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Ender

26, Männlich

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Die Rubin-Rote Fee

von Ender am 08.04.2024 22:06

Unsere Geschichte begann vor Tausenden von Jahren. Mitten auf einer Wiese, auf welcher ein kleiner Schlangenbaum heranwuchs. Dieser trug einen rohen Rubin aus der Erde hervor, welcher sich im Laufe der Jahre durch den Wachstum des Baumes zwischen den Ästen verkeilte und in die Höhe getragen wurde. Um diesem Baum vermehrten sich die Pflanzen und es wuchs Stück für Stück ein kleiner Wald, während der Baum immer größer wurde. Der Legende nach soll dies am Rubin gelegen haben. So wurde der Rubin von einem Ast getragen, welcher wie eine Kobra geformt war und den Rubin im Maul trug. Auch der Wald wurde immer größer und lockte viele Wesen zu sich. Dunkelwald wurde der Ort getauft, da die Pflanzen dicht aneinander wuchsen das kaum Licht hinein dringen konnten.

 

Eines Tages öffnete sich ein Portal in der Nähe des Schlangenbaumes. Durch dieses Portal kam eine Gruppen von Feen in den Dunkelwald. Sie verließen die Fey-Ebene, um in der Ebene der Sterblichen eine neue Heimat zu begründen. Die Feen entdeckten den inzwischen riesigen Schlangenbaum, welcher von ihnen als Mutterbaum bezeichnet wurde. Der Baum wurde zu ihrer neuen Heimat. Man munkelt, dass der Rubin das Aussehen der Feen beeinflusst hatten. So sagt man, sie hätten rubinrote Augen und Haare. Um dem Mutterbaum errichteten sie eine kleine Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte kamen auch Außenposten im Dunkelwald hinzu. Diese Außenposten dienten zur Verteidigung des Waldes.

Eines Tages entdeckten einige der Wächter von den Außenposten tatsächlich etwas ungewöhnliches am Fluss. Dieser war ein Tagesritt vom Waldrand entfernt. Schiffe segelten entlang des Flusses und setzen Siedler am Ufer ab. Diese Siedler begannen eine Siedlung zu errichten. Doch als das Holz und die Nahrung knapp wurden, begannen die Menschen in den Dunkelwald vorzudringen. Sie nahmen sich mit Gewalt das Holz und die Tiere, die dort lebten. Einige Zeit darauf wurden auf der Nordseite des Waldes Spuren einer Orkhorde gefunden. Doch auch die Orks zerstörten den Dunkelwald, um Holz und Nahrung zu bekommen. In einer einst ruhigen Nacht erschütterte eine Explosion eines Berges die Umgebung des Dunkelwald. Zwerge haben sich aus ihrer entfernt liegenden Unterirdischen Stadt bis zu diesem Berg vor gegraben. Sie sprengten die Außenwand des Berges und fällten Bäume im Umkreis, als Treibstoff und Baumaterial.

Diese drei Völker ließen den Wald schrumpfen. Jegliche Versuche der Feen, welche als die Rubin-Roten Feen bekannt wurden, die Zerstörung der Natur zu stoppen waren vergebens. Dies führte zwangsläufig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Feen und den Verderben bringenden Völkern. In diesem Krieg verloren die Feen einen Außenposten nach dem nächsten. Im Laufe von zwei Jahrhunderten war nur noch die Gründerstadt am Mutterbaum übrig. Die Gründerstadt war für ihre Angreifer nicht leicht zu bezwingen. Obwohl sie dutzende Male die Stadt belagerten, konnten die Feen ihre Feinde immer wieder abwehren.

In diesen turbulenten Zeiten wurde eine Fee geboren, auf der ein schweres Schicksal warten soll. Sie wuchs, so erzählt man sich, in der belagerten Stadt auf. Sie sah mit an, wie die Behausungen der Feen zerstört wurden. Wie Geschosse sich durch die Körper ihrer Nachbarn bohrten. Sie sah, wie sich das Grauen in den Augen der leblosen Feen spiegelte. Trotz all dieser Schrecken und all diesem Schmerz, umhüllte sie die Liebe ihrer Eltern stets. Ihre Eltern brachten ihr bei die Natur und das Leben aller zu schätzen.

Eines Tages begann die letzte Schlacht. Eine enorme Streitmacht der Menschen belagerte die Feenstadt. Die Feen waren weit in der Unterzahl und ein Sieg war ausgeschlossen. Die Eltern der jungen Fee erkannten dies früh genug, um ihre Tochter in Sicherheit zu bringen. Doch war ihr Drang zurück in die Schlacht zu ziehen, um den Mutterbaum zu schützen zu stark. Sie ließen ihr Kind in einem Versteck und kehrten nie zu ihr zurück. Als der Lähm der Schlacht sich legte, und sich der Rauch lichtete, wagte sich die kleine Fee allein in die Stadt, in der sie aufwuchs. Überall lagen Leichen, sowohl Menschen als auch Feen. Die Gebäude waren teilweise zerstört, andere brannten. Die siegreichen Menschen hatten alles mitgenommen, was sie irgendwie als wertvoll ansahen. Die kleine Fee schaute sich um und sah in der Nähe des geschundenen Mutterbaums ihre Eltern. Leblos zwischen all den vielen Opfern einer der vielen sinnlosen Schlachten. Alle waren abgeschlachtet worden! Vom weisen Lehrmeister bis zum jüngsten Kind. Familie! Das waren sie alle. Schluchzend fiel die kleine Fee neben ihren Eltern auf die Knie. Sie waren tot. Die kleine Fee weinte fürchterlich. Mit jeder Träne, die fiel wurde ihr Hass auf die drei Völker größer. Aus dem hellen Licht der Fee wurde ein dunkler Schatten. Eine Aura, die immer kälter und dunkler wurde, je mehr Tränen flossen. Die Pflanzen um die kleine Fee herum, die den Schrecken überlebten, begannen zu verwelken. Je größer der Schatten, um sie wurde, desto mehr Pflanzen fanden den Tod. Dies dauerte so lang an, bis eine Stimme erklang.

???: Weine nicht, meine Kleine. Erinnere dich an die Worte deiner Eltern!

Die kleine Fee blickte überrascht den Baum empor. Sie begriff das der Baum zu ihr sprach. Die Erinnerung an ihre Eltern spielte sich in ihrem geistigen Auge ab: Eines Tages, mein Kind, wirst du wie wir, alles dafür geben den Mutterbaum zu beschützen. Was auch immer passieren mag, Handel niemals aus Hass. Vergiss das niemals, meine Tochter. Denn Liebe ist zu weit mehr fähig!

Ihre Aura beruhigte sich langsam, da die Bilder ihrer Eltern in ihrem Kopf spielten. Ihre Wärme und der Mutterbaum, der so hilflos und verletzt zu ihr sprach. Die Tränen auf ihren kleinen Gesicht begannen zu versiegen. Sie entschloss sich, den Wald und den Mutterbaum zu beschützen, egal wie viele sich ihr entgegen stellen, um die unantastbare Natur zu zerstören, sie hätte mehr.

Völlig allein schütze sie einige Zeit den Wald. Die Untoten, welche seit der Belagerung im Wald umherstreiften, machten es den drei Völkern schwer, ihre Pläne umzusetzen. Gerüchten zufolge, beschwor der Mutterbaum die Untoten, um die drei Völker fern zu halten.

Die Zwerge, Orks und Menschen sahen es als eine Art Strafe der Götter, und stoppten ihre Angriffe. Nach einem Machtwechsel der Menschen wurde einer Streitmacht befohlen den gesamten Wald in Brand zu setzen, um ihn im Namen der Götter zu reinigen. Das große Feuer wurde vorbereitet, doch das dauerte. Die kleine Fee und Beschützerin des Mutterbaums bekam davon nichts mit. Während sie auf einem Baum nächtigte, wurde sie vom Rauch geweckt. Die Menschen hatten das große Feuer entfacht. Flammen leckten an alten Bäumen, ganze Baumkronen brannten lichterloh. Der Rauch war so dicht, dass man den Himmel nicht mehr sah. Angst breitete sich in der Fee aus, doch ihr Wille ihren Wald zu beschützen war umso größer. Mutig flog sie durch den feurigen Ascheregen. Sie kämpfte mit aller Macht gegen den Untergang ihrer Welt an. Doch all ihr Tun war vergebens. Die Flammen zingelten sie ein. In voller Hysterie konnte die kleine Fee nicht mehr klar denken. Ihre Fee-Instinkte übernahmen die Kontrolle. Sie flatterte so schnell ihre Flügel sie tragen konnten. Die Richtung war nebensächlich, Hauptsache fort von den Flammen. Sie flog wie im Tunnelblick tagelang, über Felder und übers Meer. Bis sie irgendwann, den genauen Zeitpunkt mochte man nicht zu sagen, zusammenbrach.

Als die kleine Fee wieder zur Besinnung kam, stellte sie beim Umsehen fest, dass sie so weit von Zuhause fort war, wie niemals zuvor in ihrem Leben.

Die kleine Fee: Wo bin ich? Was soll ich nun tun?

Hektisch flog sie voller Sorge in alle Richtungen, drehte ihren Kopf suchend umher. Aber dann, hörte sie wieder die altbekannte Stimme, die sie bereits vor Jahren gehört hatte.

Mutterbaum: Dir...geht es gut...Immerhin dir. Meine Zeit ist gekommen...die Luft wird schwer, meine Wurzeln dringen tief, doch ich spür sie nicht mehr...Doch du, meine Kleine, lebe! Lebe dein Leben! Du musst leben! Du bist die letzte Tochter! Es war...Es war mir eine Freude...

...Merry Van Hagelstein!

Die letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Es hörte sich an, als würde der Mutterbaum keine Energie mehr zum Sprechen besitzen. Als würde er...sterben. Tränen flossen über das Gesicht der Fee. Unaufhaltsam. Sie musste an die Worte ihrer Eltern denken. Trotzig strich sie ihre Tränen vom Gesicht, atmete tief ein und schrie so laut sie konnte, über das Feld.

Merry: Danke, geliebte Mutter! Für alles! Ich, Merry Van Hagelstein, werde dich in weit entfernter Zukunft im Jenseits Wiedersehen!

Ihr Schrei schallte über die Ebene. Doch Merry flog bereits in die weite Welt. Sie hatte nur einen einzigen Gedanken: Überleben. Einen Wunsch: Stärker zu werden. Die Hoffnung: Irgendwann ihre Heimat wiederzufinden.

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Dies ist der Prolog einer meiner Geschichten und ich würde gerne euer Feedback und Verbesserungsvorschläge sammeln.

Ich bedanke mich schonmal für eure Unterstützung.

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