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5 Wörter - Eine Szene

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Quinzel

30, Weiblich

  7. Columnist

Beiträge: 101

5 Wörter - Eine Szene

von Quinzel am 15.05.2020 09:04

Da es ja gestern doch recht 'gut' ankam und die Anregung kam, daraus ein Forenspielchen zu machen, dachte ich - Mach ich's doch glatt
Das Prinzip ist ganz einfach : Es werden 5 Wörter vorgegeben diese können bspw.  ein Gefühl , Ort , eine Zahl , ein Zustand, die Beschreibung einer Beziehung, ein Anlass, eine Farbe, Geschmack/Geruch/Geräusch oder ähnliches sein.

Ihr schreibt eine kurze Szene (vllt einen Kasten) und müsst diese 5 Wörter in dieser Szene unterbringen.
Prinzip klar? Bestimmt ! :b

Also hier meine 5 Wörter für den ersten mutigen ; Beklommenheit , Wald , Fuchs , Liebe , Sonnenuntergang.
Viel Spaß ♥

 

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boneless.

25, Männlich

  8. Pocketbook Writer

Neuling

Beiträge: 1392

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von boneless. am 15.05.2020 12:10

Na dann, mach ich mal den ersten Schritt. 
Fand die Idee btw. gestern wirklich gut von dir! :) 

___

Eigentlich sollte man bei einem Sonnenuntergang wohl an das wohlige Gefühl von Zufriedenheit und Entspannung denken, während sich der Himmel langsam in einem warmes Abendrot färbt und sich der Tag zu nichte macht. Jedoch gibt es drei Menschen dort draußen, deren Namen Du wahrscheinlich nicht einmal zuordenen kannst, die mit einem Sonnenuntergang, nur noch den Einstieg die Hölle assoziieren.
Es war der 13. Mai 2009 gewesen. Eigentlich gar kein besonderer Tag. Die Temperaturen bewegten sich einem Bereich von etwa sechzehn Grad, hingen am hellblauen Himmel ein paar kleine Quellwolken während der laue Wind sich seine Bahnen und Wege durch hohe Gräser, flache Felder und sattgrünen Baumwipfeln kämfte. "Wieso gehen wir heute Abend nicht einfach mal raus? Das wäre die Gelegenheit, endlich mal von dem Stress wegzukommen.", seufzte die Brünette in die Gruppe hinein, die aus ihren drei besten Freunden bestand. Maxim war es gewesen, der nun fragend, wie auch offenbar verwirrt, die Augenbraue heraufzog und den Oberkörper ein klein wenig nach vorne lehnte. "Sofern unser Liebespaar nichts dagegen einzuwenden hat, bin ich jedenfalls dabei." Das Liebespaar; Jack und Sarah. Eine Liebe, die einst auf der Highschool anfing und sich bisweilen hinaus ins Studium erstreckte. Sarah nickte dem Vorschlag ihrer besten Freundin zu und auch Jack brauchte nicht lange zu überlegen.
Am späten Nachmittag fuhren sie mit dem kleinen Pickup hinaus in den Wald. Sie wollten zur Lichtung, welche nur für die Leute bekannt gewesen ist, die sich wohl schon einmal in dem Wald verirrt haben mussten. So auch die kleine Gruppe, welche mit etwas Essen im Gepäck, zu jener Lichtung fuhren. 
Bald schon mussten sie den Pickup stehen lassen und den letzten Weg zu Fuß gehen. Schon jetzt flutete das Abendrot des Sonnenuntergangs den Wald, der laue Wind von heute Morgen war abgeklungen. Binnen einer viertel Stunde erreichten sie endlich ihr Ziel und Maxim war der Erste, der den Rucksack von den Schultern herab auf den Boden sinken ließ. "Wow. Ich hatte es gar nicht so schön in Erinnerung.", sprach er seine Gedanken direkt aus, atmete einmal tief durch und streckte die Arme aus. Die brünette junge Frau, Jessica, deren Vorschlag es gewesen ist raus zu gehen, stimmte ihm zu. "Wieso machen wir uns nicht einfach ein Lagerfeuer? Ich würde vorschlagen, Jack und Maxim kümmern sich um das Holz und wir beide kümmern uns etwas um das Essen, hm?", schlug sie nun ebenfalls vor, blickte dabei zu Sarah herüber, die sich eigentlich kaum von Jack trennen konnte. "Na gut. Aber... beeilt euch. Es wird schon dunkel!"
Die Nacht kroch langsam herein, schmiegte sich Sarah an Jessica. "Wo bleiben die beiden denn? Sie sind schon viel zu lange unterwegs." - "Mach dir keine Sorgen. Sie kommen bestimmt bald." Indess schnitt sie mit dem Taschenmesser einen Apfel klein, reichte Sarah ein paar Stücke hin, die sie nur mit Beklommenheit in der Magengegend, entgegen nahm. Gerade wie sie erneut von dem Stück Apfel beißen wollte, durchzog ein markerschütternder Schrei den gesamten Wald, sodass es ihr  das Blut in den Adern gefor. "Das war Jack! Scheiße, Jessica...!" Sarah sprang auf und ignorierte dabei die Worte ihrer besten Freundin, deren nach vorne schellende Hand nur noch ins Nichts griff. "Sarah, warte!", allerdings rannte und rannte sie, sodass Jessica Mühe hatte, mit ihr mitzuhalten. 
Sie beide rannten und rannten; sie rannten beinahe so, als ginge es um ihr Leben und doch verlor Jessica ihre beste Freundin irgendwann aus den Augen, sodass sie keuchend irgendwo im Wald zum Stehen kam. Auch jetzt tat sich bei ihr das Gefühl von Angst auf, ihr Herz pochte wie wild gegen den Brustkorb. "Sarah!", schrie sie, doch bekam Jessica keinerlei Antwort. Die Nacht war so dunkel gewesen, dass sie nicht einmal mehr die eigene Hand vor ihren Augen sah. Ohne Handy, denn dies hatte sie im Auto gelassen, irrte sie durch das Gefängnis aus Bäumen und Dunkelheit. Ohne Wissen, wo die anderen steckten. 
Sarah ihre Beine gaben alsbald nach, legte sich ihr Körper unachtsam in den Schlamm, zog sie sich an Armen und Knien Schürfwunden zu. Sie fluchte. In ihrem Haar kleine Stöcher und Blätter, ihr Gesicht mit Dreck verschmiert. Wie sie vom Boden aufsah, blickten ihre Augen in die eines Fuchs. Des Tieres Mundwinkel mit roter Suppe beschmiert, tropfte dies träge herab und bildeten fast schon einen kleinen See aus Blut und es machte ihr Angst, solch ein Bild zu sehen. Sie hatte Angst um ihr eigenes Leben; Angst um das von Jack und Maxim und Angst um das von Jessica. 
Ein friedlicher Morgen erwachte in den Weiten der Natur. Alles lag in friedlicher Ruhe und niemand konnte wohl erahnen, was in jener Nacht geschah. Der Förster , welcher wie jeden Morgen seine Runde durch den Wald zog, fand die unterkühlte Jessica am Wegesrand sitzen, vollkommen verängstigt wie auch verstört. "Was machst Du denn hier draußen? Du bist ja ganz kalt. Komm, ich bring Dich zum Auto, dort kannst Du Dich aufwärmen und dann erzählst Du mir, was passiert ist." Er redete ganz ruhig mit ihr, sodass Jessica sie später im Auto des Försters aufwärmen konnte. Natürlich rief dieser schon bald die Polizei an und Jessica erwähnte, dass sie ihre Freund vermisse, die wohl noch im Wald herumirren mussten. Im Laufe des Vormittags fand die Polizei Maxim und Jack, trug letzterer einige Bisswunden mit sich, die im nächsten Krankenhaus sofort behandelt wurden. Maxim ging es soweit gut, doch auch ihm sah man dem tiefen Schock an. "Aber, was ist mir Sarah?" - "Bislang konnten wir sie nicht finden."
Zwei Wochen vergingen. In diesen zwei Wochen fand niemand den Körper von Sarah, sodass man davon ausgehen musste, dass sie aufgrund von Unterkühlung und Hunger, gestorben ist und sich mittlerweile die Tiere ihre Leiche zum Festmahl gemacht haben - so grausam dies auch klingen mag. Und bis heute weiß niemand, was mit Sarah geschehen ist. Ob sie noch immer im Wald herumirrt, oder ob sie tatsächlich gestorben ist. Eine Liebe, bis dass der Tod sie scheidet.

___

So, das waren jetzt so meine Gedanken dazu. 
Für den Nächsten, gibt es diese fünf Wörter: Berge • Strom • Frust • Norden • Schiff

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little.demo...

-, Weiblich

  6. Fanfiction Writer

Beiträge: 2

5 Wörter - Eine Szene

von little.demonsoul am 15.05.2020 12:57

Immer diese Panik beim Schreiben, dass man nicht schnell genug ist. XD
Aber die Idee finde ich ebenfalls verdammt gut! 

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Er stand auf dem Bug des Schiffes, blickte nach unten in die tosenden Wellen. Wie sie zornig ans Metall schlugen und feine Wasserperlen durch die Luft wirbelten. Zwischen ihnen einzelne Holzsplitter, die von den Kisten absprangen, die unruhig auf dem Wasser hin und her gerissen wurden. Rote Flecken dort unten, die keine Zeit hatten, sich zu einer Lache zu sammeln, sondern augenblicklich untergingen in der Masse des tiefblauen Gewässers. Ein Menschenkörper trieb an ihm vorbei, er wandte den Blick ab, hob ihn, sah über die Schulter zurück auf das jetzige Wrack eines imposanten Schiffes. So viel zerstört, so viel Leben genommen. Ein ersticktes Wimmern in der Nähe, welches röchelnd verstummte. Einer der Letzten, der seinen Schmerzen erlag. Nicht so er, der Einzige, der wohlbehalten davon gekommen war. Als der Strom an Bord ausfiel, gab es nichts mehr, was sie aufhalten konnte. Die Käfiggitter brachen wie Strohhalme unter ihnen, sobald sie nicht mehr von Elektrizität geschützt waren. Gegenwehr war zwecklos, ein grauenvolles, gnadenloses Massaker, was sie angerichtet hatten. Es schwang mehr als Frust in ihren Handlungen mit und es funkelte mehr als Frust in seinen Augen, über die sich die Augenbrauen zornig zusammenzogen und den Blick härter wirken ließen. Die Wesen aus dem Norden - es war eine wahnsinnige Idee gewesen, sich ihrer annehmen und sie zähmen zu wollen. Waren sie keine Haustiere, sondern eiskalte Bestien. Aber die Gier in zu machtvollen Menschen konnte nie genug bekommen, wollte immer mehr, immer mehr ein gottesähnliches, unbezwingbares Wesen sein. Bezahlten sie schließlich nie mit ihrem Leben, kannten nur den materiellen Verlust, der sich schnell beheben ließ. Er straffte die Schultern und wandte sich ab von den Überbleibseln des Schiffes, welches nach und nach sinken und auf dem Grund seine Ruhestätte finden würde. Nichts würde dem dabei entstehenden Sog entkommen können, die Kadaver würden von hungrigen Mägen der Tiefsee empfangen werden. Sein Körper würde davon verschont bleiben, aber in seiner Seele brannte ein tiefes Loch, welches nach Rache und Vergeltung schrie. Das Ziel saß fest in ihm und die eisige Kälte umschlang den warmen Körper, sobald dieser leise in das Wasser glitt. Kein Auftauchen, eh das Blut, die Leblosen und die Trümmer hinter ihm zurück blieben. Kein Zurückschauen, kein Betrachten begangener Fehler. Für ihn gab es nur einen Ort, an dem er Halt machen würde - die Berge, die sich imposant am Horizont abhoben und Festland verkündeten. Rot glühende Flüsse umschmeichelten die rauen Felswände, tauchten in Klippen ein, verliehen dem drohenden Anblick etwas Wunderschönes. Natürlich, die Hitze - sie liebten es. Es war ihr einziger Anhaltpunkt in einem Umkreis von mehr als 300 Seemeilen, an dem sie sich zusammenrotten und Kraft tanken konnten. Die schwelenden Berge verkündeten ein beginnendes Endzeitszenario, dem keiner entkommen konnte, wenn er sich nicht beeilte. Er musste vorwärts, schneller, pausenlos, aber auf dem offenen Ozean gab es kein Anfang und kein Ende. Da war nur die nasse Kälte, die sich in seine Glieder bohrte, ihn trotz Muskelbewegung frieren und zittern ließ. Der unsichtbare Tod, der an ihm nagte, ihm die Hand anbot und ihm ein immer verlockenderes Angebot eröffnete, sich fallen zu lassen in die taube Tiefe. Er schwabbte in seine Lungen, ließ jeden seiner Atemzüge schmerzen, schloss seine tote Hand zärtlich um seine Fußfesseln und begann liebevoll zu ziehen. Hinab in die friedliche Dunkelheit. 

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Ascheregen × Horizontflimmern × selbstherrlich × irre × Schwalbe

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Layka

23, Weiblich

  7. Columnist

Neuling

Beiträge: 110

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von Layka am 15.05.2020 13:30




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Okay mein internet war mies. Quinzel kannst du das hier bitte wieder löschen ^^

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.05.2020 13:39.

Honeybunny
Gelöschter Benutzer

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von Honeybunny am 15.05.2020 22:25

Dann werfe ich auch mal was in die Runde ^^"
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Es war beinahe ein kunstvoller Anblick. Beinahe, weil das Horizontflimmern in der Ferne nicht der Sonne, sondern dem andauernden Feuer zu verschulden war. Ein selbstherrliches Grinsen legte sich auf seine aufgesprungene Lippen, als wäre er derjenige gewesen, der die Welt in Brand gesteckt hatte, ganz alleine. Es neigte sich dem Ende zu, die Menschen kamen wie die Ratten aus ihren Löchern gekrochen und rannten um ihr Leben - oder um das, was davon übrig geblieben war.
Er trat näher an den Rand des Flachdaches, drehte sich an der Kante mit in den Nacken gelegten Kopf und ausgestreckten Armen langsam um sich selbst, als sei der Ascheregen, der sein blondes Haar schon fast schwarz gefärbt hatte, nichts weiter als friedlich fallender Schnee. Er wusste es besser, aber es war ihm egal. Worüber sollte er sich auch Gedanken machen, wenn es nichts mehr gab, über das man hätte nachdenken können?
Er stolperte über seine eigenen Füße und landete unsanft auf seinen Knien, viel zu dicht an der Kante. Ein Husten bahnte sich schmerzhaft einen Weg aus seinem Rachen, drückte das bisschen Sauerstoff wieder heraus, das noch aus der verpesteten Luft zu holen war. Und doch musste er lachen, laut, unkontrolliert, hysterisch. Die Äderchen in seinen Augen waren aufgeplatzt, färbten sie rot und unterstrichen den irren Blick auf eine morbide Art und Weise. Schwerfällig kämpfte er sich wieder auf die wackeligen Beine, sah ein weiteres Mal in die Ferne. Es war das letzte, was er sehen würde. Kein blauer Himmel, kein Sonnenuntergang. Nur Feuer und Rauch. Trotzallem hätte er sich kaum ein besseres Szenario für die letzten Augenblicke seines Lebens wünschen können. Er würde nicht wie die anderen rennen. Er ergab sich seinen Schicksal.
Langsam trat er wieder nahe an den Rand des Daches, die Schuhspitzen bereits über der Kante. Ein letzter Blick in den dunklen Himmel, dann schloss er die Augen, breitete die Arme aus - und ließ sich wie eine Schwalbe in die Tiefe stürzen.
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Glühwürmchen • unbehaglich • düster • Wald • See

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.05.2020 22:26.

Quinzel

30, Weiblich

  7. Columnist

Beiträge: 101

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von Quinzel am 16.05.2020 10:51

Läuft doch echt verdammt toll ♥

Schön zu sehen, was ihr aus den paar Wörtern geschaffen habt :) !
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Ich hätte es besser wissen müssen, als mich auf die dumme Idee einzulassen, ihn zu solch einer späten Stunde in den Wald zu begleiten. Wieso konnte es nicht Tag sein? Wieso hatte er mir diesen Vorschlag nicht bereits am Nachmittag unterbreitet ? Die kleinen Stöckchen knackten unbehaglich unter meinen Füßen, das alte Laub, welches noch vom Herbst übrig geblieben war raschelte hier und da. "Sind wir bald da..?" fragte ich deutlich unbehaglich. Trotz der lauen Sommerluft fröstelte es mich ein wenig.
"Ein bisschen noch.." versicherte er mir mit einem geheimnisvollen Flüsterton, umfasste meine Hand schneller. Er wirkte beinahe wie ein kleiner Junge, der es kaum erwarten konnte, am Weihnachtsmorgen ins Wohnzimmer zu kommen um dort den funkelnden Tannenbaum wiederzufinden unter den das Christkind eine Menge Präsente gelegt hatte. Allein dieser Tonfall ließ mich schmunzeln und trotz dessen, dass es furchtbar düster war, meinte ich ein gewisses Funkeln in seinen Augen sehen zu können.
Er zog mich weiter durch das Dickicht und das dichte Geäst, bis eine spiegelnde Oberfläche nur unweit vor uns lag. Ich kniff die Augen zusammen um sie besser erkennen zu können. Es schien sich um ein Gewässer zu handeln, denn der dicke, satte Vollmond und die kleinen Sterne spiegelten sich auf der glatten Oberfläche. Ich wusste gar nicht, dass es inmitten der dichten Fichten einen See gab. "Pssht.." raunte er zu mir und zog mich an sich. Er legte seine starken Arme um mich, lehnte sein Kinn an meine Schulter. "Ganz leise, dann kommen sie auch..." - Sie!? Am liebsten hätte ich ihn gefragt, ob er durchgedreht war. Wer um alles in der Welt sollte kommen? Wollte ich überhaupt wissen von wem er da sprach..? "Sieh nur..." hauchte er an mein Ohr und küsste das weiche Fleisch unter seinen Lippen. "Dort.." ich blickte mich um, erkannte jedoch nicht gleich, was er meinte weswegen er meinen Kopf in die richtige Richtung drückte.
"Wow.." ein angenehme Schauer überkam mich. Erst leuchtete nur ein heller kleiner Punkt, wie die Glut einer Zigarette, in der Dunkelheit auf, dann kam ein zweiter - mehr noch ein ganzes Dutzend! "Glühwürmchen.." flüsterte ich beinahe ehrfürchtig, als ich begriff um was es sich handelte.
Tatsächlich war es eine gute Idee Nachts hier her zu kommen.

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Bass x Neonröhre x  berauscht x Pfütze x Panik

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.05.2020 10:51.

CiaraBlack
Gelöschter Benutzer

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von CiaraBlack am 16.05.2020 11:34

Unbeholfen versuchte ich meine Bewgungen an die Menge anzupassen. Unnachgiebig hämmerte der Bass über die Musik hinweg. Während ich nciht recht wusste, was ich in der Menge von Partygängern tun sollte, feierten meine Freunde neben mir als gebe es kein Morgen. Nach allem was ich gesehen hatte, waren sie dabei nicht allein. Alle hier schienen in einen Rausch zu fallen. Nur ich nicht. Die bunten Lichtblitze und die abgestandene Luft ließen mich langsam schwindlig werden. Erschlagen von den Eindrücken zog ich Mary zu meiner rechten am Arm. Berauscht wie sie war, bemerkte sie es kaum. Trotzdem versuchte ich ihr zu zu schreien, dass ich an die frische Luft gehen wollte. Nach fünf versuchen gab ich auf und schob mich durch die wogende Menge. Ob es Absicht war oder nicht, konnte ich nicht sagen, aber auf dem Weg durch die Menge streiften überraschend viele Hände mein Hinterteil. 
Immer neue Leute drängten sich auf die Tanzfläche und ich von ihnen wieder zur MItte der Tanzfläche gezogen. Panik keimte in mir hoch. Die Welt schien sie zu drehen. Mit Mühe schaffte ich es aus der Menge zu kommen. Die schmalen Gänge waren ebenso überfüllt, wie die Tanzfläche des Clubs. Schwach warf eine Neonröhre weißes Licht auf die aufgeregten Partygänger. Ich schaffte es mich an den Meisten ohne Körperkontakt vorbei zu drängen. 
Einen Moment später stand ich in der kalten Alprilnacht und zog tief die frische Luft ein. Leichter Nieselregen legte sich auf meine nackten Schultern. Um weitere Menschenansammlungen zu vermeiden trat ich einige Schritte von der Tür weg. Einer der Türsteher musterte mich schief. Wahrscheinlich dachte er, dass ich dicht war und jeden Moment umkippen konnte. Ob sie mich dann in einer Pfütze liegen lassen würden? Vielleicht nicht, immerhin wäre es keine Publicity. 
"Nicht deine Szene, was?" Aufgeschreckt fuhr ich zusammen und drehte mich um. Einer der Barkeeper lehnte an der Wand neben dem Eingang. In seiner Hand leuchtete ein Smartphone. Ich zögerte. Was wenn er gar nicht mit mir gesprochen hatte? Doch niemand außer mir schien sich angesprochen zu fühlen. 
"So offensichtlich?", fragte ich und trat etwas näher. 
"Wenn man weiß, worauf man achten muss schon." 
"Das wäre?" 
"Nun, ich mach den Job schon 'ne Weile und die wenigstens Mädchen bestellen Wein, wenn sie hier feiern." Mir schoss das Blut in die Wangen. 
"Und du hast nicht so ausgesehen, als würdest du dich auf die Nahct wirklich freuen. Du tust deinen Freunden nur einen Gefallen, was?"
"Wir haben gewettet. Nächste Woche müssen sie dafür mit mir DnD spielen. Sie machen sich nur Sorgen, dass ich was verpassen könnte." Ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht. 
"Wenn ihr noch einen Spieler braucht, ruf mich an." Er streckte mir eine Karte entgegen. Überrumpelt nahm ich sie entgegen. Ohne ein weiteres Wort verschwand er nach drinnen. Erst als der Nieselregen sich in richtigen Regen verwandelte, taumelte ich zurück zum Club. 

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Gold x Herbst x Diadem x Fee x blau

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Nuria
Gelöschter Benutzer

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von Nuria am 16.05.2020 12:43

Es war Herbst geworden. Die Jahreszeit, in der die Blätter in den wunderschönsten Farben erstrahlten. Die Jahreszeit, in der sie Geburtstag feierte. Das Schloss war in hellem Aufruhr. Die Vorbereitungen für eines der größten Feste des Landes, beschäftigten beinahe jeden Menschen in dieser Stadt und doch freute sich ein jeder gleichermaßen. Es war Tradition, seitdem sie zurückgekehrt war. Verschollen hatte man sie geglaubt, bis eines Tages einer der beauftragten Ritter des Königs mit ihr zurückgekehrt war. Man hatte ihn nicht nur mit Gold überschüttet, sondern ihm daraufhin auch die Hand der Prinzessin angeboten. Ein Angebot, das er definitiv nicht hatte ablehnen können, zumal sie sich bereits auf der Rückreise einander angenähert hatten.
Es war nun ganze 10 Jahre her und doch fühlte er sich, als hätte er sie erst gestern in einem dunklen Verlies in fernen Landen gefunden. Als wäre es kein Jahrzehnt her, dass er sich beim ersten Blick in ihre Augen verloren hatte. Ihre Augen, die so blau wie das Meer waren. Ja, er liebte diese Frau. Seine Prinzessin, die er gerettet hatte. Seine Königin, die ihn zu dem Mann gemacht hatte, der er heute war, die ihm zwei Kinder geschenkt hatte.

Sein Klopfen hallte in den Fluren wider und die Antwort ließ nicht lang auf sich warten. Er trat ein und fand seine Gemahlin vor dem großen Standspiegel. Seine Schritte führten ihn zu ihr, direkt hinter sie, sodass er über ihre Schulter in den Spiegel hinein schauen konnte. Das Antlitz einer Königin konnte nicht vollendeter sein, als in diesem Moment. Das Diadem und die darauf gesetzten Edelsteine funkelten in den Strahlen der Morgensonne, ließen sie in ihrem majestätischen Gewand wie ein Fabelwesen aus alten Märchen erscheinen. „Eine Fee, huh..?", murmelte er ein wenig über sich selbst amüsiert und schief grinsend, den Gedanken kaum hörbar aussprechend, während er den Kopf senkte und den entblößten Teil ihrer Schulter küsste. Gleichzeitig legte er seine Arme um ihre Hüfte. „Hm? Was hast du gesagt?" „Nur, dass du bezaubernd aussiehst."

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* Vampir * zwanzig * unbeholfen * Jagd * verheimlicht

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Tauron

-, Männlich

  11. Ghostwriter

Beiträge: 11699

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von Tauron am 19.05.2020 18:56

Sie beobachtete wie der Vampir, der sich mit einem modernen Anzug ziemlich unbeholfen zu tarnen versuchte, genüsslich das Opfer seiner letzten Jagt aussaugte. Unbeholfen desshalb, weil dieser Dämon der Nacht doch tatsächlich nicht auf seinen altertümlichen, schwarzen Umhang verzichten wollte und desshalb leicht, für den Kundigen, als das zu erkennen war, was eigentlich unter dem Anzug seines vorletzten Opfers verheimlicht werden sollte. Viktoria erschauderte ob der Schlürfgeräuche, die zu ihr herüber drangen. Dabei sah der Bursche höchstens wie Zwanzig aus, obwohl er sicherlich eher Zweihundert Jahre zählte.


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Baum # Hütte # Pfad # Fußsohlen # Vogelzwitschern

Fanuilos, le linnathon
Immerweiße, zu Dir singen- werde- ich
(von JRR Tolkien)

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CheshireCat_86

72, Weiblich

  12. Famous Novelist

Amateur-Unterhalter

Beiträge: 14446

Re: 5 Wörter - Eine Szene

von CheshireCat_86 am 19.05.2020 21:40

Er ging entspannt durch den Wald. Das Vogelgezwitscher in den Ohren, im Herzen ein Lied, könnte dieser Tag nicht perfekter werden. Es war ein Freudentag, denn heute beging die Menschheit unser alljährliches Beltane -Fest. Und es war besonders – heute feierten sie es zum 1.000-mal. Und es schien als würde der Planet mit ihnen feiern. Die Sonne schien warm und freundlich, die Welt und vor allem die Vögel bemühten sich einem den Tag zu versüßen. Das Moss federte seine Schritte ab und kitzelte seine Fußsohlen angenehm. Auf seinem Weg zur Hütte seiner Familie, traf er die Heilerin der Siedlung– eine ehrbare Frau, gütig und von jedem geschätzt. Sie war schon ergraut und etwas faltig, aber ihre liebevollen und gütigen Augen sprachen eine Sprache, die die Jugend erst mit dem Alter verstehen würde. Er mochte sie – sie lebte im Einklang mit der Natur und lehrte die Mitglieder der Siedlung im Jugendalter die Erde mit Respekt zu behandeln. „Heilerin" sprach er sie mit ihrem Titel an und deutete einen Diener an. „Was sucht ihr hier so weit draußen, darf ich euch heimbegleiten?" die alte Dame lachte und raffte sich auf. Sie lachte und sah ihn an. Ihr Blick war, als würde sie ein Kind tadeln wollen – dabei war er schon 20 Jahre! „Komm mein Sohn." Meinte die Heilerin warm und stützte sich auf ihren Stock. Auch wenn er natürlich nicht ihr Sohn war – in dieser Zeit waren Heilerinnen nie gebunden und bekamen auch keine Kinder – folgte er der Aufforderung und trat zu ihr. „Sag hallo zu Großvater Eiche." Er musste sie zweifelnd anschauen, als hätte sie den Verstand verloren, denn sie lachte. „DU erinnerst dich, dass wir heute einen besonderen Tag haben... sonst wärst du nicht so chic herausgeputzt. Aber habe ich dir jemals die Geschichte von unserer Rettung erzählt?" als der Junge Mann den Kopf schüttelte schnalzte sie unzufrieden mit der Zunge. „Nun, lass uns nach Hause gehen. Auf dem Weg ins Dorf erzähl ich dir die Geschichte.... Vor 1000 Jahren entschied Gaia, lange genug dem Treiben der Menschen zugesehen zu haben. Sie ertrug es nicht mehr, wie ihre geliebte Erde ausgebeutet wurde, wie jeden Tag unzählige von Arten von der Erde verschwanden OHNE, dass die Menschen überhaupt wussten, dass die Art existierte. Und so ließ sie ihren Zorn in Form einer grässlichen Pandemie auf die Menschheit los. Die Menschen waren zu lange dem Pfad des Verderbens gefolgt und mussten nun mit harten Bandagen auf den richtigen Weg zurückgeholt werden, bevor die Welt für immer verloren wäre. Und so löschte dieses Virus über 70% der Bevölkerung aus. Nicht alleine der Virus war Schuld – durch die Folgen der Krankheit gab es erhöhte Selbstmordraten, ein Land warf dem anderen vor verantwortlich zu sein und begann einen unnützen Krieg... am Ende waren es die Pflanzen und Tiere, die Gaia um Gnade für die Menschheit baten. Sie brachten alle sehr gute Argumente vor, doch die Eiche – ein Baum, der viele Kriege, viele Menschen kommen und gehen sah, überzeugte Gaia letztendlich. Denn er hielt eine brennende Rede, die zeigte, dass er der Menschheit vergeben hatte – aber auch reflektiert ob sie – die Tiere und Pflanzen der Welt – denn besser wären, würden Sie eine Rasse auslöschen, weil sie blind und dumm waren. Er berührte Gaia tief mit seinen Worten und so erlaubte sie, durch einen Botenstoff in seiner Rinde, den Virus zu bekämpfen, auf das jeder Mensch von nun an wissen möge, wie aufrichtig und loyal Wesen sein konnten. Und deswegen leben wir heute – 1000 Jahre nach der großen Pandemie in Frieden und Einklang mit der Natur und führen unsere Kriege mit Worten statt mit Dingen, die nicht nur uns, sondern unserer Heimat – unserer Erde schaden..." er sah die Heilerin gebannt an. Noch immer verstand sie es ihn in ihren Bann zu ziehen. Sie waren während der Geschichte den Pfad hinab zur Siedlung gelaufen und nun trennte sie die Weggabelung. „Du siehst Isaac, jeder Baum, jedes Wesen, hat eine Seele und seinen Stolz. Dies dürfen wir nie wieder vergessen. Und deswegen feiern nicht nur wir, sondern die Welt diesen heutigen Tag..." sie hob ihre Hand und lächelte. „Und deswegen feire Isaac, feire das Leben, ABER feire vor allem, dass die Pflanzen und Tiere, so viel schlauer sind als wir..." damit verabschiedete sie sich – doch sie würden sich schon heute Abend wieder sehen, wenn sich alle trafen und das Brot miteinander teilten...
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Abendrot, Wiedersehen, Täume, KI, Enttäuschung

Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"

~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~

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