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Herr_Nacht

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Re: Entweder ODER Spiel

von Herr_Nacht am 18.11.2021 15:13

Wachskerzen!
Plastiktannenbaum oder die Pflanze?

"Das köstliche und immer wieder originelle Vergnügen einer nutzlosen Beschäftigung"
Henri de Régnier

 

"You can, you should, and if you're brave enough to start, you will"
Stephen King

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Herr_Nacht

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Re: Der Forenhelden Podcast geht an den Start!

von Herr_Nacht am 18.11.2021 09:18

Um ca. 8:30 Uhr lag ich lesend auf der Couch und aus dem Nichts fällt mir ein: Die Radiosendung!
Buch beiseite gelegt, Laptop angeschmissen und noch der restlichen halben Stunde der Sendung andächtig gefolgt.
Finde es beneidenswert, wie ihr euch scheinbar mühelos ganz angeregt und begeistert über Dinge unterhalten könnt! Damit ich introvertierter Sonderling in so einen unterhaltsamen Plauderzustand komme, müsste ich wahrscheinlich Aufputschmittel nehmen, und bekäme im Radio und vor einem Mikrofon schlussendlich trotzdem kein Ton heraus. Selbst wenn's "nur" das Radio meiner Uni und somit vielleicht ne Art Heimspiel wäre.
Ich kannte das Musikgenre, das ihr gespielt habt, im Grunde gar nicht, fand aber, dass die düsteren Klänge ein auffälliger Kontrast zu euch waren. Die Wilden Kerle schienen mir dann wie die Faust aufs Auge zu passen =D   
Warst du nervös? War's dein erstes mal? Inwiefern habt ihr euch vorbereitet? Wie fandest du es?

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Herr_Nacht

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Re: Buchclub... oder sowas in der Art

von Herr_Nacht am 17.11.2021 17:17

Ich bin dafür, dass wir vom Thema abschweifen und diesen Thread mal kurz zum Diskutieren missbrauchen =D

Ein sehr interessanter, kritischer Ansatz @herr_Nacht, der mir (ungelogen) seit etwa 3 Stunden im Kopf herumgeistert.
Ich wünschte, es gäbe in meinem richtigen Leben auch nur eine Person, die so viel Zeit mit dem zubringt, was ich von mir gebe! xD
Und es ist ja ein sehr schöner Umstand, dass es im digitalen Zeitalter (bzw. in seinen Anfängen) Leute, gerade junge Leute, gibt, die sich viele Bücher kaufen. Großartig für's tolle Medium!
Nebenbei: Wollte niemandem auf die Füße treten, der oder die sich schneller Bücher kauft, als diese von der Person gelesen werden können. Kumpel von mir hat in seiner Jugend ein ähnliches Verhalten an den Tag gelegt, was Videospiele angeht. Ich stand damals schon daneben und habe mich irritiert gefragt: Warum? Gar nicht mal weil ihn das ne Stange Geld gekostet hat oder ich das Verhalten von meinem Standpunkt aus nicht nachvollziehen kann, sondern auch weil in mir der Gedanke aufkam: Findet er die Spiele denn immer noch interessant, wenn er sie zwei Jahre liegen lässt und sie erst dann anspielt?
Zweites Nebenbei: Also per se wollte ich dir, dem Urheber des Zitats oder allen möglichen anderen, die meinen Post mit potentiellem Ärger gelesen haben, nicht irgendwelche Zwänge unterstellen. Habe nur nach einer Erklärung für's Verhalten gesucht und diese Gedanken kamen mir spontan. Ich kann jetzt selbst nicht mal mehr erklären, wie ich auf Gruppenzwang kam. Noch nie von Gruppen gehört, in denen sich Leute durch den Konsum oder wenigstens hochfrequentierten Kauf von Büchern gegenseitig zu übertreffen versuchen oder sich jede Woche aufs Neue Anerkennung verschaffen wollen >.>  
Jetzt ab ins Thema:
Der Unterschied zwischen Lust und Motivation...mir kommt der Gedanke abwegig vor, Lust zu haben und dann, wenn die Befriedgung erreichbar ist, nicht danach streben zu wollen, also unmotiviert zu sein. Geht das eine ohne das andere?
Ich hätte intuitiv erst mal gesagt, dass de facto entweder keine wirklich Lust da ist, wenn man sich selbst im Angesicht eines nur minimalen Arbeitsaufwandes (also zum Regal gehen, Buch nehmen, hinlegen/setzen) nicht aufraffen kann, oder dass man von derart vielen und wechselhaften Gelüsten (klingt alles grad ein bisschen sexuell verrucht hier xD) in kurzen Abständen heimgesucht wird, dass eine bestimmte halt unter den Tisch fallen muss, vielleicht immer dieselbe.
So, jetzt bin ich ja Fan davon, Leuten die Verantwortung fürs eigene Handeln zu geben. Es ist völlig klar, dass man durch äußere Umstände gezwungen wird, seinen wünschenswerten Tagesablauf umzugestalten. Ob es eine aufgelöste Freundin, die redselige Mutter, der anstrengende Arbeitgeber, der überforderte Mitschüler, die kaputt gegangene Waschmaschine, das verlorene Portemonnaie oder die Tatsache, dass man sich aus Versehen aus der Wohnung ausgeschlossen hat, ist: Ein Zeitmanagment, in dessen Mittelpunkt die eigene Freude und Befriedigung steht, muss dann zugunsten solcher Dinge umgeschmissen werden.
Aber nichtsdestotrotz kann ich einer Sache, die ich gerne tun möchte, Zeit einräumen. Zumindest kann ich selbst entscheiden, ob ich bei gegebener Freizeit lieber lesen oder Netflix gucken möchte. Wenn ich mich für Netflix entscheide, dann kann meine Lust aufs Lesen ja nicht allzu stark ausgeprägt sein. Wenigstens kann sie nicht stark genug sein, dass es mich dauerhaft ärgert, wenn ich andere Hobbys dem Lesen stets und bewusst vorziehe.
Deswegen würde ich, wenn es jemanden in diesem Fall tatsächlich stört, dass er oder sie nicht zum Regal greift und liest, dir zustimmen und sagen:
Selbst schuld

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2021 17:21.

Herr_Nacht

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Re: Ja ODER Nein

von Herr_Nacht am 17.11.2021 12:54

Ich kaufe Raketen, lasse sie steigen und wünsche mir jedes mal etwas, während eine hoch fliegt.

Reist du gerne?

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Re: Buchclub... oder sowas in der Art

von Herr_Nacht am 17.11.2021 09:34

Bevor es zum eigentlichen Thema geht, muss ich noch den Gedanken des aller ersten Satzes dieses Threads aufgreifen.
Da ich mich nicht wirklich zum Lesen motivieren kann, obwohl ich mal wieder richtig Lust dazu hätte und viiiele Bücher bei mir rumstehen habe, die gelesen werden wollen, [...]

Für mich ist der Satz ein Widerspruch in sich. Wie kann man richtig Lust auf etwas haben, aber dann, wenn dieses etwas einem direkt vor der Nase liegt und nur noch gepackt werden muss, unmotiviert sein? Persönlicher Gedanke: Hat man wirklich Lust zu lesen oder hat man sich Bücher nur aus irgendeinem Sammelzwang oder Gruppenzwang heraus gekauft? Oder sind es alles die falschen Bücher?
Habe mich gestern kurz mit einer Freundin nach einem Kinobesuch darüber unterhalten und zu meiner Überraschung pflichtete sie mir nicht bei, sondern ging mit dem Inhalt des Satzes konform.
Ein Rätsel für mich.
Meine eigene offene Bücherliste dagegen ist ziemlich kurz und stieg gestern von einem Buch, das noch auf mich wartet, auf zwei. Zum einen gibt es da "Blaue Frau" von Antje Ravik Strubel, das ich gar nicht aus inhaltlichem Interesse lesen will, sondern weil ich neugierig bin, wie man so schreiben muss, wenn man den deutschen Buchpreis gewinnen möchte. Da bin ich sehr gespannt drauf und ich verspüre sowohl Lust als auch Motivation, es zu lesen, sobald ich mit meinem aktuellen fertig bin ;P
Zum anderen steht seit gestern, nachdem ich eine Folge von Jung&Naiv mit Svenja Flaßpöhler gesehen bzw. eher gehört habe, das Büchlein "Die potente Frau" der besagten Autorin auf der Wunschliste. Sie hatte schon mein Interesse erregt, als sie sich in einer Talkrunde im Fernsehen kritisch zur Metoo Bewegung geäußert und unter anderem gemeint hat, dass die Bewegung Frauen in die passive Rolle reindrängt, also in eben die Rolle, die eigentlich passé sein sollte. In höchstem Maße interessant!     

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2021 09:36.

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Re: Der Forenhelden Podcast geht an den Start!

von Herr_Nacht am 17.11.2021 08:48

Großartig! Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Erfolg! Ich hoffe, dass es dir Spaß machen wird und es, wenn du das willst, nur der erste Schritt auf einem tollen Weg in deine Zukunft ist!

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2021 12:51.

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Re: Grüße aus der Ferne

von Herr_Nacht am 06.11.2021 20:28

Nabend und willkommen^^

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Re: Diskussion und Philosophie | Ist Recht immer gleich Gerechtigkeit?

von Herr_Nacht am 19.10.2021 17:18

Badangel 19 hat die Spannung gekonnt hochgehalten, aber ich löse sie, auch wenn's eigentlich gar nicht notwendig ist, auf.
Art. 6 Recht auf ein faires Verfahren (1)
1Jede Person hat ein Recht darauf, daß über Streitigkeiten in bezug auf ihre zivilrechtlichen Ansprüche und Verpflichtungen oder über eine gegen sie erhobene strafrechtliche Anklage von einem unabhängigen und unparteiischen, auf Gesetz beruhenden Gericht in einem fairen Verfahren, öffentlich und innerhalb angemessener Frist verhandelt wird. 2Das Urteil muß öffentlich verkündet werden; Presse und Öffentlichkeit können jedoch während des ganzen oder eines Teiles des Verfahrens ausgeschlossen werden, wenn dies im Interesse der Moral, der öffentlichen Ordnung oder der nationalen Sicherheit in einer demokratischen Gesellschaft liegt, wenn die Interessen von Jugendlichen oder der Schutz des Privatlebens der Prozeßparteien es verlangen oder - soweit das Gericht es für unbedingt erforderlich hält - wenn unter besonderen Umständen eine öffentliche Verhandlung die Interessen der Rechtspflege beeinträchtigen würde.
(2) Jede Person, die einer Straftat angeklagt ist, gilt bis zum gesetzlichen Beweis ihrer Schuld als unschuldig.
(3) Jede angeklagte Person hat mindestens folgende Rechte:
a) innerhalb möglichst kurzer Frist in einer ihr verständlichen Sprache in allen Einzelheiten über Art und Grund der gegen sie erhobenen Beschuldigung unterrichtet zu werden;
b) ausreichende Zeit und Gelegenheit zur Vorbereitung ihrer Verteidigung zu haben;
c) sich selbst zu verteidigen, sich durch einen Verteidiger ihrer Wahl verteidigen zu lassen oder, falls ihr die Mittel zur Bezahlung fehlen, unentgeltlich den Beistand eines Verteidigers zu erhalten, wenn dies im Interesse der Rechtspflege erforderlich ist;
d) Fragen an Belastungszeugen zu stellen oder stellen zu lassen und die Ladung und Vernehmung von Entlastungszeugen unter denselben Bedingungen zu erwirken, wie sie für Belastungszeugen gelten;
e) unentgeltliche Unterstützung durch einen Dolmetscher zu erhalten, wenn sie die Verhandlungssprache des Gerichts nicht versteht oder spricht.
Hatten wir hier nicht, offenbar neben Badangel19, noch jemanden, der von Jura Ahnung hat? Rogers vielleicht?
Ich dagegen haben wiedermal keine Ahnung, will aber Folgendes von mir geben:
Ich bin ein Freund von Rechten (also im Sinne von Gesetzen xD) und Gerechtigkeit (übrigens auch von Pflichten), aber hier und da könnte man bestimmt so manches geltende Recht im Namen der Gerechtigkeit ganz gehörig gegen das Schienbein treten.
Ich will ein (eventuell ziemlich schlechtes) Beispiel geben:
Ich habe vor ein paar Wochen über eine Radiosendung erfahren, dass die beiden Hauptaktionäre von BMW, Herr Quandt und Frau Klatten, sich in der Zeit, als wir alle mit unseren Steuergeldern den BMW-Mitarbeitern das Kurzarbeitergeld bezahlt haben, beim Ausschütten des 1,3 Mrd. Euro großen Dividendentopfes ihren rechtmäßigen Anteil von knapp 600 Mio. Euro zugestanden haben. Was sie damit gemacht haben, weiß ich nicht, aber ich ahne, dass sie ihn behalten haben.
Dass eine solidarische Gemeinschaft den Mitarbeitern einer Firma den Lohn in einer Krise bezahlt, ist natürlich alles andere als schlimm, aber dass währenddessen ein solch immenser Betrag an einzelne Verantwortliche der Firma geht, ist für mein persönliches Empfinden eine ziemlich ungerechte Sache, die aber rechtmäßig ist.
Oder ein im Internet kursierendes Bild, auf dem drei Männer unterschiedlicher Größe an einem Lattenzaun stehen und einem Fußballspiel zuschauen wollen. Der größte von ihnen kann locker über den Zaun gucken, der mittelgroße schafft es ebenfalls, aber der kleinste nicht mal ansatzweise. Jetzt können drei Kästen verteilt werden, auf denen die Männer stehen können.
Wie sollten diese Kästen verteilt werden, wenn es gerecht zugehen soll?
Alle drei Kästen sollten zu dem kleinen Mann gehen, damit er sich auf sie stellen und das Spiel ebenfalls mitansehen kann.
Stattdessen werden die Kästen aber im Sinne des Rechts gleich verteilt, so dass jeder der Männer einen bekommt, was dazu führt, dass der kleine Mann das Spiel immer noch nicht sehen kann.
Die politisch linksgerichtete Sau, die das hier gerade schreibt, hat über dieses Beispiel gelernt, dass rechtmäßige Gleichbehandlung/Gleichheit nicht unbedingt Gerechtigkeit ist, ganz besonders nicht in einer Solidargemeinschaft extrem ungleicher Menschen, weswegen ich folgenden (aus dem Kontext gerissenen) Satz meiner Noch-Kanzlerin nicht unterschreiben kann:
Kann es etwas Gerechteres geben, als einen Krankenkassenbeitrag, den alle gleich bezahlen?

Und das Recht biegsam sein kann und nicht unbedingt Ausdruck eines höheren, moralischen, allgemeingültigen Ideals sein muss, zeigt vielleicht auch ein zweiter Satz, den Angela Merkel mal gesagt hat.
Wir brauchen mehr marktkonforme Demokratie


  Recht beugen zum Wohle eines Systems, nicht im Sinne der Gerechtigkeit.   

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.10.2021 17:25.

Herr_Nacht

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Re: Diskussion und Philosophie | Legalisierung von Cannabis

von Herr_Nacht am 16.10.2021 19:11

Zur Frage der Legalisierung kann ich nix sagen. Keine Ahnung, ob die Legalisierung schlussendlich gut oder schlecht sein wird.
Erstmal den Weg zu gehen bis hin zu einem Rezept ist unglaublich aufwendig

Ich kenne mich, was diese Rezepte angeht, nicht aus, aber prinzpiell sollte ein Fachmann entscheiden, welche Art von Schmerzmittel im vorliegenden Fall das richtige ist, und nicht der oder die Betroffene. Ich fände es meinerseits etwas verdächtig, wenn mir als Arzt ein Patient gegenübersitzt, der von sich aus einfach einfordert, ein bestimmtes Rezept zu bekommen (gilt nicht nur für Cannabis).
Für die behandelnden Ärzte war es immer ein absolutes No-Go ihm Gras zu verschreiben und sie haben es erst dann gemacht als keine anderen Optionen mehr offen blieben.

Eventuell war diese Vorgehensweise ja auch richtig? Vielleicht sind im Regelfall die "herkömmlichen" Schmerzpräparate die probateren und mit weniger Nebenwirkungen einhergehenden Mittel. In welchen Fällen Cannabis klar indiziert ist, weiß ich nicht, aber ich glaube zumindest, dass die Evidenz vorherrschender Schmerzmittel größer ist. Und ehe man etwas verschreibt, dessen Wirksamkeit noch nicht so gut erforscht oder belegt ist, sollte man auf jenes zurückgreifen, dessen Effektivität bereits umfangreich belegt ist.
aber in dem Punkt ist das der Staat und damit auch die Verkäufer in der Pflicht über die Konsequenzen aufzuklären

Aufklärung ist in jedem Fall gut, sowohl bei einer Legalisierung als auch bei jetziger Gesetzeslage. Was diesen Punkt nur etwas bitter macht und mich mit einem unheilvollen Gefühl zurücklässt, ist die Tatsache, dass trotz hinreichender Aufklärung und Gefahrenbewusstsein jedes Jahr mehr als genug Menschen von Alkohol und Nikotin abhängig werden (ich glaube aber, es werden jährlich immer etwas weniger) und die Kosten für das Gesundheitssystem groß sind. Ich weiß also nicht so recht, in welchem Ausmaß Aufklärung am Ende den Schaden für Menschen und Staat geringer ausfallen lassen wird. Aber na ja, das Kind ist gewissermaßen, ganz wie beim Alkohol und Nikotin auch, bereits mit der Erfindung der Droge in den Brunnen gefallen und kann in vielen Fällen trotz Aufklärung nicht mehr gerettet werden, da es einigen Menschen aus welchen Gründen auch immer nicht gegeben ist, verantwortungsvoll mit "gefährlich-befriedigenden" Substanzen umzugehen.  
 
Ist jetzt echt nur so 'n Halbwissen, aber gab's nicht auch so Studien, die gezeigt haben, dass in Ländern wie Holland, wo man Gras ja legal konsumieren kann, im Endeffekt trotzdem nicht mehr Gras geraucht wird?

Das wäre mal echt ne feine Sache!
Ich bin zum Beispiel der Meinung, dass Menschen über ihr Handeln selbst entscheiden und dementsprechend mit den Konsequenzen rechnen müssen.

Das wirft bei mir gerade die Frage auf, ob die Leute nicht nur mit den Konsequenzen rechnen müssen, sondern diese Rechnung vielleicht auch selbst bezahlen sollten. Wenn unsere solidarische Gesellschaft jedem Individuum bei maximaler Aufklärung die Freiheit lässt, zu handeln und zu konsumieren, was er oder sie will, warum sollte die Gemeinschaft für die Kosten einer Behandlung aufkommen, die die Folge dieser individuellen Entscheidungen des aufgeklärten Individuums ist? Warum muss meine Krankenkasse mit meinen Beiträgen die Krebstherapie eines Menschen bezahlen, der über Jahrzehnte geraucht hat wie ein Schlot? Oder die Behandlung eines Unfallopfers, das volltrunken gegen einen Baum gefahren ist?
Ich hatte übrigens gehofft, dass das Thema dieser Woche Transgender ist! Ich hoffe, es kommt bald!
   

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Herr_Nacht

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Re: Diskussionen und Philosophie | Gendern/politisch korrekte Sprache

von Herr_Nacht am 05.10.2021 17:42


Es ist natürlich ein Umstieg, und zwar einer, an den sich viele Menschen (vor allem jene, die sich nie durch Sprache diskriminiert gefühlt haben), erst einmal gewöhnen müssen.

Gendern wird sich bestimmt über lange Zeit bei den meisten Leuten durchsetzen, anderweitige politisch korrekte Sprache ebenfalls. Denke, dass kommende Generationen einfach mit dem entsprechenden Wortschatz groß werden und sich nicht mal vorstellen können, wie es denn mal anders gewesen sein konnte.
Gerade Gendern wird aber wohl im Rahmen von Privatgesprächen noch lange auf sich warten lassen, eben weil es unter Freunden und Bekannten wahrscheinlich selten zu Konflikten kommt, da die meisten es nicht so eng sehen.
aber man muss meiner Meinung nach wenigstens einsehen, dass es besser ist, daran zu arbeiten und das zu verändern

Einsehen dürfte nur der erste winzig kleine Tropfen auf einem sehr heißen Stein sein. Man sagt zwar, Erkenntnis sei der Weg zur Besserung, aber dieses Gesetz hat gerade heutzutage nur Berechtigung, wenn es einen persönlich betrifft. Ansonsten können gerade die Menschen in der modernen westlichen welt herzlich inkonsequent und ambivalent sein. Ich möchte nicht wissen, wie viele Urlauber, die ich am Flughafenterminal befrage, wo grad eine Maschine aus Australien gelandet ist, ob sie Klimaschutz gut finden, mir sagen "Ja, wir müssen auf jeden Fall CO2 einsparen, ich bin für Klimaschutz." Oder wie viele Leute können sowohl der Meinung sein, dass viel zu viele Autos auf den Straßen unterwegs sind, und gleichzeitig aber auch mehrmals im Monat beispielsweise Kleidung online kaufen und die Hälfte davon zurückschicken? Oder die Zustände in der Viehzucht bemängeln und nicht mehr Geld an der Fleischtheke bezahlen oder weniger essen wollen? Für Soja sein, aber die Abholzung des Amazonas aufs Schärfste verurteilen. 
Einsehen, dass Gendern eine gute Sache ist, dürften wohl die meisten.
Ich versteh's aber nicht, wieso dann auch nach anfänglicher Verwirrung eine Sache, die dem Zweck dient, Diskriminierung zu schmälern, auf so enorme Kritik trifft.

In puncto Gendern könnte ein Grund sein (und den sehen wir, glaube ich, sogar in den Antworten der vermeintlich weiblichen User hier), dass sich die Betroffenen nicht recht diskriminiert fühlen bzw. dass es für sie nicht so schlimm ist, wenn das eigene Geschlecht sprachlich nicht abgebildet wird.
Kleines Beispiel aus eigener Erfahrung: Wir haben auf der Arbeit für ein Laufevent Trikots vom Arbeitgeber gestellt bekommen. Eine Frau echauffiert sich lautstark bei Abholung über den aufgedruckten Titel "Absoluter Renner" auf der Rückseite des Shirts, das sei ja nicht geschlechtsneutral. Aus der Gruppe der übrigen Umstehenden hat sich niemand ihrer Meinung angeschlossen und ihre Erregung geteilt, selbst die anderen Frauen nicht. Die Dame hat dadurch den Eindruck erweckt, ein wenig überempfindlich zu sein. Und da im Folgejahr wieder ein Titel aufgedruckt war, der nicht geschlechtsneutral war, dürfte sich wohl auch so gut wie niemand darüber beklagt haben.
Und wenn es für fast niemanden (nicht mal für die Betroffenen) ein Problem darstellt, regt sich wahrscheinlich Kritik, wenn man den Leuten vorschreiben will, welche Ausdrücke sie zu benutzen haben. Wäre in dieser Sache neugierig, ob die Geschlechter sich im Durchschnitt darin unterscheiden, wie sehr sie sich eine Einmischung in ihren täglichen Sprachgebrauch verbitten.
Ich persöhnlich denke es ist wichtig grammatikalisch korrekt zu bleiben. Anstelle von Lehrer*Innen (oder ähnlichen Varianten), finde ich Lehrerschaft deutlich ansprechender.


Passt zwar nicht wirklich zum Zitat, aber ich fände es interessant und lohnenswert, eine Art Vokabelbuch zu besitzen, in dem die im Alltag am häufigsten auftauchenden Fälle des generischen Maskulinums aufgelistet und jeweils mit einem Vermerk auf einen neutralen Begriff versehen sind.
Eine gerechtere Entlohnung wäre zum Beispiel für Frauen eine deutlich höhere Annerkennung als ein Sternchen an irgendwelchen Personenbezeichnungen .
Es tut mir voll leid, aber als ich das gelesen habe, schoss mir der amerikanische Comedian Bill Burr durch den Kopf.
Woman: "Why does a guy make more money an hour to do the exact same job than a woman?"
Bill: "Because in the unlikely event that we're both on the titanic and it starts to sink, for some fucked up reason you get to leave with the kids and I have to stay! Or anytime there's a hostage-situation, who do they negotiate for first? 'Well please let the women and children go!' Well, what about me?"
Ich lasse das jetzt, möglicherweise zu meinem persönlichen Unglück, einfach mal unkommentiert so stehen und gucke, ob und was draus wird xD.

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