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Catriona McLoid - 4. Dezember
von LuciferDaemonium am 04.12.2024 19:454. Dezember - Rot oder Blau, das ist hier die Frage
Catriona stand alleine in ihrer Wohnung, mittlerweile wieder in London angekommen. Ihre Sachen von ihrer Reise nach Russland waren bereits in der Waschmaschine und die Schottin stand unschlüssig vor einem großen Umzugskarton, auf den mit schwarzem Edding 'Christmas' stand. Er war eingestaubt, schon mehr als alt und eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr aus ihrem Keller geholt worden. Jetzt stand er hier, inmitten ihres geräumigen Wohnzimmers. Und sie wusste nicht, ob sie es wirklich tun wollte oder nicht. Catriona hatte seit ihrer Beförderung nicht mehr geschmückt. Zum einen, weil sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie halten durfte und zum anderen, weil ihr Bruder ohnehin ein schlimmeres Schicksal als den Tod erfahren hatte. Kilian hatte eigentlich jedes Jahr mit ihr geschmückt und sie hatten die Zeit mehr als nur genossen, trotz der Streitereien und dem Gezanke. Seit er ein Dämon war, wusste er nicht einmal mehr, wer sie war. Vielleicht hatte sie deshalb den Weihnachtsschmuck nicht mehr angefasst. Zu viele Erinnerungen hingen daran... Sie biss sich auf die Unterlippe und rang sichtlich mit sich selbst. Einerseits hatte ihr kleiner Ausflug mit Azrael dafür gesorgt, dass sie endlich mal wieder in Weihnachtsstimmung war, andererseits fühlte es sich falsch an, alleine zu schmücken. Frustriert stöhnte sie auf und ließ sich auf die Couch fallen. Zu allem Übel war es ihr gegenüber Azrael auch noch rausgerutscht, dass sie ja am liebsten schmücken würde. Warum beim Höllenfeuer hat sie ihm das im Flugzeug nur gesagt? Er hatte nicht weiter darauf reagiert, nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, es wäre ihre Entscheidung. Was sollte es auch einen Dämon interessieren, ob sie schmückte oder nicht? Es musste noch der Restalkohol des gestrigen Abends gewesen sein. Catriona raufte sich ihre roten Haare und sie starrte eine lange Zeit nur abwägend ins Leere.
Zumindest solange, bis sie selbst durch ihre geschlossene Tür das Gezanke mitbekam, was draußen herrschte. Misstrauisch zog sie beide Brauen zusammen und runzelte leicht die Stirn. Wer stritt sich genau vor ihrer Wohnung? Hoffentlich nicht irgendwelche Leute, die nach Spenden bettelten. Das würde ihr gerade noch fehlen... Seufzend erhob sie sich mit säuerlichen Blick und zupfte ihr Strickkleid ein wenig zurecht, ehe sie schwungvoll die Tür auffriss, um den Pennern zu sagen, dass sie sich verpissen sollten. Doch ihr blieb jedes Wort im Hals stecken, als sie sah, wer da vor ihrer Tür stand.
"Du kannst ja gerne wieder gehen, Azrael.", schnaubte Belial gerade mit giftigem Blick.
"Das würde dir wohl so passen, was? Geh wieder deine Fische füttern, Belial.", entkam es ihm mit zuckersüßem Grinsen und kaltem Spott. Belial holte gerade tief Luft, als Catriona ihren ersten Schock überwunden hatte.
"Was macht ihr beiden denn hier?", wollte sie baff wissen und starrte sowohl die Höllenfürstin des Neids als auch Azrael mit großen Augen an. Die beiden hielten in ihrem Gezanke inne und sahen beide zu ihr. Offenbar hatte keiner gemerkt, dass sie in der Tür stand.
"Catriona, schön dich zu sehen, Liebes!", flötete Belial auch schon mit warmem Lächeln erfreut.
"Schickes Kleid, steht dir.", nickte sie anerkennend auf das dunkelgrüne Strickkleid mit weitem Rollkragen.
"Ähm...Danke...", kam es etwas überrumpelt von der Schottin und Belial nutzte den Moment, um mit der Tasche, die sie dabei hatte, sich an ihr vorbei zu zwängen, hinein in ihre Wohnung.
"Ähm... Belial...?" Sie sah ihr verdattert hinterher, ehe sie sich an Azrael wandte. Von Belial hatte sie ja keine Antwort bekommen, aber Catriona war es gewohnt, dass die schwarzhaarige Schönheit aus Ägypten manches Mal unangekündigt vor ihrer Tür gestanden hatte. Dafür war es ihre Freundin.
"Und was machst du hier?", wollte sie von ihrem Boss wissen, bei dem es weniger Sinn machte, dass er hier war. Azrael hob lediglich eine Braue und ging ebenso einfach an ihr vorbei.
"Ich dachte, du wolltest schmücken.", rief er ihr nur im Vorbeigehen zu und jetzt verstand Catriona die Welt nicht mehr.
"W-Was?" Noch immer stand sie wie angewurzelt in der Tür, während Azrael Belial gerade abschätzig musterte. Der Höllenherrscher wandte sich ihr nun selbst verwirrt zu.
"Du sagtest, du willst nicht alleine schmücken." Er breitete einen Arm aus und deutete auf sich.
"Deshalb bin ich jetzt hier. Was die Wasserhexe hier macht, weiß ich nicht."
"Dasselbe wie du, kleiner Prinz." Die Spannung zwischen den beiden war wieder spürbar und ermattet rieb sich Catriona über den Nasenrücken. Die beiden würden wohl nie Freunde werden, auch wenn sie sich wenigstens nicht gegenseitig meucheln. Noch nicht jedenfalls.
"Ihr..." Dem Rotschopf fehlten die Worte. Sie schloss endlich ihre Eingangstür, da es an ihren Beinen langsam kalt wurde.
"Ihr...seid beide hier, weil ihr mir beim Schmücken helfen wollt?", fragte sie nochmals nach. Glauben konnte sie das gerade nicht. Sie spürte einen leichten Kloß im Hals und das warme Gefühl, dass in ihrer Brust anschwoll, als beide synchron nickten. Da sollte nochmal jemand sagen, dass Höllenwesen kein Herz besaßen. Die Schottin blinzelte leicht die Tränen weg, die ihr in die Augen traten, als sich ein Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete.
"Danke.", brachte sie etwas erstickt hervor und Belials Züge wurden etwas milder, als sie einfach die klimpernde Tasche abstellte.
"Süße, nicht dafür.", entkam es ihr fast schon sanft und sie rieb ihr über beide Schultern. Catrionas Lächeln wurde nur noch breiter.
"Geht das denn mit euch beiden überhaupt gut? Ich schwöre, wenn ich auch nur einen Brandfleck oder Wasserschaden in meiner Wohnung sehe, fliegt ihr beiden in hohem Bogen wieder raus!", erhob sie frech grinsend zur Mahnung den Zeigefinger. Entrüstet schnappte Belial nach Luft.
"Wie, er bleibt? Ich dachte wir schmücken, Catriona!" Azrael lachte gehässig.
"Dir steht es frei zu gehen, Belial.", kam es auch gleich von ihm. Catriona schüttelte nur lachend den Kopf. Das konnte ja was werden...
[...]
Die Schottin hatte ihren beiden Überraschungsgästen Kaffee gemacht und mittlerweile hatten Belial als auch Azrael ihre Mitbringsel ausgepackt und es lag etwas wild im Wohnzimmer verstreut. Auch Catrionas eigener Karton war mittlerweile geöffnet. Girlanden aus künstlichen Tannenzweigen hatten ihren Weg in ihre Fensterbank gefunden und die erste Lichterkette schmückte bereits das Geländer ihrer kleinen Terrasse. Auch der künstliche Baum stand schon ungeschmückt an der vorgesehenen Ecke. Und hier begann die Streiterei zwischen Azrael und Belial. Catriona kniete gerade auf dem Boden und entwirrte eine Lichterkette für ihre Fensterfront, als die beiden aus ihrem Gezanke kaum mehr herauskamen.
"Du kannst vergessen, dass du den Baum schmückst, Azrael! Erstens habt ihr Männer keinen Geschmack und zweitens bin ich ihre beste Freundin, also werde ich auch den Baum schmücken.", fauchte die Schwarzhaarige angriffslustig. Azrael hatte die Arme verschränkt und hielt den erdolchenden Blicken stand.
"Keiner will Seetang und Fische an seinem Baum hängen haben.", kam es auch sofort von ihm zurück.
"Also werde ich das übernehmen.", bestimmte er stur. Belial lachte gekünstelt auf.
"Ja klar, bei dir brennt der Baum eher.", spottete sie trocken. Catriona, die immer noch mit der Lichterkette kämpfte, versuchte die beiden Streithähne zu ignorieren, die ihre gesamte Wohnung unterhielten - wenn nicht gar die Nachbarschaft gleich mit.
"Glaubst du, dass du mich herumkommandieren kannst, nur weil du auf dem Thron sitzt?" Belial hatte mittlerweile die blaue Christbaumkugel sinken lassen und beide Hände in die Seite gestemmt. Azrael hatte seine Farbwahl der dunkelroten Kugeln noch immer neben sich stehen und grinste jetzt leicht arrogant auf Belial herunter.
"Kann ich.", kam es gelassen von ihm und machte Belial damit nur noch rasender. Aber nicht nur sie, denn zum dritten Mal hatte Catriona die Kette noch mehr verheddert, als andersherum. Sie ließ die Lichterkette endgültig frustriert sinken, rappelte sich auf und klatschte laut in die Hände. Die Dämonen sahen nur flüchtig zu ihr, ehe sie sich wieder ihrer Diskussion widmen wollten. Ungläubig sah Catriona zwischen den beiden hin und her, ehe ihr Temperament die Oberhand gewann.
"Es reicht jetzt, ihr zwei! Ihr benehmt euch wie Kinder! Gott, wenn ihr euch nicht gleich einkriegt schmücke ich den Baum alleine!", schnauzte sie die beiden an, die endlich die Güte hatten, sie anzusehen. Azrael hatte schon den Mund geöffnet, doch ließ es lieber bleiben, als er den lodernden Blick von Catriona nicht übersehen konnte. Auch Belial schwieg und presste unzufrieden die Lippen zusammen. Die Schottin atmete kurz durch, war das vielleicht doch etwas zu harsch gewesen. Und am Ende erinnerte es sie irgendwie an sich selbst und Kilian. Auch sie hatten immer gestritten, welche Farbe an den Baum sollte und wer die Spitze aufsetzte. Irgendwie... es gehörte dazu und aus ihrer säuerlichen Miene wurde ein warmes Lächeln.
"Ihr seid beide unmöglich. Aber ich glaube, ich war sonst nicht besser.", fuhr sie mit ruhigerer Stimme wesentlich leichter, fast schon amüsiert fort und gesellte sich zu den beiden. Ihre Gäste schwiegen, wechselten diesmal untereinander fragende Blicke, von was sie jetzt sprach.
"Mein Bruder und ich haben jedes Jahr meinen Baum gemeinsam geschmückt und wir haben uns immer gezofft, welche Kugeln, welche Lichterkette oder wer die Spitze auf den Baum setzt.", teilte sie mit den beiden, während ein nostalgischer und liebevoller Blick auf die Tanne gerichtet war. Schließlich sah sie zu den beiden Streithähnen.
"Wir nehmen beide Farben und ihr schmückt zusammen den Baum. Keine Widerworte. Ich helfe euch.", grinste sie schließlich und ging den diplomatischen Weg. Belial und Azrael schwiegen einen langen Moment, sahen jeder auf seine Auswahl hinunter, ehe sie beide wohl klein beigaben. Zufrieden damit zwinkerte Catriona ihnen zu und nahm sowohl eine rote als auch eine blaue Kugel in die Hand und verteilte sie an den Zweigen.
"Passt sogar irgendwie zusammen, findet ihr nicht?", lachte sie an die doch etwas enttäuschten Gesichter. Belial war die erste, die seufzte.
"Ich.... schätze, es schaut in Ordnung aus.", gab sie widerwillig zu. Auch Azrael druckste herum und zuckte nur mit den Schultern.
"Meine Wahl wäre zwar besser gewesen, aber so geht es auch.", meinte er schließlich. Catriona schüttelte nur den Kopf, da keiner der beiden wirklich ehrlich war.
Wie von ihr gewünscht, schmückten sie zu dritt den Baum und die Dämonen besannen sich auf kleine Spötteleien statt richtigen Zoff. Catriona stand in deren Mitte und mittlerweile strahlte sie regelrecht glücklich, während eine Kugel nach der nächsten ihren Weg an den Baum fand. Zum Schluss begutachteten sie gemeinsam ihr Werk und selbst in Azraels oder Belials Zügen war Zufriedenheit zu erkennen, als Catriona die Lichterkette einschaltete. Warmes Licht ließ die zweifarbigen Kugeln sanft glitzern und die Schottin genoss den Anblick, ehe sie zu ihrem Karton ging und von ganz unten ein Kästchen hervor holte. Ein Stern aus Glas befand sich daran, wunderschön geschliffen und ein Erbstück ihrer Familie. Liebevoll wanderten ihre Finger über die Kanten. Sie hatte ihn von ihren Großeltern geschenkt bekommen, als sie nach London gezogen war. So hatte sie immer einen Teil ihrer Familie hier bei sich. Das kostbare Gut sanft an ihre Brust gepresst, trat sie erneut auf die Tanne zu und stumm lief ihr eine Träne über die Wange. Das erste Mal stand wieder ein Weihnachtsbaum in ihrer Wohnung, den sie sogar gemeinsam mit den beiden hatte schmücken können. Und so seltsam es klang, aber in dem Moment hatte Catriona das Gefühl, dass Kilian bei ihr stand. Den Stern mit ihr gemeinsam auf die Spitze setzte und kaum war er sicher aufgesetzt, lief auch schon die nächste Träne aus dem anderen Auge. Weder Belial noch Azrael sagten etwas, doch entgangen war es ihnen keineswegs. Sie schienen zu ahnen, woher es kam und plötzlich spürte sie die warme Hand von Azrael auf ihrer linken, als auch Belials sanfte Hand auf ihrer rechten Schulter. Die beiden waren an sie herangetreten und dankbar sah sie zu ihnen. Trotz der Tränen lächelte sie.
"Er ist perfekt.", meinte sie leise. Azrael schenkte ihr ein Lächeln und nickte bloß.
"Das ist er.", pflichtete ihr Belial mit warmer Stimme bei und besah sich ihr Kunststück.
"Vielleicht hast du ja doch ein wenig Geschmack.", wandte sich die Fürstin an Azrael, der überrascht zu ihr herüber schaute.
"Bekomme ich das schriftlich von dir?", grinste er schließlich und die Dunkelhaarige verdrehte nur die Augen.
"Übertreib es nicht.", warnte sie und abwinkend lachte Azrael leicht, wobei er seine Hand noch nicht von Catrionas Schulter nahm.
"Schon gut. Gute Arbeit.", schmunzelte der Dämon lediglich und Belial musste sogar lächeln.
"Gibst du mir das schriftlich?", kam es auch gleich zurück und Catriona lachte angesichts der Zwein. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie ja denken, dass sie Geschwister wären.
"Na los, wir müssen noch die Lichterketten aufhängen!", scheuchte sie ihre Helferlein schon weiter zu der nächsten Aufgabe.
Am Ende saßen sie zu dritt auf ihrer großen Couch und genossen ihr Werk. Die Kartons waren erstmal lieblos in den Keller gestapelt worden, sodass sich das Chaos nach und nach aufgelöst hatte. Mittlerweile hielten sie dampfenden Tee in ihren Händen und warteten auf die bestellte Pizza. Catriona hatte darauf bestanden, dass die beiden noch zum Abendessen bleiben würden und mittlerweile funkelte ihre Wohnung im warmen Schein der Lichterketten. Tannengrün war verteilt, ebenso Kerzen und kleine Figuren, die ihr Vater aus Holz geschnitzt hatte. Doch das Schönste an dem kleinen Weihnachtszauber war nach wie vor der Baum, dessen Stern sanft das Licht reflektierte.
"Danke. Euch beiden. Ohne euch hätte ich den Karton wohl wieder zurückgestellt.", entkam es ihr leise und aufrichtig.
"Als nächstes ist das Büro dran.", grinste Azrael neben ihr, doch auch er schien den Anblick zu genießen.
"Wir könnten schreckliche Engelsfiguren dort an den Baum hängen.", schlug er schon begeistert vor und die Schottin lachte. Seitdem er diese Figur auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hatte, schien dieser Kitsch es ihm angetan zu haben. Ein neuer Weg, die Engel zu ärgern. Belial lehnte sich interessiert nach vorne.
"Schreckliche Engelsfiguren?" Ihre Augen blitzten schalkhaft. Natürlich gefiel ihr das.
"Ich hoffe doch, du machst ein Foto von Michaels Gesicht, wenn er diesen Weihnachtsbaum sieht. Und wehe du schickst es mir nicht.", lachte sie belustigt auf. Azrael stimmte mit ein.
"Wir machen gleich ein Video, das schicke ich dann in die Runde." Irgendwie glaubte Catriona, dass er das sogar ernst meinte. Sie kicherte leise in sich hinein.
"Wenn du Hilfe beim Schmücken brauchst, lass es mich wissen." Jetzt wanderten die Brauen der Schottin nach oben. Belial und Azrael gifteten sich tatsächlich mal nicht an und waren sich einig?
"Du musst morgen einfach nur bei uns aufschlagen, dann kannst du mitmachen. Wir benutzen das, was hier übrig geblieben ist und die Figuren besorge ich noch.", grinste Azrael zustimmend. Belial nickte begeistert.
"Wunderbar." Catriona hatte sich etwas tiefer in die Couchlehne sinken lassen und versuchte ihr Schmunzeln zu verstecken. Wer hätte gedacht, dass ein weihnachtliches Schmücken die beiden Streithähne mal zusammenführen würde? Sie auf jeden Fall nicht, aber es gefiel ihr zu sehr. Sie würde sich hüten, etwas dazu zu sagen und genoss es stillschweigend, während sie ihren Tee trank und den albernen Ideen der beiden lauschte, die Pläne schmiedeten, was Michael wohl am Meisten aufregen würde. Die Diskussionen wurden selbst dann noch fortgeführt, als die Pizzen bereits vor ihnen standen und mittlerweile gab auch Catriona die ein oder andere Idee preis. So viel gelacht hatte sie schon lange nicht mehr.
Catriona McLoid - 3. Dezember
von LuciferDaemonium am 03.12.2024 20:543. Dezember - Never drink with demons....ever... again
TW: Consume of alcohol
Der vorerst letzte Tag in Russland brach für sie an. Am nächsten Morgen sollte es mit dem Privatflieger von Baal zurück nach London gehen und irgendwie dämpfte der Umstand des letzten Nachmittags und damit verbundenen Abend ihre Stimmung merklich. Catriona wollte noch nicht gehen. In London wartete der alte Trott wieder auf sie. Die geschäftige Firma, die nervtötenden Dämonen, die sie nicht ernst nahmen. Zudem war sie eben erst in Weihnachtsstimmung gekommen, aber an ihrem Schreibtisch würde diese sofort wieder verfliegen. Und den schönen Schnee konnten sie ebenso wenig mitnehmen. Auch wenn sie wegen der Kälte gejammert hatte, war das friedliche Weiß ein herrlicher Anblick, den sie genießen wollte. Die Rothaarige seufzte unzufrieden und stützte ihr Kinn auf eine Hand ab. Lustlos rührte sie in ihrem Kaffee herum.
"Das war jetzt der Vierte.", schnaubte es neben ihr. Azrael warf ihr einen scharfen Seitenblick zu.
"Spuck schon aus, was los ist. Das ist ja kaum auszuhalten." Catriona verzog das Gesicht und schob die Unterlippe leicht nach vorne. Niemand zwang ihn dazu, ihr Gesellschaft zu leisten. Und trotzdem saßen sie gemeinsam in Baals Kaminzimmer. Das warme Feuer knisterte einladend im Hintergrund und die behagliche Stimmung sorgte nur noch mehr dafür, dass Catriona nicht gehen wollte.
"Morgen geht es wieder nach London.", murrte sie und sah wieder auf ihren Kaffee. Azrael hob eine Braue.
"Und deshalb ziehst du ein Gesicht wie...?"
"...das Londoner Wetter? Exakt.", beendete die Schottin kurzerhand seinen begonnenen Satz.
"Was ist wirklich das Problem?", hakte der Dämon zielgerichtet nach und ertappt zuckte Catriona zusammen und zog leicht schuldbewusst ihre Schultern an.
"Ich will nicht zurück in den langweiligen Alltag...", murmelte sie und etwas beschämt nahm sie hastig einen Schluck ihres Kaffees, als er auch schon neben ihr zu lachen begann.
"Ich dachte du wärst ein Worcaholic.", zog er sie auch schon auf und Catriona sah giftig zu ihm rüber.
"Du lässt es ja klingen, als wäre ich sonst langweilig.", schnappte sie zurück und bereute es fast, etwas gesagt zu haben.
"Bist du etwa nicht?", feixte Azrael, der es einmal mehr genoss, ihre Nerven zu strapazieren.
"Hey!", protestierte die Schottin auch schon erbost und sein Grinsen wurde nur eine Spur breiter. Doch ihm entging nicht, dass es ihr wohl wirklich widerstrebte, an den ätzenden Schreibtisch zurückzukehren. Etwas, was selbst er nachempfinden konnte.
"Wir müssen es ja nicht bei einem langweiligen Alltag belassen.", zuckte er schließlich mit den Schultern und tat es als keine große Sache ab. Catriona verstand nicht sofort, was er meinte und sah ihn nur verwirrt an. Jetzt war es an Azrael, zu seufzen.
"London hat auch nicht gerade wenig zu bieten. Und zur Not tummeln wir uns eben auf dem heimischen Weihnachtsmarkt herum." Catrionas Augen begannen zu leuchten. Meinte er das ernst? Er musste, sonst würde sie ihm wohl wirklich die Hölle heiß machen.
"Versprochen?", hakte sie misstrauisch nach, da es fast zu gut klang, um wahr zu sein. Azrael schnaubte spöttisch.
"Du und deine Versprechen.", gab er nur von sich, doch das Abwertende von früher fehlte in seiner Stimme. Einen Blick in die fast schon hoffnungsvollen grauen Augen und er resignierte.
"Meinetwegen, versprochen.", gab er ausnahmsweise nach und Catriona klatschte begeistert in die Hände. Plötzlich war von ihrer tristen Stimmung nichts mehr zu spüren und der Abschied von Baal schien weniger schlimm als zuvor.
"Bevor ihr in euer langweiliges Britanien zurückkehrt, haben wir aber noch ein Hühnchen zu rupfen.", dröhnte es hinter ihnen. Catriona zuckte leicht zusammen und wandte sich dem Höllenfürsten zu, der mit einem breiten Grinsen den Raum betreten hatte. Sie hob eine Braue und legte den Kopf schief.
"Und das wäre?", hakte sie nach, während Baal sich in Seelenruhe eine seiner heißgeliebten Zigarren entzündete.
"Glaubt ihr beiden wirklich, ich lasse euch ungestraft davonkommen?" Fast schon bedrohlich ruhig blickte Baal von der Zigarre auf und seine Augen schimmerten leicht rötlich durch die Glut. Catriona wechselte einen verwirrten Blick mit Azrael, der es ebenso wenig zu verstehen schien wie sie.
"Ihr geht gestern einfach auf den Moskauer Weihnachtsmarkt und amüsiert euch, während ich in der Waffenfabrik für Ordnung sorgen muss. Ihr habt ohne Onkel Baal getrunken, das vergebe ich euch nicht." Gespielt verletzt griff er sich an die Brust und es dauerte einen langen Moment, ehe Catriona schallend auflachte, als sie den nur zur Hälfte gespielten empörten Unterton realisierte.
"Aw, Baal. Wir können heute nochmal zusammen hingehen, wenn du möchtest.", schlug sie versönlich vor, doch der russische Dämon schnaubte nur beleidigt.
"Pah! Was Moskau kann, kann ich besser! Smotrite zdes! [russ: Schaut her]" Er klatschte laut hallend in seine Hände und der Raum veränderte sich leicht. Plötzlich schwebte der köstliche Duft von Gebäck und Süßspeisen durch diesen, ebenso aber der Geruch von Glühwein, während das Kaminzimmer plötzlich etwas größer als vorher wirkte. Catrionas Blick lag jedoch auf dem Dispenser mit dem Heißgetränk der Weihnachtszeit. Natürlich in einem großen Dispenser, wo mit Sicherheit mindestens zehn Liter, wenn nicht gar mehr, drinnen waren. Oh nein....
"Baal... wer kommt denn noch alles?", kam es fast schon schockiert von Catriona, die mittlerweile aufgestanden war und neugierig den Deckel angehoben hatte. Das war eine Menge Glühwein und könnte wohl selbst als Stand auf dem Markt durchgehen.
"Niemand, nur wir drei. Bevor ihr morgen geht, werden wir heute trinken! Keine Widerworte.", bestimmte Baal doch die scharfe Stimme klang im starken Kontrast zu dem eher väterlichen Lächeln auf seinen vom Bart umgebenden Lippen. Catriona grinste nur kopfschüttelnd. Dass er Alkohol durchaus mochte, war bei seinen Vodka-Ziehungen schon zu sehen gewesen, aber das?
"Wie könnte ich dazu nein sagen?", grinste Azrael schon, der natürlich mit dabei war. Catriona zögerte jedoch etwas. Irgendwas sagte ihr, dass der Abend nicht gut für sie ausgehen würde, wenn sie mit zwei Dämonen ein heißes, alkoholisches Getränk nach dem anderen vertilgte.
"Vielleicht einen...", meinte sie etwas zaghaft und erntete sogleich einen spöttischen Blick des jungen Morningstars. Baal hingegen verschränkte seine Arme vor der breiten Brust.
"Ich dachte du bist eine reinblütige Schottin, Catja!", kam es fast schon enttäuscht von ihm.
"Angst, gegen einen Russen im Trinken zu verlieren?", trieb er es noch weiter. Normalerweise sollte sie sich nicht reizen lassen, noch weniger von ihm. Aber ganz vom Stolz befreit war sie eben doch nicht, noch weniger, wenn es um ihre Herkunft ging.
"Hah, wir Schotten haben das Trinken erst erfunden, Starik! [alter Mann]", grinste sie ihm angriffslustig entgegen. Azrael hob diesmal beide Brauen an und hob warnend eine Hand.
"Catriona, ich würde das nicht tun...", begann er schon, doch es war zu spät. Baal lachte laut und schallend auf, kam auf sie zu und sah auf sie hinab.
"khotiteh poigrat vieu vypivku? [Ein Trinkspiel gefällig?]", raunte er ihr herausfordernd zu und in dem Moment dämmerte ihr, was sie da in die Wege geleitet hatte. Fuck. Gegen Baal würde sie nicht ankommen. Nie im Leben, sein dämonischer Stoffwechsel sorgte schon dafür, dass sie längst im Koma läge, bis er mal etwas bemerken würde.
"Ich...ähm...." Hilfesuchend sah sie zu Azrael, der sich nur die Schläfe rieb und ihr einen Blick schenkte, der deutlich machte, dass sie das jetzt alleine ausbaden müsse.
"Naja, als Sterbliche kann ich ja wohl kaum mit dem großen Baal mithalten.", versuchte sie die Wogen zu glätten und grinste leicht schalkhaft.
"Aber ein gewisser, neuer Höllenherrscher wäre doch sicherlich ein würdiger Gegner.", versuchte sie ihr Glück und erntete einen fast schon tödlichen Blick seitens Azrael. Dass sie ihn als Sündenbock gegen Baal vorschob, war nicht gerade die feine Art, doch dem Fürsten schien es zu gefallen.
"Hah, du machst trotzdem mit und nicht nur einen, Catja. So leicht kommst du nicht davon! Aber wir hatten schon ewig kein Wetttrinken mehr, Azrael. Das Letzte ist dir nicht gut bekommen.", grinste der Älteste breit und sah zum Schwarzhaarigen, der ein wenig säuerlich das Gesicht verzog. Wieder streifte Catriona ein strafender Blick, als Baal ihn bereits zum Tisch schob und ihnen drei einschenkte.
"Das wirst du mir büßen.", knurrte er Catriona zu, sie entschuldigend, wie hilflos nur grinste.
"Ich machs wieder gut.", wollte sie ihn beschwichtigen und der Dämon schnaubte nur unwillig.
"Du weißt, dass keiner gegen Baal gewinnen kann, oder?", wollte er skeptisch wissen, immerhin kannte Catriona den Russen doch selbst mehr als gut.
"Weiß ich.", gab sie dreist zu und nahm ihre Tasse entgegen.
"Aha... Und dann mich vorschicken, wie charmant.", kam es sarkastisch von seiner Seite und Catriona kicherte nur leicht.
"Ich stehe dir ja moralisch zur Seite."
"Das mit dem Trösten solltest du dringend üben."
"Genug geflirtet, ihr beiden. Wir wollen trinken, nicht reden!", unterbrach Baal das Gezanke der zwei kopfschüttelnd und hob seine Tasse grinsend an.
"Auf unseren Abend. Za nashe znakomstvo! [Auf unsere Bekanntschaft!]", prostete er ihnen zu und die drei stießen an und begannen ihren Abend mit heißem Glühwein und süßen Köstlichkeiten.
[...]
Stunden waren mittlerweile vergangen und der Abend war bereits hereingebrochen, doch von der Dunkelheit draußen war in dem gemütlichen Raum nichts zu merken. Baal ließ mittlerweile weiß Gott woher Musik spielen, russische Volkslieder - Weihnachtsmusik hätte sie dem Fürsten auch nicht zugetraut, doch Catriona musste nur darüber grinsen, immerhin erkannte sie einige wieder. Das Tempo der beiden ließ ihr fast schon schwindelig werden, beide hatten mit sicherheit schon zehn von diesen nicht gerade kleinen Tassen hinter sich und nach der vierten Tasse brauchte sie sichtlich eine Pause. Die spöttischen Bemerkungen, dass sie hinterher war, ignorierte sie dabei gekonnt.
Gott, war es schon immer so warm hier? Catriona spürte merklich, wie ihr der Glühwein langsam zu Kopf stieg, doch noch war ihre gute Laune zu groß, als dass sie aufhören wollte und leerte ihre Tasse letzlich. Baal und Azrael tauschten derweil Erinnerungen alter Geschichten, bei denen sie beide mitgewirkt hatten und die Schottin konnte kaum genug bekommen, ihnen zu lauschen. Nicht nur, weil manches wirklich nur zu komisch war, sondern weil sie die Gelegenheit nutzen wollte, mehr über die beiden herauszufinden. Die entspannte und gesellige Atmosphäre war ansteckend und sogar wohltuend. Aber es wurde zunehmend schwerer, ihnen zu folgen, da Catrionas Verstand bereits vernebelt war und sie manchmal schon dämlich zu kichern begann, obwohl kein Witz erzählt wurde. Die amüsierten Blicke der beiden Herren bekam sie auch kaum mit, als Baal sich schließlich erhob, kaum dass er seine Zigarre ausgedrückt hatte.
Gerade lief das Lied 'Russkaya Rat', ein patriotisches Volkslied, dass den Kampfgeist widerspiegelt. Kein Wunder also, dass es Baal gefiel, immerhin war Krieg sein Geschäft und er brummte munter den Text mit, als er plötzlich neben Catriona stand und ihr auffordernd die Hand reichte.
"Du willst mich umbringen.", japste sie, verstand sie doch die Aufforderung zu tanzen sofort. Baal lachte nur und zog sie einfach von ihrem viel zu bequemen Stuhl, zog sie viel zu energetisch weiter in den Raum hinein, wo sie genügend Platz hatten. Catriona musste trotz der Absurdität anfangen zu lachen und tat ihrem Freund den Gefallen, begann seinen schnellen und kraftvollen Schritten zu folgen. Beinahe fühlte sie sich wie zu Hause, wenn sie mit ihrem Dad auf den Tischen getanzt hatten, sobald sie irgendeine Familienfeier im Garten ausgelegt hatten. Der Alkohol ließ jegliche Hemmung von ihr fallen und sie begann mit Baal ausgelassen zu tanzen, während die schnellen Töne durch den Raum hallten und sie begleiteten. Leider merkte Catriona schnell, dass sich der Raum zu drehen begann, kaum dass ihr Lied verklungen war. Mittlerweile war ihr wirklich verdammt warm und sie war außer Atem, immerhin hatte Baal ein doch sehr schnelles Tempo angegeben.
"Erbarmen!", keuchte sie völlig fertig, als Baal auflachte und sich erbarmte. Sie durfte sich wieder in ihren Stuhl fallen lassen, während der Fürst schon das nächste Lied summte. Azrael neben ihr lachte, was ihr viel zu spät bewusst wurde. Seine bernsteinfarbenen Augen lagen mehr als nur amüsiert auf ihr.
"Sieh an, hätte nicht gedacht, dass du tanzen kannst.", zog er sie auf und Catriona winkte etwas schwankend ab.
"Halt die Klappe. Du wolltest ja nie mit mir tanzen!", grinste sie, immerhin bestand ihr Körper gerade nur noch aus Hitze und Glücksgefühlen, aber leider drehte sich auch alles. Den verdatterten Blick von ihm fand sie dafür umso lustiger, dass sie wieder so dämlich kicherte. Verfluchter Alkohol! Noch dazu heißer, wer war auf die Idee gekommen? Trotzdem, ihre Kehle war wie ausgedörrt, weshalb sie wieder der Vernunft ihre Tasse erneut ansetzen und einen großen Schluck nahm, der nicht mehr wirklich schmeckte. Und es war wohl auch etwas zu viel.
"Ihr Dämon'n seid unfair.", nuschelte sie schließlich und stützte sich schwerfällig auf den Tisch vor sich ab, sah dabei zu ihrem infernalen, doofen Boss. Er ärgerte sie immer und selber wurde er nicht einmal betrunken! Das war doch unfair! Azrael sah sie zweifelnd an und legte leicht den Kopf schief.
"Und du hast eindeutig genug für heute.", meinte er und wäre Catriona nüchtern gewesen, wäre ihr vielleicht sogar aufgefallen, dass er es ernst meinte. Doch ihr betrunkenes Ich grinste nur und piekste ihn gegen die Schulter.
"Warum kann der Alkohol bei euch nich' auch wirken? Wäre viel lustiger.", empörte sie sich halbherzig und Azrael schüttelte nur den Kopf. Er schob vorsorglich ihre halbvolle fünfte Tasse von ihr weg und sie versuchte, nach ihr zu greifen.
"Hey, das is meine!", rief sie lahm aus und versuchte sich zu strecken, doch Azrael hielt sie bestimmt zurück.
"Jap, du hast wirklich genug.", kommentierte er ihre kuriosen Versuche, sich aus seinem Griff zu befreien. Teils amüsiert, teils aber auch besorgt schielte er zu ihr herüber, als sie trotzig die Lippe vorschob und aufgab. Baal prustete nur belustigt los.
"Also wirklich Catja... Whisky kannst du trinken wie keine andere, selbst Vodka... Aber Glühwein und du endest so?", schnaubte er ungläubig und leerte seinen Krug im Anschluss.
"Nich' meine Schuld, du wolltest 'n wetttrinken mit dem süßen Zeugs.", entkam es ihr etwas patzig mit schwerer Zunge und der Fürst schmunzelte nur über den Anblick, den sie abgab. So kontrolliert und professionell wie man sie kannte, war dies wohl etwas völlig Neues. Der Rotschopf war gelinde gesagt hinüber.
Aber all das spielte keine Rolle. Catriona wurde langsam merklich müde und legte sich wieder auf ihre Arme. Sie hörte es noch neben sich seufzen, als würde es durch Watte zu ihr durchdringen.
"Ich kann zwar nicht glauben, dass ich das sage... Aber du solltest jetzt wirklich ins Bett." Die Schottin öffnete eines ihrer bereits geschlossenen Augen und sah durch ihre Wimpern zu dem Dunkelhaarigen, der das gerade ernsthaft gesagt hatte. Azraels Blick lag kritisch auf ihr und sie musterte ein kleines, müdes Lächeln.
"Seit wann bist du ein Spießer?", wollte sie ihn ärgern und hörte ihn nur schnauben.
"Seit mir klar ist, dass ich dich morgen ins Flugzeug bekommen muss.", stellte er gleich klar. Baal sagte auch noch irgendwas an Azrael gewandt, aber sie bekam schon gar nicht mehr mit, was es war. Urgs, allein der Gedanke ans Fliegen drehte ihr den Magen um. Sie gab einen unwilligen und kaum verständlichen Laut von sich, fast schon gequält, als der bittere Geschmack sich in ihrem Mund ausbreitete. Noch war es glücklicherweise erträglich. Konnte sie nicht einfach hier liegen bleiben?
Die Antwort war nein. Sie wurde hochgehoben und ihr Verstand kam kaum hinterher, um zu verstehen, dass sie gerade getragen wurde. Lieber ließ sie ihre Augen geschlossen und die sanften Bewegungen der Schritte wogen sie tatsächlich in den Schlaf, sodass sie nicht einmal mehr mitbekam, wie sie ins Bett gelegt wurde.
"Du bist unmöglich, Cat. Schlaf jetzt." Die Schottin wusste am nächsten Morgen nicht mehr, ob die geflüsterten Worte wirklich von Azrael stammen oder sie es nur geträumt hatte, aber jemand hatte sie in ihr Zimmer gebracht und zugedeckt. Das warme Gefühl in ihrem Inneren würde sie wohl fortan begleiten.
Fakt war, dass sie künftig besser die Finger vom Glühwein lassen sollte. Die viereinhalb hatten sie bereits ausgeknockt, das sollte ihr eine Lehre sein. Zumindest bis zum nächsten Jahr...
Catriona McLoid - 2. Dezember
von LuciferDaemonium am 02.12.2024 19:072. Dezember - Von Engelsfiguren und Zuckerwatte
Bunte Lichter begrüßten Catriona und Azrael. Ein farbenfrohes und etwas grelles Spiel dutzender Lichterketten und Dekorationen, die im Dunkeln des Abends eine Atmosphäre der Fröhlichkeit und Festlichkeit schufen. Russland war in allem, was es tat, meistens... bunt. Der Weihnachtsmarkt hier war kaum zu vergleichen mit dem in London. Hier funkelte und glitzerte es überall, aber irgendwie weckte dieser Anblick eine fast schon kindliche Begeisterung in der Schottin. Weihnachten und die gesamte Vorweihnachtszeit sind die letzten beiden Jahre leider zu kurz gekommen. Wenn man für Lucifer persönlich arbeitete, sollte man nicht einmal das Wort 'Weihnachten' in den Mund nehmen. Diese Jesus-Sache stieß dem Teufel immer sauer auf und er hielt ohnehin nichts von den menschlichen Festen. Azrael hingegen hatte von sich aus den Vorschlag gebracht, den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Catriona war aus allen Wolken gefallen, aber der Höllenprinz schien nicht den Abend in Baals Anwesen versauern zu wollen, wenn dieser ohnehin nicht da war. Demnach hatte er den Rotschopf einfach ohne zu fragen ins Auto gesetzt, aber böse war Catriona ihm nicht. Im Gegenteil. Kaum hatte er verkündet, wohin es ging, hatte sie zu strahlen begonnen und das hörte noch immer nicht auf.
Mittlerweile standen sie inmitten des abendlichen Getümmels. Der köstliche Duft verschiedener Süßigkeiten vermischte sich mit dem Geruch herzhafter Pfannen und russischem Gebäck. Ihr Magen machte sich fast sofort bemerkbar. Außerdem roch sie Glühwein, süßen Punsch und jede Menge Kindheitserinnerungen kamen in ihr auf. Das Lächeln wich keine Sekunde mehr von ihrem Gesicht. Die vielen Holzhütten waren von einer kleinen Schneedecke eingehüllt, was den Anblick der bunten Lichter nur noch perfekter machte, als ohnehin schon. Selbst die Kälte spürte sie gerade nicht, ganz im Gegenteil zu dem gestrigen Tag, an dem sie zum Schlittschuhlaufen genötigt wurde.
"Ist das dein Versuch, wieder gutzumachen, dass du mich fast hast fallen lassen?", grinste Catriona frech zu Azrael auf, der nur schnaubend auflachte.
"Fast ist hier ausschlaggebend, ein witziger Anblick war es allemal. Aber nein, wo denkst du hin.", entkam es ihm zuckersüß.
"Das hier dient einem eigennützigen Zweck." Suchend sah der Dunkelhaarige sich auch schon um, als würde er nach etwas bestimmten Ausschau halten. Catriona lachte auf und deutete geradeaus zu der großen, prächtig geschmückten Tanne.
"Wenn du die Krippe suchst, die ist da vorne.", zog sie den Dämon auf, der wie zu erwarten das Gesicht verzog und nur den Kopf schüttelte, kaum dass er die aus Holz geschnitzte Krippe mitsamt Josef und Maria erblickte.
"Ehrlich, wer sich diesen Mist ausgedacht hat.", grummelte er nur und zog sie kurzerhand nach Links, weg von den Holzfiguren. Azrael schien ungeduldig und alsbald sah sie, wohin es den Dämon zog. Der Süßigkeitenstand, der sie mit einer großen Auslage und jeder Menge kitschiger Lebkuchenherzen begrüßte.
"Was denn, ist es denn nicht realistisch dargestellt.", feixte die Schottin weiter, die jedoch einen Funken Neugierde in sich trug. Immerhin saß sie an der religiösen und historischen Quelle schlechthin. Azrael warf ihr einen säuerlichen Blick zu, der verdeutlichte, dass diese christliche Geschichte wohl kompletter Bullshit war. Sie stellten sich in die Schlange, die ihrem höllischen Boss sichtlich noch weniger gefiel als die Krippe von eben. Er verschränkte die Arme vor der Brust und trommelte mit seinen Fingern auf seine Arme. Catriona blieb entspannt, gehörte das Gedränge und Schlangestehen eben zum Weihnachtsmarkt dazu. Sie nutzte die kurze Ruhe um sich eine Zigarette anzuzünden und reichte aus Gewohnheit die Packung an ihn weiter. Stumm bediente sich Azrael und sie legte leicht den Kopf schief, kaum dass der erste Zug in der Luft verschwand.
"Also? Nicht der Wahrheit entsprechend oder nur wieder eines der hübsch verpackten Märchen der Menschen?", wollte sie wissen und die Neugierde brannte in ihren Augen. Azrael zog einen langen Moment an seiner Giftstange und schien nun ihre Ungeduld zu genießen, doch da die Schlange noch immer nicht aufrückte, musste er wohl oder übel Zeit überbrücken.
"Ja und nein.", gab er erst von sich und Catriona zog nur die Brauen an. Das war doch keine Antwort! Azrael grinste, offenbar stand es ihr ins Gesicht geschrieben.
"Zum einen sind diese ganzen Wundertaten nicht sein Werk. Er wurde nur als Sündenbock der Engel genommen, um in den Menschen Ehrfurcht zu wecken, auf dass sie den Tugenden folgen. Hat ja wunderbar funktioniert, wie man sieht.", entkam ihm letzteres mit hörbarem Sarkasmus.
"Der Typ selber war nicht wirklich zu gebrauchen. Manchmal fragte ich mich, ob er zu lange in der Sonne gestanden hat, bei dem, was er manchmal von sich gegeben hat. Mal ehrlich, ich weiß wirklich nicht, was ihr Menschen an ihm findet. Ihr sprecht ihm viel zu viel zu, Mächte die kein Mensch überhaupt beherrschen würde." Azrael schüttelte nur ungläubig den Kopf, während Catriona jedes Wort förmlich aufsog und sie langsam dem Stand näher kamen.
"Wahrscheinlich war es ein Versuch, den Glauben umzumünzen. Vorher wurden einige von uns als Gottheiten verehrt oder als Geistwesen angesehen. Bis der Sandalenlatscher kam." Fast schon klang seine Stimme bedauernd und Catriona prustete leicht.
"Was denn, hast du keinen Göttertitel bekommen?", wollte sie neckend wissen und erntete einen finsteren Blick.
"Was will ich denn damit? Dann hör ich den ganzen Tag das Gejammer sinnloser Wünsche. Die Firma reicht diesbezüglich vollkommen.", konterte der Dämon auch sogleich, der Verantwortung ohnehin lieber von sich wies. Catriona grinste nur kopfschüttelnd, doch ehe sie weitersprechen konnten, waren sie endlich an der Reihe.
Die Schottin ließ ihre Augen über die süßen Köstlichkeiten wandern und ihr Magen machte sich abermals bemerkbar, als sie sich für schokolierte Früchte und ein paar gebrannte Macadamianüssen entschied. Außerdem ließ sie sich eine Tüte von Prjaniki "Nezhenka" einpacken, die sie sogar mit Azrael teilen würde. Sie hatte von Baal die Empfehlung bekommen, sie probieren zu müssen. Und zugegeben sahen die russischen Lebkuchen auch einfach zu verführerisch aus, als sie liegen zu lassen. Fragend sah sie zu Azrael auf, was er wollte.
"Geht auf mich, du bezahlst die erste Runde heißen Met.", schmunzelte sie und ihr infernaler Begleiter ließ sich das nicht zweimal sagen. Zu ihrer Überraschung wollte er tatsächlich Zuckerwatte. Das... kam unerwartet und sie blinzelte ihn einen Moment ungläubig an, ehe sie ein kleines Lächeln in ihrem Schal versteckte. Das war irgendwie süß. Und so völlig überraschend, wenn man bedachte, wer da neben ihr stand. Doch er schien begeistert von der reinen Zuckermasse zu sein und grinste bereits vorfreudig. Catrionas Mundwinkel zuckten belustigt, ehe sie dem Verkäufer das Geld reichte.
Beladen mit dem wohl eher ungesunden Abendessen tauchten die beiden wieder in die Menge, auf dem Weg um den Süßkram mit ähnlich süßem Met runterzuspülen. Die Weihnachtsmusik begleitete sie dabei, die aus einigen Lautsprechern der Buden dröhnte. Stimmengewirr und Lachen erfüllte die warme, dampfende Luft, als es leicht zu schneien begann. Catriona sah zum dunklen Himmel auf und atmete einen Moment lang tief ein, genoss diesen Abend viel zu sehr. Sie sollte sich definitiv öfter diese Freiheiten schöner Momente gönnen. Es kam die letzten Jahre viel zu kurz, dass sie fast vergessen hatte, was es hieß, ein Mensch zu sein. Doch jetzt und hier fühlte sie sich lebendig und sogar glücklich, wie könnte sie bei den köstlichen Früchten auch nicht?
Kaum sah sie wieder nach unten merkte sie, dass sie stehen geblieben war und Azrael in einigen Metern Entfernung fragend zu ihr zurücksah. Schnell wollte die Schottin zu ihm aufholen, als ihr ein kleiner Stand rechts neben ihr ins Auge fiel. Ein alter Mann saß dahinter auf einem Schemel und pries kleine Handwerkskunst an. Holzfiguren in allen Formen und Farben strahlten ihr entgegen. Vom klassischen Nussknacker bis zum russischen Bären war alles dabei. Begeistert wank sie Azrael zu, dass er zu ihr kommen sollte und sie begann schon herzhaft zu lachen, noch ehe er da war. Sie hob eine Figur an und präsentierte sie ihm feierlich. Ein absolut kitschiger Engel mit Kindergesicht und ganz kleinen Flügeln, der eine Harfe in der Hand hielt. Azrael starrte die Figur einen Moment an, ehe auch er lachen musste.
"Ich finde, Michael wurde perfekt getroffen!", gluckste er vergnügt und Catriona lachte nur noch mehr.
"Dasselbe habe ich mir auch gedacht.", gestand sie, immerhin war das auch ihr erster Gedanke gewesen.
"Meinst du, er freut sich über das Mitbringsel? Wenn er dir im nächsten Quartal wieder das Leben schwermachen will?", erwachte der Schalk in ihr und Azrael sprang nur zu gerne sofort auf den Zug mit auf.
"Unbedingt!", kam es fast schon mit jungenhafter Begeisterung von ihm. Würde er die Zuckerwatte nicht halten, hätte er wohl begeistert in die Hände geklatscht. Der Gedanke, den Engel damit zu kränken auf so wundervoll banale Art war ganz nach seinem Geschmack. Im fließenden Russisch fragte er den alten Mann, wie viel er für die Figur wollte und bezahlte sie ohne mit der Wimper zu zucken. Das eingepackte Geschenk verstaute er feierlich in seiner Manteltasche.
"Ein Weihnachtsgeschenk für deinen Onkel, mh?", grinste Catriona und erhielt nur einen halb warnenden, halb amüsierten Blick.
"Ich dachte, du wolltest Met.", kam es auch prompt scharf zurück.
"Ich habe nichts gesagt, Sir.", beeilte sich Catriona schmunzelnd und ohne Reue zu sagen und folgte ihrem Boss zu dem begehrten Metstand, der wohl auch ihre letzte Station am Abend werden sollte.
Vielleicht hatte sie diesmal über den Durst getrunken und war leicht erheitert, doch die ganze Atmosphäre des Abends war es, die sie regelrecht beflügelte. Die Röte hatte sich in ihren Wangen festgesetzt, als sie nahe eines Heizpilzes standen und die Tonbecher mit warmem Met umklammert hielten.
"Nächstes Jahr wieder?", fragte sie irgendwann nur an Azrael gewandt, der gerade von den Prjaniki naschte. Belustigt sah er auf und zuckte lediglich mit den Schultern.
"Wenn es sich ergibt, warum nicht.", gab er sein indirektes Einverständnis, dass die Schottin nur noch breiter grinsen ließ.
"Dann aber New York.", bestimmte er noch und ihre Augen leuchteten regelrecht auf, war sie dort noch nie gewesen.
"Deal!", prostete sie ihm feierlich zu und stieß mit ihm an, um das Versprechen zu besiegeln.
Catriona McLoid - 1. Dezember
von LuciferDaemonium am 01.12.2024 21:29Catriona McLoid - 31 Jahre - Chefsekretärin der Morningstar Inc.
Aussehen:
1,71m groß, schlanke Gestalt| Sommersprossen im Gesicht| langes, leicht gewelltes rotes Haar| sturmgraue Augen
Charakter:
Catriona ist eine zielstrebige und gewissenhafte Frau, die selbstbewusst und teils etwas sehr temperamentvoll mit beiden Beinen im Leben steht. Sie ist es gewohnt, auf sich gestellt zu sein und sich durchsetzen zu müssen, was ihr eine spitze Zunge und kühle Gelassenheit verschafft hat. Doch hinter der kalten Fassade der Professionalität steht eine empathische und durchaus sanfte Dame, die sich jedoch nur selten die Schwäche erlaubt, dieses Gesicht zu zeigen.
Hobbys:
Catriona liebt es zu zeichnen und besitzt ein Faible für alte Architekturen. Außerdem ist sie nie einer guten Runde Texas Holdem oder Dart abgeneigt
Sonstiges:
Catriona ist die rechte Hand des leibhaftigen Teufels. Oder besser gesagt, sie war es, bis dieser sein Geschäft an seinen Sohn Azrael übergeben hat. Sie ist einer der wenigen Menschen, die von der Existenz von Dämonen und Engeln weiß und mit ihnen umgehen kann.
Hintergrund zum Charakter:
Catriona ist mein Main-Charakter aus meinem bestehenden RP "The Devils Secretary". Und ich darf sie und unsere anderen Charaktere für das Weihnachtsevent hier benutzen (Ist mit meinem Schreibpartner abgesprochen :3 )
1. Dezember - Demons on Ice
Kleine Atemwolken stiegen von ihrem Mund auf, als sie den warmen Wintermantel enger um ihren Leib zog. Es war verflucht kalt! Kein Vergleich zu dem eher nass-kühlen Wetter, dass in London herrschte. Hier in Russland war der Winter bereits im vollen Gange und eine dicke Schneedecke ließ die Wälder in sanftem Weiß erstrahlen. Ein friedlicher Anblick, wenn sie nicht so frieren würde. Abermals atmete sie aus und folgte mit ihren grauen Augen der Wolke, die sie erzeugte. Was um alles in der Welt wollten sie außerhalb des Anwesens?! Baal, der Fürst des Zorns und ihr hiesiger Gastgeber, hatte sie und Azrael genötigt, mit ihm in die eher ländlichen Gefilde zu fahren. Weg von Moskau und hinein in die dichten Wälder. Er hatte sogar einen verdammten Schlitten organisiert. Da solle nochmal jemand sagen, dass Dämonen mit der Zeit gingen. Altmodischer ging es nun wirklich nicht. Catriona schnaubte und vergrub sich tiefer in ihren Mantel und dem großen Schal, als das raue Lachen von Baal neben ihr erklang. Der Fürst musterte sie amüsiert und grinste breit. Sein grauer Bart und die gleichfarbige Mähne passte sich wunderbar der Umgebung an, man würde den Hünen wohl kaum sehen, wenn er es wöllte.
"Ihr Briten seid nichts gewohnt. Schau nicht so grimmig drein, Catja. [Russischer Kurzname für Catriona]", zog der Höllenfürst sie munter auf. Manche würden meinen, die Personifikation des Zorns wäre permanent seiner Todsünde verfallen, aber dem war nicht im Geringsten so. Baal sollte man mitnichten wütend machen, sein Zorn war in jeder Hinsicht apokalyptisch. Doch wenn man ihn nicht reizte, war er einer der humorvollsten und entspanntesten Gesellen überhaupt. Russland und seine Mentalität hatten auf den Dämon über die Jahrhunderte abgefärbt und seine Vorliebe für Feiern und Festivitäten kannte kaum Grenzen.
"Es ist verflucht kalt, Baal! Was wollen wir hier überhaupt?", meckerte Catriona wenig begeistert und sah sich noch immer suchend um, während sie lustlos durch den dichten Schnee marschierte, dem Fürsten stets folgend.
"Das werdet ihr noch früh genug sehen. Terpenia! [russ: Geduld] Es wird euch vielleicht oder vielleicht auch nicht gefallen. Für mich wird es allemal mehr als belustigend.", grinste Baal geheimnisvoll und der Schalk war nur zu deutlich in seinen Augen zu sehen. Catriona presste unwillig die Lippen zusammen, aber etwas anderes als ihm zu folgen blieb ihr ja nicht. Während Baal vorrangig und sie durch die Kiefern führte, sah sie zu ihrem höllischen Boss auf, der neben ihr herlief.
"Hast du eine Ahnung, was das Ganze hier soll?", fragte sie Azrael fast schon hoffnungsvoll. Doch dieser zuckte nur die Schultern, ihm schien die Kälte offenbar nichts auszumachen. Catriona verfluchte die Dämonen und ihre unsterblichen Körper manchmal!
"Absolut nicht. Was denn, gar nicht mehr so abenteuerlustig?", grinste der Sohn Lucifers spöttisch zu ihr herunter und sie verdrehte nur die Augen.
"Ein Abenteuer im Warmen wäre mir lieber.", grummelte sie und Azrael lachte nur amüsiert darüber auf. Sehr liebenswert, der werte Prinz schien sich prächtig über ihr Leid zu amüsieren. Infernaler Hornochse! Catriona schnaubte unzufrieden und der Weg zog sich merklich.
[...]
"My zdes! [Wir sind da]", rief Baal irgendwann aus und sie standen vor einem gefrorenen See. Catriona blinzelte perplex und sah sich nach irgendetwas Interessantem um, fand jedoch nichts. Sicher, es war hübsch anzusehen, aber was wollten sie hier?
"Was?", kam es wenig eloquent von ihr und sie starrte Baal an, der fast schon jungenhaft strahlte.
"Wir sind da, Catja. Gleich wird dir warm, versprochen." Warum hatte sie das Gefühl, dass ihr das Kommende absolut nicht gefallen würde...? Auch Azrael schien nicht zu verstehen, was Baal meinte, doch dann ließ der älteste Höllenfürst in seiner Hand ein Paar Schlittschuhe erscheinen. Während dem Prinzen der Hölle zu dämmern schien, was Baal tun wollte und nur darüber lachte, stieg Panik in Catriona auf.
"Oh nein! Vergiss es! Ohne mich! Ihr könnt euren Spaß haben, ich schaue zu und erfriere lieber!", rief sie schon mit viel zu hoher Stimme aus. Nein, nein und nochmals nein! Kein Dämon oder Engel würde sie jemals aufs Eis bringen!
"Hah! Nix da, Catja. Du wirst mit uns aufs Eis gehen. Macht Spaß, glaube mir. Und die Eisdecke hier ist dick genug, ist sicher.", grinste Baal und kam langsam näher. Mit jedem Schritt ging Catriona automatisch einen nach hinten.
"Baal, ich meins ernst, lass den Scheiß!" Ihre Stimme überschlug sich leicht, da sie ahnte, dass sie dem Hünen nicht entkommen konnte. Selbst wenn er kein überirdisches Wesen wäre, hätte sie gegen ihn wohl kaum eine Chance.
Sie wich immer weiter zurück, doch plötzlich prallte sie gegen jemanden. Erschrocken fuhr sie zusammen, legte den Kopf in den Nacken und sah direkt in Azraels grinsende Visage. Oh Fuck... Er legte seine Hände auf ihre Schulter und Cat wurde in diesem Moment bewusst, dass sie verloren hatte.
"Azrael, komm schon... Wenn es wegen letzte Woche ist... wir können doch über alles reden.", lachte sie nervöser werdend, doch der Prinz schien gar nicht daran zu denken.
"Du bist doch die furchtlose Catriona, was macht da schon ein bisschen Eis?", kam es scheinheilig von ihm. Das würde sie ihm sowas von heimzahlen. Darauf konnte er Gift nehmen! Azrael schob sie ohne weiteres in Baals Richtung, der einen wohlwollenden Blick mit dem jüngeren Dämon tauschte, ehe seine große Hand auf ihrem Kopf landete.
"Keine Sorge, ich führe dich auch. Du musst keine Angst haben, wir sind ja da.", wollte der russische Dämon sie beruhigen. Catriona schnaubte leise.
"Gerade das macht mir ja Sorgen!", konterte sie direkt, doch die Männer lachten sie nur aus. Verdammte Höllenbrut! Sie konnte kein Schlittschuhlaufen! Absolut nicht! Ihr Bruder hatte es versucht, ihr beizubringen, war jedoch sang- und klanglos gescheitert. Sie war einfach nicht zu gebrauchen und würde sich hierbei wohl mehr als blamieren. Dass Azrael sie noch wochenlang damit aufziehen würde, stand außer Frage. Sie konnte es schon in seinen bernsteinfarbenen Augen sehen. Er würde sich köstlich amüsieren. Und es genießen...
"Hey!", japste sie auf, als sie von Baal kurzerhand einfach hochgehoben wurde und im nächsten Moment spürte sie, wie sich ihre Schuhe veränderten und wesentlich fester saßen. Ein Blick nach unten bestätigte ihr den Horror, dass Baal ihr kurzerhand Schlittschuhe an ihre Füße gezaubert hatte. Nannte man das ein dämonisches Wunder? Oder war das hier das bestrafende Fegefeuer? Catriona wusste es nicht. Dafür krallte sie sich fast schon panisch an Baals Schultern, als er sie auf dem Eis absetzte und ihre Füße zu zittern begannen. Sie quiekte regelrecht auf und die Panik in ihren Augen war nur zu deutlich zu sehen. Baal hielt sie freundlicherweise fest, als er selber aufs Eis kam. Es hielt ihr Gewicht, was leider nur ein schwacher Trost war.
"Ganz ruhig, Catja.", brummte er und löste ihre krampfhafte Umklammerung, nahm ihre Hände väterlich in seine und zwinkerte ihr aufmunternd zu.
"Warum so blass, Catriona? Geht es dir nicht gut?", wollte Azrael gespielt besorgt wissen, während er noch am Ufer stand und seine ganze Haltung davon sprach, dass er gerade den Spaß seines Lebens hatte. Catriona hätte ihm nur zu gerne eine wüste Beschimpfung an den Kopf geworden, doch sie war gerade viel zu sehr darauf fokussiert, nicht der Länge nach auf die Eisfläche zu fallen. Sie starrte angestrengt auf ihre Füße, die in einem sehr hübschen Paar Schlittschuhe steckte. Ihr Magen drehte sich förmlich, als sie leicht wegrutschte, kaum dass Baal sich bewegte.
"Ganz ruhig. Einen Fuß nach dem anderen. Du schaffst das." Baal fuhr rückwärts, ließ es trotz seiner großen Gestalt so einfach und elegant aussehen, dass sich Catriona ein wenig veralbert vorkam. Verkrampft setzte sie einen Fuß vor den anderen, musste aber wohl ein lustiges Bild abgeben, so sehr wie sie zitterte.
Es dauerte eine Weile, ehe sie einen langsamen Schritt nach dem Nächsten tun konnte.
"Na siehst du, alles gut. Zamechatelny! [Wunderbar]", lobte der Fürst des Zorns sie aufmunternd. Doch wirklich freuen konnte sich die Schottin nicht lange.
"Naja, die Haltung könnte man noch korrigieren." Wann zur Hölle war Azrael auf das Eis gekommen?! Catriona sah erschrocken auf und begegnete seinem spöttischen Grinsen. Unzufrieden presste sie die Lippen zusammen und musste dem Drang widerstehen, ihm dreist die Zunge rauszustrecken. Die Gefahr, dass sie dann wirklich auf dem Eis landete, war zu groß.
"Sei nicht so, Azrael. Sei ein guter Junge und hilf ihr.", lachte Baal kopfschüttelnd, wechselte die Seite, dass er sich bei Catriona einhakte. Azrael tat es ihm lachend gleich, erbarmte sich aber und bot ihr seinen Arm an.
"Nicht, dass du uns noch fällst." Sie sah ihn giftig an, krallte sich aber ungewollt im nächsten Moment in seinen Arm, als sie kurz das Gleichgewicht verlor und zu ihrem Glück hielten sie die Dämonen wirklich.
Sein Lachen würde sie wohl noch stundenlang in ihrem Kopf hören, aber Catriona musste mittlerweile selber grinsen, gaben die Drei doch ein ulkiges Bild ab.
Sie sah schon die Werbereklame von "Demons on Ice" vor ihrem geistigen Auge und lachte herzhaft auf. Das würde ihr wohl niemand glauben, dass sie mit dem Fürsten des Zorns und Lucifers Sohn mitten im Wald Schlittschuhlaufen war. Das Amüsement hatte mittlerweile ihre Angst niedergekämpft und so setzte sich das Lachen in ihrem Gesicht fest, als sie begann, Spaß zu haben.
Eines war jedenfalls sicher: Kalt war ihr jetzt ganz gewiss nicht mehr.
Re: Harry Potter Charaktereliminierung
von LuciferDaemonium am 22.06.2024 19:38Hermine Granger 55
Draco Malfoy 25 (-)
Luna Lovegood 52
Rubeus Hagrid 53
Ron Weasley 39
Fred Weasley 39
George Weasley 18
Ginny Weasley 11 (+)
Minerva McGonagall 51
Neville Longbottom 32
Re: Der erste Gedanke zum User über dir
von LuciferDaemonium am 05.02.2024 20:02Süße, hilfsbereite Maus aber immer zu gutmütig~
Re: 🎲 #1 Schneeballschlacht 🎲
von LuciferDaemonium am 16.12.2023 16:08Kontra
yen
Cassiopeia
Laura
Uschi
Re: 🎲 #1 Schneeballschlacht 🎲
von LuciferDaemonium am 13.12.2023 22:25Sorry, hatte es falsch verstanden...
Re: 🎲 #1 Schneeballschlacht 🎲
von LuciferDaemonium am 13.12.2023 22:21Melii
Mongrel
BlueAtlas
Silberhauch
Meine Nächsten 4 die von mir Schneebälle ins Gesicht bekommen xD