfern? Wirst du sie gegen jene verteidigen, die ihr schaden wollen?" Die Frage nach dem ob sie beide sich gegenseitig überhaupt wollten war mit Dhamages ansprache und ihrer Antwort bereits vollbracht gewesen. Es blieb nur diese eine Frage. Die Frage des Beweisens. Es würde eine Prüfung geben ob die Verbindung beider gut war, erkannt durch das Lesen der Verbinsubg beider aus ihren Händen und im Anschluss würde man ihren Namen auf seinen Rücken schreiben. Es war das größte Geschenk und die größte Ehre, die er ihr machen konnte und gleichzeitig wusste sie, dass er bereit war so viel auf sich zu nehmen. Doch seine Worte zuvor hatten bereits klar gemacht, dass all das nicht nur leere Worte waren. Liebevoll sah sie zu ihm. Sie würde ihn nicht ablehnen. Nicht nach all dem.


Dhamage alias Mitch:


Einen Moment lang fürchtete Dhamage tatsächlich, dass er einen Schritt zu weit gegangen war und Jo sich verweigern würde. Sie brauchte so unfassbar lange eine Entscheidung zu fällen, wo er doch dachte, dass es nichts leichteres gab als einen der Brüder zu ehelichen, die bereits jetzt deutlich mehr Respekt für sie erübrigt hatten als ihr Vater oder einer der Männer mit denen er im Bunde war. Wie gebannt hafteten seine dunkelblauen Augen auf der dunkelhaarigen als sie den Blick schweifen ließ als würde sie nach der richtigen Antwort suchen.
Ewigkeiten verstrichen und ließen Mitchs Herz schier endlos sinken bis Johanna endlich eine Antwort gab und den Krieger mit so viel Stolz und Erleichterung erfüllte, dass er beinahe platzen wollte vor Glück. Nicht nur hatte er sein Versprechen gehalten Jo vor einer Ehe zu schützen und ihrem Vater zu entreißen, nein, er hatte die Ehre sie seine Stellan zu nennen und Himmel, das ließ seinen Puls voller Vorfreude in die Höhe schießen.
Er konnte nicht anders als sie bewundernd anzusehen als sie auf ihn zukam und ihm die Hand reichte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er ergriff die zierliche ihm dargebotene Hand. Zwar nutzte er die Hilfe nicht zum Aufstehen, aber er sah die Annahme als symbolisches Unterstreichen dessen, dass er sich darüber bewusst war was er tat und Jo an seiner Seite akzeptierte. Sicher, sie würden wohl noch ein klärendes Gespräch führen müssen, aber so gut er konnte, wollte er der hübschen dunkelhaarigen bereits jetzt versichern, dass er das hier aus freien Stücken machte. Ohne zu zögern erwiderte er die Umarmung, den kurzen Moment der Zweisamkeit, den sie teilen durften. „Nichts zu danken", entgegnete er sanft ehe sie sich wieder der Jungfrau zuwendeten und der König ihrer Art begann Johanna förmlich vorzustellen.
Nie zuvor war Dhamage so aufgeregt und gleichzeitig in sich ruhend gewesen wie in diesen Augenblicken. Der Hüne wusste was er wollte, wusste, dass er sich seiner Sache sicher war. Doch hoffte er darauf, dass er damit nicht allein war. So oder so würde er der jungen Vampirin der Hellren sein, den sie verdiente, egal ob sie ihn am Ende lieben könnte oder nicht, aber die Vorstellung sie könnten für einander geschaffen sein, war ihm noch immer die liebste.
Ohne zu zögern hielt Dhamage der Jungfrau der Schrift seine Hand hin, die Handfläche nach oben gewandt, und hörte sich die Fragen an, die man ihm stellte. Der kleinen verhüllten Gestalt nicht ins Wort zu fallen war definitiv kein leichtes, doch wusste der Krieger es besser als das Schicksal der beiden in Gefahr zu bringen. Sein bester Freund war das beste Beispiel dafür was geschah, wenn man es sich mit der Jungfrau der Schrift verscherzte und so wartete er bis die Stimme der Göttin ihrer Art verklungen war.
„Ich will mich für diese Frau, Johanna, Tochter des War, beweisen, mich für sie opfern und gegen all jene verteidigen, die ihr schaden wollen", beantwortete Mitch mit sicherer Stimme. Es wäre der perfekte Moment gewesen einen Seitenblick zu Jos Vater zu werfen, denn er zählte als Übel, als jemanden, vor dem der dunkelhaarige Krieger seine zukünftige verteidigen wollte und das bereits bevor sie überhaupt miteinander den Bund eingegangen waren. Tat er es auch nicht und riss sich zusammen, bei Mitchs Worten ging der ein oder andere leicht verachtende Blick aus Richtung der Bruderschaft zu der feinen Gesellschaft, die sich so großkotzig Johannas Familie nannte. Rhage allen voran schien das ausdrücken zu wollen zu dem Dhamage in diesem Augenblick die Hände gebunden waren.
„So sei es."

» I'm sending the raven. Black bird in the sky. Sending a signal that I'm here. Some sign of life I'm sending a message Of feathers and bone. Just let me know I'm not forgotten out here alone «
~ Sam Tinnesz ~

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.02.2022 21:17.
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