Suche nach Beiträgen von CheshireCat_86
Erste Seite | « | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 ... 317 | » | Letzte
Die Suche lieferte 3163 Ergebnisse:
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 09.12.2024 21:228. Dezember 1862
Grace saß am großen Kamin der Bibliothek und sah gedankenversunken aus dem Fenster. Draußen tanzten die Schneeflocken und ließen das Land weißgetüncht zurück. Die Magie des Winters faszinierte sie schon seit sie denken konnte.
Damals, eine Zeit, als Grace noch mit ihrem Bruder um die Wette rannte und ihre Mutter sie lachend ausschimpfte, bevor diese mit ihr gemeinsam Schneeengel machte. Ein versonnenes Lächeln stahl sich auf die Lippen der jungen Frau.
Sie erinnerte sich an einen Tag, der ihr besonders im Kopf geblieben war. Sie musste sie 4 oder 5 Jahre gewesen sein. Sie war ihrer Amme entwischt und hatte sich rausgeschlichen um nach den süßen Häschen zu schauen und ihnen eine Decke zu bringen. Matt hatte sie erwischt, da er sich aber gerade selbst davongeschlichen hatte, da er kein Latein pauken wollte, begleitete er sie. Im warmen Stall – ganz hinten, wo die neuen Pferde standen, bevor sie zu den anderen gestellt wurden – standen über Winter die Hasen. Sie deckte den Stall zu und holte eines der Häschen heraus. Matt war das zu langweilig und meckerte bereits, dass das für Babys sei. Doch dann holte er ein Seil, dass er – auf den Trennwänden der Stallungen kletternd – an den Deckenbalken festband und ihr so eine Seilschaukel bastelte. Das war so wunderschön, als er sie anschubste und sie hoch und höher schaukelte. Jedenfalls so lange, bis das jauchzen und lachen entdeckt wurde und einer der Stallburschen irgendwen informierte, bis auch ihre Mutter es erfuhr. Sie war zu der Zeit bereits hochschwanger. Und als sie die beiden fand, musste sie lachen und Matt’s und Grace Strafe war, gemeinsam ihre Mutter anzuschubsen. Danach gingen sie in das Gesellschaftszimmer und es gab heiße Schokolade und Plätzchen. Danach musste Matt zwar wieder weiterlernen. Aber Grace durfte auf den Schoß ihrer Mutter krabbeln und kuscheln.
Sie lächelte. Die Zeit damals war wunderbar und es waren die schönsten Weihnachten, an die sich Grace erinnerte…
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 07.12.2024 18:14Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 06.12.2024 21:506. Dezember 1862
Sehr geehrte Herrschaften,
mit größter Begeisterung und einer Prise weihnachtlicher Vorfreude bewerbe ich mich hiermit um die vakante Position des Weihnachtsmanns in Ihrem hochgeschätzten Hause. Es ist mir ein besonderes Anliegen zu betonen, dass gerade Frauen für diese Aufgabe bestens geeignet sind – schließlich verfügen wir bekanntlich über ein außergewöhnliches Multitasking-Talent, ein Auge für Details und die Geduld eines Engels. Wer sonst könnte all die Wunschzettel studieren, Geschenke perfekt verpacken und dabei noch mit einem Lächeln "Ho, ho, ho!" rufen?
Manch einer mag einwenden, dass das Jahr 1862 nicht die ideale Zeit für eine Frau im Rollstuhl sei, um in eine derart prestigeträchtige Rolle zu schlüpfen. Doch wie heißt es so schön? Der Nikolaus geht mit der Zeit, und warum sollte er nicht auch rollen, wenn es die Umstände erfordern?
Meine Qualifikationen sprechen für sich:
- Freundlichkeit und Güte: Kein Wunsch bleibt unbeachtet, und kein Wunschzettel ungeöffnet
- Einzigartiger Auftritt: Der Anblick einer Weihnachtsfrau im Rollstuhl wird zweifellos die Herzen aller erweichen und für Gesprächsstoff sorgen – was wäre schließlich Weihnachten ohne ein bisschen Magie und Überraschung?
- Effizienz auf Rädern: Mit meinem sorgfältig gepflegten Rollstuhl erreiche ich alle Winkel und Ecken Ihrer Gemeinden, schneller als jedes Rentier es je schaffen könnte. Außerdem entfällt das leidige Hufgeklapper und auch die Wartungskosten sind deutlich wirtschaftlicher, als das ganzjährige Versorgen von Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Ganz zu schweigen von den Tierarztkosten für Rudolph!
Ich bin überzeugt, dass eine moderne Weihnachtsfrau, die Diversität und Inklusion verkörpert, dem Geiste der Weihnacht besonders gut entspricht. Zudem verspreche ich, die mit der Position verbundenen Schokoladenvorräte in Maßen zu genießen, wobei ich darauf achte, stets genügend Süßigkeiten für die Kinder übrig zu lassen.
Ich freue mich darauf, die Stellung als Weihnachtsfrau anzutreten und gemeinsam mit Ihnen die Feiertage zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Für ein persönliches Gespräch stehe ich jederzeit zur Verfügung – vorausgesetzt, die Räumlichkeiten sind barrierefrei.
Mit vorweihnachtlichen Grüßen,
Grace Chamberland
P.S.: Falls Sie noch einen kleinen Bonus benötigen, damit sie vollumfänglich überzeugt sind – ich singe eine hervorragende Version von "Dear Santa"!
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 06.12.2024 20:565. Dezember 1862
Grace war glücklich. Das Haus sah aus, als hätte es Weihnachten eingeatmet und einfach die Luft angehalten. Sie kicherte leise. Matt sah sie amüsiert an. „Wenn du kein Weihnachten hättest, würde dir etwas fehlen, oder?“ Grace zuckte lächelnd mit den Schultern. „Wieso auch nicht, in dieser Jahreszeit werden alle etwas glücklicher, lachen öfters und haben etwas mehr Nächstenliebe übrig. Selbst Lord Griffin hatte letztens einem Bettler einen Pence gegeben. Da wäre ich fast vom Glauben abgefallen.“ Matt setzte gerade zu einer Antwort an, als der Kammerdiener sich räusperte. „Lady Isabell.“ Kündigte er Matts Verlobte an. Sie trat ein und kam auf Matt zu. „Mathew – Darlin, wie geht es dir? Mein Gott, es riecht als würdet ihr im Wald leben.“ Beklagte sie sich und ihr süße kleine Stupsnase rümpfte sich. Grace seufzte innerlich. Isabell war kein Weihnachts-Enthusiast, und das ließ sie leider jeden merken. „Dir ist bewusst, dass diese Jahreszeit eben so riecht? Seit hunderten von Jahren ist es Brauch, Tannengrün in den Häusern zu haben.“ erklärte Grace daher ruhig. „Heidnischer Unfug.“ Meinte Isabell. „Weihnachten ist nichts anders als Konsum. Schau dir nur das Haus an, wie viel Arbeit und Material.“ „Das wir seit meiner Großmutter jedes Jahr wieder verwenden und das Tannengrün, dass am Ende als Feuerholz dient?“ konterte Grace. „Und wie viel Schmutz es macht.“ „Den du nie wegräumen müsstest.“ Isabell seufzte, als würde Grace nicht verstehen. „Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Nächstenliebe um genau zu sein, deswegen spenden wir dem Waisenhaus an Weihnachten besonders viel und werfen mehr in den Klingelbeutel, damit auch die Ärmeren, ein schönes Weihnachten haben.“ „Und würdet ihr das Geld anderweitig verwenden könntet ihr sogar Gewinn machen.“ „Aber um Gewinn geht es doch gar nicht.“ Isabell schüttelte bedauernd den Kopf. Grace sah zu Matt – so sehr sie Isabell eigentlich mochte, aber dass diese so ein Unbehagen gegenüber Weihnachten empfand, war wiederum Grace suspekt. Wie konnte man auch Weihnachten nicht mögen. Alleine die Freude, die man Empfand, wenn man schenkte. Die wunderbaren Plätzchen, das Glück anderer… für sie gab es keine schönere Zeit – und die würde sie sich auch von Isabells Haltung nicht vermiesen lassen.
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 06.12.2024 20:474. Dezember 1862
Grace hatte Kopfschmerzen – was ihren fiesen Bruder wirklich amüsierte. Er zog sie sogar etwas damit auf. Nun, jedenfalls so lange, bis sie ihm absichtlich einmal über den Fuß gefahren war. HA – das hatte er davon.
Am späten Vormittag hatte sich ihr Kopf ein wenig beruhigt und sie entschloss sich mit den Bediensteten im Haus, eben jenes zu dekorieren. Der Weihnachtsempfang war immer das schönste Ereignis hier auf Blenheim Palast. Zwar würde der große Weihnachtsbaum für den Ballsaal erst am 20.12. geschlagen werden und aufgebaut, aber das bedeutete nicht, dass nicht das restliche Haus dekoriert werden wollte. So begannen sie, zunächst die Handläufe der Treppenaufgänge mit Tannengrün zu umwickeln, dass der Eindruck von Girlanden entstand, die dann mit roten Samtschleifen und Kugeln in unterschiedlichster Größe dekoriert wurden. Natürlich ebenfalls alle in weinrot. Als nächstes waren der Flur und die Zimmer an der Reihe. Tannengrün auf den Tischen, schwere Kerzen, die schön weihnachtlich bemalt waren, Papierengel und Sterne, Räuchermännchen und Duftlampen wurden dekoriert. Im Eingangsbereich des Herrenhauses wurde die Krippe aufgestellt, die Grace fast bist zur Brust ging. Eine kleine Holzeisenbahn in rot und grün wurde auf den Fenstersims dekoriert und im Ballsaal kam zu den kleinen liebevollen Details ebenfalls noch ein Kindergroßer Nussknacker – der auch funktionierte. Manchmal zu gut, dann gab es eher Walnuss Krümel, anstatt Walnüssen. Grace schüttelte gerade die Zierkissen auf, die Schneemänner, Rentiere oder auch Santa Claus zeigten, während einer der Bediensteten die Weihnachtssterne an die Fenster stellte und die Stämmchen ebenfalls mit Schleifen dekorierte. Es wurde schon später Abend, als dies alles vollbracht wurde. Grace sah sich lächelnd um. Sie liebte die Weihnachtszeit und konnte beinahe schon jetzt die leise Musik der Streicher und das fröhliche Geplapper und Lachen hören, dass hoffentlich auch dieses Jahr wieder durch das Haus schallen würde. „Lady Grace?“ Helen, eine der Zimmermädchen räusperte sich. Grace hob fragend den Blick. „Wo darf ich dies aufhängen?“ sie hob einen Mistelzweig in die Höhe. „Am besten über die Eingangstür.“ Schmunzelte Grace. Es würde spannend werden, wer dem Brauch entsprechend nachkommen würde….
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 05.12.2024 21:093. Dezember
Grace hatte am Ende des Weihnachtsmarktes nur eine Tüte gebrannte Mandeln ergattert und saß nun einer Bank gegenüber und wartete auf Lady Isabell und Matt. Sie kuschelte sich gerade tiefer in ihren kuschligen Plüschschal, als ihr eine dampfende Tasse vor die Nase gehalten wurde. Sie sah auf und ihr Bruder grinste sie breit an. „Etwas zum aufwärmen.“ Erklärte er ihr und nickte seiner Verlobten zu. Diese setzte sich auf eine mit Pelzen ausgelegten Bank. Grace umschloss mit ihren behandschuhten Fingern die Tasse und atmete den süßlichen Duft ein. Der Alkohol kitzelte ihr in der Nase und sie lächelte ihren Bruder an. Dieser reichte nun Isabelle ebenfalls eine Tasse und ging nochmal an den Stand, um sich selbst eine Tasse zu holen. Als er zurückkam, stieß er mit Isabell an und prostete seiner Schwester zu. Grace nippte daran und erschauderte – ihr war gar nicht bewusst – wie kalt ihr eigentlich war. Schnell nahm sie 2 weitere Schlucke, verbrannte sich die Zunge, aber die Wärme tat SO gut. Doch vielleicht war sie etwas zu gierig, denn sie wurde recht schnell danach schrecklich müde. Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut zu gähnen. Sie merkte noch, wie ihr Bruder leise lachte und wohl sie ansprach. Doch sie lächelte nur mühsam. Ihre Zunge fühlte sich fast taub an und sie wurde so schrecklich müde. Sie stellte die Tasse ab und blinzelte, versuchte wach zu bleiben. Gott, sie konnte doch auch ein Glas Sekt vertragen, was war nur los mit ihr? Ihr wurde warm. Sie spürte, wie Matt sie erneut ansprach und ihr Haar durchstrubbelte. Sie sollte schimpfen, dass tat man doch nicht! Doch sie nickte leicht weg…Matt schmunzelte. "Oh wei..." murmelte er amüsiert. Er sah seine Verlobte an. "Wir sollten zurück. Sie mag eigentlich keinen Wein, wahrscheinlich war das doch etwas zu viel für meine Kleine." meinte er und nahm vorsichtig die noch halbvolle Tasse an sich, nippte an seinem Glühwein und zog die Decke fester um die Beine seiner Schwester, damit sie es warm hatte.
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 02.12.2024 21:492. Dezember 1862
Leise glitt der hölzerne Schlitten über den Schnee. Bahnte sich frische Pfade in den locker gefallenen Schnee. Die Glöckchen an dem Geschirr der 2 Kaltblüter klangen leise und rhythmisch, während die Tiere schnauften und Wölkchen ausstießen. Grace saß neben ihrem Bruder, ihr gegenüber Lady Isabella und Lady Auguasta. Sie wollten heute den Weihnachtsmarkt in Kennington besuchen – einem Vorort von Oxford. Grace schätzte Lady Augasta – eine Dame mittleren Alters, die nachdem ihr Mann verstorben war und es keine Erben gab, ihr gesamtes Gut an den Neffen 2. Grades verloren hatte. Großzügigerweise durfte sie in einem kleinen Anwesen auf den Ländereien weiterhin leben und bekam Nadelgeld. Es war gewiss nicht viel, aber es reichte für ein gemütliches Leben. Und Grace lernte von Lady Augasta Griechisch und Latein, zwei Sprachen, die ihr so absolut nicht lagen – wieso auch sollte sie alte Sprachen lernen? Doch mit Lady Augasta war es wirklich erheiternd. „Matthew Darlin`?“ setzte Lady Isabella an und ihr Bruder hob den Blick. „Ich würde gerne noch bei Madame vorbei, ihr den Auftrag für die kommende Saison geben. Würdest du mich begleiten?“ Matt sah zwiegespalten zwischen den Damen hin und her. „Geh nur Matt – Lady Augasta und ich haben doch Mr. Fitz und Miss Darcey dabei, geh nur und lass uns einfach später bei den Maronen treffen.“ Meinte sie auffordernd und Matt nickte. „In Ordnung, dann kann Lady Isabella auch gleich für dich die Kleider bestellen.“ Sie verzog nicht gerade begeistert das Gesicht, schwieg dazu aber. Es machte keinen Sinn gegen Windmühlen anzukämpfen und in dem Fall war ihr Bruder sturer als eine Windmühle. Als sie vor dem kleinen, aber gemütlichen Marktplatz hielten, begannen gerade die Glocken der Kirche zu schlagen. 16 Uhr – es war bereits langsam am Dämmern und bald würde es dunkel sein und die Feuerkörbe entfacht werden. Hier – im Dorf – war der Schnee nur noch brauner, nasser Matsch. Ein Umstand, den Grace traurig machte, der Schnee überdeckte alles so herrlich und ließ es friedlich wirken. Doch wenn er so schmuddelig wirkte, war es einfach eklig, wie sie fand. Matt hob sie aus der Kutsche und in den Stuhl. „Ich nehme dich mit Liebes.“ Erklärte Lady Augasta und Grace winkte ihrem Bruder kurz nach, während sie sich – gefolgt von Mr. Fitz und Miss Darcey – in das Getümmel des Weihnachtsmarkts stürzten. Die meisten Auslagen waren etwas zu hoch und Grace reckte den Kopf, besah sich die Auslage eines Seifenhändlers. Ein anderer Stand bot gefärbte Tücher an und wieder ein anderer verkaufte Glühwein – ein Trend, der von Preußen vor einigen Jahren herübergeschwappt war. Sie mochte diesen warmen Wein ja gar nicht – er stieg ihr viel zu schnell zu Kopf! Doch trotzdem erkundigte sie sich bei Lady Augasta, ob diese etwas trinken wollte, was diese lachend verneinte. Doch der Stand, der ihre Aufmerksamkeit erweckte war der Stand der Kirche. Sie boten kleine und größere Spenden an, die erworben werden konnten und das Geld ging an das Waisenhaus. Eine wunderbare Aktion – zumal es allerlei Krims und Krams zu bestaunen gab. Da war ein Schachspiel aus Elfenbein und Onyx, eine wunderschön verzierte Bibel oder auch ein Schmuckkamm mit kleinen Edelsteinen. Sie deutete auf ein Paar Manschettenknöpfe. „Guten Tag Pater Benedict, sagt, was würdet ihr euch als Erlös für diese Manschettenknöpfe wünschen?“ Pater Benedict, dessen Bruder in Oxfordshire ebenfalls als Pater lebte, lächelte warmherzig. „Guten Tag Lady Grace, wie schön euch zu sehen. Geht es euch und eurem Bruder gut?“ Sie nickte und er lächelte. „Nun, je mehr wir erhalten desto besser, aber sagt, was würdet ihr denn gerne geben?“ Sie überschlug das Nadelgeld, welches sie gespart hatte. „Ich hätte 40 Pfund und 65 Pence.“ Pater Benedict sah etwas unglücklich aus. „Ich…“ sie hob die Hand. „Ich verstehe Pater, es geht um die Kinder, ihr solltet so viel herausholen wie es geht, damit sie ebenfalls wunderbare Weihnachten haben können.“ Meinte Grace verständnisvoll. Er rieb sich unbehaglich den Nacken. Grace ließ ihren Blick über die Spenden gleiten. Entdeckte einen Seefahrer-Bericht über Indien und China und einen Globus, in dem man eine Flasche verstecken konnte. Sie kicherte. Wer stellte sich denn so etwas albernes hin? „Darf ich euch etwas besonderes zeigen?“ sie nickte und er reichte ihr eine Pfeife aus Bernstein, in der mehrere Einschlüsse waren. „Ich gehe nicht davon aus, dass man sie benutzen kann. Aber sie ist schön geschnitzt – gerade das Schiff ist wirklich meisterlich.“ Erklärte er ihr. Sie allerdings verstand nicht, wieso man eine Pfeife schnitzen sollte, die nicht benutzt werden konnte? „Pater Benedict….“ Sie reichte ihm 20 Pfund. „Ich möchte etwas tun, allerdings befürchte ich, dass ich nicht die Mittel habe hier etwas zu erwerben. Aber nehmt meine Spende dennoch an.“ Bat sie lächelnd. „Kauft davon etwas Süßes für die Kinder.“ Bat sie und strich mit den Fingerspitzen über eine kleine Spieluhr. Es war herrlich all die Dinge zu sehen. Jedes hatte seine eigene Geschichte – doch keines passte wirklich zu ihrer Geschichte, wie sie fand. Und vielleicht war es besser, dass die Gegenstände dort ankamen, wo sie am Ende hinkommen sollten….
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 Adventskalender 2024 🎲
von CheshireCat_86 am 01.12.2024 15:35Grace Chamberland – 19 (angehende Debütantin)
Aussehen: 1,63cm groß oder klein, wie man es betrachten möchte. Kupferrotes Haar, welches ihr – wenn sie es offen tragen würde, bis zu den Hüften reichen würde. Ihr linkes Auge ist grün, während ihr rechts Auge – auf Grund einer Iris-Heterochromie – jedoch blau. Da sie nicht so oft das Haus verlassen kann, wie sie gerne würde, ist sie recht blasse.
Charakter: Grace ist eine zurückhaltende, höfliche und freundliche Lady, die einen messerscharfen Verstand hat. Sie Durch ihr kleines Handicap ist sie an das Anwesen und vor allem das Haus gebunden, was sie weniger stört als man glauben sollte. Da sie es nicht anders kennt, genießt sie die Ruhe und den Frieden. Doch tut sie sich mit Neuerungen und Veränderungen entsprechend schwer und zieht sich dann zunächst erstmal zurück.
Hobbys: Geige und Pianoforte spielen, lesen, aber vor allem wirtschaftliche Zusammenhänge haben es ihr so angetan, dass sie – statt ihres Bruders – die Haushalts- und Wirtschaftsbücher der Ländereien, Mienen und Investitionen pflegen darf.
Sonstiges: ihr großer Bruder ist Matthew Chamberland, Duke of Oxfordshire, Mitglied des House of Lords. Er ist seit dem Tod ihres Vaters ihr Vormund und lebt mit Grace im Blenheim Palast, welches nur sehr bedingt für eine junge Dame geeignet ist, welche in einem Rollstuhl saß. Doch ein persönlicher Kammerdiener und ihr Bruder selbst, vereinfachen ihr das Leben, soweit es möglich war.
Hintergrund zum Charakter: Grace ist ein Nebencharakter aus einem ehemaligen RS. Sie hat mich zusammen mit Matt fast 2,5 Jahre begleitet und ich würde sie gerne irgendwann in einer passenden Storyline zu einem Hauptcharakter machen. Vielleicht kristallisiert sich ja bei dem Kalender heraus, welche Story passen würde
1. Dezember 1862
Grace mümmelte sich tief in den Mantel und rieb sich die behandschuhten Finger. „Ihr könnt doch auch ohne mich gehen." jammerte sie. Denn sie war nicht gerade begeistert, dass ihr Bruder sie breit grinsend aus dem Haus und in eine Schneelandschaft trug. Noch dazu, weil der Rollstuhl, etwas ohne das sie sich wirklich nackt fühlte – nachdem er all die Jahre ihr treuer Begleiter war – im Haus zurückgeblieben war. „Nun sei nicht so. Ich habe eine Überraschung für dich." Lachte er und sie schnaubte. „Kann ich sie nicht im Warmen haben? Die Überraschung?" versuchte sie es erneut. Sie war eine schreckliche Frostbeule und bibberte entsprechend, während Matt sie weiterhin schnurstracks über den verschneiten Rasen trug. Das Geräusch seiner Stiefel im Schnee machte knirschende Geräusche und erinnerten sie an früher, als sie selbst noch im Schnee herumgetollt war. „Nein, aber ich verspreche dir, du wirst Spaß haben." sie sah zu ihrem Bruder auf, nicht sicher ob sie ihm einfach glauben sollte oder doch lieber an seine Vernunft appellieren sollte. Matthew sank bei jedem Schritt bis über den Knöchel in den Schnee ein. Es hat ein harter und strenger Winter, der aber eine wunderschöne Schneelandschaft hervorgebracht hatte. „Außerdem möchte ich den Tag heute mit meiner allerliebsten Schwester verbringen, bevor Lady Isabella und ihre Familie zum Adventskaffee zu uns kommen." Erklärte er. „Ich bin deine einzige Schwester." Informierte sie ihn, falls er das vergessen haben sollte. Doch er lachte nur und ging weiter stur seinen Weg Richtung des angelegten Fischteiches weiter. Grace seufzte auf und gab auf. Wenn Matt so drauf war, würde ihn nichts von seinem Ziel abbringen. „Braves Mädchen." Meinte Matthew, als er registrierte, dass sie sich fügte. Sie schmunzelte. „Ich habe keine andere Wahl." „Und es ist schlau dies zu akzeptieren." Meinte er amüsiert und war immer noch nicht ansatzweise am keuchen. Sie erreichten den Fischteich, den ihr Großvater anlegen ließ, nachdem er unzufrieden war, kein Glück mit den Fischen am nahegelegenen See zu haben. Der Teich war zugefroren und der Schnee war säuberlich weggefegt worden. Ein seltsames Gefährt stand am Rand und Grace beäugte es misstrauisch, als sie sich dem Ding näherten. Es war wie ihr Rollstuhl. Doch unten waren Kufen dran verbaut. „Ich habe es in einem Journal gelesen. Es ist etwas neumodisches aus Frankreich." Erklärte er. „Jeffrey hat das Eis bereits mit den Hunden getestet, es wird uns tragen." Grace Herz stockte. Sie sollte auf das Eis? Ihr Herz verabschiedete sich in ihren Magen. „Matt..." meinte sie mahnend. Doch er setzte sie bestimmt in den Schlitten und bückte sich, um sich selbst Kurven unter die Schuhe zu schnallen. „Sei nicht so ein Hasenfuß Grace." Meinte er ernst. „Ich habe dir vor Ewigkeiten geschworen, dass du Schlittschuh fahren lernst und ich halte meine Versprechen." Erklärte er nüchtern. „Da konnte ich aber noch laufen!" erwiderte sie eine Spur zu schrill. Panik kroch in ihrem Nacken hervor. Sie sah sich schon ins Eis einbrechen und wie ein Stein zu Boden sinken! Matt glitt vor sie und ging in die Hocke, um ihr Ernst in die Augen zu sehen. „Gracy – ich bin bei dir, werde ich immer sein. Vertrau mir, du wirst es lieben und ich verspreche dir. Dir wird nichts passieren. Wir sind nicht auf dem See oder Bach, der Fischteich geht mir gerademal bis zur Hüfte... es wird alles gut...selbst wenn wir einbrechen sollten." Er sah wohl ihre erneut aufkeimende Panik. „Was wir nicht tun." Redete er auf sie ein und lächelte. „Es wird Zeit, dass du endlich wieder aus deinem Schneckenhaus rauskommst..." meinte er sanft und streichelte ihr über die dicke Wollmütze. „Und jetzt wirst du es einfach genießen. Aye?" sie biss sich auf die Unterlippe. Sah ihn wenig überzeugt an. Doch sie nickte. Sie wollte nicht immer die kleine, ängstliche Grace sein, die sie wurde, seit der Unfall passiert war. Matthew grinste stolz. „Das ist meine kleine Schwester." Meinte er zufrieden. Er stand geschickt auf und glitt mit einer gezielten, gekonnten Bewegung hinter den Schlitten und sie spürte, wie ein kleiner Ruck durch den Schlitten ging, als Matthew die Griffe umschloss. „Bereit?" sie zögerte zu lange, denn er setzte sich bereits in Bewegung. Die ersten Momente - oder waren es Stunden? – fühlte es sich an, als würde Grace das Herz aus der Brust springen und einfach weglaufen. Doch mit jeder neuen Runde, die sie auf dem Teich fuhren, wich die Angst und der Knoten, der sich wie Wackersteine in ihrem Magen lag, begann sich aufzulösen. Ihre vor Angst verkrampften Finger, begannen sich von den Armlehnen zu lösen und wieder mehr Blut in die Finger zu schießen, wodurch diese angenehm warm bitzelten. Und ganz allmählich spürte sie Freude in sich aufkeimen - erst wie eine zarte Osterglocke, die sich mühsam durch den Schnee ans Sonnenlicht kämpfte. Dann wie eine aufspringende Mandelblüte, indem Grace die Arme ausbreitete und aufjauchzte, solch eine Freude empfand sie. Seit dem Unfall hatte sie sich nie wieder so frei gefühlt, wie in diesen für sie umso kostbareren Moment auf dem Eis...
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: 🎲 #4 Süßes oder Saures 🎲
von CheshireCat_86 am 30.10.2024 22:56Team Saures 🥰
Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~
Re: Diese Speise: Hmm oder bäh!
von CheshireCat_86 am 25.08.2024 21:30Alice asked the Cheshire Cat, who was sitting in a tree, "Can you show me the right direction?" The cat asked, "That depends on where you want to end up?" "I don't know where I want to end up" Alice answered. "Then," said the cat, "it really doesn't matter which direction you take, does it?"
~Lewis Carroll, Alice's Adventures In Wonderland~