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The Headwinds - Handlung

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Zladune

27, Weiblich

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Re: The Headwinds - Handlung

von Zladune am 15.11.2024 00:15

Die restliche Anspannung wich sofort aus Notos' Körper als Nirah ihn munter anlächelte. Er atmete erleichtert aus, sein eigenes Schmunzeln verfestigte sich. Es geht ihr gut.

 

Natürlich tut es das. Habe ich doch gesagt!, fuhr er die wispernde Stimme in seinem Kopf an und verbannte sie wieder in die hinterste Ecke seines Bewusstseins. Damit konnte er sich später auseinandersetzen.

„Mir geht es gut, Nirah. Wirklich.", versuchte er Nirah zu beruhigen, als sie erneut anzweifelte, ob bei ihm alles in Ordnung war. „Ich habe mich vermutlich nur ein wenig überanstrengt." Noch während er dies aussprach, wusste er, dass es nicht stimmte. Noch nie hatte irgendeine Form von Ausbrennen diese Folgen gehabt. Es mochte absurd wirken, aber am ehesten...kam alles was passiert war einem Einschwingen nahe. Eine müde Schwere legte sich auf seine Brust und er senkte den Blick. Wenn Aryll doch nur hier wäre. Mit ihr hätte er darüber sprechen können. Über Auren, seine Fähigkeit, die kaum jemand verstand. Wie früher. Aber Nirah...würde es nicht verstehen. Und er wollte sie nicht weiter besorgen. Nicht wenn...

Wir sollten schlafen gehen. Ein Schauer rannte über seinen Rücken und er sah wieder zu Nirah rüber. Er wusste nicht, ob er sich jemals dran gewöhnen würde, diese Worte von ihr zu hören. Noch dazu in dieser...Situation. Nicht zu sehr darüber nachdenken, Notos, ermahnte er sich. Wie hatte Nirah gesagt? Es ist alles wie immer.

Warum...tat Nirah dann das was sie tat? Irritiert blinzelnd schaute er auf seine Hand. Auf der sich nun auch Nirahs befand. Mal wieder. Vermutlich hätte er sich mehr wundern sollen. Ein Teil von ihm war aber einfach nur froh, dass sie ihn nicht mied. Instinktiv verschränkte er seine Finger mit den ihren.

Bei der Erwähnung eines Rituals, dass sie vollführen wollten, blitzten unweigerlich Erinnerungen an die Folgen des letzten Rituals in seinem Kopf auf. Aber dieses hier sollte kleiner sein, richtig? Er haderte. Bevor er jedoch eine Antwort geben konnte, hatte Nirah bereits etwas weiteres ins Visier bekommen. Seine freie Hand bewegte sich automatisch zu seinem Ohrring, strich mit dem Finger darüber.

 „Es bedeutet mir viel."Er stoppte. Zögerte wieder. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf, verwarf den Gedanken. Nein, darüber wollte er gerade auch nicht nachdenken. Stattdessen wandte er scheu den Bick ab, fügte leise hinzu. „Alles, was ich an meinem Körper trage, bedeutet mir viel." Unwillkürlich glitt seine Hand vom Ohrring hinunter zum Fangzahn an seinem Arm. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Weil es von Personen stammt, die mir wichtig sind."

Er hatte entschieden. „Ich nehme dein Angebot gerne an", meinte er an Nirah gewandt, hievte sich nebenbei in eine mehr sitzende Position. Streifte dabei seine Stiefen ab. Er schaffte es, nur einen auszuziehen, bevor er Nirah einen leicht verwirrten Blick zuwarf. Amüsiert hob er eine Braue hoch. „Es ist nie zu kalt zum Baden," gab er nonchalant von sich, konnte sich dabei einen neckenden Ton nicht verkneifen. Dann wandte er sich endgültig der Heilerin zu. „Also gut, was soll ich tun?" Ein diebisches Strahlen schlich sich auf sein Gesicht. „Letzte Chance übrigens. Ich kann auch immer noch irgendwo anders schlafen, wenn es dir lieber wäre."



Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.11.2024 01:13.

Saphyr

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Re: The Headwinds - Handlung

von Saphyr am 14.11.2024 00:54

Statt ihren Vorschlag zu befolgen, kippte Notos einfach nach hinten aufs Bett. Unsicher was genau los war, richtete Nirah sich auf, zog ihre Beine nach oben um sich auf die Matraze zu knien - streifte nebenbei die Schuhe ab - und lugte zu Notos. Sie wiederholte ihre Frage von eben.
Er setzte dazu an, etwas zu sagen und unterbrach sich sofort wieder. Kurz dachte Nirah er würde nicht mehr antworten. Still lag er da, hielt seine Augen geschlossen. Nirah saß unbeholfen daneben. So hatte er sich noch nie verhalten. Er hatte geradewegs durch sie hindurch gestarrt, offensichtlich durcheinander. Nur warum?

"Natürlich ist es wichtig, was mit dir ist." protestierte Nirah, als er endlich einen vernünftigen Satz zustande brachte. "Du zitterst." Jedoch schien er sich langsam zu beruhigen. Schließlich blinzelte Notos sie an, völlig gefasst. Nirah zog die Augenbrauen zusammen, untersuchte ihn einen Moment besorgt, bevor sie zu einer Antwort ansetzte. Die Anspannung wich aus ihrem Gesicht, als sie nichts Ungewöhnliches entdeckte  - nichts außer seinen abermals trüben Augen - und Notos' Lächeln spiegelte sich in ihrem eigenen. 

"Mir geht es gut, Notos." schmunzelte sie. "Es war entspannend, so wie du gesagt hast. Sonst ist alles wie immer. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das für dich auch gilt."  
Nirah streckte ihre Beine aus und sank auf das Bett, sodass sie eine ähnliche Pose einnahm wie er. Allerdings lag sie seitlich eingerollt und ihm zugewandt, stützte sich dabei auf ihren Unterarm. "Es war ein langer Tag, selbst wenn wir die Reise davor nicht mitzählen. Wir sollten schlafen gehen. Nur kann ich mir vorstellen, dass du noch ein wenig zu aufgewühlt bist. Ich kann nicht genau dasselbe tun, was du für mich getan hast, aber..." 

Vorsichtig streckte sie ihre freie Hand aus, um Notos nicht wieder zu erschrecken, und legte sie sachte auf seine. "Vielleicht kann ich etwas anderes versuchen. Wenn du möchtest. Ich weiß, die Chancen stehen schlecht, dass du morgen gut sehen wirst, so wie ich das gerade einschätze. Trotzdem wäre es einen Versuch wert. Kein großes Ritual, nur eine Kleinigkeit die ich für mich selbst tue wenn ich meinen Körper unterstützen möchte. Ich schlafe mit Sicherheit dabei ein und ich dachte es könnte bei dir dasselbe bewirken."

Nirah legte den Kopf auf die Matratze, betrachtete Notos von der Seite, wartete ab. Sie hätte auch in dieser Position, quer über das Bett drapiert schlafen können. Es war ihr einerlei.
"Hm. Du hast einen hübschen Ohrring. Ist mir noch nie so genau aufgefallen. Ich mag blau." bemerkte sie, als sie es bemerkte. "Wie der See in Silberquell." Sie kicherte leise vor sich hin, als ihr ein anderer spontaner Gedanke kam. "Es wird langsam kalt. Willst du wirklich, dass ich beim nächsten Mal baden gehe?" 


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Zladune

27, Weiblich

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Re: The Headwinds - Handlung

von Zladune am 31.10.2024 22:45

Notos' hektischer Blick glitt über Nirahs ganzen Körper, suchend nach dem kleinsten Anzeichen von Panik, Unwohlsein, Schmerzen...irgendetwas, was seine eigene Unruhe erklären würde. Als sie zu sprechen begann, hielten seine Augen an ihren fest. „Nirah..." flüsterte er, unfähig, die richtigen Worte zu finden. Allerdings...war das nicht unwichtig? Er spürte ihre Hände auf den seinen, die Wärme, die sie ausstrahlten. Sie lebte. Warum sollte sie das nicht tun? Es geht ihr gut. Warum sollte es ihr auch nicht gut gehen?

Sein rasender Herzschlag beruhigte sich zunehmend, während er angestrengt nach einem Sinn hinter all dem suchte. Nach und nach ebbte sogar das Zittern ab, dass unaufhörlich durch seine Aura zuckte – nur um dann wie eine Stichflamme wieder aufzuflackern, als er eine sanfte Berührung auf seiner Wange spürte. Augenblicklich durchflutete ihn heiße Wärme, und sein Gesicht begann zu glühen. Eine neue Welle überwältigender Gefühle brandete über ihn hinweg.

schützen schützen schützen schützen ...Fürsorge? Warum...?

Das Blut rauschte in seinen Ohren, als er Nirah überrumpelt ansah und er kämpfte gegen den tiefen Wunsch, sie in die Arme zu schließen und nie wieder loszulassen.

...Warte. Was.

Er mochte Nirah, ja, aber doch nicht...so? Was war los? Warum reagierte er so intensiv auf...alles? Am liebsten hätte er sein Schwert gepackt, wäre nach draußen gestürmt , irgendwo, wo er wieder zu sich finden konnte. Und gleichzeitig wollte er alles – nur nicht von ihrer Seite weichen.

Eher nebenbei bemerkte er den leichten Druck auf seinen Schultern, der ihn Richtung Bett bewegte. Zusammen mit seinem steigenden Drang, sich zu entreißen und Abstand zu nehmen führte es jedoch nur dazu, dass er auf dem besten Wege war, rücklings aufs Bett zu fallen. Gerade noch schaffte er es, sich mit den Armen abzustützen, bevor er vollends darauf landete. Die Matratze fühlte sich unerwartet weich an – viel weicher als alles, auf dem er in den letzten Tagen geschlafen hatte.

...Konzentrier dich, Notos, ermahnte er sich selbst.

Doch das war schwer, solange Nirah ihn so ansah. Erwartungsvoll, vielleicht einen Hauch besorgt. Sie wollte eine Antwort.
„Ich...", setzte Notos an, schluckte dann, als sich seine Aura wieder aufbäumte. Er schloss die Augen, atmete tief und zitternd ein. „Es ist nicht wichtig, was mit mir ist", antwortete er ihr nach einer Weile. Seine Aura erdet sich schlagartig mit dem Satz und eine kontrollierte Ruhe legte sich über ihn. Er öffnete wieder die Augen, suchte ihren Blick auf. Wagte dabei ein vorsichtiges Lächeln: „Wie geht es dir?"



Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.10.2024 23:01.

Saphyr

26, Weiblich

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Re: The Headwinds - Handlung

von Saphyr am 29.10.2024 23:46

Endlich löste Notos sich von der Wand und folgte ihrer Aufforderung. Sie verstand sehr wohl die etwas unerwartete Situation in der sie sich befanden, aber war sein Verhalten nicht etwas zu zurückhaltend für seine Verhältnisse? Nirah saß und wartete während er geradzu zu ihr schlich. Das Bett neben ihr gab nach, als er sich darauf setzte. 

In der Erwartung seine warmen Hände zu spüren hielt sie ihm ihre entgegen, da zögerte er. Jetzt mach schon, Notos. Er erklärte, dass es nicht unangenehm sein würde. Nicht, dass es irgendetwas an ihrer Entscheidung geändert hätte. Sie musste wissen, wie es sich anfühlte. "In Ordnung." sagte sie. Lass es uns hinter uns bringen.
Doch er holte noch weiter aus. Er versuchte zwar sie zu beruhigen, aber er brachte sie nur dazu zu hinterfragen ob sie sich fühlen wollte als wäre sie in einer Umarmung. Von Notos. Nirah rutschte auf ihrem Platz hin und her. 
Das Beispiel mit den Stimmen dagegen war etwas, womit sie sich anfreunden konnte. 

"Ich verstehe." meinte sie, als er von dem sich verlangsamenden Herzschlag sprach. Dabei verstand sie gar nichts. Natürlich konnte sie sich den Effekt vorstellen, den er beschrieb. Aber der klang mehr nach einer schnellen Meditation oder dem Finden innerer Ruhe und nicht nach etwas, das man einer anderen Person auferlegen konnte.

Ihre Frage danach, ob er das schon einmal bei ihr gemacht hatte, wehrte Notos überraschend intensiv ab. "Gut." antwortete sie darauf leise. 
"Notos." Ihre Stimme war ruhig, beinah bittend. "Fang einfach an, ja?" 

Endlich, endlich, schien Notos sich zu entscheiden. Er streckte seine Hand aus und...noch bevor sie überhaupt irgendeine Berühung spüren konnte, zog er sie zurück, als hätte er sich verbrannt. Nirah zuckte durch die plötzliche Bewegung zusammen, fast genauso sehr wie Notos selbst. "Notos!"
Sie hatte keine Ahnung was er genau mit Zugang meinte, doch schließlich nahm er ihre Hand und tat etwas. Dabei versuchte sie nicht allzu sehr darüber nachzudenken, was genau 'es funktioniert besser, je näher ich einer Person stehe', implizieren mochte  nach seinem Manvöver von gerade eben. Immerhin kannten sie sich eigentlich gar nicht. 

Zuerst fühlte Nirah nichts Ungewöhnliches. Erst nach einer Weile bemerkte sie, wie ihr Fuß längst aufgehört hatte auf und ab zu tippen, wie sie gleichmäßig atmete. So wie Notos es beschrieben hatte. Aber kam das überhaupt von ihm? War ansonsten noch etwas anders? Nirah konnte es nicht genau sagen. Was auch immer Notos tat, sie nahm es nicht wahr. Er hätte genauso gut einfach nur untätig neben ihr sitzen können. Seine unmittelbare Nähe, seine Präsenz, seine Wärme war das Einzige, das ihr vollauf bewusst war. Er nahm ihre Hände fester und sie drückte sanft zurück.

Zugegeben, es war recht angenehm. Tatsächlich wie eine Art Meditation. Nirah lächelte. Zwischendrin bekam sie mit, dass Notos nicht ganz so entspannt war. Er wirkte irgendwie angestrengt, sein Mienenspiel wechselte ganz leicht zwischen undeutbaren Ausdrücken hin und her. 
Plötzlich holte er abrupt Luft und starrte sie geradezu schockiert an. Sie hatte auch das Gefühl, er wollte ihr wieder seine Hände entreißen, sie zitterten. Nirah zog sie instinktiv wieder in ihre Richtung und legte ihre Handflächen beruhigend auf seine. 

Mit schief gelegtem Kopf erwiderte sie Notos' Blick. 
"Ist alles in Ordnung" 
Nirah rückte ein Stück näher, betrachtete ihn prüfend. Sie befreite eine ihrer Hände, legte sie an Notos' Wange. "Es ist nicht wieder Gift, oder?" schmunzelte sie. Nein, recht sicher kein Fieber. Mit dem Daumen strich sie aufmunternd über seine Schläfe. Dann wanderte ihre Hand vorsichtig zu seiner Schulter, schob ihn sacht weiter zum Bett. "Komm, leg dich mal hin. Das sollte etwas helfen. Schuhe noch ausziehen vorher. Erzähl mir, was los ist, Notos"




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Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.10.2024 23:59.

Zladune

27, Weiblich

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Re: The Headwinds - Handlung

von Zladune am 01.10.2024 22:05

Er wusste nicht, was ihn mehr überraschte: Dass Nirah ihn ohne den Hauch eines Zögerns dazu aufforderte, seine Fähigkeit an ihr auszuprobieren oder dass ausgerechnet sie ihn zu necken begann.

Ein kleines, befangenes Lachen entkam ihm, während ihm Hitze in die Wangen schoss: „Ja, du hast wohl recht." Ein Teil der Spannung entwich aus seinem Körper, als er sich von der Wand löste. Hatte er sich schon die ganze Zeit so gegen sie gepresst? Es glich einem kleinen Wunder, dass er keine Eindellung hinter sich ließ, als er sich unentschlossen zur Heilerin gesellte. Vorsichtig, als würde das Bett – oder etwas anderes – ihn jeden Moment beißen wollen, setzte er sich neben sie. Kurz wartete er ab, ob Nirah ihn nicht doch verjagen würde. Nichts davon kam. Sie reichte ihm sogar ihre Hände, in einem unsicheren Versuch ihm entgegenzukommen.

Nach einer weiteren Sekunde des Inneren Haderns war Notos versucht, direkt nach Nirahs Händen zu greifen und anzufangen – nur um bei ihrer Frage alarmiert innezuhalten. „Wenn es unangenehm sein sollte, hören wir sofort auf."
Für einen Moment sah er sie voller ernster Sorge an, bevor er denn Blick abwandte. Ruhig, Notos. Sie wird dich schon nicht dafür hassen.

Er zwang sich mit einem langsamen Atemzug von vorne anzufangen, überlegte sich dabei für jede ihrer Fragen geduldig eine Antwort. „Was ich meine ist, es sollte sich nicht schlecht anfühlen. Eigentlich verbinden es die meisten mit etwas sehr Angenehmen und Entspannenden. Aber wie genau es wirkt, scheint für jeden anders zu sein. Manche haben gesagt, es ist wie eine Umarmung. Als würde einem wohlig warm werden, nachdem man lange gefroren hat. Einige meinten, sie hätten kaum eine körperliche Veränderung gespürt, aber ihnen wurde mehr bewusst, dass jemanden bei ihnen ist und sie nicht allein sind. Anderen haben es so beschrieben, als hätten sie vorher Stimmen von allen Seiten angeschrien und ich hätte einfach nur die Tür zugemacht und alles abgedämpft." Aryll hatte damals mit ihm die Theorie entwickelt, dass es für jeden eine individuelle Wirkung haben musste. Was Sinn machen würde. Auren selbst sind schließlich so einzigartig wie Fingerabdrücke. Und wenn zwei dieser Lebensenergien miteinander interagierten, musste das Endergebnis natürlich sehr auf die jeweiligen Personen abgestimmt sein.

„Aber im Prinzip mache ich nichts, was der Körper nicht sowieso irgendwann gemacht hätte.", fuhr er schließlich bedächtig fort. Wechselte dabei zu einem neutralen, sachlichen Ton, als würde er einen Bericht abgeben. „Der Prozess dahin ist nur etwas schneller. Also... der Herzschlag verlangsamt sich etwas auf ein normaleres Tempo. Man hört auf zu zittern. Die Gedanken rasen nicht mehr wild umher, sondern man ist mehr...geerdet." Fast war Notos gewillt weiter, noch auszuschweifen, bevor er stoppte. ...Er sprach mit einer Heilerin. Warum versuchte er ihr zu erklären, was sie bestimmt sowieso schon wusste?

Bevor er es sich anders überlegen konnte, fuhr Nirah bereits schon fort. Mit einem Mal fühlte sich Notos, als hätte ihn jemand mit aller Wut gegen die Brust geschlagen. „Nein." Er schüttelte vehement den Kopf. „Ich habe es bei dir nie getan." Einmal war er nur sehr nahe dran gewesen...

„Ich versuche es nur zu tun, wenn es nicht anders geht. Und selbst dann mache ich nicht mehr als das Minimum. Nur bis die Angst nicht mehr vollkommen den Verstand vernebelt und den Körper lähmt. Seitdem wir uns kennen, habe ich es bisher nur bei Kay gemacht. Und bei ihr war es mehr... instinktiv. Zugegeben, ich hatte auch Sorge gehabt, dass sie weglaufen würde, nachdem ich sie..."

Er schluckte. Zog abermals reumütig den Kopf ein. War er wirklich so verzweifelt auf der Suche nach Informationen, dass er nicht mal bemerkte, wenn er jemanden bedrohte?
...Er musste sich unbedingt wieder mehr unter Kontrolle halten. Und morgen mit Kay sprechen.

 

„Hast du noch Fragen? Du kannst auch gerne währenddessen einhaken. Und ich höre sofort auf, wenn du nicht mehr willst, in Ordnung?" Ein weiteres Mal machte sich Notos dran, nach Nirahs Hand zu greifen. Noch bevor er sie allerdings nur streifen konnte, sprang seine Aura von seinem Körper zu ihrem, angezogen wie von einem Magneten. Sofort zog Notos seine Hand zurück, als hätte er einen Schlag bekommen.

Was bei allen Göttern... Er runzelte irritiert die Stirn, blinzelte ein paar mal verdattert. Dann wurde ihm bewusst, dass Nirah vermutlich mehr verwundert über dieses Manöver als er selbst sein musste.
„Ah, tut mir leid. Ich hatte nur nicht erwartet, dass ich so schnell Zugang finde. Es dauert normalerweise länger." Zögerlich ergriff er wieder ihre Hand, schloss dabei die Augen. Nirahs orange-rote Aura, so unbändig und lebhaft wie ein Feuer, flackert wieder hinter seinen Lidern auf, bildete so eine klare Silhouette ihrer Gestalt. Sein eigenes Nachtblau bildete einen starken Kontrast dazu. „Es funktioniert besser, je näher ich einer Person stehe. Gefühle und Emotionen, wie gut man den jeweils anderen kennt... diese Verbindung spielt eine große Rolle."

Abermals ließ er seine Aura zu ihr wandern, wenngleich er Mühe hatte, sie zu zügeln. Es war seltsam. Er erinnerte sich noch zu gut daran, wie schwer es ihm anfangs gefallen war, Auren nicht nur als diese unsichtbare Macht zu sehen, die jeden umhüllte. Noch schwerer war es, sich darunter etwas nahezu Physisches vorzustellen, etwas was bewegt und geformt werden konnte. Die Lösung kam ihm an dem Tag, als er verstand, dass Auren nicht nur mit der Lebensenergie zusammenhingen. Sondern auch mit Emotionen und Bindungen. Und das greifbar zu machen, das war das, was ihn letztendlich näher an eine Person brachte.

...Nur nicht in Nirahs Fall. Er musste nicht dran denken, wie entschlossen ihre Bewegungen wirkten, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Wie ihre Stimme eine Spur höher wurde, wenn sie gereizt war. Wie sie sofort versuchte, die Röte in ihrem Gesicht zu verstecken, wenn er sie in Verlegenheit gebracht hatte. Wie sanft ihr Ausdruck manchmal werden konnte, insbesondere wenn sie aufrichtig jemanden helfen wollte. Dass sie jetzt Partner waren. Nein, hier lief alles wie von selbst, als hätte er jahrelang nichts anderes gemacht.

Nach einer Weile lag eine feine Schicht von dunklem Blau über ihrer feurigen Aura. Er konnte den Druck dagegen aber spüren. Die Erschütterungen, die sie immer wieder hervorriefen. Es war, als würde sich Nirahs Aura dem sowohl sträuben als auch seine Präsenz willkommen heißen. Er war beides nicht gewohnt. Aber er war sich sicher, dass sie nun ein wenig entspannter sein würde für eine Weile, selbst wenn er sich wieder entfernen sollte.

Warum also sagte sie ihm nicht, dass er aufhören sollte?
Unsicher rutschte Notos auf der Stelle hin und her, nahm Nirahs Hände ein wenig fester in seine. Anscheinend sollte er weitermachen? Er war eigentlich selten über diesen Punkt hinausgegangen. Aber...dann würde er wohl weiterhin abwarten und aufpassen?

Mit einer neu heraufbeschworenen Ruhe konzentrierte er sich auf das Geschehen. Er gab zu, das Zusammenspiel der Auren war...wunderschön. Es wirkte fast, als würde man einen Sonnenaufgang betrachten, während ringsrum noch sternenklare Nacht herrschte. Dort wo die Auren sich überlappten, schienen die Farben sich gegenseitig zum Leuchten zu bringen. Gleichzeitig, noch während er alles studierte, spürte er etwas vertrautes. Etwas, was über die oberflächlichen Beobachtungen ihre Aura, die sie bisher gemacht hat, hinausgeht. Etwas Tieferes.

Geborgenheit.
Neugier.
Vertrauen, wenngleich begleitet von einer schwer abschüttelbaren Unsicherheit.
Und.. eine freundschaftliche, zarte Zuneigung?

Wärme strahlte in seinen ganzen Körper aus, ließ sein Gesicht warm werden. Aber gleichzeitig...er fand nicht die Stärke in sich, sich dem allem zu entreißen. Zumal da etwas war, was ihn irritierte. Es war schwach. Aber er war sich sicher. Mitten an der Grenze, wo sich ihre Auren überlagerten, lag noch etwas anderes. Tief verborgen. Pulsierend, wie ein stetiger Herzschlag. Er wagte es nochmal näher hinzuschauen – und ein Ansturm an Gefühlen übermannte ihn.

stolz bewunderung schützen wärme verbundenheit schützen SCHÜTZEN

Mit einem scharfen Atemzug nahm Notos einen mentalen Schritt Abstand von allem. Seine Aura wirbelte umher, mit einer stürmischen Energie, der der Himmel selbst nicht Herr werden konnte... und beruhigte sich fast schlagartig wieder, als wäre nie etwas passiert. Lediglich das ununterbrochene Zittern zeugte davon, dass etwas geschehen war.

Notos versuchte sich zur Ruhe zu zwingen, zu begreifen, was eben passiert war. Hatte...hatte er gerade etwa seine eigene Aura gelesen? Es war, als hätte er Gefühle gefühlt, die nicht seine waren... aber irgendwie doch? Er konnte sich schwer vorstellen, dass es Nirahs Gefühle waren.

...Nirah.

Sofort richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Heilerin. War sie in Ordnung? Hatte sie etwas davon mitbekommen? Noch während er sie mit einem sorgenvollen Blick musterte, echote leise in seinen Ohren:

schützen, schützen, schützen, schützen



Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.10.2024 20:37.

Saphyr

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Re: The Headwinds - Handlung

von Saphyr am 29.09.2024 19:36

Nirah nickte langsam. Sie könnte versuchen zu glauben, was er sagte. Warum auch immer es ihn tatsächlich treffen sollte. Früher oder später würde er nach Hause kommen und sie würde nach Silberquell zurückkehren. Das wussten sie beide. Dann wiederum...Notos' Abreise hatte sie verloren zurückgelassen. Sie wusste nicht wirklich warum. Immerhin hatten sie sich nur ein paar Tage gekannt und er konnte ihr wirklich auf die Nerven gehen. Seitdem sie ihn wiedergefunden hatte schienen die Dinge irgendwie anders zu sein. Stimmt, sie waren jetzt Partner. 
Wieder nickte sie und murmelte leise aber entschlossen: "Ich werde dir helfen nach Hause zu kommen. Bis dahin kannst du dich darauf verlassen dass wir zusammenarbeiten, versprochen."  

Sie nickte ein weiteres Mal. Natürlich wollte sie wissen, was mit Kay gewesen ist. Dass er ihr es auch tatsächlich versuchte zu sagen, war unerwartet. Nirah ließ die Unterlage los, hob den Kopf und hörte aufmerksam zu. 
Gerne hätte sie gefragt, was Notos' Arbeit überhaupt war - sie dachte er war Krieger? -, aber sie wollte ihn nicht unterbrechen. Außerdem kroch ein kaltes Gefühl ihren Nacken herab. Notos hatte etwas mit Kay gemacht. So wie er es erklärte klang es wie eine noble Sache, doch sie konnte es nicht abschütteln. Zwar verstand sie in keiner Weise wie es funktionieren sollte, jemanden mit seiner Präsenz zu beruhigen - was auch immer das heißen sollte-  aber sie verstand, dass er andere beeinflusste. Und das klang irgendwie wie Manipulation. Denn er hatte Kay nicht danach gefragt, ob sie das wollte. Hat er mich gefragt?

"Zeig es mir." antwortete sie prompt. "Dafür musst du herkommen, Notos." bemerkte sie mit dem Hauch eines Lächelns und klopfte neben sich auf das Bett. "Das ist auch dein Zimmer, vergessen?"
Sie bot ihm einfach direkt beide Hände an, unsicher ob es das war, was er brauchte. "Ich will es verstehen. Diese Magie kenne ich nicht. Ist es... unangenehm? Welche Wirkung hat es genau? Hast du das... bei mir schon einmal gemacht?" Jetzt in diesem Moment fühlte sie sich sicher bei ihm. Notos würde ihr nichts antun. Aber der Gedanke, was in der Vergangenheit gewesen sein könnte nagte an ihr. Und wie sah es mit der Zukunft aus? Konnte sie es überhaupt erkennen was er tat. wenn seine Magie ihr vollständig fremd war?






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Zladune

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Re: The Headwinds - Handlung

von Zladune am 29.09.2024 17:50

Nirahs Aura schlug um sich, als hätte er Öl ins Feuer gegossen. Ein drückendes Gewicht lag in der Luft, dass er nicht sehen musste, um die Ausmaße erahnen zu können – er spürte es. Notos zog vorsichtig den Kopf ein, erwartete schon ein ablehnendes Fauchen. Doch stattdessen...

Unsicher hob Notos den Blick und runzelte fragend die Stirn, als Nirah ein paar erste, zittrige Atemzüge nahm. Ihr Körper wippte unruhig hin und her, während sie nach den passenden Worten suchte, dabei immer wieder ins Stocken geriet. Als wäre da etwas, was sie ihm nicht mitteilen konnte. Was...genau versuchte sie ihm mitzuteilen?

Am Ende war sich Notos nicht sicher, ob er wirklich verstanden hatte, was die Heilerin ihm mitzuteilen versuchte. Dafür wusste er aber, dass ihre Reaktion trotzdem ein klein wenig...Hoffnung und Wärme in ihm aufkeimen ließ. Wenigstens schien sie wirklich nichts gegen ihn zu haben.

Die Spannung löste sich aus seiner Haltung, als Notos sich von der kleinen Welle der Erleichterung mitreißen ließ. Er fand wieder zu einem neckenden Lächeln zurück. „Erstmal würde ich gerne, dass du aufhörst zu denken, ich würde einen Freudentanz machen, sobald du gehst", versuchte er zu witzeln. Er spürte, wie sich etwas in seiner Brust verzog, schluckte befangen: „Denn das würde ich nicht. Es würde mich treffen." Notos versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch der verletzende Stich in seinem Herzen, der ihn allein bei dem Gedanken durchfuhr, dass sie eines Tages vielleicht einfach nicht mehr... da wäre, ließ ihn innerlich beinahe erzittern. Er wusste nicht, ob er das ein zweites Mal ertragen würde.

Stille nahm für einen Moment den Raum ein, während Notos seinen Gedanken nachhing. Nach einer Weile erhob er das Wort, seine Stimme sanfter, doch bestimmt: „Hör mal, ich weiß, dass das alles hier gerade nicht einfach ist. Insbesondere für dich, weil du unfreiwillig in diese Lage geworfen wurdest. Aber...ich würde gerne irgendwann an einen Punkt kommen, wo wir uns vertrauen und aufeinander verlassen können. Wir sind ja schließlich jetzt Partner, nicht wahr?"

Ein schiefes Grinsen huschte über Notos' Gesicht. Und als Partner war es wichtig, dass sie miteinander redeten. Er würde in diesem Fall nur den ersten Schritt machen müssen. „Du wolltest wissen, was vorhin mit Kay passiert ist, richtig?", fing er bedächtig an, lächelte dabei sachte. „Du hast recht. Kay hat sich nicht von sich selbst so schnell beruhigt. Ich habe etwas...nachgeholfen."

Er zögerte. Entschloss sich schließlich, ein wenig weiter ausholen. „Angefangen hat es damit, dass ich während meiner Arbeit immer mal wieder auf Leute gestoßen bin, die Panikanfälle hatten. Und... ich wollte ihnen helfen. Manchmal mussten sie auch einfach so schnell wie möglich aus ihrem Angstzustand rauskommen, weil es zum Beispiel nicht mehr sicher an dem Ort war und sie von dort so schnell wie möglich verschwinden mussten."

Ein kaum merkliches, nervöses Lächeln huschte über sein Gesicht, verschwand jedoch ebenso schnell, wie es gekommen war. „Mein Mentor hat mir ein paar Beruhigungsmethoden beigebracht. Er meinte, ich hätte sowieso eine Veranlagung dazu, andere mit meiner Präsenz zu besänftigen. Und er hat mir gezeigt, wie ich diese...verstärken und nutzen kann." Notos verzog das Gesicht, versuchte sich die weiteren Antworten zurechtzulegen. Was ihm aber irgendwie nicht ganz gelingen wollte. Unruhig rieb er sich die Hände, ließ den Blick auf ihnen ruhen. „Es ist nicht ganz einfach es zu erklären, wie es funktioniert. Aber es ist weniger meine Stimme. Mehr... wenn ich jemanden nahe komme und ihn mit der Intention ihn beruhigen zu wollen berühre."

Notos sank in sich zusammen. Seine Augen huschten kurz zur Nirah, suchte nach irgendeinem Zeichen von Verstehen. Stattdessen schwappten immer wieder Wellen ihrer Unruhe zu ihm über. Er blinzelte. Schaute dann zu seinen Händen runter, bevor er wieder die Heilerin fixierte. „Soll ich...es dir zeigen?", fragte er vorsichtig, deutete dabei mit einer Hand auf sich und dann auf sie. „Dann würdest du vielleicht besser verstehen, was genau ich tue und wie es sich anfühlt."



Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.09.2024 17:55.

Saphyr

26, Weiblich

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Re: The Headwinds - Handlung

von Saphyr am 29.09.2024 01:29

"Du bist kein...."
Nirah schnappte nach Luft, suchte nach Worten. Wie kam er darauf und wie konnte er es wagen dabei so zerknirscht auszusehen. "Hör zu, natürlich folge ich meinen Visionen. Das heißt aber nicht, dass du... Du tust was?"
Entsetzt starrte sie ihn an. Freundin. Es echote in ihren Ohren. Hatte sie sich verhört? Möglicherweise holte die Müdigkeit sie schlussendlich ein oder alles hier war bereits ein Traum. Ein unheimlich nervenaufreibender Traum. Diesen Verlauf des Gesprächs hatte Nirah weder geahnt noch beabsichtigt. Freundin. Notos musste verrückt geworden sein. „Wovon redest du?" brachte sie tonlos heraus. Eine Weile sagte sie gar nichts mehr. Sie fing wieder an zu wippen, nur dass jetzt ihr ganzer Körper mitmachte, vor und zurück. Dabei sah sie weiterhin Notos an oder eher durch ihn hindurch. Dumpf drang zu ihr durch, dass Notos noch mehr sagte und es brachte sie schließlich zurück an die Oberfläche. Sofort wandte sie den Blick ab.

„Du bist kein Mittel zum Zweck. Nur weil es einen bestimmten Grund gibt, warum ich dir folge schließt nicht aus, dass... Also ich meine, ich habe es selbst entschieden dir zu folgen. Und glaub mir, ich war nahe dran es nicht zu tun trotz aller möglichen Konsequenzen. Es war meine Entscheidung der Vision zu folgen, meine allein. Was ich sagen will ist, dass ich dich... Also von allen Möglichkeiten, wen sich die heilige Mutter aussuchen konnte ... Es war meine Entscheidung am Ende. Verstanden?"
Was tat sie? Konnte sie nicht einfach aussprechen, was sie dachte? Sie atmete tief ein. Ihre Stimme zitterte dennoch.
„Ich bin froh, dass ausgerechnet du es... dass es so ist wie es ist. Ich habe nichts gegen dich Notos....überhaupt nicht..., noch habe ich vor dich in irgendeiner Weise für meiner Zwecke auszunutzen. Niemals. Ich will mein Ziel erreichen, aber nicht um jeden Preis. Was möchtest du...von mir?"


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.09.2024 01:31.

Zladune

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Re: The Headwinds - Handlung

von Zladune am 29.09.2024 00:31

Wo ist dein Zuhause?

Notos war drauf und dran, auf Nirahs Frage mit einem leisen, fast schon verzweifelten „Ich weiß es nicht", zu antworten. Wer wusste schon, wo genau sich die Azurnen Küsten befanden. Nirah tat es auf jeden Fall nicht, so viel war klar, seitdem er ihr damals den Namen seiner Heimat preisgegeben hatte. Und es würde ihn wundern, wenn es jemand anderes hier wissen würde, wovon er sprach. Sicher war nur, dass er nicht zurückfinden würde, solange Jasper sich nicht Wandeln konnte.

Aber er bekam nicht die Gelegenheit dazu, der Heilerin das zu erklären. War Notos erst in sich zusammengesunken, richtete er sich sofort straff auf, den Blick fest auf die Heilerin gerichtet, kaum dass der sanfte Ton in ihrer Stimme zu etwas deutlich schärferem überschwenkte. Erst wollte er sie sofort unterbrechen. Er hatte nicht mit größtem Widerwillen ihre Anwesenheit zugelassen. Er hatte ihr nur zu verstehen geben wollen, dass er das gerne mehr wie eine Sache zwischen Partnern regeln würde, wo sich beide aufeinander verlassen konnten.

Er überlegte es sich anders, als die Heilerin ihren Einwurf fortführte. Im Gegensatz zu ihr blieb er dabei ruhig, wenngleich das stille Bedauern hörbar aus seinen Worten sickerte. „Aber das ist es ja eben. Du hast keine Wahl. Du folgst den Zeichen deiner Vision und ich bin dabei...nichts weiter als ein Mittel zum Zweck, bis du dein Ziel erreichst."

Kurz verzog er das Gesicht, ließ die Schultern hängen – bevor er in einer fast schon beschwichtigenden Geste beide Hände anhob: „Und das ist auch in Ordnung für mich! Wirklich. Ich kann damit leben." Notos ließ langsam seine Arme senken, wandte mit eingezogenen Kopf den Blick ab: „Ich will nur nicht, dass du denkst, du wärst ein Problem für mich oder dass ich dich nicht dabeihaben möchte", fügte er leise dazu. „Nicht wenn ich in dir eine Freundin sehe."

Notos traute sich fast nicht, Nirah wieder direkt anzusehen. „Ich mag dich. Auch wenn wir sicherlich noch nicht die allerbesten Freunde sind." Ein kleines Lachen erfüllte den Raum, bevor er nach einem Moment der Stille wieder zu dem Ansatz eines warmen Lächelns wiederfand. „Ich habe dir bereits einmal mein Leben anvertraut. Und ich würde es wieder tun."



Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.09.2024 12:50.

Saphyr

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Re: The Headwinds - Handlung

von Saphyr am 28.09.2024 23:37

Notos zuckte sichtbar zusammen und verharrte ein wenig verloren direkt beim Eingang. Wieso hatte er diesen bekümmerten Ausdruck im Gesicht? Nirah verstand es nicht. Für einen Moment glaubte sie, dass sie wie noch in Silberquell keine oder nur ausweichende Antworten von Notos bekommen würde. Doch dann antwortet er und das Bedauern in seiner Stimme war so greifbar, so echt. Nirah wusste, dass es die Wahrheit sein musste. Er wollte nach Hause. Er sagte dies nicht zum ersten Mal und doch klang es dieses Mal wie eine ernstgemeinte Antwort auf ihre Frage. Obwohl ihr das noch nicht wirklich weiterhalf, waren ihre nächsten Worte sanft und vorsichtig.
„Wo ist dein Zuhause?" fragte sie leise. Wenn sie wüsste wohin sie gehen musste, dann würde es die Reise vielleicht beschleunigen. Vielleicht wusste Nirah – oder irgendwer - , welchen Weg sie einschlagen mussten. Selbst wenn nicht, eine grobe Richtung wäre nicht verkehrt. Vielleicht musste sie ihn nur nach Hause bringen und dann würde sie selbst....
„Bitte, was?" Der weiche Ton von eben war verschwunden.
„Also ich weiß nicht in welcher Welt du lebst, Donnerschwinge, aber soweit ich mich erinnere habe ich mich dir angeschlossen und du hast es nur mit dem größten Widerwillen zugelassen. Und ich verstehe es ja, ich wäre auch nicht sonderlich begeistert davon, aber ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Außerdem habe ich gar nicht gesagt, dass du etwas gegen mich hast? Du kannst mir trotzdem nicht erzählen, dass du keinen Freudentanz aufführen würdest, sobald ich meine Mission erfüllt habe und zurück gehe. Nicht nach....allem. Und es wäre nur natürlich. ... Wovon redest du überhaupt, ich bin nicht derjenige von uns beiden? Was willst du andeuten?" Mit jedem Satz wurde ihre Stimme höher und hektischer. Ihre Finger waren in die weiche Unterlage gekrallt, ihr Fuß hatte aufgehört zu wippen.
Nirah zwang sich dazu etwas gefasster zu klingen, aber es kam heraus als würde sie durch zusammengebissene Zähne sprechen. „Es ergibt keinen Sinn was du sagst. Du könntest mich jederzeit zurücklassen wenn ich dir zu lästig werde und es würde dich nicht interessieren, was es für mich und meinen Weg bedeutet. Ist es nicht so?"


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